03.04.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 16/08, vom 3. April 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Ärzteverbände fordern einen Politikwechsel
Einen Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik hat am Wochenende die Allianz deutscher Ärzteverbände gefordert. Die Ärzte seien nicht länger bereit, Rationierung und überbordende Bürokratie zu Lasten einer effektiven Versorgung der Patienten umzusetzen.
Bundesweite Praxisschließungen, kollektiver Ausstieg aus dem System und Streiks an Kliniken seien unübersehbare Zeichen gescheiterter Reformen im Gesundheitswesen, heißt es in einer Mitteilung. Der Allianz gehören der Berufsverband deutscher Internisten, der Bundesverband der Ärztegenossenschaften, Medi, der NAV-Virchowbund, die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände und der Hartmannbund an.
Bereits heute sei klar, dass in 10 Jahren die Versorgung nicht mehr sichergestellt werden könne, weil der Nachwuchs sich angesichts der Arbeitsbedingungen gegen den Arztberuf entscheide, so der amtierende Sprecher der Allianz, GFB-Chef Dr. Jörg-A. Rüggeberg. Es gehe nicht nur ums Geld, so Rüggeberg. "Es geht vor allem darum, dass die Ärzte nicht länger schuldig gemacht werden für Rationierungen, Wartelisten und Qualitätsdefizite, die ihre Ursache in staatlich vorgegebenen Budgets und Dirigismus haben."
Quelle: Ärzte Zeitung 31.03.2008

Ärztebund gegen sinnlose Proteste
Zur konstruktiven Zukunftsgestaltung und besonders zu Kooperationen und Zusammenschlüssen hat der NAV-Virchowbund die niedergelassenen Ärzte in Deutschland aufgerufen.
"Das bundesdeutsche Gesundheitswesen im Allgemeinen und die ambulante Medizin im Besonderen befinden sich durch die gesetzgeberischen Maßnahmen der jüngsten Zeit in einem grundlegenden Strukturwandel. Aber jetzt ist nicht die Zeit von rückwärtsgewandten Abwehrschlachten, sondern es geht um die aktive Gestaltung der Zukunft", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Klaus Bittmann.
Hierbei werde sich zeigen, wer die Interessen der Ärzteschaft tatsächlich und wirkungsvoll vertrete: Es gehe nicht mehr darum, aus Protest einfach die Praxen zu schließen, sondern es gehe darum, sich zusammenzuschließen, die eigenen Stärken der Ärzteschaft zu bündeln und so die Versorgung der Zukunft aktiv zu gestalten.
Der NAV-Virchow-Bund unterstütze Netzgründungen und werde die Ärztenetze und
-verbünde in Deutschland zusammenführen und fördern. "Nur aus diesem Zusammenschluss heraus kann der drohende Angriff von Krankenhäusern und Finanzinvestoren auf die ambulante Medizin verhindert und die Freiberuflichkeit der niedergelassenen Ärzteschaft gesichert werden", so Bittmann.
Quelle: hil/aerzteblatt.de. 28. März 2008

Gesundheitsfonds kommt wie geplant 2009
Nach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich auch SPD-Chef Kurt Beck auf die pünktliche Einführung des Gesundheitsfonds Anfang nächsten Jahres festgelegt. "Der Gesundheitsfonds war nicht die Erfindung der SPD. Aber wir stehen dazu und er wird wie geplant 2009 eingeführt", sagte Beck der "Sächsischen Zeitung". "Wir stehen zum ganzen Konzept dieser Gesundheitsreform, die viel besser ist, als manche behaupten..."
Quelle: kma@news – Ausgabe 27. März 2008

Zeitplan für umstrittenen Gesundheitsfonds gerät womöglich in Gefahr
Christa Stewens: Start des Gesundheitsfonds verschieben
Der pünktliche Start des Gesundheitsfonds am 1. Januar 2009 wird immer unwahrscheinlicher. Nach Informationen des "Handelsblatts" vom Donnerstag hat bereits am Dienstagabend der wissenschaftliche Beirat beim Bundesversicherungsamt (BVA) geschlossen seinen Rücktritt erklärt.
Der Rücktritt ist deshalb brisant, weil der Beirat das BVA eigentlich bei der Erarbeitung eines neuen, am unterschiedlichen Krankheitsrisiko der Versicherten orientierten Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen unterstützen sollte, schreibt das Blatt. Ohne diesen "morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich", kurz Morbi-RSA, aber könne der Gesundheitsfonds nicht starten.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de. 27.03.2008

