01.02.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 06/08, vom 1. Februar 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Hausärzte demonstrieren ihre Stärke
Bayerns Hausärzte haben am Mittwoch ein ganz starkes Signal der Geschlossenheit gesetzt. Mehr als 7.000 Kollegen protestierten in Nürnberg auf der bislang größten Protestaktion von Hausärzten in Bayern gegen geringe Honorare und überbordende Bürokratie. Viele erklärten schriftlich ihren Ausstieg aus dem GKV-System.
Als "vollen Erfolg" hat der Vorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbandes, Dr. Wolfgang Hoppenthaller, die Korbveranstaltung bezeichnet. Am Ende der dreistündigen Veranstaltung konnten die Teilnehmer in eigens aufgestellten Wahlurnen ihre Erklärung abgeben, dass sie bereit sind, ihre Zulassung als Vertragsarzt zurückzugeben. Viele Hausärzte machten von dieser Möglichkeit unmittelbar Gebrauch, andere wollen sich in den nächsten Tagen entscheiden.
Die Veranstaltung in der Nürnberger Arena als erster Schritt für den kollektiven Ausstieg der Hausärzte aus der Gesetzlichen Krankenversicherung sei für die gesamte Vertragsärzteschaft in Deutschland und für die ambulante Versorgung ein "geschichtsträchtiger Tag", so Hoppenthaller.
"Wir wollen raus aus diesem Zwangssystem von Kassen und KVen", sagte er in seiner immer wieder von Beifall und Jubelrufen unterbrochenen Rede.
Hoppenthaller: "Im KV-System können wir Hausärzte nichts mehr erreichen." Im April soll es in Baden-Württemberg eine ähnliche Protestveranstaltung geben, bei der die kollektive Rückgabe der Kassenzulassung auf der Tagesordnung steht.
Quelle: Ärzte Zeitung 1.02.2008

"Dieser Tag wird in die Geschichte der GKV eingehen"
"Wir haben jahrzehntelang geschwiegen", sagt Hoppenthaller, "wir haben jahrzehntelang die Faust in der Tasche geballt. Jetzt schweigen wir nicht mehr". Die Halle kocht.
"Sie können es schaffen, Sie können sich gemeinsam aus diesem maroden, verlogenen und korrumpierenden System verabschieden", lässt Patientenvertreterin Renate Hartwig keinen Zweifel. "Wir wollen für uns und unsere Kinder keinen Case Manager und keinen ausgebeuteten Befehlsempfänger, wir wollen Hausärzte, die frei niedergelassen sind und die wir frei wählen können!"
Jetzt geht Martin Grauduszus ans Rednerpult, der Vorsitzende der Freien Ärzteschaft: "Gesundheit ist keine Ware", ruft er, "Patienten sind keine Kunden und Ärzte sind keine Dienstleister". Seine Botschaft: "Retten Sie die freie Praxis: Wir Hausärzte übernehmen die Macht!" Jubel, stehende Ovationen, die Halle tobt.
"Diese Ärzte kehren dem System den Rücken, und nicht den Patienten!", sagt die stellvertretende Medi-Chefin Dr. Bärbel Grashoff - ein Signal, das sich an die Adresse von Bayerns Sozialministerin Christa Stewens richtet, die das Ausstiegs-Szenario der Hausärzte überaus kritisch sieht.
Auch Grashoff macht den Kollegen Mut: "Sie gehen einen Schritt, der wegweisend sein wird für die gesamte deutsche Ärzteschaft, andere werden ihnen folgen, sagt die Ärztin.
Dann kommt Hoppenthaller. Seine Botschaft: Die wirtschaftliche Situation für die meisten Kollegen ist untragbar, Systemausstieg ist die einzige sinnvolle Option. Der Hausärztechef setzt dabei auf einen Dominoeffekt, wenn viele mitmachen.
"Wenn wir jetzt unsere Zulassung zurückgeben, betreten wir nach 75 Jahren Kollektivvertragsrecht Neuland", sagt der Verbandschef. Die Drohszenarien schrecken ihn nicht: "Das sind die verzweifelten Sandkastenspiele der Potentaten eines untergehenden Unterdrückungssystems."
"Dieser Tag geht in die Geschichte der GKV ein", hat Dr. Wolfgang Krombholz, Hausärzteverbands-Vize in Bayern, zur Begrüßung prophezeit. Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen.
Quelle: Christoph Fuhr. Ärzte Zeitung 1.02.2008

