23.09.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 41/08, vom 23. September 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Techniker Kasse setzt weiter auf Integrationsverträge
"Wir sind nicht von Anschubfinanzierung abhängig"
Die Techniker Krankenkasse setzt ihre Verträge zur Integrierten Versorgung (IV) auch unter den Bedingungen des Gesundheitsfonds fort. Das kündigte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Christoph Straub, auf einer Veranstaltung in Berlin an.
15 Prozent ihrer rund 300 Integrationsverträge will die Krankenkasse Straub zufolge nun kündigen. "Der Rest läuft weiter", so der TK-Vize. Er kündigte zugleich weitere IV-Vertragsabschlüsse an. Allerdings sei "die Dynamik wesentlich gebremst", so Straub. Etwa 30 bis 50 neue IV-Verträge seiner Krankenkasse hält er bis 2010 für realistisch.
Quelle: Ärzte Zeitung, 16.09.2008

Keine Gnadenfrist für Projekte der Integrierten Versorgung
Förderung der mehr als 5.500 Programme läuft Ende des Jahres aus
Die Anschubfinanzierung für die Integrierte Versorgung (IV) läuft zum Jahresende definitiv aus. Das sagte der Abteilungsleiter für die Krankenversicherung im Bundesgesundheitsministerium, Franz Knieps, auf einer Veranstaltung des AOK-Bundesverbandes in Berlin.
Quelle: Ärzte Zeitung, 17.09.2008

Hintergrund: Integrationsversorgung aus einem Guss - Netzärzte in Wesel wollen zeigen, wie das geht
Im niederrheinischen Wesel beginnt am 1. Oktober das erste bevölkerungsbezogene Modell der Integrierten Versorgung im Rheinland. Partner im Gesundheitsnetz Wesel sind Haus- und Fachärzte, zwei Krankenhäuser, die AOK Rheinland/Hamburg und die Consult-Tochter der KV Nordrhein.
Zentrale Elemente der sektorübergreifenden Zusammenarbeit in Wesel sind der Einsatz einer elektronischen Patientenakte und die Entwicklung leitlinienbasierter Behandlungspfade für unterschiedliche Krankheitsbilder.
Der Integrationsvertrag setzt auf dem Hausarztvertrag der AOK Rheinland/Hamburg auf, teilnehmen können nur Versicherte, die auch im Hausarztvertrag eingeschrieben sind.
- Die Tatsache, dass es in Wesel ein eingespieltes Ärztenetz gibt, war für die Krankenkasse ein entscheidender Faktor, die erste integrierte Vollversorgung gerade in der niederrheinischen Stadt zu starten, sagt Vorstand Cornelia Prüfer-Storcks.
- Das Netz steht 22.000 Versicherten der größten rheinischen Krankenkasse offen. Bislang nehmen 30 der 85 Niedergelassenen des Ortes teil. Das sind mit zwei Ausnahmen alle Hausärzte sowie drei Neurologen und zwei Kardiologen.
Quelle: Ilse Schlingensiepen. Ärzte Zeitung, 18.09.2008

"Zahl der Kassenfusionen wird steigen"
Die Fusion mit der IKK direkt macht die Techniker Krankenkasse (TK) zur größten deutschen Krankenkasse. Weitere Zusammenschlüsse stehen bevor - der Druck auf kleine Krankenkassen nimmt zu.
"Ich kann mir vorstellen, dass es weitere Zusammenschlüsse geben wird", sagte IKK-direkt-Chef Ralf Hermes im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Der Kassenmanager, der mit der Fusion in den TK-Vorstand einzieht, sieht speziell kleine Kassen unter den neuen Rahmenbedingungen mit dem Gesundheitsfonds unter Druck.
Quelle: Ärzte Zeitung, 17.09.2008

