23.01.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 04/08, vom 23. Januar 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Unions-Unterhändler - Kein Vertrauen mehr in Ministerin Schmidt
Der Streit zwischen der Union und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt eskaliert zusehends.
Der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Zöller warf der SPD-Ministerin im Zusammenhang mit der Gesundheits- und Pflegereform vor: "Sie trickst und täuscht, was das Zeug hält." Der CSU-Gesundheitsexperte sagte der Zeitung "Die Welt" laut Vorabbericht vom Sonntag zudem: "Ich vertraue Frau Schmidt nicht mehr."
Bei den Vorbereitungen für den umstrittenen Gesundheitsfonds habe sich das Gesundheitsministerium mit einer Beratergruppe in die Arbeit der Experten eingemischt. "Das ist nicht zu akzeptieren", sagte Zöller. Maßstab für den neuen Finanzausgleich der Krankenkassen müssten 50 bis 80 Krankheiten sein, wie es die Koalition vereinbart habe. Auf dem Tisch liege aber eine Liste von über 2.000 Diagnosen, die in 80 Gruppen zusammengefasst seien. "Das macht die Union nicht mit", sagte der CSU-Politiker.
Quelle: Reuters, Sonntag, 20. Januar 2008, 16:37 Uhr

Selbstverwaltet - und doch unfrei
Kassenärztliche Vereinigungen als Körperschaften sind ein historisch überholtes Konstrukt und nicht mehr zukunftsfähig. Mit dieser These eröffnet der Arzt Ekkehard Ruebsam-Simon eine Debatte in der "Ärzte Zeitung" über das Für und Wider von KVen.
Ruebsam-Simon, niedergelassener Allgemeinarzt in der Nähe von Heidelberg, verweist in seinem Essay zur Begründung auf den historischen Kompromiss, aus dem die Körperschaften entstanden sind: Ab 1933 schuf die NS-Führung einen "dritten Weg" für die Organisation der Ärzteschaft: Die staatsnahe Selbstverwaltung sollte eine Alternative zu Verstaatlichung oder aber zu völliger Gewerbefreiheit sein. Und doch waren KVen von Beginn an nur "scheinselbstständig", so Ruebsam-Simon. Für wirtschaftliches Auskommen und Schutz vor Konkurrenz haben sich Ärzte "Staatswillfährigkeit und den Verzicht auf Autonomie gefallen lassen", ist sein Resümee.
Heute ist für Ruebsam-Simon dieser historische Kompromiss aufgebraucht, KVen seien "nicht entwicklungsfähig". Mediziner müssten zurückgewinnen, was sie einst verloren haben: Das Streikrechtund das Verständnis des Arzt-Berufs als ein - wenn auch besonderes - Gewerbe. Das Gesundheitssystem ist im Umbruch.
Quelle: Ärzte Zeitung 22.01.2008
vollständige Beitrag http://www.aerztezeitung.de/docs/2008/01/22/ruebsam_simon.pdf

Die Ärzteschaft braucht neue Perspektiven
Aus demBericht von der Bundeshauptversammlung des NAV-Virchow-Bundes:
Trotz aller Unkenrufe zeigte sich Dr. Bittmannverhalten optimistisch, dass die Zukunft auch Chancen für die Ärzteschaft bereithalte. Auf der nachfolgenden Pressekonferenz sagte er den freien Verbänden eine Renaissance voraus. "Die Ärzteschaft braucht neue Perspektiven, die ihr die Selbstverwaltung — allen voran das KV-System — nicht bieten kann. Ursprünglich sollte die Selbstverwaltung den Ärzten die Ökonomisierung vom Hals halten. Das hat nicht geklappt. So gesehen sind die KVen bedeutungslos geworden und werden von der Politik sogar instrumentalisiert", kritisierte der Bundesvorsitzende. Er betonte, dass er den Ärzten Mut machen wolle. "In solch einer Situation dürfen wir nicht resignieren, sondern müssen das Heft selbst in die Hand nehmen." Um wirtschaftlich agieren zu können, müsse der NAV-Virchow-Bund mit anderen, wirtschaftlich orientierten Verbänden zusammenarbeiten, erklärte Dr. Bittmann. Dieses Ziel verfolge er mit einer gewissen Skepsis, da Kooperationsbemühungen schon häufig an Partikularinteressen gescheitert seien. "Es nicht zu versuchen, wäre aber noch schlimmer", so der Bundesvorsitzende.
Quelle: Der niedergelassene Arzt 12/2007,17, von Julia Bathelt