Ersatzkassen suchen weitere Partner für den Systemausstieg
Der neue VdAK-Bundesvorsitzende Thomas Ballast sucht weitere Regionen, in der Partner die ambulante Versorgung ohne Mitwirkung der KV anbieten. In Schleswig-Holstein sieht er geeignete Testregionen für Modelle nach Paragraf 73c SGB V.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.01.2008

"KVen sind nicht in der Nazi-Zeit gegründet worden"
Die Notverordnung, der die KVen ihre Existenz verdanken, stammt aus der Zeit der Weimarer Republik, vom 8. Dezember 1931. Die Machtergreifung, die mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler begann, stand also erst noch bevor. KVen wurden gegründet, damit die Ärzte der damaligen Verhandlungs-Allmacht der Krankenkassen etwas entgegensetzen konnten.
Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der KBV
Quelle: Ärzte Zeitung 30.01.2008

Personalie
Zum neuen Geschäftsführer des Zentralinstituts (ZI) für die kassenärztliche Versorgung wurde Dr. Dominik Graf von Stillfried (43) berufen.
Er tritt die Nachfolge von Dr. Gerhard Brenner an, der nach 35 Jahren in den Ruhestand geht. Graf von Stillfried kommt von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), wo er sich als Dezernent unter anderem mit strategischen Grundsatzfragen und der Versorgungsforschung beschäftigte.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 28.01.2008, Nr.08/2008, 11

Nachwuchsökonomen entwerfen das Gesundheitskonzept für 2020
In einem vom Pharmakonzern Janssen-Cilag veranstalteten Ideenwettbewerb hat die Jury das von Kölner Studenten eingebrachte Modell der "Bürgerprivatversicherung" am Dienstag zum Sieger gekürt. Unter dem Motto "Perspektiven 2020 - Gesundheit als Chance" hatte der Pharmahersteller Studenten der Gesundheitsökonomie dazu aufgerufen, Ideen und Szenarien zu entwickeln, wie man zukünftigen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel und der Kostenzunahme durch medizinischen Fortschritt begegnen kann.
Zwar sei das Konzept nicht wirklich komplett neu, erklärte Jury-Mitglied und Laudator Jürgen Wasem. "Aber den Kölner Autoren ist es gelungen, eine schlüssige, gut durchdachte Version davon zu verfassen", so Wasem.
In dem von Vera Bünnagel, Susanna Kochskämper, Johann Eckhoff und Kai Menzel entworfenen Modell würden alle Menschen in einer Krankenversicherung pflichtversichert sein. Dabei sollen die Versicherten komplett in die private Krankenversicherung überführt werden.
Statt lohnabhängiger Beiträge zahlen die Versicherten pauschalierte Versicherungsprämien, erklärte Kai Menzel bei der Vorstellung des aus neun Wettbewerbsbeiträgen ausgewählten Gewinnerentwurfes. Dem Modell zufolge sollen weiterhin Altersrückstellungen aufgebaut werden, die dem Krankheitsrisiko entsprechen. Anders als bisher könnten Versicherte im Falle eines Versicherungswechsels ihre risikoadäquaten Rücklagen mitnehmen.
"Alle Versicherten werden so zu interessanten Kunden", sagte Student Kai Menzel stellvertretend für die Jungwissenschaftler des Lehrstuhls von Professor Eckhoff aus Köln. Risikoselektion sei damit ausgeschlossen. Zugleich werde der Wettbewerb unter den privaten Versicherungen angekurbelt. Wirtschaftlich schwache Versicherte erhalten einen Steuerzuschuss. "Durch das Kapitaldeckungsverfahren muss jede Generation die eigenen Gesundheitskosten tragen", so Menzel weiter. Anreize für ineffiziente Leistungsausweitungen würden verhindert und die Prävention zugleich gestärkt.
Quelle: TB/aerzteblatt.de Mittwoch, 23. Januar 2008