Start in eine gesamtgesellschaftliche Debatte überfällig
Die Folgen des GKV-WSG sind nicht kalkulierbar
Wir brauchen m. E. mindestens den Start in eine ehrliche Debatte darüber, wie wir in Zukunft mit der ungeheuren Summe von 145 Milliarden Euro pro Jahr aus den GKV-Kassen verfahren wollen, dazu die Milliarden der PKV, dazu die umfänglicher werdenden Steuermittel (damit verbunden auch die Frage des Körperschaftsstatus von Kassen und KVen), dazu die Eigenmittel der Bürgerinnen und Bürger.
In diese Debatte muss offen einfließen (verdeckt geschieht es schon seit Jahren, das ist das eigentlich Schlimme!):

  • Der Start in eine gesamtgesellschaftliche, ehrliche Rationierungsdebatte unter dem Motto: Mit endlichen Mitteln sind nicht unendliche Leistungsvolumina und immer größere von Politik und Leistungserbringern und Kassen genährte Erwartungshaltungen zu bezahlen.
  • Der Start in eine offene Grundversorgungsdebatte mit der Frage: Wer soll Grundversorgung definieren, wer kann das, wer sollte es nicht machen? Könnte ein Festzuschussmodell eine Lösung sein? In diese offene Debatte gehören auch eigenfinanzierte Zusatzpakete, die verdeckt schon längst Tagesordnung sind.
  • Dazu gehört — schmerzhaft — die immer wieder verschobene Diskussion über Aufgaben und Grenzen des Sozialstaates gemäß Artikel 21 GG unter Berücksichtigung der dazu ergangenen Folgeurteile unserer höchsten Gerichte.
  • Dazu immer drängender die Frage: Welchen Einfluss der EU müssen wir in Zukunft nicht nur reagierend bedenken, sondern prospektiv zu gestalten versuchen? Hier geht es um einen ganz zentralen gesellschaftlichen Prozess, respektive um eine zentrale Erkenntnis, nämlich: Wie vollziehe und gestalte ich agierender als bisher den Wechsel von nationaler Gesetzgebung hin zur europäischen?
  • In diesem Kontext müssen wir unseren bisherigen Wachstumsbegriff überprüfen, der aus solchen immer wieder fast als Leerformel gebrauchten Sätzen hervorleuchtet, wie: Jeder soll alles medizinisch Notwendige nach Stand der Forschung und unter dem Wirtschaftlichkeitsgebot erhalten, sonst haben wir eine Zwei-Klassenmedizin.

Quelle: Eike Hovermann. gpk Gesellschaftspolitische Kommentare Nr. 8/08, 31-37

Streit um MVZ: Netz-Allianz gegen Kliniken
Mit einer Netzallianz wollen niedergelassene Ärzte im Kreis Pinneberg verhindern, dass Kliniken weitere Praxissitze in ihrer Region übernehmen. Die fünf Netze der Allianz wollen eine MVZ-GmbH gründen, um selbst Praxissitze zu kaufen.
"Die Solidarität in einem starken Netz verhindert unerwünschte Praxisübernahmen und unanständige Angebote", sagte Netzmanagerin Gabriele Prahl der "Ärzte Zeitung". Deshalb haben sich die fünf Verbünde des Kreises mit zusammen fast 200 Ärzten zu einer Netzallianz zusammengefunden.
Die Netze wollen bei der Abgabe von Praxissitzen mitmischen, um das Feld nicht allein Kliniken zu überlassen. Auf die von KV und Ärztegenossenschaft angestrebte Organisation zum Kauf von Praxissitzen wollen sie nicht warten. Hintergrund sind vielfältige Aktivitäten von Kliniken im Kreis. Die Regio Kliniken haben bereits eine Reihe von Arztsitzen übernommen und MVZ gegründet.
Quelle: Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Punktwert von 3,5 Cent soll nicht das letzte Wort sein
Die Kritik an den Beschlüssen zur Honorarreform des erweiterten Bewertungsausschusses hält an. Nun fordert auch die Facharztfraktion in der KBV Nachbesserungen.
Sie kritisiert vor allem den niedrigen Orientierungspunktwert von 3,5 Cent. Vor allem technische Leistungen, die hohe Investitionen und Vorhaltekosten erfordern, seien nicht mehr kostendeckend, geschweige denn mit Gewinn zu erbringen, so das Sprechergremium der Fraktion.
Auch das fallzahlbasierte Regelleistungsvolumen (RLV) sieht die Fraktion kritisch. Es reiche bestenfalls für eine einfache Durchschnittsbehandlung. Fachärzte, die pro behandelten Patienten hochwertige Leistungen abrechnen, würden massiv benachteiligt.
Das Facharzt-Gremium fordert nun, dass die Vorschrift zur Bildung der Regelleistungsvolumina so angepasst wird, dass auch der Spezialist mit wenigen, aber sehr leistungsintensiven Fällen ein angemessenes Honorar erzielen kann. Zudem spricht sie sich dafür aus, den niedrigen Punktwert durch eine höhere Bewertung der Leistungen im EBM auszugleichen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Öffnung der Kliniken für vier neue Indikationen
In zugelassenen Krankenhäusern können künftig Patienten mit vier schweren Erkrankungen ambulant zu Lasten der GKV behandelt werden. Die Ergänzungen der Richtlinie nach Paragraf 116 b SGB V sind gestern in Kraft getreten.
- Möglich ist die ambulante Behandlung nun für Patienten mit schwerer chronischer Herzinsuffizienz, mit Augentumoren, mit besonders schwerer Verlaufsform von Rheuma und mit HIV.
Quelle: Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Privatversicherer