Chirurgie ist nicht mehr die Königsdisziplin
Immer weniger angehende Mediziner sehen ihre berufliche Zukunft im Operationssaal
Vor schmerzhaften Versorgungslücken bei der chirurgischen Behandlung der Bevölkerung warnt der Bundesverband der Chirurgen. Der Grund: In den nächsten zehn bis 15 Jahren gehen mehr Chirurgen in den Ruhestand, als junge Ärzte in dieser Disziplin nachrücken.
Von den derzeit 28.414 Chirurgen sind nach Angaben des Verbandes 11.729 älter als 50 Jahre. 3.346 haben bereits die 60 überschritten.
Betrachtet man nur die etwa 10.000 Chirurgen, die als Niedergelassene arbeiten, ist das Verhältnis schlechter. Mehr als die Hälfte von ihnen ist über 50 Jahre alt und wird in den nächsten 15 Jahren die Praxis dicht machen. Die aktuelle Versorgung mit chirurgischen Leistungen sei ausreichend, sagte der Verbandsvorsitzende Professor Michael Polonius im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".
Knapp werde es in etwa fünf bis sechs Jahren, wenn sich nicht bald junge Ärzte für die Chirurgie entschieden. Das sei nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA und Großbritannien so.
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

Chirurgen werben um weiblichen Nachwuchs
Medizinstudentinnen sollten ihre Vorbehalte gegenüber der Chirurgie als traditionell männlich besetzter medizinischer Fachrichtung aufgeben und gegen bestehende Erschwernisse angehen, zum Beispiel gegen hierarchische Strukturen innerhalb der Kliniken. Dafür plädiert Gunda Leschber, Chefärztin der Thoraxchirurgischen Klinik Evangelische Lungenklinik Berlin, Vertreterin der Chirurginnen im Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) und Mitglied des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB) zum Start einer Informationskampagne des Berufsverbandes.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Montag, 21. Januar 2008

Ambulant geht bald auch in der Klinik
Niedergelassene Spezialisten, beispielsweise Onkologen, müssen mit stärkerer Konkurrenz ihrer Klinikkollegen rechnen. Denn bei der Öffnung der Krankenhäuser für die hoch spezialisierte ambulante Medizin scheint nun im Bundesausschuss der Durchbruch geschafft zu sein - nach zähem Ringen und anhaltendem Widerstand der Kassen und der KBV.
Quelle: Ärzte Zeitung 22.01.2008

Forschungspreis zur Geschichte der Ärzte im Nationalsozialismus ausgeschrieben
Zum zweiten Mal haben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) einen Forschungspreis zur Aufarbeitung der Geschichte der Ärzte in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeschrieben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.
An der Ausschreibung teilnehmen dürfen Ärzte und Psychotherapeuten als Einzelpersonen, Kooperationen und Gemeinschaften aus Ärzten und Psychotherapeuten, Studenten der Humanmedizin sowie an humanmedizinischen und medizinhistorischen Instituten tätige Wissenschaftler. Alle Arbeiten müssen in deutscher Sprache verfasst sein und können sowohl in Papier- als auch in elektronischer Form eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 31. August 2008.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Freitag, 18. Januar 2008

