23.03.06: BAO-MAO-Aktuell 13/06

Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten
von Professor Brökelmann


                     ++++ Gesetzliche Krankenversicherung ++++

+++ 20 Millionen Euro für ambulante Operateure +++
Einigung in Niedersachsen
Eher verhalten reagieren die ambulanten Operateure in Niedersachsen auf die Einigung von KV und Ersatzkassen. Wie berichtet, sollen die Operateure zusätzlich 20,5 Millionen Euro von den Kassen erhalten.
"Auf jeden Fall hat sich damit die Lage entspannt", bestätigte Gerd Dieter von Koschitzky vom Landesverband der Niedergelassenen Chirurgen Niedersachsen. "Aber die einzelne Op-Leistung wird durch den Kompromiss nicht entlastet", sagte von Koschitzky, "deshalb bleibt auch der Kostendruck bei den ambulanten Op bestehen. Das ambulante Operieren in Niedersachsen wird darum ausgedünnt bleiben."
KV-Sprecher Detlef Haffke sieht die Einigung als "Pilot für die jetzt anstehen Verhandlungen mit der IKK, der AOK und den Landwirtschaftlichen Kassen." Für KV-Chef Eberhard Gramsch war es wichtig, dass sich vor allem die Honorarsituation für Fachärzte stabilisiert. Die zusätzlichen Kassenmittel für ambulante Operationen sollen die erst kürzlich korrigierte Honoraraufteilung ergänzen.
Allerdings wird das Geld für die ambulanten Op nicht in jenen dritten Topf für ambulantes Operieren fließen, den das Schiedsamt der KV verordnete. Vielmehr soll der Betrag nach Diagnosen und Qualitätskriterien verteilt werden.
"Eine Arbeitsgruppe soll einen entsprechenden Op-Katalog ausarbeiten", sagte Haffke. Die übrigen Facharztgruppen werden den Topf für ambulantes Operieren also weiterhin querfinanzieren müssen. Deshalb halte die KVN auch an der geplanten Klage gegen den Schiedsamtspruch fest.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006


+++ LAOBerlin-Newsletter - Infos vom Vorstand – 17.03.2006 +++
Vertreterversammlung der KV-Berlin stimmt Eckpunkten zum Ambulanten Operieren bei allen Kassenverbänden zu
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach relativ kurzer aber intensiver Diskussion hat die Vertreterversammlung der KV-Berlin am 16.03.2006 den zwischen KV und Kassenverbänden ausgehandelten Eckpunkten zum ambulanten Operieren zugestimmt.
Damit haben wir ab dem 01.04.2006 wieder Strukturverträge für alle großen Kassenverbände. Auch die AOK hat sich im letzten Moment deutlich bewegt und einen akzeptablen Vorschlag vorgelegt. Hier in Kürze eine Darstellung der Verhandlungsergebnisse:
BKK´en:
Die Strukturvertragsleistungen werden zu einem Punktwert von 4,35 EUR Cent extrabudgetär vergütet. Sollten der Operateur und der Anästhesist ein Qualitätssicherungsverfahren einsetzen, kommt ein Punktwert von 4,45 EUR Cent zur Auszahlung. Welches QS-System zum Einsatz kommen kann, ist noch nicht endgültig entschieden.
Für alle Nicht-Strukturvertragsleistungen wird ein fester Punktwert von 3,5 EUR Cent bezahlt.
VdAK:
Strukturvertragsleistungen werden mit einem Punktwert von 4,35 EUR Cent vergütet. Besonders förderungswürdige Leistungen aus diesem Katalog sind mit einem Punktwert von 4,5 EUR Cent versehen. Gestrichen wurden aus dem Katalog die 'Phimosen-' und 'Hämorrhoiden-Operationen'. Für die Kataraktoperationen wird ein Extratopf auf Basis des Jahres 2005 mit einem Zielpunktwert von 4,35 EUR Cent gebildet. Nicht Strukturvertragsleistungen werden zum allgemeinen Punktwert ambulantes Operieren honoriert.
AOK:
Die AOK hat sich in ihrer Systematik weitgehend dem VdAK angepasst. Auch hier werden besonders förderungswürdige Strukturvertragsleistungen zu einem Punktwert von 4,5 EUR Cent und die weniger förderungswürdigen Strukturvertragsleistungen mit einem Punktwert von 4,35 EUR Cent vergütet.
Die Laufzeit aller Vereinbarungen gilt bis zum Ende diesen Jahres und wird automatisch verlängert, wenn kein neuer Vertrag zustande kommt.
Für eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse möchte ich Sie zu einer Mitgliederversammlung am 30.3.2006 um 20:00 Uhr in den großen Sitzungssaal der KV Berlin einladen. Hier können wir über die abgestimmten Ergebnisse im Detail berichten.
An dieser Stelle möchte ich all den Kolleginnen und Kollegen danken, die sich aktiv an unserer Aktion beteiligt haben. Ohne Ihr Durchhaltevermögen in dieser langen nerven- und kräftezehrenden Zeit wären diese Ergebnisse nicht zustande gekommen und wir würden weiter ohne Verträge dastehen.
Meine besondere Anerkennung gilt hier der Mehrzahl der Anästhesistinnen und Anästhesisten, die wie keine andere Arztgruppe durch ihre engagierte Geschlossenheit ganz wesentlich zum Abschluss dieser Verträge beigetragen haben.
Für heute verbleibe ich bis zur Mitgliederversammlung am 30.03.2006 mit freundlichen und kollegialen Grüßen
Ihr Dr. Ansgar Pett, 1. Vorstandsvorsitzender-
PS: Verschieben Sie bitte ab sofort Ihre geplanten Eingriffe in den nächsten Monat und stellen die Kostenübernahme-Aktion ein!