Arzt verlangt pro Toilettenbesuch 50 Cent
Auf den Kostendruck im Gesundheitswesen reagiert ein Nürnberger Arzt auf bizarre Weise: Von seinen Patienten verlangt er seit Jahresbeginn eine Toilettengebühr in Höhe von 50 Cent!
Dr. Erwin Meusel findet daran nichts Anrüchiges. "Am Bahnhof werden doch auch Klogebühren verlangt", sagt der Orthopäde und Chiropraktiker einem Bericht des "Nürnberger Stadtanzeigers" zufolge. In der RTL-Sendung "Punkt 12" verteidigte Meusel seine Maßnahme mit Hinweis auf die gesunkenen Honorare und den Zwang, sparen zu müssen.
Pro Quartal, so beklagte er sich, bekomme er für jeden Patienten im Schnitt nur 30 Euro. Davon müsse er alles bezahlen - Geräte, Personal, Betriebskosten. Da könnte sich eine Toilettengebühr für ihn sogar rechnen: "Wenn der Patient jeden Tag für 50 Cent zum Urinieren kommen würde, dann verdiene ich daran mehr, als wenn er zum Spritzen kommt."
Die KV Bayerns sieht keinen Grund zum Einschreiten. "Es gibt keine rechtlichen Vorschriften, die dagegen sprächen", sagt Pressereferentin Verena Stich. "Dabei handelt es sich um einen Service des Arztes, ähnlich wie wenn er einen Wasserspender aufstellt oder im Wartezimmer Äpfel anbietet."
Patienten nennen die Zusatzgebühr dagegen schlicht "unverschämt".
Quelle: Ärzte Zeitung 29.01.2008

EBM 2008: Klinik-Op: 31600 ist nicht möglich
Frage: Für die Abrechnung der Ziffer 31600 brauche ich eine Überweisung. Für meine postoperativen Behandlungen aus der Klinik habe ich aber keine Überweisung bekommen. Die Klinik sagt, das sei nicht möglich. Kann ich die 31600 trotzdem abrechnen?
Antwort: Leider ist das nicht möglich - es sei denn, es handelt sich um eine ambulante Operation entsprechend Paragraf 115b SGB V. Postoperative Behandlungen nach operativen Eingriffen sind nur dann nach Nummer 31600 berechnungsfähig, wenn es sich um die Behandlung nach der Erbringung eines Eingriffes des Abschnittes 31.2 (ambulante Operationen) bei Überweisung durch den Operateur handelt.
Die Behandlung nach einem stationären Klinikaufenthalt wegen eines operativen Eingriffs ist nach den Leistungen des Abschnitts 2.3 abzurechnen. Allerdings gibt es in verschiedenen Bereichen schon IV-Verträge, die eine gesonderte Abrechnung prä- oder post-operativer Leistungen bei stationär durchgeführten Op möglich machen.
Quelle: Ärzte Zeitung 30.01.2008

EBM 2008: 40144 für Kopien aus dem Computer
Frage: Lässt sich die Ziffer 40120 für eingehende Faxe ansetzen? Welche Ziffer gilt für Telefonkosten bei Vereinbarung von Terminen?
Antwort: Die Pauschale nach Nummer 40120 ist ansetzbar für das Porto für einen Normalbrief. Für die EDV-technisch reproduzierte Seite eines Befundberichtes oder Arztbriefes ist pro Seite die 40144 zu berechnen. Telefonkosten sind zu berechnen, wenn Sie mit dem Krankenhaus zu einer stationären Behandlung Rücksprache halten müssen - und zwar nach den Vorgaben der KVen.
Quelle: Ärzte Zeitung 30.01.2008