Ärzteschaft fördert Studie über Stasi-Vergangenheit von Ärzten
Rund drei bis fünf Prozent der insgesamt 41.000 Ärztinnen und Ärzte in der DDR waren inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die Dr. Francesca Weil seit 2003 als Forschungsprojekt beim Hannah-Arendt Institut für Totalitarismusforschung Dresden durchführte.
Quelle: der niedergelassene arzt 12/2007 von Elmar Esser

EBM 2008:Kein Ersatz für Zuschlag
Frage:Fachgleiche Gemeinschaftspraxen haben ihren Punktezuschlag verloren. Heißt das, dass es etwa bei Vertretung untereinander, zum Beispiel im Urlaub, keinen Zuschlag mehr gibt? Ist kein Zielauftrag möglich beim Kollegen in der Gemeinschaftspraxis?
Antwort: Mit dem EBM 2008 gibt es für Gemeinschaftspraxen keinen Zuschlag - wie bisher auf den Ordinationskomplex - auf die Versichertenpauschale oder auf die Grundpauschale. Je Patient und Quartal ist im hausärztlichen Versorgungsbereich die Versichertenpauschale in fachgleichen Gemeinschaftspraxen nur einmal berechnungsfähig.
Auch bei gegenseitigen Vertretungen gibt es keine zusätzliche Berechnungsmöglichkeit. In einer Gemeinschaftspraxis können Sie sich gegenseitig keine Patienten mittels Überweisung zuweisen und deshalb auch keine Überweisungen für Zielaufträge von einem Praxispartner erhalten.
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

EBM 2008:Praxispartner löst nicht 01430 aus
Frage:Kann eine fachgleiche Gemeinschaftspraxis neben der Versichertenpauschale noch die Nummer 01430 abrechnen, wenn der zweite Kollege das Wiederholungsrezept unterschreibt? In den Anmerkungen steht nämlich nur "nicht im gleichen Arztfall" und nicht "Behandlungsfall".
Antwort:Die 01430 kann dann nicht abgerechnet werden. Bei fachgleichen Gemeinschaftspraxen ist der Arztfall identisch mit dem Behandlungsfall. Und im Arztfall kann die 01430 nicht neben anderen Leistungen abgerechnet werden. Die Ziffer 01430 könnte neben anderen Leistungen nur in fachübergreifenden Gemeinschaftspraxen abgerechnet werden.
Quelle: Ärzte Zeitung 18.01.2008

EBM 2008:Pauschale schluckt 01600
Frage:Welche der folgenden Ziffern für Briefe, Kopien, Gutachten oder Reha-Verordnung sind nach dem neuen EBM noch separat neben der Versichertenpauschale abrechenbar: 01600, 01601, 01602, 01611, 01620, 01621, 01622 und 01622?
Antwort: Die von Ihnen genannten Leistungspositionen für Arztbriefe, schriftliche Stellungnahmen auf Anforderung der Krankenkassen und so weiter sind für Hausärzte grundsätzlich berechnungsfähig.
Wird aber bei einem Patienten die Versichertenpauschale angesetzt, was in der Regel der Fall ist, greift der Berechnungsausschluss, der in der letzten Anmerkung zu den Versichertenpauschalen enthalten ist. Danach ist die Berechnung von Arztbriefen nach den EBM-Ziffern 01600 und 01601 in demselben Quartal neben der Versichertenpauschale nicht möglich. Die weiteren von Ihnen aufgeführten Gebührenordnungspositionen können dagegen berechnet werden.
Quelle: Ärzte Zeitung 18.01.2008