+++ Das ist Gift, nicht Arznei +++
Sie sei "gerne bereit zu einem sachlich geführten Dialog" über das Arzneimittel-Spargesetz, teilt Gesundheitsministerin Ulla Schmidt in einem Offenen Brief den niedergelassenen Kollegen mit.
Unethisch und daher inakzeptabel ist die Bonus-Malus-Regelung, weil sie die Kollegen dazu verführt, ihren Patienten möglicherweise zu schaden, um den eigenen Geldbeutel zu füllen oder zu schützen.
Anders formuliert: Die Bonus-Malus-Regelung würde zerstören, was die conditio sine qua non in der Medizin ist: das Vertrauen zwischen Arzt und Patienten.
Oder: Es ist Gift, nicht Arznei, was Ulla Schmidt und die Regierung den Menschen dieses Landes reichen wollen.
Quelle: Thomas Kron. Ärzte Zeitung 17.03.2006


+++ Pressestimmen zu den Ärztestreiks: +++
Symbol der Ausbeutung
Ärzte leisten im Jahr etwa 50 Millionen Überstunden im Wert von einer Milliarde Euro, so die "Süddeutsche Zeitung". Die Forderung der Ärzte nach 30 Prozent mehr Geld sei ein Symbol für die unerträglichen Arbeitsbedingungen.
Klinikträger und Politik haben sich darauf verlassen, dass die Ärzte das System subventionieren. Nun sind sie erstaunt, dass die Mediziner dieses Opfer nicht mehr bringen wollen. Die Arbeitgeber werden sich einen Kompromiss überlegen müssen, statt den Ärzten vorzuwerfen, diese trügen ihre Forderungen auf dem Rücken der Patienten aus. Nicht der Streik, die Ausbeutung der Ärzte gefährdet die Patienten.
Wie viel ist Gesundheit wert?
Auch die "Dresdner Neuesten Nachrichten" sind auf der Seite der streikenden Klinikärzte.
Die Forderung nach 30 Prozent mehr Gehalt mag unverschämt klingen. Doch sie ist nicht aus der Luft gegriffen. In der trügerischen Anmaßung, die Mediziner würden schon ruhig Blut behalten, kündigten Länder die Tarifverträge, strichen und kürzten Urlaubs- und Weihnachtsgeld, erhöhten Arbeitszeiten. Der Ärztefrust zielt dabei längst nicht nur auf das Monetäre. Es geht um die Grundsatzfrage, wie viel uns Gesundheit wert ist.
Quelle: Ärzte Zeitung 17.03.2006