Praxismanagement

Gute Noten für Qualität im ambulanten Sektor
Was die geprüfte Qualität ihrer Leistungen betrifft, brauchen niedergelassene Ärzte den Vergleich mit den Kollegen in den Krankenhäusern nicht zu scheuen. Davon zeigt sich Dr. Klaus Enderer überzeugt, Vize- Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo).
"Qualität in der nachgewiesenen und zertifizierten Form gibt es vor allem im ambulanten Sektor", sagte Enderer der "Ärzte Zeitung". Gerade was die Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung nach Paragraf 116 b Sozialgesetzbuch V betreffe, müssten die Niedergelassenen diesen Aspekt offensiv vertreten.
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Qualitätsmanagement-Richtlinie
Den idealen Fahrplan für die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems gibt die QM-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses vor (http://www.g-ba.de). Bis Ende 2009 sollte in jeder Vertragsarztpraxis ein System installiert sein.
* Phase I: Planung
Die erste Phase bei der QM-Einführung ist eigentlich schon abgeschlossen. Bis Ende 2007 hatten Vertragsärzte, MVZ und Psychotherapeuten Zeit für die Planung eines QM. Nach Paragraf 6 der Richtlinie müssen Ärzte mindestens eine "schriftliche Selbstbewertung des Ist-Zustands der Praxis" vornehmen. Außerdem sind sie gehalten, konkrete Ziele festzulegen, die mit dem Aufbau eines QM-Systems erreicht werden sollen. Bei Vertragsärzten, die sich erst neu niederlassen, beginnt die zweijährige Planungsphase mit dem Zeitpunkt der Niederlassung.
In Praxen, in denen mehrere Ärzte arbeiten, ist ein Arzt als QM-Beauftragter zu benennen. In größeren Praxen mit "mehr als drei vollzeitbeschäftigten nicht-ärztlichen Mitarbeitern" empfiehlt die Richtlinie, auch eine Arzthelferin zur QM-Beauftragten zu machen.
* Phase II: Umsetzung
Seit Anfang 2008 haben Ärzte zwei weitere Jahre Zeit, das QM-System in ihrer Praxis zu installieren.
* Phase III: Überprüfung
Ein weiteres Jahr lang können Ärzte im Anschluss kontrollieren, ob die Umsetzung des QM-Systems erfolgreich war. Als Beispiel, wie eine Überprüfung durchgeführt werden kann, nennt die Richtlinie Patientenbefragungen.
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Praxischefs haben beim QM-System freie Wahl
Niedergelassene Ärzte haben die freie Wahl. Ein bestimmtes Qualitätsmanagement-System für Praxen ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Die Preise für die QM-Systeme auf dem Markt sind unterschiedlich. Sie enthalten aber auch unterschiedliche Leistungspakete.
Die Kosten für EPA betragen nach eigener Auskunft knapp 2.000 Euro, darin enthalten sind etwa auch Patientenbefragungen und die Vorbereitung zur Zertifizierung.
QEP verlangt für Einführungsseminare pro Teilnehmer 150 bis 250 Euro sowie für einen Qualitätszielkatalog 30 Euro. Optional können Ärzte für 200 Euro ein Handbuch dazu kaufen, eine Zertifizierung wird ab 1.200 Euro angeboten. Beim KTQ-System ist eine Zertifizierung Pflicht. Die Kosten richten sich nach der Größe der Praxis und beginnen bei 2.300 Euro.
