14.05.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 22/08, vom 14. Mai 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Ein Meilenstein für die Hausärzte
Der 8. Mai 2008 könnte in die Geschichte der Krankenversicherung und der Gesundheitsversorgung eingehen: Gestern haben der Hausärzteverband, Medi und AOK Baden-Württemberg einen Versorgungsvertrag unterzeichnet, mit dem erstmals nach 75 Jahren die durch die Brüningschen Notverordnungen entstandene kollektivvertragliche Versorgung durch das KV-Monopol in der Breite durchbrochen wird. Mit diesem neuen Vertrag wird nicht mehr nur ein Trippelschritt gemacht - es ist ein Sprung zu mehreren Versorgungsalternativen, und zwar sowohl für Ärzte als auch für Patienten.
Quelle: Helmut Laschet. Ärzte Zeitung 9.05.2008

Neues Zeitalter
Der baden-württembergische Hausarztvertrag lässt Gutes hoffen
- Seit 1933 geht im deutschen Gesundheitswesen nichts ohne die Kassenärztlichen Vereinigungen. Seit Jahren versuchen Politiker, Krankenkassen und auch Mediziner selbst die Macht der Ärzteorganisation zu beschneiden, ihr das Monopol auf die Verhandlungen mit den Kassen wegzunehmen´. Die oft geschmähte Gesundheitsreform des vergangenen Jahres hat ihnen die Möglichkeit dazu gegeben. In Baden-Württemberg gehen nun erstmals AOK und Hausärzte diesen, man kann sagen, historischen Schritt.
Das ist gut. Es ist gut, weil dadurch andere Kassen in anderen Bundesländern, andere Ärzte gleicher und anderer Fachrichtung ermuntert werden, ähnlich zu handeln. Das bringt frischen Wind ins System.
Quelle: Guido Bohsem. Süddeutsche Zeitung 9.5.2008

Schmidt sieht in neuer Form der Hausarztversorgung "Durchbruch"
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die neue Form der Hausarztversorgung in Baden-Württemberg als "Durchbruch" bewertet. Schmidt ermunterte nach Angaben ihres Sprechers Klaus Vater Ärzteverbände und Krankenkassen in weiteren Ländern, dem Beispiel zu folgen.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de Freitag, 9. Mai 2008

Ärzteverbände: Abwartende Haltung zum Hausarztvertrag in Baden-Württemberg
Die Reaktion verschiedener Ärzteverbände auf den neuen Hausarztvertrag in Baden-Württemberg ist kritisch-abwartend. "Wir werden uns den Vertrag genau anschauen und klären, was in den Pauschalen alles enthalten ist, die Medi, der Hausärzteverband und die AOK Baden-Württemberg ausgehandelt haben", sagte der Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl, gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt.
Ein wichtiges und vielleicht kontroverses Thema sei der Datenfluss. "Offenbar verpflichten sich die Ärzte, eine bestimmte Software zu installieren, die sie mit der Kasse verschaltet. Liefert sich der Arzt der Kasse aus? Das ist eine wichtige Frage", so Stahl. Im Übrigen gelte der Vertragswettbewerb. "Es ist viel in Bewegung geraten, auch die KBV hat Verträge mit Krankenkassen vorgestellt. Jetzt werden wir sehen, was sich durchsetzt", sagte der Pressesprecher.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Freitag, 9. Mai 2008

Neuer Dachverband soll Fachärzte besser vertreten
Kurz vor dem Deutschen Ärztetag in Ulm wird sich der "Spitzenverband Deutscher Fachärzte" als neuer Dachverband selbstständiger fachärztlicher Berufsverbände etablieren.
Die Gründungsversammlung ist für den 18. Mai geplant, der Spitzenverband soll seine Geschäftsstelle in Berlin unterhalten und die Rechtsform eines eingetragenen Vereins haben. Als Ziel des Verbands heißt es in der am 29. April beschlossenen Satzung, er solle "die fachübergreifenden Interessen der an der fachärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte" vertreten. Dabei sollten "fachärztliche Belange" und die "innerärztliche Kooperation" gefördert werden. Weiterhin wird die Vertretung "gemeinsamer fachärztlicher Belange" gegenüber "Institutionen der ärztlichen Selbstverwaltung, Kostenträgern, Exekutive und Legislative" als Ziel genannt.
Quelle: Ärzte Zeitung, 07.05.2008