Krankenkassen bekräftigen ihre Kritik am Gesundheitsfond
Der Verband der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) hält an seiner Kritik am Gesundheitsfonds fest. Der ab dem kommenden Jahr geplante Fonds sei ein "Instrument der Fantasie", das aus den Modellen von Bürgerversicherung und Kopfpauschale "das Schlechteste" vereine, sagte der VdAK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Geringere Kosten und mehr Wettbewerb wies Ballast als Argumente für den Fonds zurück: "Wir befürchten, dass er erstmal alles teurer macht und dass er eher weniger Wettbewerb als mehr Wettbewerb zwischen den gesetzlichen Krankenkassen schafft." Bereits jetzt gebe es durch unterschiedliche Beitragssätze und Leistungen Wettbewerb zwischen den Kassen: "Das wird durch den Gesundheitsfonds nicht besser, sondern eher schlechter, weil jede Kasse erstmal einen Einheitsbeitragssatz erhebt."
Der Gesundheitsfonds soll zum 1. Januar 2009 starten und aus einem von allen gesetzlichen Krankenkassen einheitlich erhobenen Beitrag und Steuermitteln finanziert werden. Aus dem Fonds erhalten die Kassen für ihre Versicherten Pauschalen zwischen 150 und 170 Euro sowie alters- und risikobezogene Zuschläge. Kassen, die damit nicht auskommen, müssen für ihre Versicherten Zusatzprämien erheben. Gut wirtschaftende Kassen können Beiträge zurückzahlen.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de Dienstag, 1. April 2008

Bayern lehnt Klinikreformpläne von Schmidt ab
Bayern lehnt die jüngsten Pläne des Bundesgesundheitsministeriums für eine monistische Krankenhausfinanzierung ab. Das Land werde sich die Verantwortung für die Krankenhausfinanzierung nicht nehmen lassen, sagte Sozialministerin Christa Stewens.
Bayern sei auch nicht bereit, eigene Steuergelder in einen zentralistischen Verteilungsapparat der Krankenkassen einzubringen. Mit dieser Ablehnung reagierte Stewens auf Pläne aus dem Bundesgesundheitsministerium zur Krankenhausfinanzierung. Danach sollen - gestützt auf eine Expertise von Professor Bert Rürup und des Berliner IGES-Instituts - künftig die Krankenhausinvestitionen über den Gesundheitsfonds zulasten des Umsatzsteueranteils der Länder finanziert werden.
"Der Bund unternimmt damit zum wiederholten Mal den Versuch, auf raffinierte Weise den Ländern eine ihrer Kernkompetenzen zu nehmen - die Sicherstellung einer hochwertigen und flächendeckenden stationären Versorgung. Die Finanzierungslast sollen dennoch ausschließlich die Länder tragen. Dies ist mit Bayern nicht zu machen", sagte Stewens. Mit der bisherigen Finanzierung der Investitionen in Verantwortung der Länder habe Bayern nur gute Erfahrungen gemacht. Der vom Bund geplante Wechsel zu einer Finanzierung allein aus der Hand der Kassen gefährde die Anpassung an den medizinischen Fortschritt.
Quelle: Ärzte Zeitung, 31.03.2008