Privatversicherte haben kaum Interesse, den Anbieter zu wechseln
Privat Krankenversicherte sehen die künftigen Wechselmöglichkeiten in der PKV skeptisch. Nach einer aktuellen Umfrage plant lediglich eine Minderheit von sechs Prozent die Wahl eines neuen Anbieters. Nur zehn Prozent halten einen Wechsel in den Basistarif für interessant.
56 Prozent finden, dass die teilweise Mitgabe der Alterungsrückstellungen sich nicht in höheren Beiträgen niederschlagen dürfte. 39 Prozent wären bereit, für die verbesserten Wechselmöglichkeiten bis zu zehn Prozent mehr zu bezahlen, sieben Prozent mehr als zehn Prozent.
Das zeigt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest im Auftrag der Continentale Krankenversicherung. Sie bestätigt im Trend eine vor kurzem veröffentlichte Untersuchung des Instituts für andere Versicherer.
Die Continentale lässt seit dem Jahr 2000 regelmäßig die Einstellung von gesetzlich und privat Versicherten zu verschiedenen Aspekten des Gesundheitswesens erheben. In diesem Jahr wurden zusätzlich zur allgemeinen Umfrage mit 1.263 Personen ab 25 Jahren 764 Privatversicherte zu PKV-Themen befragt.
Diese separate Untersuchung zeigt große Wissenslücken. Mit 55 Prozent sagt mehr als die Hälfte der Privatversicherten, dass sie schlecht oder sehr schlecht über die Gesundheitsreform informiert sind. 51 Prozent wissen, dass die Leistungen des künftigen Basistarifs denen der GKV entsprechen, doch nur 36 Prozent ist klar, dass der Beitrag dem Kassen-Höchstbeitrag entspricht. Der - richtigen - Aussage, im Basistarif gibt es keine Risikozuschläge und Leistungsausschlüsse, stimmten nur 26 Prozent zu.
Den Versicherern stellen die Kunden kein gutes Zeugnis aus. 77 Prozent befürchten, dass die Unternehmen mit Lockvogelangeboten zum Wechsel animieren werden. 78 Prozent erwarten, dass die Versicherungsvermittler aus Provisionsgründen zu einem solchen Schritt raten.
Quelle: Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Praxismanagement