Ärztebund fordert Stopp der elektronischen Gesundheitskarte
Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu verschieben und gegebenenfalls völlig zu unterlassen hat der NAV-Virchowbund im Vorfeld des Deutschen Ärztetages in Ulm gefordert. "Das Projekt ist in Kosten und Nutzen völlig unklar, zeigt in den Testregionen große Anfälligkeiten und spiegelt schon heute nicht mehr den aktuellen Stand der Technik dar", sagte der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Klaus Bittmann, am Freitag.
Er forderte einen sofortigen Stopp in den Testregionen, einen Kassensturz über bislang ausgegebene Mittel und eine Neukonzeption des Projektes. Wichtig sei, eine zentrale Speicherung von Patientendaten zu vermeiden, sicherzustellen, dass die Patienten die Hoheit über ihre Daten behalten, und die eGK besser in den Praxisablauf zu integrieren.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Freitag, 9. Mai 2008

Regierung sieht Ärzte bei E-Card in Info-Pflicht
Die Bundesregierung hält weiter ohne Abstriche an der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte fest. Die bereits angestoßenen Testläufe werden wie geplant fortgesetzt, die Ergebnisse ausgewertet. Alternativen zur E-Card kommen für die Bundesregierung nicht in Frage.
Quelle: Ärzte Zeitung 9.05.2008

Gesundheitsfonds kommt unverändert und pünktlich
Der umstrittene Gesundheitsfonds wird nach Einschätzung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ohne Korrekturen pünktlich wie geplant zum 1. Januar 2009 kommen. "Der Gesundheitsfonds wird in Kraft treten", sagte Schmidt der "Berliner Zeitung" (Montag). "Er steht im Gesetz. Und ich kenne niemanden, der eine Gesetzesänderung beantragt hätte." Sie sehe nicht, wie es der bayerischen CSU gelingen sollte, eine Mehrheit für eine Verhinderung des Fonds zu organisieren, sagte Schmidt.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0114 vom 08.05.08

Anästhesisten warnen vor Delegation von ärztlichen Leistungen bei Narkosen
Vor einer Übertragung ärztlicher Narkose-Leistungen an Nicht-Ärzte haben die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin DGAI und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten gewarnt. Die eigenverantwortliche Übernahme von ärztlich-anästhesiologischen Leistungen bei Einleitung, Steuerung und Ausleitung der Narkose durch Nicht-Ärzte berge erhebliche Gefahren für Gesundheit und Leben der anästhesierten Patienten, hieß es aus den Verbänden.
- Die Anästhesieführung sei ein unablässiger, aktiv-interaktiver Prozess, der sich keineswegs auf passive Überwachung, auf Beobachtung von Monitoren und die Dosierung von Pharmaka in vorgegebenen Behandlungsplänen reduzieren lasse, sagte der Präsident der DGAI, Hugo van Aken.
- Die Sicherheit des betäubten, seiner Schutzreflexe beraubten sowie meist relaxierten und beatmeten Patienten erlaube keine Kompromisse. Die Anästhesieverbände betonten zum Abschluss des Deutschen Anästhesiekongresses in Nürnberg Anfang Mai, es gäbe keinen Zweifel daran, dass die Anästhesieführung während ihres gesamten Verlaufs eine ärztlich-anästhesiologische Leistung sei und nach dem Facharztstandard erbracht werden müsse.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Dienstag, 6. Mai 2008