Rechtliches

Finanzamt darf nachträglich zugreifen
Bundesfinanzhof bestätigt rückwirkende Mehrwertsteuer auf Schönheitsoperationen
Schönheitsoperationen wurden früher über Jahre nicht der Mehrwertsteuer unterworfen. Erst nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom September 2000 zu einer anthropologisch-erbbiologischen Vaterschafts-Untersuchung dämmerte der Finanzverwaltung, dass vielleicht auch Schönheitsoperationen nicht zu den steuerbefreiten "Heilbehandlungen" zählen könnten. Auch danach waren aber Praxis und Stellungnahmen der Oberfinanzdirektionen noch für mehrere Jahre uneinheitlich. Inzwischen ist die Mehrwertsteuerpflicht der Schönheitsoperationen allerdings unstreitig.
Im konkreten Fall führte das Finanzamt 2005 bei einem plastischen Chirurgen eine Steuerprüfungfür 1997 durch. Anschließend setzte die Behörde nachträglich noch Mehrwertsteuer für die Operationen fest. Dagegen klagte der Chirurg: Er habe auf die Steuerfreiheit vertraut und daher von seinen Patienten auch keine Mehrwertsteuer erhoben.
Beschluss des Bundesfinanzhofs, Az.: V B 8/06
Quelle: Ärzte Zeitung 22.01.2008

Änderung macht Befristung unwirksam
Bei der Verlängerung befristeter Arbeitsverträge darf nur die Vertragsdauer geändert werden. Werden dagegen auch andere Arbeitsbedingungen geändert, wird die Befristung unwirksam, wie das Bundesarbeitsgericht in Erfurt entschied.
Urteil des Bundesarbeitsgerichts, Az.: 7 AZR 603/06
Quelle: Ärzte Zeitung 18.01.2008

Bundesgerichtshof: Fusionskontrolle auf Krankenhauszusammenschlüsse anwendbar
Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs hat entschieden, dass der Zusammenschluss von Krankenhäusern der Fusionskontrolle nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) unterliegt. Der Rhön-Klinikum AG wurde die Übernahme des Kreiskrankenhauses Bad Neustadt an der Saale untersagt (Az.: KVR 26/07).
Von grundsätzlicher Bedeutung ist die Feststellung des Kartellsenats, dass weder die Regelungen des Sozialrechts über die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) noch die Bestimmungen zur Krankenhausfinanzierung die Fusionskontrolle ausschließen.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 21.01.2008, Nr.06/2008, 10

Praxismanagement

Ertragsstarke Praxen haben das Nachsehen
Nur Praxen mit Gewinn unter 100.000 Euro können die geänderte Ansparabschreibung noch nutzen
Für Ärzte, die in den kommenden Jahren ein bewegliches Wirtschaftsgut wie ein Medizingerät erwerben wollen, gelten seit dem Jahresbeginn neue Regeln.
Wichtigste Änderung: Wer als Einnahme-Überschuss-Rechner - das sind die meisten Kollegen - 2009 investieren und das bereits jetzt steuerlich geltend machen will, darf nicht mehr als 100.000 Euro Gewinn erzielen. Ertragsstärkere Praxen mit einem Gewinn über dieser Schwelle haben die Option der Ansparabschreibung überhaupt nicht mehr.
Ärzte, die unter dieser Schwelle liegen, können für die geplante Investition maximal 40 Prozent und höchstens 200.000 Euro (vorher: 154.000 Euro) steuerlich geltend machen, was einem maximalen Investitionsvolumen von 500.000 Euro entspricht. Neu ist auch, dass der früher als Ansparabschreibung bekannte Investitionsabzugsbetrag für den Kauf gebrauchter Wirtschaftsgüter verwendet werden kann.
Außerdem wird die Frist, innerhalb derer die Investition getätigt werden muss, von zwei auf drei Jahre verlängert. Das Wirtschaftsgut muss aber zu mindestens 90 Prozent betrieblich genutzt werden - was bedeutet, dass für ein Fahrzeugin der Regel kein Investitionsabzugsbetrag gebildet werden kann. Wegen der Komplexität der Regeln sollten Kollegen vor einer Entscheidung unbedingt ihren Steuerberater konsultieren.
Übrigens: Ab diesem Jahr entfällt die vorteilhafte degressive Abschreibung. Das heißt, dass Neuanschaffungen unterm Strich tendenziell teurer werden.
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