Kooperation mit Niedergelassenen - das funktioniert prima!
Ist das Betreiben eines eigenen Medizinischen Versorgungszentrums mit angestellten Ärzten für Kliniken das Maß aller Dinge? Es gibt gute Alternativen!
- Für Krankenhäuser bietet die Zusammenarbeit mit eigenständigen niedergelassenen Praxen mindestens so viele Vorteile wie das Betreiben eines eigenen Medizinischen Versorgungszentrums mit angestellten Ärzten. Diese Erfahrung hat Dr. Hans Rossels gemacht, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich.
"Es ist einfacher, mit Praxen zusammen zu arbeiten, weil sie unternehmerisch denken", sagte Rossels auf dem Innovationskongress der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein in Düsseldorf. "Bei angestellten Ärzten muss man mit Anreizen arbeiten."
Seine Klinik kooperiere seit Jahren in verschiedenen Formen mit niedergelassenen Ärzten, berichtete Rossels. Das Haus hat Leistungen, die es bislang in Eigenregie erbracht hat, auf Praxen übertragen, die in Räumen des Hauses arbeiten. Seit 1999 sind Radiologie und Nuklearmedizin in Händen von Niedergelassenen.
- Auch das Labor sowie die Physiotherapie und weitere therapeutische Bereiche hat das Haus ausgelagert.
- Parallel erbringen Praxen auf dem Klinikgelände Leistungen, die bislang nicht zum Angebot der Klinik gehörten. Rossels nannte die Bereiche Herzkatheter, Nierenlithotripter und Nephrologie.
- Im Sommer nächsten Jahres folgt eine Praxis für Strahlentherapie. Dieses Konzept der Zusammenarbeit habe sich "außerordentlich" bewährt. "Mit diesen Lösungen haben wir unser Leistungsspektrum erweitert", sagte er.
Grundsätzlich sei es sein Ziel, dass die Kooperationspraxen auf dem Gelände des Krankenhauses arbeiten. Das Haus schließe mit den Praxen langfristige Dienst- und Mietverträge ab, die zwischen zehn und 20 Jahren laufen. Das gebe beiden Seiten Sicherheit, könne aber zu Problemen führen, wenn die Zusammenarbeit nicht gut funktioniert. "Man muss vorher genau prüfen, ob man von der menschlichen Seite her zusammenpasst", empfahl Rossels.
Die Klinik verpflichtet sich, alle vereinbarten Leistungen in der angeschlossenen Praxis zu beziehen. "Wir haben das in jedem Vertrag stringent geregelt." Für die Vergütung haben die Partner ein bestimmtes Umsatzvolumen vereinbart. "Das ist die Zielgröße, die die Praxis braucht, um die Fixkosten finanziert zu bekommen." Liegt der tatsächlich erzielte Umsatz darüber, zahlt die Praxis 70 Prozent des Mehrerlöses an die Niedergelassenen zurück, im umgekehrten Fall fließen 70 Prozent des Mindererlöses von der Klinik in die Praxis. "Die Praxis ist dadurch weitestgehend unabhängig von Schwankungen in der Nachfrage", sagte Rossels. Erweitert sie ihr Leistungsspektrum, wird die Zielgröße neu verhandelt.
Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen - etwa im ambulanten OP-Zentrum oder in der Endoskopie - laufe unproblematisch, sie biete beiden Seiten Vorteile.
Quelle: Ilse Schlingensiepen, Ärzte Zeitung, 17.09.2008