Arztzahlen: Immer mehr Ärzte, immer mehr freie Stellen
Mehr als 413.000 Ärztinnen und Ärzte verzeichnete die Statistik der Bundesärztekammer im vergangenen Jahr. Das sind 1,7 Prozent mehr als 2006. Dennoch gibt es kaum arbeitslose Ärztinnen oder Ärzte. Im Gegenteil: Trotz weiter steigender Arztzahlen können viele ärztliche Stellen in den Krankenhäusern aktuell nicht besetzt werden.
Dieser Widerspruch müsse etwas mit dem veränderten Arbeitszeitangebot der einzelnen Ärztin, des einzelnen Arztes zu tun haben, sagt Frank Ulrich Montgomery, Vizepräsident der Bundesärztekammer, im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt: "Wir müssen einfach zur Kenntnis nehmen, dass die jetzt nachrückende Ärztegeneration - trotz unveränderter Begeisterung für den Beruf - in der Masse einfach nicht mehr bereit ist, widerspruchslos 80- und 100-Stunden-Wochen im Krankenhaus zu respektieren."
Quelle: JF/aerzteblatt.de Dienstag, 6. Mai 2008

Gesundheitsausgaben um 2,4 Prozent gestiegen
Die Ausgaben für die Gesundheit sind 2006 bundesweit um 2,4 Prozent gestiegen. Sie beliefen sich auf insgesamt 245 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Damit entsprachen die Ausgaben 10,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder gut 2.970 Euro je Einwohner (2005: 2.900 Euro).
- Fast jeder zweite Euro floss in Einrichtungen der ambulanten Gesundheitsversorgung, vor allem in Arztpraxen (36,4 Milliarden), Apotheken (34,7 Milliarden Euro) und Zahnarztpraxen (15,8 Milliarden). Zusammengenommen gab es in diesem Bereich eine Steigerung von 2,8 Prozent. In stationären und teilstationären Einrichtungen gaben die Deutschen mit 90,1 Milliarden Euro 2,9 Prozent mehr aus als 2005. Dazu zählen vor allem Krankenhäuser (63,9 Milliarden) und Pflegeeinrichtungen (18,8 Milliarden Euro).
Quelle: ddp/afp/aerzteblatt.de. Montag, 5. Mai 2008

Rechtliches

Versteigerung ärztlicher Leistungen ist rechtlich unzulässig
Die Versteigerung freiberuflicher Leistungen im Internet ist ein heißes Eisen. Bei Zahnärzten gibt es schon seit einiger Zeit - höchst umstrittene - derartige Angebote. Nun gibt es einen aktuellen Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, nach dem auch die Versteigerung von anwaltlichen Leistungen nicht berufswidrig ist. Inwieweit dies tatsächlich auf ärztliche Leistungen übertragbar ist, ist aber eine ganz andere Frage.
Messlatte ist das Verbot der irreführenden Werbung
Es gilt als Messlatte neben dem Berufsrecht wie für jeden Kaufmann auch das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb mit seinem Verbot der irreführenden Werbung. Die Richter hielten die Versteigerung anwaltlicher Beratungsleistungen nicht für unsachlich und sahen keine Beeinträchtigung schützenswerter Gemeinwohlbelange.
Bei Ärzten liegt die Sache dennoch etwas anders - und das hat Gründe, die unter anderem in der ärztlichen Abrechnung liegen.
- Denn im Unterschied zu Anwälten sind Ärzte verpflichtet, eine gebührenordnungskonforme Abrechnung zu erbringen.
Auch die Argumentation, die GOÄ-Abrechnung könne ja nach der Behandlung erstellt werden, greift nicht. Bei einer Versteigerung bestimmt der Ersteigerer - und nicht die amtliche GOÄ - den Preis für die ärztliche Leistung. Aus dem Verstoß gegen die GOÄ folgt zwingend ein Verstoß gegen das allgemeine Wettbewerbsrecht und damit die Gefahr einer Abmahnung samt berufsrechtlichen Konsequenzen.
- Zu beachten ist auch das unkontrollierbare Haftungsrisiko für eine solche Versteigerung: Da ein Behandlungsvertrag über eBay bereits mit der Abgabe des Höchstgebots durch den Patienten zustande kommt, hat der Patient gegen den Arzt automatisch einen Anspruch auf die versteigerte Behandlung, ohne dass dieser den Patienten jemals persönlich hätte sehen und so feststellen können, ob überhaupt ein Behandlungsbedarf besteht. Es ist damit noch nicht einmal sicher, ob die Behandlung medizinisch notwendig oder wenigstens vertretbar ist.
Anspruch auf die ersteigerte Behandlung besteht nicht
Die Versteigerung einer Arztbehandlung im Internet ist auch als irreführende Werbung nach dem Wettbewerbsrecht einzustufen, denn bei der Versteigerung wird der Eindruck erweckt, es bestehe in jedem Fall ein Anspruch auf die ersteigerte Behandlung.
Gebührenordnung untersagt vorherige Festpreise
Nach Paragraf 5 Absatz 2 der Gebührenordnung müssen Ärzte je nach Schwierigkeit der einzelnen Leistungen sowie der Umstände bei der Ausführung das Honorar individuell im Einzelfall bestimmen. Der Auftrag der GOÄ ist klar: Festpreise vor der Behandlung sollen nicht festgelegt werden; für die Honorarhöhe kommt es auf den Behandlungsverlauf an. Die Versteigerung ärztlicher Dienstleistungen mit Festpreisen vor der Behandlung verstößt daher grundsätzlich gegen die Bestimmungen der GOÄ. Auch unter diesem Aspekt ist die Versteigerung als rechtswidrig einzustufen.
Quelle: Frank A. Stebner. Ärzte Zeitung, 07.05.2008