GKV-Patienten müssen länger auf Termine warten
Erst wenn die Vergütung der Ärzte unabhängig vom Versichertenstatus der Patienten ist, wird es keine Unterschiede mehr bei Wartezeiten von gesetzlich und privat Versicherten geben. Davon geht Dr. Markus Lüngen aus, kommissarischer Leiter des Instituts für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie der Universität Köln (IGKE).
- "Wer eine Behandlung ausschließlich nach Schweregrad und Dringlichkeit haben will, muss für eine gleiche Vergütung sorgen", sagt Lüngen.
IGKE-Mitarbeiter hatten 189 Praxen im Kölner Raum telefonisch kontaktiert und nach einem Termin für eine Untersuchung gebeten, der kein Notfall zugrunde lag. Das Ergebnis: Gaben die Anrufer an, gesetzlich versichert zu sein, mussten sie dreimal so lang warten wie vermeintliche Privatpatienten. Abgefragt wurden Termine für folgende Untersuchungen: Allergietest/Lungenfunktionstest, Pupillenerweiterung, Magenspiegelung, Hörtest und MRT des Knies. Die Zeitspannen reichten von 36,7 Tagen für GKV- und 11,9 Tagen für PKV-Versicherte (Magenspiegelung) bis zu 6,8 versus 2,2 Tage (Hörtest).
- Die Niedergelassenen seien gezwungen, Unterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten zu machen, da das Verhältnis von Kosten und Ertrag jeweils unterschiedlich sei, sagt Lüngen. "Die Ärzte haben gar keine andere Möglichkeit, das liegt am System." Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bestreitet indessen, dass die Terminvergabe vom Versichertenstatus abhängig ist. "Die Kollegen vergeben Termine unter medizinischem Gesichtspunkt, unabhängig davon, ob der Patient privat oder gesetzlich krankenversichert ist", behauptet KBV-Chef Andreas Köhler. Es gebe keine Unterschiede bei der Behandlung, so Köhler - davon war beim IGKE allerdings auch keine Rede. "Es gibt allenfalls Serviceunterschiede."
- Der Präsident der Bundesärztekammer Professor Jörg-Dietrich Hoppe räumte dagegen ein, dass es zu Wartezeiten kommt, "weil oftmals die vorgegebenen Budgets vor Ende des Quartals ausgeschöpft sind". Diese Art der Unterversorgung sei staatlich verursachte Zwei-Klassen-Medizin.
- Diese Auffassung vertritt auch der Verband der Privaten Krankenversicherungen. Verbandspräsident Volker Leienbach lehnt ein einheitliches Honorarsystem für PKV und GKV aber ab. Das würde zu einer Vereinheitlichung der Versorgung "nach unten führen", so Leienbach.
Quelle: Ärzte Zeitung 1.04.2008

Freie Ärzteschaft mit Protestwoche zufrieden
Die Freie Ärzteschaft wertet die Protestwoche der niedergelassenen Ärzte als vollen Erfolg. "Wir gehen davon aus, dass 20 bis 25 Prozent der Praxen aus Protestgründen geschlossen waren", sagte Verbandspräsident Martin Grauduszus der "Ärzte Zeitung". Hinzu käme noch eine große Zahl von Schließungen aufgrund der Osterferien.
- "Wir wollten der Bevölkerung vor Augen führen, wie es ist, wenn bei einem großen Teil der Praxen die Türen zu sind. Das ist uns gelungen", sagt Grauduszus. Die Freie Ärzteschaft habe mit der Aktion eine öffentliche Diskussion darüber angeregt, welche gefährlichen Strukturveränderungen der Versorgungsformen Politik und Krankenkassen beabsichtigten.
Quelle: Ärzte Zeitung 01.04.2008

Orthopädie und Unfallchirurgie fusionieren
Die Orthopädie und die Unfallchirurgie in Deutschland werden künftig nur noch von einer Fachgesellschaft vertreten.
Schon Mitte dieses Jahres sollen die Fachgesellschaften für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie einerseits und für Unfallchirurgie andererseits zur neuen Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie zusammengeführt werden, teilten deren Präsidenten Professor Joachim Grifka und Professor Axel Ekkernkamp am Freitag in Frankfurt am Main mit.
Quelle: Ärzte Zeitung 31.03.2008

KV-Vertreter vertagen Debatte über ihre Zukunft
KV-Chef John scheitert in Sachsen-Anhalt mit einer Diskussion über die Perspektiven der Körperschaft
Können Kassenärztliche Vereinigungen im intensiven Vertragswettbewerb bestehen? Sachsen-Anhalts KV-Vorstand Dr. Burkhard John hat bei der jüngsten Vertreterversammlung diese Frage aufgeworfen. Doch die erhoffte Diskussion über die gemeinsame Selbstverwaltung blieb aus.
"Viele Ärzte sind bereit, etwas Neues auszuprobieren, zumal sie in der KV nur die nicht nachvollziehbare Regulierungsbehörde sehen", meinte John. Bemühungen bayerischer und baden-württembergischer Hausärzte um einen Ausstieg aus dem KV-System oder Vertragsausschreibungen der AOK Baden-Württemberg seien nur die Spitze des Eisbergs.
- Die Hauptursachen sieht John in zu geringen Arzthonoraren und zu viel Bürokratie.
Quelle: Ärzte Zeitung 31.03.2008