Auch inhaltlich unterscheiden sich die Systeme. Während die einen eher auf eine kritische Selbstbewertung der Praxis setzen, steht bei den anderen eine Fremdbewertung durch Dritte im Vordergrund. Es werden aber auch QM-Systeme angeboten, bei denen beides möglich ist.
Für welches System sich Ärzte entscheiden, hängt häufig davon ab, welches die Kollegen benutzen. Das hat eine Umfrage der Stiftung Gesundheit ergeben. Kontakte auf Fortbildungen (42 Prozent) und Empfehlungen (32 Prozent) sind danach ausschlaggebend dafür, welches QM-System Ärzte schließlich in ihrer Praxis benutzen.
Einen Überblick zu den QM-Systemen gibt es zum Beispiel unter http://www.qm-arztpraxis.de oder http://www.q-m-a.de
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Ärzte erhalten Hilfe bei QM
Ärzte, die bei der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in ihrer Praxis Beratung brauchen, können dafür finanzielle Hilfe vom Bund bekommen.
Gefördert wird der Leitstelle für Gewerbeförderungsmittel des Bundes zufolge nur die Beratung, nicht die Zertifizierung eines QM-Systems. Der Zuschuss beträgt 40 Prozent der Beratungskosten, höchstens jedoch 1.500 Euro.
Ärzte können den Antrag innerhalb von drei Monaten nach Abschluss der Beratung stellen.
Mehr Infos zu den Fördermitteln (inklusive Antragsvordrucken) im Web: http://www.leitstelle.org
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Online-Einblick in zentrale Praxiskennzahlen
Niedersachsens Vertragsärzte können seit Kurzem ihre Abrechnungsdaten durch ein spezielles Programm der KV Niedersachsen (KVN) online in Kurven und Tabellen darstellen lassen. Per Klick erfahren sie zum Beispiel, welche ärztlichen Leistungen den Hauptumsatz ihrer Praxis tragen.
Das Projekt namens "AdaLINE" (für AbrechnungsDatenAnalyseOnline) steht nach einjähriger Vorbereitungsphase den 13.600 Mitgliedern der KVN im passwortgeschützten Internet-Mitgliederportal der KVN zur Verfügung. 1.600 Ärzte nutzen es nach KVN-Angaben bereits. AdaLINE ist gedacht als ein Instrument zur Unterstützung des Praxismanagements für niedergelassene Ärzte.
Das System stellt tabellarisch und grafisch aufbereitete Auswertungen aus der ärztlichen Honorarabrechnung bereit und ermögliche dadurch einen plastischen Überblick über wichtige statistische Kenngrößen, die für die wirtschaftliche und organisatorische Steuerung der Praxis nutzbar sind, teilte die KVN mit. Datenbasis ist die aktuelle Honorarabrechnung der einzelnen Ärzte.
Durch den Vergleich mit den Abrechnungen zurückliegender Quartale kann das Programm die Entwicklung der Praxistätigkeit im zeitlichen Längsschnitt aufzeigen. Außerdem kann es ausgewählte Kennwerte mit den Durchschnittswerten der Fachgruppe vergleichen und ermöglicht es Praxischefs, die eigenen Praxisdaten einzuordnen.
Erstmals gebe damit eine Kassenärztliche Vereinigung ihren Mitgliedern online eine detaillierte individuelle Auswertung ihrer zentralen Praxisdaten an die Hand, so die KVN. Das Angebot gehe weit über die quartalsweise Veröffentlichung der Abrechnungsergebnisse hinaus. So könne auch die Altersstruktur der Patienten dargestellt werden.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.01.2008