Versorgungszentren testen Qualitätsmanagement-Systeme
Gute Erfahrungen mit dem Qualitätsmanagement- System QEP der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) haben die Sana Gesundheitszentren in Berlin gemacht.
"Die Mitarbeiter sehen das sehr positiv", sagte die QM-Beauftragte der Sana Gesundheitszentren Ulrike Schmitt bei der Jahrestagung des Bundesverbands der Medizinischen Versorgungszentren (BMVZ) in Berlin.
Schmitt zufolge begrüßen Mitarbeiter vor allem, dass die Einführung des Systems zu einer klareren Aufgabenbeschreibung und geregelten Kommunikationsstrukturen geführt habe. Die Zustimmung ist ihren Angaben zufolge bei den Medizinischen Fachangestellten größer als bei den Ärzten.
Das QEP-System ist allerdings ursprünglich für Arztpraxen entwickelt worden und erfragt keine spezifischen Kennziffern für MVZ. Viele Versorgungszentren setzen deshalb auf ein neues System, das derzeit noch in der Pilotphase getestet wird. Bei dem so genannten EPA-System werden spezifische Qualitätsindikatoren für MVZ entwickelt.
Sechs Medizinische Versorgungszentren in Deutschland testen das System derzeit mit einer Förderung der Bertelsmann-Stiftung. Als erstes MVZ hat die zum Helios-Konzern gehörige Poliklinik in Berlin-Buch den Testdurchlauf abgeschlossen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Patientendaten sollen jederzeit und an jedem Ort verfügbar sein
Eine Station nach der anderen wird in den kommenden Monaten an der Uniklinik Frankfurt mit Laptops ausgestattet. Bis Ende 2009 sollen alle Mitarbeiter nur noch mit der digitalen Patientenakte arbeiten.
Die ausklappbare Akte soll an der Uniklinik Frankfurt spätestens Ende 2009 der Vergangenheit angehören. Dann, so hofft Martin Overath, Leiter des Dezernates für Informations- und Kommunikationstechnologie (DICT) des Klinikums, werden alle Stationen des Hauses mit fünf festen PC-Stationen und je zwei Rollwagen mit Laptops für Visiten ausgestattet sein, die über WLAN an jedem Ort im Bild sind. Die Frankfurter Uniklinik wäre dann nach eigenen Angaben das erste Universitätsklinikum in Deutschland, das vollständig von Papier auf Computer umgestellt hat.
Quelle: Antonia von Alten. Ärzte Zeitung, 18.09.2008

Ärztegruppen, Patientenbündnisse - im Internet boomen soziale Netze
Sie heißen "MySpace", "Facebook" oder "Wer-kennt-wen" - soziale Netze im so genannten Web 2.0, den interaktiven Foren des Internets, verzeichnen rasante Zuwächse, auch bei Ärzten.
In Deutschland nutzen nach Angaben des Informationsanbieters Datamonitor bereits 8,6 Millionen Menschen diese Form des Austauschs - darunter auch immer mehr Ärzte, Patientengruppen und Dienstleister im Gesundheitswesen, die auf diese Weise von daheim aus Kontakte knüpfen, Informationen austauschen oder Beziehungen pflegen.
Angesichts der wachsenden Beliebtheit sozialer Internet-Foren ist es kein Wunder, dass sich auch immer mehr Ärzte und Patienten darin austauschen. In "Wer-kennt-wen" gibt es beispielsweise eine Gruppe "Allgemeinmedizin", gegründet von der ehemaligen Allgemeinärztin Francesca Cortelazzo aus Sembach, eine Gruppe "Alternative Medizin (Mannheim), sowie eine Gruppe um den Allgemeinmediziner Dr. Frank Neßler aus Neuwied, der mit "Mediz. Qualitätsnetz Neuwieds Seite" und "Kinderarztpraxis Neuwied" zwei weitere Gruppen vertritt.
Briten sind führend bei der Nutzung sozialer Netze im Internet.
Derzeit tummeln sich 9,6 Millionen Briten in solchen Netzwerken, im Jahr 2012 soll es mit 27 Millionen Benutzern fast die Hälfte aller Einwohner Großbritanniens sein. An zweiter Stelle stehen die Franzosen (8,9 Millionen), dicht gefolgt von Deutschland, wo bis zum Jahr 2012 etwa 21,8 Millionen Nutzer sozialer Netze vorausgesagt werden.
* http://www.myspace.com
* http://de-de.facebook.com
* http://www.wer-kennt-wen.de
Quelle: Pete Smith. Ärzte Zeitung, 04.09.2008