Anonymes Fehlermeldesystem: Wie Ärzte voneinander lernen
Auf das anonyme Fehler-Meldesystem (Critical Incident Reporting System, CIRS) von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) hat die KBV am 15. Januar hingewiesen. Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin hat das System kürzlich überarbeitet. Als internetbasiertes System sei es Diskussionsforum für Ärzte und anderes medizinisches Fachpersonal.
Ziel sei, kritische Ereignisse und (Beinahe-)Fehler sowie deren Ursachen zu erkennen und durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch in Zukunft zu verhindern. "
Die KBV betonte, sämtliche Angaben erfolgten anonym und blieben vertraulich. Die Teilnahme sei freiwillig, Sanktionen gebe es keine.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Mittwoch, 16. Januar 2008

Rechtzeitig zum Termin - dank Pager kein Problem
Nicht immer lässt sich eine Behandlung zeitlich exakt planen. Patienten müssen dann unter Umständen mehr Zeit als ursprünglich gedacht im Wartezimmer verbringen. Mit Pagern lässt sich dieses Problem lösen.
Im Medizinischen Versorgungszentrum MedCenter in der Innenstadt von Bayreuth mit 19.000 Patientenkontakten pro Quartal haben Patienten in einem solchen Fall jetzt auch die Möglichkeit, die Zeit außerhalb der Praxis zu nutzen. Über ein Funkrufsystem werden sie dann rechtzeitig benachrichtigt, wenn der Termin bei einem der acht Fachärzte aus der Orthopädie und Chirurgie tatsächlich ansteht.
Quelle: Ärzte Zeitung 18.01.2008

Web-2.0-Portale für Ärzte weiten ihre Angebote aus
Immer mehr Ärzte nutzen teils anonyme Internetplattformen zum Fachaustausch.
Neben Informationen und Diskussionsforen bieten die Plattformen Ärzten die Möglichkeit zum Austausch mit Kollegen. Zwei der Vorreiter des Trends in Deutschland sind Esanum und Dooox. Esanum gibt die Zahl von 4.200 Nutzern an, die das Angebot, bisher vor allem fachmedizinische Diskussionsforen, kostenlos nutzen.
Expertengremium steht Ärzten mit Rat und Tat zur Seite
Dooox verlangt von seinen gut 3.000 Nutzern eine Gebühr von 99 Euro im Jahr. Ein Team aus namhaften Ärzten aller Fachrichtungen steht dafür den Kollegen bei medizinischen Fragen zur Seite.
Einiges spielt sich im Verborgenen ab. So können Ärztegruppen geschlossene Communities gründen, die die Infrastruktur des Portals nutzen, aber nach außen nicht in Erscheinung treten. Ein Beispiel ist die Non-Profit-Organisation Interplast, an der plastische Chirurgen und Anästhesisten beteiligt sind. "Die Interplast-Ärzte nutzen die Dooox-Infrastruktur, um humanitäre Einsätze in Entwicklungsländern untereinander zu koordinieren", erklärt Gentner-Esch. Das geht via Internet effizienter als per Telefon oder E-Mail.
Mit Web 2.0 wird die neue Generation des Internets beschrieben. Der Begriff wurde durch Tim O'Reilly, Inhaber eines Fachverlags, durch einen Artikel 2005 geprägt. Nach seiner Definition gestalten Nutzer nicht nur aktiv die Inhalte. Im Web 2.0 können Inhalte auch von anderen weiterentwickelt werden. An die Stelle von persönlichen Websites zum Beispiel treten O'Reilly zufolge im Web 2.0 Blogger-Seiten. Statt Infos aus dem Web-Lexikon Britannica Online zu nehmen, gestalten die Nutzer Informationen selbst - zum Beispiel in Wikipedia.
Quelle: Philipp Grätzel von Grätz. Ärzte Zeitung 22.01.2008