Praxismanagement

BKK: 60 Prozent der Arbeitnehmer machen zu wenige Pausen
Rund 60 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland machen Arbeitszeitexperten zufolge zu wenige Pausen. Fast jeder zweite Beschäftigte sitze überdies den ganzen Tag im Büro, teilte die Spitzenorganisation der Betriebskrankenkassen (BKK Bundesverband) am Donnerstag weiter mit. Eine solche Arbeitsweise mindere die Leistungsfähigkeit und schlage auf die Gesundheit vieler Beschäftigter, warnte der Verband. Häufige Folgen seien Leistungstiefs, Rückenleiden und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Der Verband rät Arbeitnehmern deshalb, sich gesund zu ernähren und in den Pausen viel zu bewegen.
Quelle: afp/aerzteblatt.de Donnerstag, 8. Mai 2008

Prof. Lohmann fordert modernes Medizinmanagement
"Wenn wir unsere Autos so bauen würden, wie wir Medizin machen, könnten sich nur 5 % der Bevölkerung ein Auto leisten, und die hätten dann die Wahl zwischen einem Lloyd und einem Trabi", so drastisch beschreibt der Hamburger Gesundheitsunternehmer Prof. Heinz Lohmann den Zustand der Organisation der Medizin. Die interprofessionelle und interdisziplinäre Medizin von heute sei hochkomplex und verlange zu ihrer optimalen Realisierung den Einsatz modernster Managementtechnologien. Daran fehle es aber weitgehend, so Lohmann. Und wörtlich weiter: "Die Startprobleme der Gepäckabfertigungsanlage im neuen Terminal des Londoner Flughafens Heathrow hat uns allen vor Augen geführt, was passiert, wenn die Computertechnologie versagt.
In den Kliniken verzichten wir immer noch weitgehend auf die Prozessunterstützung aktueller Informationstechnologie. Die Folge ist das 'ganz normale Chaos' in den Krankenhäusern. Das gilt es jetzt endlich zu überwinden." Prof. Heinz Lohmann hält die Patientensteuerung und das OP-Management, wie es vieler Orts in Gesundheitsunternehmen praktiziert wird, für völlig antiquiert. Schlechte Qualität und Produktivität seien die Folge. Zukunftsorientierte Manager von Krankenhäusern, aber auch ambulante Gesundheitsbetreiber, seien aufgerufen, sich auf die Optimierung der medizinischen Prozesse zu konzentrieren. Bisher hätten sich die Verantwortlichen fast ausschließlich um die Lösung nichtmedizinischer Probleme gekümmert. Heinz Lohmann dazu: "Excelente Medizin entscheidet in Zukunft den Wettbewerb der Gesundheitsanbieter. Autos können auch nicht mit dem Argument verkauft werden, die Werkhalle sei gut gereinigt. Genau das versuchen viele Krankenhäuser aber immer noch."
Quelle: kma@news - Ausgabe 0114 vom 08.05.08