Freiberufler bilden deutlich mehr aus
Der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) zieht eine positive Ausbildungsbilanz. In den Freien Berufen wurden den Angaben zufolge 7.000 neue Ausbildungsplätze in 6.000 Betrieben geschaffen, die bisher keine Lehrlinge hatten.
"Damit haben die Freien Berufe ihre Jahresvoraussage von 4.000 neuen Ausbildungsplätzen weit übertroffen", sagt BFB-Präsident Dr. Ulrich Oesingmann. Insgesamt wurden 44.556 Ausbildungsverträge (plus 5,8 Prozent) zum 30. September 2007 abgeschlossen. Diese Zahl könnte laut BFB noch steigen. "Nach wie vor fehlt es oft an geeigneten Bewerbern", sagt Oesingmann. Viele Ausbildungsplätze blieben deswegen unbesetzt.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.01.2008

Operationssaal der Zukunft in Hamburger Klinik
Das Evangelische Amalie-Sieveking-Krankenhaus in Hamburg hat jetzt den nach eigenen Angaben "modernsten High-Tech-Operationssaal Europas" in Betrieb genommen.
Das zum Albertinen-Diakoniewerk zählende Krankenhaus hat seinen kompletten OP-Trakt umbauen lassen. Insgesamt investierten die Hansestadt Hamburg dafür 1,7 Millionen Euro und der Klinikbetreiber eine Million Euro.
Die moderne Technik soll etwa eine optimale Planung der Op-Abläufe ermöglichen. Die Ausstattung umfasst Audio- und Videovernetzungen mit anderen Abteilungen wie Radiologie und Gastroenterologie. Der OP ist mit dem hoch auflösenden HDTV-Kamerasystem und mit NBI (Narrow Band Imaging) ausgestattet. Mit der NBI-Technik lassen sich nach Angaben des Medizintechnikherstellers Olympus auch Gewebeoberflächenstrukturen sichtbar machen, die bisher dem menschlichen Auge verborgen blieben. Weitere Module des OP:
(...)
* Ergonomie: Durch die Platzierung der medizinischen Geräte in Deckenversorgungseinheiten lassen sich die Geräte für jede Op in die gewünschte Position bringen. Das soll für Bewegungsfreiheit sorgen, weil Stolperfallen - etwa durch herumliegende Kabel - verschwinden.
* Hygiene: Statt der üblichen Fliesen wurde der OP komplett verglast. Zusammen mit der Platzierung der Geräte an der Decke soll damit eine schnellere und effektivere Reinigung möglich sein. Die Paneele lassen sich einzeln abnehmen, sodass Umbauten oder die Einbindung technischer Neuerungen nun jederzeit möglich sind.
Mehr Informationen im Internet: http://www.amalie.de, http://www.olympus.de
Quelle: Ärzte Zeitung 30.01.2008

Werbung im weißen Kittel
Trotz des jüngsten "Kittelurteils" des Bundesgerichtshofs (BGH) bleiben zahlreiche Restriktionen in der Werbung für Ärzte und Krankenhäuser bestehen. Darauf hat die Vorsitzende des Vereins der Medizinrechtsanwälte, Dr. Britta Specht, Lübeck, hingewiesen. Der BGH hat vorgegeben, Ärzten nicht mehr grundsätzlich zu verbieten, sich auf Fotos für Werbezwecke im weißen Kittel zu zeigen. Das "Verbot bildlicher Darstellung von Personen der Heilberufe in Berufskleidung gegenüber Laien" im Heilmittelwerbegesetz (HWG) sei zeitgemäß auszulegen. Nur wenn die Werbung die Patienten unsachlich beeinflussen kann, besteht das Verbot weiterhin, so die Richter. (BGH, Urteil vom 01.03.2007 - I ZR 51/ 04 - Krankenhauswerbung).
Der Paragraph 11 des HWG gilt jedoch unverändert: Das Werben mit Gutachten, Zeugnissen, wissenschaftlichen oder fachlichen Veröffentlichungen etwa auf der Praxishomepage oder im Klinikprospekt ist weiterhin abmahnfähig. Auch Vorher-Nachher-Bilder von Patienten zu Werbezwecken sind gemäß HWG nicht gestattet.
Quelle: Kma@news vom 30.01.2008 - Ausgabe: 0107

Haushaltsnahe Dienstleistungen: Nachweis für 2008 einfacher
Der Steuerpflichtige kann Arbeitskosten, die er für ein haushaltsnahes Beschäftigungsverhältnis oder für haushaltsnahe Dienstleistungen zahlt, nach Paragraf 35 a Einkommensteuergesetz von der Einkommensteuer absetzen. Materialkosten kann er nicht absetzen.
Neu ist, dass er die Aufwendungen bei der Einkommensteuererklärung nicht mehr wie bisher durch Vorlage einer Rechnung und die Zahlung auf das Konto des Leistungserbringers durch einen Beleg der Bank nachweisen muss. Stattdessen fragt das Finanzamt in den für 2008 geltenden Steuerformularen nachprüfbare Angaben ab. Neu ist auch, dass die Finanzbehörde die Regelung zu haushaltsnahen Beschäftigungsverhältnissen und Dienstleistungen auf die Europäische Union und den Europäischen Wirtschaftsraum ausgedehnt hat. Unterhält der Steuerpflichtige einen eigenen Haushalt in einem dort gelegenen Land, kann er die dort angefallenen Kosten von der Steuer absetzen.
Haushaltsnahe Dienstleistungen liegen vor, wenn der Steuerpflichtige keine Arbeitnehmer beschäftigt. Diese Dienstleistungen sind zum Beispiel: Reinigen der Wohnung, Pflege von Angehörigen, Gartenpflegearbeiten, Arbeiten an Innen- und Außenwänden, Reparaturen von Fenstern, Türen, Bodenbelägen oder anderem, Modernisierung oder Austausch der Einbauküche oder des Badezimmers, Reparatur und Wartung von Gegenständen im Haushalt.
Quelle: A & W Newsletter 23. von Bernhard Mayer