Bonusprogramme
Bescheinigung müssen Sie nicht gratis erbringen
Wenn in Ihrer Praxis Patienten immer öfter Bonushefte zum Abstempeln vorlegen, um in Bonusprogrammen ihrer Krankenkasse Prämien zu kassieren, müssen Sie diese Leistung nicht gratis erbringen.
Im Gegenteil: Sie können das nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) abrechnen - mit der GOÄ-Nummer 70. Die bringt je nach Steigerungssatz zwischen 2,30 Euro und 5,30 Euro. Denn Bonusprogramme der Kassen sind nicht Gegenstand der vertragsärztlichen Versorgung, sondern eine freiwillige Leistung der jeweiligen Krankenkasse. Nach Paragraf 36 Bundesmantelvertrag Ärzte müssen Sie aber nur solche Bescheinigungen kostenlos ausfüllen, die die Kassen für ihre im Sozialgesetzbuch V definierten Aufgaben benötigen.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.03.2008

Macht Gesundheit die GKV krank?
Teuer ist, wer gesund lebt: Dies ist die Kernbotschaft einer Gruppe von Wissenschaftlern am staatlichen Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt in den Niederlanden. Für ihre Studie haben die Forscher bei 20-Jährigen die verbleibenden lebenslangen Kosten der Gesundheitsversorgung für drei Gruppen simuliert: Für Raucher, für adipöse Menschen mit einem BMI über 30 und für gesund lebende Nichtraucher mit einem BMI von 18,5 bis 25. Die Forscher verwendeten dabei eine Datengrundlage, die die tatsächlichen Krankheitskosten in den Niederlanden widerspiegelt.
Auf 281.000 Euro beliefen sich die lebenslangen Gesundheitskosten bei der gesund lebenden Gruppe. Wer adipös ist, kostet das Gesundheitssystem etwa 30.000 Euro weniger, Raucher, ergab die Studie, sind mit 220.000 Euro die "preiswertesten" Patienten. Kein Wunder: Ihre Lebenserwartung ist vergleichsweise am geringsten.
Quelle: Ärzte Zeitung 26.03.2008

Ärztepräsident: Medizinstudium muss reformiert werden
Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe hat eine grundlegende Reform des Medizinstudiums gefordert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag setzte sich Hoppe für eine viel stärker patientenorientierte Ausbildung an den Universitäten ein.
Von den Absolventen der Medizin gingen etwa ein Viertel dem klassischen Arztberuf verloren, sagte Hoppe. Medizin werde als Grundstudium verwendet. Aufbau- oder Parallelstudiengänge ermöglichten andere Tätigkeiten, etwa in Consulting-Unternehmen. Andere junge Ärzte wanderten nach ihrer Anerkennung als Facharzt ab - beispielsweise zum Medizinischen Dienst der gesetzlichen Krankenkassen, zur privaten Krankenversicherung, in die Pharma-Industrie oder in die Informationstechnologie. "Sie alle fehlen in der Patientenversorgung", sagte der Präsident der Bundesärztekammer.
- Hoppe nannte es fraglich, ob die Auswahl der Studierenden nach dem Abiturnotendurchschnitt noch richtig sei. "Der Denkprozess, der im Medizinstudium gefordert wird, hat eher damit zu tun, Rätsel zu lösen", sagte Hoppe.
Quelle: ddp/aerzteblatt.de Montag, 31. März 2008