+++ Ulla Schmidt will kleineren Kassen an den Kragen +++
Geht es nach Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, sollen künftig nur noch Krankenkassen mit mindestens 100.000 Mitgliedern zugelassen werden.
Im Zuge der Reduzierung der Zahl der Krankenkassen will die Gesundheitsministerin künftig auch die Kompetenzen unter den Krankenkassenverbänden neu verteilen. "Ansprechpartner für die Gestaltung der Versorgung vor Ort" wären nach Schmidts Worten "starke Regionalkassen".
Zugleich will die Gesundheitsministerin die Entscheidungsbefugnisse der Krankenkassenverbände auf Bundesebene bündeln und stärken. "Wir brauchen eigentlich einen Bundesverband und nicht sieben Spitzenverbände, die viel Aufwand aber wenig zu entscheiden haben", sagte Schmidt.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006


+++ KBV-Honorarchef kündigt systematische EBM-Revision an +++
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) will in diesem Jahr eine systematische Revision des EBM 2000plus in Angriff nehmen.
Wie KBV-Honorarchef Dr. Bernhard Rochell bei einer Tagung von Laborärzten in Mainz ankündigte, hat man im vergangenen Jahr zunächst dringliche Änderungen umgesetzt, etwa bei den Facharztinternisten mit den Änderungen bei den fachübergreifenden Gemeinschaftspraxen. Im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres stehe nun eine systematische EBM-Revision an. Dabei werde man die Änderungsforderungen der Berufsverbände und der Krankenkassen systematisch durchgehen.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006


+++ GKV-Finanzen: Ahrens sieht 5 Milliarden Euro Minus für 2007 +++
Ein drohendes Defizit in der Größenordnung von rund 5 Mrd. Euro in den Kassen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) befürchtet der Vorstandvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Hans Jürgen Ahrens.
Die Prognose des AOK-Bundesverbandes sieht so aus:
Einsparungen:
• Arzneimittel-Sparpaket: 1. Mrd. Euro
Neue Belastungen 2007:
• Kürzung des Bundeszuschusses um 2,7 Mrd. Euro
• Struktureffekte im Arzneimittelmarkt: 2 Mrd. Euro
• Höhere Mehrwertsteuer auf Arzneimittel: 0,8 Mrd. Euro
• Kosten elektronische Gesundheitskarte: 0,4 Mrd. Euro
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst 20. März 2006 Nr. 24/2006, 4


+++ DMPs: BMG wirft Hartmannbund Falschaussage vor +++
Als einen „Versuch, das Wohl der chronisch kranken Patientinnen und Patienten der Interessenspolitik eines Verbandes unterzuordnen und mit gezielten Falschaussagen für einen Ausstieg aus den DMPs (Disease-Management-Programme) zu werben“ hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt den Aufruf des Hartmanbundes zum Ausstieg aus DMP-Verträgen bezeichnet.
Als eine neue „Runde des Widerstandes“ bezeichnet der Hartmannbund seine Aufforderung zu dieser Protestaktion (17.3.). Damit gehe der Widerstand der Ärzteschaft „gegen die Politik des Sparens und Verstaatlichens des deutschen Gesundheitswesens auf dem Rücken von Ärzten und Patienten“ in eine neue Runde. An dieser Stelle könne man dem System den Kampf ansagen, ohne den Patienten wehzutun, so Hartmanbund-Vorsitzender Dr. Kuno Klien. Der Ausstieg könne sowohl über eine Kündigung laufender als auch über die Ablehnung neuer Verträge erfolgen.
Während sich die DMPs für die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu „lukrativen Profitcentern mit überproportionalen Einnahmen aus dem Risikostrukturausgleich entwickelt“ hätten, die zudem nur zu einem geringen Teil an die Ärzte weitergegeben würden, führten sie für den Mediziner zu erheblichem Dokumentations- und Verwaltungsaufwand ohne zu einer Verbesserung der Patientenversorgung beizutragen.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst 20. März 2006 Nr. 24/2006, 12


+++ "Auf nach Berlin - wir dürfen mit den Protesten nicht nachlassen!" +++
Eingriffe in die Therapiefreiheit, Budgetierung und bürokratische Gängelung - darüber ärgern sich viele Ärzte. Doch es gibt noch mehr Gründe, warum es an der Basis rumort.
Hausarzt Dr. Felix Mayser aus Bielefeld, will gegen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte protestieren. Solidarität zeigen ist für viele Ärzte ein weiterer, wichtiger Grund, um sich an der Demo zu beteiligen. Die HNO-Ärztin Christiane Friedländer will die Klinikärzte in ihren Forderungen unterstützen. Der Augenarzt Dr. Jürgen Schmidt aus Erfurt protestiert gegen das Praxissterben im Osten.
Einig sind sich die Niedergelassenen, dass sie nicht nachlassen dürfen mit ihren Protesten.
Quelle Ärzte Zeitung 22.03.2006