Qualitätsmanagement in Nordrhein: Drei Viertel der Praxen in Umsetzungsphase
Mindestens 76 Prozent der Praxen in Nordhrein haben die Planungsphase zum Qualitätsmanagement (QM) beendet und befinden sich in der Umsetzungsphase. Das hat eine Umfrage der QM-Kommission der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein gezeigt.
Danach befinden sich 24 Prozent der Praxen in der Planungs- und 57 Prozent in der Umsetzungsphase. Acht Prozent der Praxen entwickeln ihr QM schon weiter, sieben Prozent befinden sich in der Phase der kontinuierlichen Verbesserung und vier Prozent sind bereits zertifiziert.
Die Einführung von QM sieht Enderer nicht nur als Pflichtaufgabe der Praxen, sondern als notwendig, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Dienstag, 6. Mai 2008

Neuer Leitfaden zu Datenschutz und Datenverarbeitung in Arztpraxen
Die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) haben die "Empfehlungen zur ärztlichen Schweigepflicht, zum Datenschutz und zur Datenverarbeitung in der Arztpraxis" überarbeitet.
- Mit dem Leitfaden könne der Arzt überprüfen, was der Stand der Technik sei, welche Bereiche auf ihn zuträfen und ob er seinen Betrieb in puncto Sicherheit richtig eingestellt habe. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuerungen des Leitfadens findet sich in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes (Nummer 19 vom 9. Mai).
Quelle: hil/aerzteblatt.de Freitag, 9. Mai 2008

Eine Million neue Jobs in der Gesundheitsbranche möglich
Das Gesundheitswesen könnte sich nach einer neuen Studie zum Jobmotor in Deutschland entwickeln. Dazu wären allerdings Reformen mit einer stärkeren finanziellen Eigenbeteiligung der Patienten notwendig, ergab die Studie "Deutschland 2020" der Unternehmensberatung McKinsey, aus der die "Welt" (Montag) zitiert. Empfohlen werde auch ein weitgehender Rückzug der öffentlichen Hand aus der Gesundheitsversorgung. Solche Reformen vorausgesetzt, könnte die Branche überdurchschnittlich um 3,3, Prozent pro Jahr wachsen. Dann, so die Kalkulation der Berater, könnten in den nächsten Jahren eine Million neue Jobs im Gesundheitssektor entstehen.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0114 vom 08.05.08

Ambulanter Sektor soll Wachstum bringen
Der größte kommunale Klinikkonzern Deutschlands Vivantes in Berlin setzt auf Umstrukturierung, um die Wirtschaftlichkeit zu steigern. Geplant ist dabei auch der verstärkte Einstieg in die ambulante Versorgung.
"Wir gehen davon aus, dass wir in Zukunft mehr ambulante Versorgung anbieten müssen", sagte Vivantes-Chef Joachim Bovelet bei der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Er sieht einen "Nachholbedarf gegenüber kirchlichen und privaten Krankenhausbetreibern", die bereits sehr viel stärker in der ambulanten Versorgung engagiert seien als Vivantes.
Um den ambulanten Bereich auszubauen, setzt Bovelet auf Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Integrierte Versorgung. Sechs MVZ hat Vivantes bereits in Betrieb genommen, zwei weitere sind geplant. Darüber hinaus kooperiert das Unternehmen zum Beispiel auf dem Gebiet der Urologie mit niedergelassenen Ärzten über einen Vertrag der Integrierten Versorgung.
Quelle: Angela Mißlbeck. Ärzte Zeitung, 06.05.2008