Deutschland liegt unter OECD-Durchschnitt bei den Gesundheitsausgaben
Die Reformen der vergangenen Jahre haben den Anstieg der Gesundheitsausgaben in Deutschland im internationalen Vergleich erheblich gedämpft. Auch das Wachstum der gesamten Arzneimittelausgaben hat sich gegenüber anderen westlichen Industrieländern maßvoll entwickelt. Das verdeutlicht die kürzlich erschienene Studie "Gesundheit auf einen Blick 2007" der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die einen inflationsbereinigten und kaufkraftparitätischen Vergleich vorgenommen hat.
- Mit durchschnittlich 1,8 Prozent pro Jahr zwischen 1995 und 2005 nahmen die Gesundheitsausgaben in Deutschland pro Kopf weniger zu als in allen 29 Vergleichsländern. Im OECD-Durchschnitt sind sie jährlich real um 4,0 Prozent gewachsen.
Quelle: kma@news – Ausgabe 27. März 2008

Zukunftspreis Gesundheitswirtschaft 2008 - Besser als die Gesundheitskarte
Die erstmals vergebene Auszeichnung "Zukunftspreis Gesundheitswirtschaft" geht an maxiDoc. Die Mitglieder des Clubs der Gesundheitswirtschaft (cdgw) zeichneten damit ein innovatives Start up-Unternehmen aus, das mit einer zündenden und verblüffenden Idee den politischen, technischen und wirtschaftlichen Zwist um die Gesundheitskarte mit einem Schlag verstummen lassen könnte.
- Hauptprodukt von maxiDoc ist ein USB-Stick, der beim Patienten verbleibt und dezentral Patienten-Daten speichert. Der Stick kann zudem weltweit eingesetzt werden, da er die Sprache automatisch dem Aufenthaltsland anpasst. Der USB-Stick enthält Dokumente von Haus-, Facharzt und Krankenhaus; es können Röntgenbilder ebenso wie Filme abgelegt werden. Auch sind Organspende-Ausweis und Patientenverfügung dokumentierbar.
- Nach Angaben Nils und Holger Finkernagels weist der Stick zur geplanten Gesundheitskarte zahlreiche entscheidende Vorteile auf: Er kostet einmalig 60 Euro, ist sofort verfügbar, markt-eingeführt und leicht handhabbar, Ärzte müssen keine teuren Lesegeräte anschaffen, die Kosten der notwendigen Software für die Mediziner liegen bei 15 bis 40 Euro, die Speicherkapazität des USB-Sticks sei nahezu unbegrenzt, und da die Sticks dezentral arbeiteten, müssten sie nicht an einen anfälligen zentralen Server angebunden werden. Eine hohe Datensicherheit sei garantiert, Missbrauch durch die Dezentralität ausgeschlossen.
Quelle: kma@news – Ausgabe 27. März 2008

Deutsches Gesundheitsfernsehen und "Ärzte Zeitung" kooperieren
Ab 3. Juni gehen Deutsches Gesundheitsfernsehen (DGF) und "Ärzte Zeitung" mit einer gemeinsamen Nachrichtensendung täglich online.
Dafür stellt die Redaktion der "Ärzte Zeitung" für jede Folge die wichtigsten Gesundheitsnachrichten des Tages zusammen, die dann vom DGF als Nachrichten-Clip aufbereitet werden.
- Ab 3. Juni täglich bei http://www.aerztezeitung.de und http://www.dgf.tv
Quelle: Ärzte Zeitung 31.03.2008

Kieferorthopäden sollen Honorare zurückzahlen
Niedersächsische Krankenkassen fordern von 17 Kieferorthopäden Honorare in Höhe von mehreren Millionen Euro zurück. Sie reagierten damit auf ein Urteil des Bundessozialgerichtes, wonach Ärzte ohne Kassenzulassung grundsätzlich keinen Anspruch auf Vergütung ihrer Leistungen durch die gesetzlichen Krankenkassen haben. Das teilten die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen in Niedersachsen in Hannover mit.
- Unter anderem aus Protest gegen Honorar-Senkungen hatten im Jahr 2004 rund 60 Kieferorthopäden in Niedersachsen ihre Kassenzulassung zurückgegeben. Um Behandlungsengpässe zu vermeiden, behandelten einige Ärzte weiterhin Kassenpatienten und wurden dafür unter Vorbehalt vergütet. Im Juni 2007 beendete das Urteil des Bundessozialgerichts einen jahrelangen Rechtsstreit.
Quelle: kma@news – Ausgabe 27. März 2008