Europa

Ferber: Nationale Zuständigkeit muss bleiben
Keine Aushöhlung des deutschen Gesundheitssystems durch EU-Patientenmobilität
Müssen deutsche Kassenpatienten für Operationen künftig ins Ausland fliegen? So abwegig, wie es auf den ersten Blick scheint, ist diese Frage nicht. Geht es nach dem Willen der EU-Kommission, sollen Patienten in Zukunft europaweit behandelt werden können.
- Die Gesundheitssysteme müssen weiterhin national organisiert bleiben, da sie auch national finanziert werden. Sonst droht eine Aushöhlung des deutschen Gesundheitssystems. Die Einbahnstraße für deutsche Patienten ins Ausland könnte so ziemlich schnell nur Sackgasse werden.
Quelle: Markus Ferber, MdEP (CSU). gpk Gesellschaftspolitische Kommentare Nr. 9/08, 17-18

EU-Studie: Essen aus Genpflanzen ist sicher
Eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Centre) sieht keine Hinweise für gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Lebensmitteln aus gentechnisch veränderten Pflanzen.
Die Wissenschaftler haben sich vor allem mit bereits zugelassenen GVO-Produkten beschäftigt. Bisher seien keine negativen gesundheitlichen Effekte bekannt geworden. Auch Allergien, die auf GVO-Produkte zurückgeführt werden können, seien nicht aufgetreten, berichtet das Internet-Portal Transgen. Allerdings wisse man noch wenig über langfristige gesundheitliche Effekte. Das gelte aber für alle Lebensmittel.
Quelle: Ärzte Zeitung, 16.09.2008

Zu dick? Statt Diät setzen immer mehr Briten auf eine Op
In Großbritannien gehen immer mehr adipöse Patienten anstatt auf Diät unters Messer.
Wie aus aktuellen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums hervor geht, stieg die Zahl der Magen-Bypass-Operationen im vergangenen Jahr um 41 Prozent auf mehr als 3.400 Operationen. Andere chirurgische Eingriffe, die eine Gewichtsreduktion zum Ziel haben, werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums ebenfalls immer beliebter.
Kritiker behaupten, der Trend zeige, dass die auf Information und Prävention setzende Gesundheitspolitik der Regierung Brown nicht richtig wirke.
Quelle: Ärzte Zeitung, 16.09.2008

Allgemeines

Trend zu Schönheits-Op an Geschlechtsorganen
Frauenärzte warnen vor einem Trend zu Schönheitsoperationen an den weiblichen Geschlechtsorganen.
"Das sind unnötige Eingriffe", sagte Professor Heribert Kentenich am Dienstag anlässlich der Eröffnung eines Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Hamburg. Versprechungen über ein erfüllteres Sexleben nach einer solchen Op seien haltlos: "Nichts von dem ist wissenschaftlich erwiesen."
Quelle: Ärzte Zeitung online, 16.09.2008

Jede dritte Ehe wird geschieden - öfter auch nach der Silberhochzeit
In Deutschland geht etwa jede dritte Ehe irgendwann in die Brüche.
"Scheidung ist kein Tabu mehr, sondern wird in allen Gesellschaftsschichten praktiziert", sagt der Vizepräsident der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Jugend- und Eheberatung, Berend Groeneveld.
- Unter den Paaren, die vor den Scheidungsrichter treten, hätten immer mehr die Silberhochzeit schon fast erreicht oder sogar hinter sich, berichten Paarberater. "Es werden immer häufiger Langzeitehen geschieden", sagt Rost. Wenn die Kinder aus dem Haus seien, falle für viele der letzte Grund weg, zusammenzubleiben.
- Die Tendenz zu einer längeren Ehedauer bis zur Scheidung setzte sich aber fort. Bei 13,9 Jahren lag der Durchschnitt im vergangenen Jahr. Die meisten Ehen gehen im fünften Jahr auseinander, wenn die Trennungsabsicht mindestens schon ein Jahr alt ist. "In den ersten zwei Jahren passiert hingegen wenig."
- Die Fachleute sehen aber auch einen grundlegenden Wandel der Institution Ehe. Soziologe Rost sagt: "Die Ehe ist zur Option geworden." Der gesellschaftliche Druck, heiraten zu müssen, sei weggefallen. Die Ansprüche hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verändert. Studien zeigten, dass die Partner eine harmonische Beziehung, ihren eigenen Freiraum und Zeit zur Selbstverwirklichung von der Partnerschaft erwarteten.
Quelle: Ärzte Zeitung online, 28.08.2008