Professioneller Telefonempfang über das Internet
Entlastung für die Praxis
Von Bonn aus startet ein neuer Telefonservice, der in allen deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden ausschließlich über das Internet gebucht werden kann: www.businesstelefon.de. Angeboten wird der externe Telefonempfang als Dauereinrichtung oder auch für bis zu vier Wochen als Urlaubsvertretung für 50 Euro pro Wocheinklusive aller eingehenden Telefonate
Die Technik dahinter ist einfach: wer einen Anruf nicht selbst annehmen kann oder möchte, leitet ihn einfach an die Businesstelefon-Zentrale weiter. Dort meldet sich dann eine Mitarbeiterin mit einer zuvor vereinbarten Begrüßungsformel, beispielsweise "Immobilienverwaltung Hunsrück, guten Tag".
Der Anrufer merkt nicht, dass er in einem ausgelagerten Sekretariat gelandet ist — soll er auch nicht.
Darum richte sich Businesstelefon.de nicht nur an große Firmen, sondern auch an Freiberufler und Existenzgründer, die die Kosten für ein eigenes Sekretariat häufig scheuen. Ob Handwerker, Arzt oder Rechtsanwalt. Für sie sei der Telefonservice eine preiswerte und professionelle Alternative.
Weitere Informationen unter http://www.businesstelefon.de oder unter Telefon (0228) 2673138.
Quelle: Wirtschaftsmagazin für den Frauenarzt 12/2007,5

Apotheken: Patienten bevorzugen wohnortnahe Versorgung
Rund 93 % der Deutschen haben das zuletzt vom Arzt ausgestellte Rezept in einer unabhängigen und wohnortnahenApotheke eingelöst.
Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von forsaim Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hervor. Nur 1 % der Befragten hätte das Rezept an einen Versandhändler geschickt. 3 % hätten das Rezept hingegen gar nicht eingelöst, in der Altersgruppe zwischen 18 und 29 Jahren seien dies sogar 8 % gewesen.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 21.01.2008, Nr.06/2008, 11

Europa

Europa-Umfrage: Gesundheit hat hohe Priorität
Die Sorge der europäischen Bürger über ihre medizinische Versorgung nimmt zu. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Europäischen Kommission unter insgesamt 30.281 Personen hervor.
Demnach sehen 21Prozent der EU-Bürger die Leistungsfähigkeit ihres Gesundheitssystems als eines der dringendsten Probleme an. In einer vergleichbaren Umfrage vom Frühjahr 2007 sorgten sich lediglich 18 Prozent aller Europäer um ihr Gesundheitssystem.
Mehr Sorgen bereiten den Bürgern nach wie vor nur die Arbeitslosigkeit(27 Prozent), eine steigende Inflation(26 Prozent) sowie die Kriminalität(24 Prozent).
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

Schweiz führt Helios-Qualitätssystem ein
Die Schweiz führt zur Messung der Ergebnisqualität an den Spitälern das Indikatorenset der Helios-Klinikgruppe ein. Das berichtete Dr. Thomas Mansky, Leiter der Medizinischen Entwicklung bei Helios, bei der Vorstellung des aktuellen medizinischen Jahresberichts 2006/2007.
Das Helios-System biete den Vorteil, dass die Kliniken auf bereits vorhandene interne Daten zurückgreifen könnten, hieß es in einer Erklärung der Schweizer Bundesbehörden. In Deutschland arbeiten nach Angaben Manskys derweil über 200 Kliniken außerhalb des
Konzerns mit dem Qualitätsmanagementsystem von Helios.
Für eine bessere Qualität seien nicht in erster Linie teure Investitionen notwendig, sondern es gehe um einen Mentalitätswandel bei den Mitarbeitern, so Mansky. Er widersprach Meinungen, wonach mehr Qualität auch mehr koste.
Der Jahresbericht im Internet: http://www.helios-kliniken.de
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