Krankenhausdirektoren: Hunderten von Kliniken droht das Aus
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) warnt vor der massenhaften Schließung von Kliniken. Wenn die Deckelung der Budgets nicht aufgehoben werde und die Krankenhäuser nicht deutlich mehr Geld erhielten, drohe weiterer Personalabbau und die Schließung von mehreren hundert Häusern schon in den nächsten fünf Jahren, sagte VKD-Präsident Heinz Kölking der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Freitag.
Quelle: kna/aerzteblatt.de Freitag, 25. April 2008

Rhön-Klinikum setzt auf medizinische Versorgungszentren
Der Krankenhauskonzern Rhön-Klinikum will auch weiterhin durch Zukäufe wachsen. Hierfür will das Unternehmen nicht nur öffentliche Krankenhäuser übernehmen, sondern verstärkt auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten gründen.
Quelle: EB/aerzteblatt.de Freitag, 25. April 2008

Service für die Patienten mit der Praxis-EDV
Diese Möglichkeiten bietet die EDV - oder sollte sie jedenfalls bieten:
* Online Arzttermine vereinbaren
* Medizinische Daten (Labor- und andere Testergebnisse; Impfstatus, Arzneidaten) abfragen
* Kommunikation der Patienten mit dem Arzt per E-Mail
* Online Rezepte bestellen
* "Beratungsrezepte" für Patienten am Ende der Konsultation (Ausdruck mit Zusammenfassung des Beratungs- und Befundgespräches)
* Recall-System, Erinnerung an präventive oder nachsorgende Maßnahmen
Quelle: Theresia Wölker. Ärzte Zeitung, 29.04.2008

Tipps für die Arzthelferin
Kartenzahlung funktioniert auch in Arztpraxen
Bargeldlos zahlen ist heute eine Selbstverständlichkeit. Das kann auch in Arztpraxen eine Option sein, um Zeit zu sparen.
Bargeldloses Bezahlen in der Arztpraxis reduziert Aufwand, Kosten und Risiken erheblich. Das Wichtigste: Die Praxis profitiert vom schnelleren Zahlungseingang auf dem Konto, da alle Zahlungen innerhalb zweier Bankarbeitstage gutgeschrieben werden. Die Unabhängigkeit vom Bargeld fördert zudem die Zahlungsbereitschaft der Patienten und erleichtert die Abwicklung bei Individuellen Gesundheitsleistungen.
Quelle: Theresia Wölker. Ärzte Zeitung, 06.05.2008

Europa

Brüssel droht Deutschland mit Klage
Im Streit um Rabattverträge zwischen deutschen Krankenkassen und Pharmakonzernen droht die EU-Kommission Deutschland mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Es geht dabei um Rabatte, die rund 240 gesetzliche Kassen in Deutschland mit großen Arzneimittelherstellern aushandeln und dabei europäische Vorschriften größtenteils außer Acht lassen, teilte die EU-Behörde am Dienstag in Brüssel mit. Die Verträge haben nach Brüsseler Ansicht enorme Bedeutung, da deutsche Krankenkassen jährlich 16 Milliarden Euro für Medikamente ausgeben. Die Kommission setzte Berlin in dem schon länger laufenden Verfahren wegen Verletzung des EU-Vertrags nun ein Ultimatum: Die Bundesregierung muss innerhalb von zwei Monaten reagieren, sonst wird in einem nächsten Schritt das höchste EU-Gericht eingeschaltet.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0114 vom 08.05.08