Studie: Lebensstil kann jeden zweiten vorzeitigen Todesfall verhindern
Mehr als die Hälfte aller vorzeitigen Todesfälle bei Frauen mittleren Alters sind nach den Ergebnissen einer prospektiven Beobachtungsstudie im Britischen Ärzteblatt (2008; 337: a1440) auf Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung zurückzuführen.
Von den 77.782 Teilnehmerinnen der Nurses' Health Study sind bisher 8.882 gestorben, die Hälfte an Krebserkrankungen (4.527 Todesfälle), die damit mit Abstand vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (1.790 Todesfälle) die häufigste Todesursache sind.
55 Prozent dieser Todesfälle ordnet Rob van Dam von der Harvard School of Public Health in Boston in einer Berechnung des "population attributable risk" (PAR) vier vermeidbaren Lebensstilrisiken zu. Dies sind ein Body Mass Index über 25, Rauchen, weniger als 30 Minuten Sport pro Tag sowie eine ungesunde Ernährung mit einem hohen Anteil an rotem Fleisch und trans-Fettsäuren.
Der PAR steigt sogar auf 58 Prozent, wenn der Risikofaktor Alkohol einbezogen wurde. Ein maßvoller Alkoholkonsum erwies sich in der Studie als protektiv, während eine vollständige Abstinenz wie auch exzessives Trinken das Sterberisiko erhöhen.
Den größten Anteil an den vorzeitigen Todesfällen hatte mit 28 Prozent das Rauchen. Der Anteil der Todesfälle, der auf Bewegungsmangel zurückzuführen ist, beträgt nach Berechnungen von Dams 17 Prozent, auf das Konto des Übergewichts gehen 14 Prozent, 13 Prozent sind Folge einer ungesunden Ernährung, Sieben Prozent sind durch den "Verzicht auf einen mäßigen Alkoholkonsum" bedingt.
Quelle: rme/aerzteblatt.de Mittwoch, 17. September 2008

Ältester Mann der Welt feiert in Japan 113. Geburtstag
Der Japaner Tomoji Tanabe, laut Guinness Buch der Rekorde der älteste Mann der Welt, hat am Donnerstag seinen 113. Geburtstag gefeiert. Nach dem Frühstück warf er erst mal einen Blick in die Zeitung.
Dann bedankte er sich dann beim Bürgermeister seiner Heimatstadt Miyakonojo in der südlichen Provinz Miyazaki, der ihm einen Blumenstrauß überreichte. "Ich danke Euch allen", wurde der Senior zitiert. Und auf die Frage nach dem Geheimnis seines langen Lebens empfahl er jedem, "weder Alkohol zu trinken noch zu rauchen".
Tanabe lebt mit dem jüngsten seiner fünf Söhne und dessen Frau zusammen und gönnt sich jeden Tag um 15 Uhr ein Glas Milch.
Auf die Frage, wie lange er denn eigentlich leben wolle, meinte der Japaner: "Ich möchte noch nicht sterben". Er war im Juni vergangenen Jahres als ältester Mann der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen worden.
Tanabe ist einer von über 36.000 "Mitgliedern im Club der Hundertjährigen", der Ende dieses Monats einen neuen Mitgliederrekord feiert: Dann werden es genau 36.276 sein, 3.981 mehr als im vergangenen Jahr, wie die Regierung kürzlich bekannt gab. In Japan leben die Menschen mit im Schnitt 85 Jahren weltweit am längsten.
Quelle: Ärzte Zeitung online, 18.09.2008

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Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
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Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
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Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 112 | Ausgabe 2 – Mai 2024
Phlebologie: Alles im Fluss? Aktuelle Standards und neue Konzepte zur Therapie von Venenerkrankungen
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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