Irland hofft auf Zuwanderung von Ärzten
Irland wird als Einwanderungsland für Ärzte aus den EU-Staaten offenbar immer beliebter.
So werde die Zahl der auf der Insel praktizierenden Ärzte, Zahnärzte und anderer Gesundheitsberufe in den kommenden Jahren deutlich steigen. Immer mehr Ärzte aus anderen EU-Ländern wandern nach Irland aus, weil dort Arbeitsbedingungen und Lebensqualität "günstig" seien. Das geht aus einer Analyse des "Economic Social and Research Institute" (ESRI) hervor.
Nach dem Report arbeiten derzeit etwa 16.000 Ärzte, Zahnärzte und Apotheker auf der Insel. In fünf Jahren dürfte sich diese Zahl auf "über 20.000" erhöht haben. Irische Patientenverbände begrüßten die Vorhersage und wiesen darauf hin, dass viele ländliche Regionen noch ärztlich unterversorgt seien. Das gelte in der Regel für die abgelegenen Landesteile im Westen der Republik.
Da es der irischen Wirtschaft seit Jahren gut geht, fließen die Steuereinnahmen und das nötige Geld im Gesundheitshaushalt ist vorhanden, um zusätzliche Ärzte einzustellen.
Quelle: Ärzte Zeitung 17.01.2008

Großbritannien: Angst um Patientenakten
Wie sicher sind Krankenakten in Großbritannien?
Erst kürzlich fanden Passanten auf einer öffentlichen Müllhalde in der Nähe von London mehr als 200 Patientenakten. Diese enthielten unter anderem Informationen zum HIV-Status, zu Name und Alter des Patienten sowie die Adresse des behandelnden Hausarztes. Außerdem war es anhand der Akten möglich, die nationale Identifikationsnummer des Patienten zu ermitteln. Diese Nummer, genannt "National Insurance Number", ermöglicht den Zugriff auf weitere persönliche und der ärztlichen Schweigepflicht und dem Arztgeheimnis unterliegenden Informationen.
Wie sich inzwischen herausstellte, hatte eine vom staatlichen Kingston Hospital beauftragte private Kurierfirma die Patientenakten zunächst aus der Klinik entfernt und sie dann auf die Müllkippe gebracht. Das verstößt gegen die britischen Datenschutzbestimmungen.
Gesundheitspolitiker aller im Unterhaus vertretenen Parteien verlangen eine Straffung der Datenschutzbestimmungen für Patienteninformationen aus dem staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS).
Quelle: KT/aerzteblatt.de Montag, 21. Januar 2008

Britische Raucher sollen länger auf Op warten
Viele Krankenhäuser des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) werden in absehbarer Zeit vorzugsweise nur noch solche Patienten operieren, die sich vor ihrer Operation das Rauchen abgewöhnt haben. Diese Pläne werden derzeit kontrovers diskutiert.
(...) bedeutet das freilich nichts anderes als dass rauchende Patienten länger warten müssen. Andere Gesundheitsverwaltungen und NHS-Kliniken verfahren laut Bericht inzwischen in gleicher Art und Weise. Der Patient wird einige Wochen vor seinem Operationstermin ermahnt, mit dem Rauchen aufzuhören. Gelingt das nicht, so besteht die Möglichkeit, dass er auf die Warteliste kommt. Das widerspricht allerdings den Zielen der Regierung.
Quelle: Ärzte Zeitung 18.01.2008

Allgemeines

Tabak-Gesetze reduzieren Zahl der Raucher
Seitdem vor zwei Jahren in Spanien das "Anti-TabakGesetz" rechtskräftig ist, haben dort 1,6 Millionen Menschen mit dem Rauchen aufgehört. Dies hat das Nationalkomitee zur Prävention von Tabakkonsum bekannt gegeben, eine Einrichtung des spanischen Gesundheitsministeriums.
Das Komitee führt als Hauptursache für den zunehmenden Rauchverzicht an, dass die "Ley Antitabaco" das Rauchen am Arbeitsplatz verbietet. In der Gastronomie hingegen sehen die Experten Schwachpunkte.
Quelle: Ärzte Zeitung 15.01.2008

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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