Privatversicherung

DKV plant gezielte Abrechnungskontrolle
Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) musste 2007 einen Rückgang bei der Zahl der Vollversicherten hinnehmen, konnte aber bei den Zusatzversicherungen erneut zulegen. Das sagte der Vorstandsvorsitzende Günter Dibbern bei der Vorstellung der Bilanz.
- Ein im vergangenen Jahr neu etabliertes EDV-System werde die Gruppe in die Lage versetzen, die Bearbeitung von Abrechnungen weitgehend zu automatisieren, sagte Vorstand Dr. Jochen Messemer. Die spezielle IT-Lösung erlaube auch eine gezielte Abrechnungskontrolle.
Quelle: Ärzte Zeitung, 01.04.2008

Rechtliches

Ärzte und Zahnärzte klagen gegen Gesundheitsreform
Verfassungsbeschwerden gegen Regelungen der jüngsten Gesundheitsreform eingereicht haben sechs Ärzte und Zahnärzte beim Bundesverfassungsgericht. Unterstützt werden sie dabei durch den Freien Verband Deutscher Zahnärzte, den Privatärztlichen Bundesverband, den Verband der Privatärztlichen VerrechnungsStellen und die Vereinigung unabhängiger Vertragszahnärzte. Helge Sodan, Direktor des Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht und früherer Präsident des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin unterstützt die Beschwerde.
- Jeweils ein Vertragsarzt und ein Vertragszahnarzt wehren sich gegen die Behandlungspflicht, die das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz ihnen für die in den Standardtarifen und den künftigen Basistarifen Versicherten auferlegt. Die mit diesen Tarifen für Vertragsärzte und -zahnärzte verbundene Behandlungspflicht für eine ganze Patientengruppe sei ein absolutes Novum im privatärztlichen Berufsrecht.
- Ein Arzt und ein Zahnarzt greifen jeweils mit ihrer Verfassungsbeschwerde die für die private Krankenversicherung gesetzlich geregelte Übertragbarkeit von Alterungsrückstellungen an. Diese werden aus einem Teil der vom Versicherten zu zahlenden Nettoprämie gebildet. Sie sollen die alterungsbedingt steigenden Krankheitskosten ausgleichen, die zu einer Erhöhung der Versicherungsbeiträge im Alter führen müssten. Die künftige Mitnahme von Alterungsrückstellungen habe eine negative Risikoselektion zur Folge, die zu erheblichen Beitragssteigerungen bei den verbliebenen Versicherten führen werde, so die Argumentation.
- Schließlich wenden sich ein Arzt und ein Zahnarzt gegen die nur für die gesetzliche Krankenversicherung geregelte Steuerfinanzierung der beitragsfreien Mitversicherung von Kindern. Jeder Beschwerdeführer ist Vater von zwei Kindern, für die er eine private Krankenversicherung abgeschlossen hat. Die Beschwerdeführer sehen im Verhalten des Gesetzgebers eine Verletzung des allgemeinen Gleichheitssatzes. Der Staat sei grundsätzlich zur Förderung aller Kinder verpflichtet, unabhängig von der Art ihres Krankenversicherungsschutzes.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Montag, 31. März 2008

Praxismanagement

Rücklagen weiter abzugsfähig
Wer in den kommenden drei Jahren eine teure Geräteinvestition plant, kann in den Jahren davor Rücklagen dafür bilden und diese von der Steuer absetzen.
Das gilt auch nach Inkrafttreten der Unternehmensteuerreform in diesem Jahr. Neu ist, dass Ärzte diese Rücklagen nur bis zu einem Gewinn von 100.000 Euro (bei Einnahme-Überschuss-Rechnung) zur Steuerminderung nutzen dürfen. Eher vorteilhaft ist dagegen die neue Regelung, dass die Rücklagen auch für den Kauf gebrauchter Wirtschaftsgüter gebildet werden dürfen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 01.04.2008