Deutsche Arztpraxen stehen beim Web im europäischen Mittelfeld
Das Internet in europäischen Arztpraxen ist noch keine Selbstverständlichkeit. Erst etwa 70 Prozent der europäischen Allgemeinärzte nutzen das Web, 66 Prozent setzen den Computer bei der Patientenberatung ein. Das ergab eine Umfrage der EU-Kommission unter 7.000 europäischen Allgemeinmedizinern aus dem zweiten Halbjahr 2007.
- Allgemeinärzte speichern und übermitteln medizinische Daten, zum Beispiel Diagnosen, Laborergebnisse und Röntgenaufnahmen, immer häufiger elektronisch.
Wie die Untersuchung ergab, gibt es beträchtliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. So verfügten zum Beispiel bereits 91 Prozent aller dänischen Allgemeinmediziner über einen Breitbandanschluss in den Praxisräumen. In Rumänien seien es hingegen lediglich fünf Prozent. Die deutschen Allgemeinärzte liegen mit 40 Prozent im Mittelfeld.
Entsprechend unterschiedlich nutzten die Ärzte die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für ihre berufliche Tätigkeit.
Quelle: Ärzte Zeitung, 06.05.2008

Kliniken in Großbritannien dürfen um Patienten werben
Staatliche Krankenhäuser in Großbritannien dürfen demnächst erstmals in der Geschichte des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) direkt um Patienten werben. Das Londoner Gesundheitsministerium legte dafür kürzlich Werbe-Richtlinien vor. Die Maßnahmen sind umstritten.
Nach den Worten von Gesundheitsminister Alan Johnson ist das Werbeverbot nicht mehr zeitgemäß. Seit Anfang April haben NHS-Patienten freie Krankenhaus- und Facharztwahl. Grundsätzlich steht ihnen jetzt jedes vom NHS genehmigte Krankenhaus - ob staatlich oder privat, spielt dabei keine Rolle - offen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 29.04.2008

Irland plant Reform der Ärzte-Ausbildung
In Irland wird die Mediziner-Ausbildung grundlegend reformiert. Medizinstudenten sollen von 2009 an nicht länger ausschließlich anhand ihrer Schulabschlussnoten ausgewählt werden. Zusätzlich wird ein spezieller Eignungstest herangezogen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 08.05.2008

Allgemeines

Immer mehr Jugendliche rauchen nicht mehr
Deutsche Jugendliche rauchen weniger. Im Zeitraum von 2001 bis 2007 ging die Raucherquote in der Gruppe der 12- bis 17-jährigen von 28 Prozent auf 18 Prozent zurück.
Auch elf bis 15jährige Gewohnheitsraucher werden offensichtlich einsichtiger. Zu diesem Ergebnis kommen Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der WHO. Während im Jahr 2002 15 Prozent von ihnen regelmäßig zum Glimmstängel griffen, taten das 2006 "nur" noch neun Prozent.
Für eine Entwarnung ist es dennoch entschieden zu früh. Datenerhebungen der Europäischen Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) zeigen auch, dass das Rauchen bei deutschen Jugendlichen stärker verbreitet ist, als in den meisten der 35 Vergleichsländer. Ähnlich hohe Quoten finden sich nur in Finnland, Österreich, Tschechien und der Ukraine. Deutlich seltener ist der jugendliche Qualmkonsum dagegen in Schweden, Dänemark, Norwegen, Großbritannien, Irland, Israel und den USA.
Quelle: Ärzte Zeitung, 09.05.2008

BAO-Kongress am 16. und 17.05.2008 in Bremen
Thema: "Erfolgreich in den neuen Vertragsstrukturen"
Das vollständige Kongressprogramm können Sie auf unserer Homepage herunterladen unter:
http://www.operieren.de/content/e3472/e14699/e14719/e17230/FlyerBAO(2).pdf
Anmeldungen sind erbeten unter: http://www.operieren.de/content/e3221/e6257/index_ger.html
Für diese Veranstaltung erteilt die Ärztekammer Bremen 5 Fortbildungspunkte.

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 112 | Ausgabe 2 – Mai 2024
Phlebologie: Alles im Fluss? Aktuelle Standards und neue Konzepte zur Therapie von Venenerkrankungen
weiter

OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
weiter

Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
weiter

Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
weiter

Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
weiter

Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
weiter

Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
weiter

BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
weiter