Bankkredite: Zusagen beschleunigen
Der Arzt hat es weitgehend selbst in der Hand, die Entscheidung der Bank über seinen Kreditwunsch rasch zu erhalten.
Näheres siehe http://www.mao-bao.de/artikel/2008MB_Bankkredite.htm

Allgemeines

Viel Bewegung hält Körper zehn Jahre jünger
Sport entpuppt sich offenbar als Jungbrunnen: Menschen, die sich viel bewegen, werden nicht nur seltener herz- und zuckerkrank, sie altern auch langsamer.
Bislang ging man davon aus, dass Sport vor allem deswegen nützt, weil dadurch Krankheiten wie KHK und Diabetes verhindert werden. Dr. Lynn Cherkas und Kollegen aus London haben nun jedoch Hinweise gefunden, dass ein körperlich aktives Leben auch direkt den Alterungsprozess bremst.
Die Forscher untersuchten die Länge der Telomere bei über 2.400 Zwillingen. Telomere sind lange DNA-Sequenzen, die Chromosomen vor Fusion und Degradierung schützen. Sie werden bei jeder Zellteilung etwas kürzer und gelten als guter Marker für das biologische Alter. Entzündungen und oxidativer Stress reduzieren ebenfalls die Telomer-Länge.
Die Forscher teilten die im Schnitt 49-jährigen Zwillinge gemäß ihrer körperlichen Aktivität in vier Gruppen ein und maßen die Telomer-Länge in den Leukozyten. Das Ergebnis: In der Gruppe der sehr aktiven Teilnehmer waren die Telomere bei gleichem kalendarischem Alter im Schnitt um 200 Nukleotide länger als bei den Couchpotatoes.
Geht man von einem durchschnittlichen Verlust von etwa 20 Nukleotiden pro Jahr aus, entspricht dies einem Vorteil von zehn Jahren Lebenszeit. Der Effekt trat auch bei einzelnen, unterschiedlich aktiven Zwillingspaaren auf und blieb bestehen, wenn Begleitfaktoren wie Rauchen und BMI berücksichtigt wurden (Arch Intern Med 168, 2008, 154).
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Deutschland 2008: Normalzustand dick
Zwei Drittel der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen in Deutschland sind zu dick. Das hat die Nationale Verzehrstudie mit 20.000 Teilnehmern ergeben, die in Berlin vorgestellt wurde.
Der Studie zufolge sind derzeit 12 Prozent der Menschen auf Diät, 1,6 Prozent leben vegetarisch. Überraschend: 75 Prozent der Jugendlichen haben Normalgewicht. Weniger überraschend: Gebildete Menschen wiegen seltener zuviel.
Quelle: Ärzte Zeitung 31.01.2008

Roboter sichert Wissen von Jahrhunderten
Alte Bücher zerfallen durch den Säuregehalt im Papier eines Tages zu Staub. Mithilfe einer neuen Technik in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) können wertvolle, seltene Bücher schnell und schonend eingescannt werden.
Das neue Verfahren rettet und sichert das Wissen von vielen Jahrhunderten und hält es für kommende Generationen zugänglich. Entwickelt wurde es in Zusammenarbeit mit der SUB von der Firma Treventus Mechatronics GmbH. Der Einsatz des Buchscanners erfolgt im Rahmen des Projekts "Qualitative Massendigitalisierung von Kulturgut", das am Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) angesiedelt ist. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert den ersten vollautomatischen Scan-Roboter Norddeutschlands mit 100.000 Euro.
"Mit dem Buchscanner wird das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Niedersachsens wesentlich schneller digital verfügbar sein", erklärte der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann in einer Mitteilung der Unibibliothek Göttingen.
Scan-Roboter versprechen im Vergleich zu herkömmlichen Scan-Verfahren eine bis zu zehnfach größere Geschwindigkeit. Damit wird die Massendigitalisierung effizienter, die Digitalisierungskosten pro Band werden erheblich reduziert, heißt es in der Mitteilung.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.01.2008

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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