Chefs müssen Altersvorsorge unterstützen
Niedergelassene Ärzte müssen seit heute, 1. April, ihre medizinischen Fachangestellten finanziell beim Aufbau einer Betriebsrente unterstützen. Das sieht der Tarifvertrag zwischen Vertretern der Mediziner und der Arzthelferinnen vor, der am heutigen Dienstag in Kraft tritt.
Ärzte, die sich an dem Tarifvertrag orientieren, müssen die betriebliche Altersversorgung für Mitarbeiterinnen, die mehr als 18 Stunden in der Woche für sie tätig sind, und Auszubildende nach der Probezeit mit 20 Euro im Monat bezuschussen. Teilzeitkräfte mit geringerer Arbeitszeit erhalten zehn Euro monatlich.
- Vor allem in Kombination mit den vermögenswirksamen Leistungen, die Arzthelferinnen ebenfalls zustehen, könnten die Beschäftigten neben der gesetzlichen Rente ein solides zweites Standbein für den Ruhestand aufbauen. Vollzeitkräfte haben Anspruch auf 30 Euro vermögenswirksame Leistungen plus weitere sechs Euro, wenn sie dieses Geld für die Altersversorgung verwenden. Sie können also insgesamt 56 Euro in die zusätzliche Rente investieren.
- Schließt eine 18-Jährige hier einen fondsgebundenen Altersvorsorge-Vertrag ab, in den bis zum 65. Lebensjahr monatlich 56 Euro fließen, verspricht der Anbieter eine Monatsrente von 899,89 Euro, er garantiert 107,03 Euro. Bei dem klassischen Tarif sind die Garantieleistungen höher, die Renditechancen aber geringer. Hier kann eine heute 18-Jährige unter denselben Voraussetzungen mit 339,46 Euro Rente rechnen, auf jeden Fall bekommt sie 168,41 Euro.
Weitere Informationen im Web unter: http://www.gesundheitsrente.de
Quelle: Ärzte Zeitung 01.04.2008

Software ersetzt Mediziner - US-Klinik kommt ohne Ärzte aus
An der Mayo Clinic, einer der renommierten medizinischen Hochschulen in den USA, gibt es erstmals eine Klinik, die völlig ohne Ärzte auskommt. Die Radiologische Klinik wird von Technikern betrieben, die von den Herstellern der Medizingeräte "geleast" wurden. Eine neuartige Software erhebt die Befunde und übermittelt sie "in Echtzeit" an die überweisenden Ärzte. Deutsche Kliniken denken über eine Einführung nach.
Quelle: rme/aerzteblatt.de Dienstag, 1. April 2008

Europa

Neun von zehn Franzosen wollen Sterbehilfe
51 Prozent der Franzosen haben sich in einer Umfrage "völlig einverstanden" mit der Forderung erklärt, aktive Sterbehilfe unter bestimmten Umständen zu erlauben. Weitere 40 Prozent hätten sich "ziemlich einverstanden" mit dieser Haltung erklärt, berichtete der Fernsehsender France2 am Mittwoch.
Bei der Umfrage wurden am 20. und 21. März rund 1.000 Personen befragt. Sie entstand unmittelbar nach dem Tod einer an einer Tumorkrankheit leidenden Frau, die vergeblich vor Gericht um eine Genehmigung aktiver Sterbehilfe nachgesucht hatte. Ihr Schicksal hat eine neue Debatte über Sterbehilfe in Frankreich ausgelöst.
Quelle: kna/aerzteblatt.de. 28. März 2008

Allgemeines

Neue Herzklappe für einen 94-Jährigen
Die Chirurgen der Sana Herzchirurgischen Klinik Stuttgart (SHS) haben bei einem 94-Jährigen eine defekte Herzklappe ersetzt. Der Stuttgarter war damit der älteste Patient, bei dem in der Klinik eine große Herzoperation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt wurde. Eine Woche nach der aufwändigen Herzoperation läuft der rüstige Senior bereits wieder ohne Hilfe in der Klinik herum.
Quelle: kma@news - Ausgabe 27. März 2008

Termine

BAO-Kongress am 16. und 17.05.2008 in Bremen
Thema: "Erfolgreich in den neuen Vertragsstrukturen"
Das vollständige Kongressprogramm können Sie auf unserer Homepage herunterladen unter:
http://www.operieren.de/content/e3472/e14699/e14719/e17230/FlyerBAO(2).pdf
Anmeldungen sind erbeten unter: http://www.operieren.de/content/e3221/e6257/index_ger.html

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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