+++ Stundenlohn für junge Kliniker: 10,80 Euro +++
Krankenhausärzte werden in Deutschland schlechter bezahlt als sonst in Europa.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt den Stundenverdienst eines jungen Klinikarztes mit 10,80 Euro netto an.
Eine zusätzliche Verschlechterung ergibt sich durch den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
Auch im europäischen Vergleich sieht die Einkommenssituation deutscher Krankenhausärzte schlecht aus. Eine vom britischen Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene Studie (NERA) belegt, dass z.B. Kollegen in England, Frankreich, Holland und Spanien wesentlich bessere Verdienstmöglichkeiten haben.
Quelle: FRAUENARZT 47 (2006) Nr.3, 188


+++ 4000 Ärzte und ihre Helferinnen protestieren in Sachsen-Anhalt +++
Gestern vormittag kamen 4000 Ärzte, Helferinnen und Patienten auf den Alten Markt in Magdeburg. "Das ist erst der Anfang", meinte der Augenarzt Dr. Olaf Linke aus Sangerhausen. "Wir müssen nun unseren Protest nach Berlin tragen."
Hauptforderungen der Ärzte sind: Weg mit dem Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) und der überbordenden Bürokratie sowie eine Bezahlung in Euro statt in Punkten. Außerdem fordern Sachsen-Anhalts Ärzte auch den Rücktritt von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.
"Mit diesem Personal ist keine Veränderung möglich", so Hausärztechef Andreas Petri. Das im Bundesrat gescheiterte AVWG sei ein Beispiel für die Unfähigkeit der Politik.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.03.2006


+++ DMP-Boykott: Ministerium reagiert sensibel +++
Replik auf den Hartmannbund
Der Aufruf des Hartmannbundes an Ärzte, die Disease-Management-Programme (DMP) zu boykottieren, hat das Bundesgesundheitsministerium zu einer außerordentlich ausführlichen Replik veranlasst.
Für den Hartmannbund ist der DMP-Boykott ein Protestmittel, und der Protest soll mit einer Großdemonstration am Freitag dieser Woche in Berlin einen neuen Höhepunkt erreichen. Inhaltlich begründet der Hartmannbund den Ausstieg aus den DMP damit, sie würden die Versorgung chronisch Kranker nicht verbessern, aber zu zusätzlichem bürokratischen Aufwand in den Praxen führen.
Für die Krankenkassen sind die DMP ein wichtiges Finanzierungsinstrument: Für jeden eingeschriebenen Patienten erhalten sie Sonderzuweisungen aus dem Risikostrukturausgleich (RSA).
Quelle: Ärzte Zeitung 21.03.2006

                     ++++ Privatversicherer ++++

+++ Finanz-Experte hält die PKV für unverzichtbar +++
Der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen warnt vor einer Einbindung der privaten Krankenversicherungen (PKV) in die gesetzliche Krankenversicherung.
"Ohne die PKV wäre unser Gesundheitssystem längst zusammengebrochen", sagte Raffelhüschen der Düsseldorfer "Wirtschaftswoche". Die PKV sei das "Rettungsboot für das lecke Gesundheitssystem", denn sie trage mit zehn Prozent aller Versicherten über 20 Prozent der Kosten und habe Rücklagen gebildet.
Raffelhüschen plädiert unter anderem für die Streichung des Zahnersatzes in der GKV. "Der Zahnbereich muss komplett aus dem Leistungskatalog gestrichen werden", sagte Raffelhüschen. Das sei ein überschaubares Risiko für den Einzelnen.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006

                     ++++ Praxismanagement ++++

+++ Der Fiskus prüft die Wartezimmer-Lektüre +++
Wer Zeitschriften, die im Wartezimmer ausliegen, als Betriebsausgaben von der Steuer absetzen will, muss einige Regeln beachten: Die Zeitschriften müssen direkt an die Praxis geschickt werden. Problematisch wird es außerdem bei Spezialtiteln, etwa Yacht- oder Anglermagazinen.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.03.2006


+++ Evidenzbasierte Medizin darf nicht zur Zwangsjacke werden +++
Für einen gewissenhaften Einsatz evidenzbasierter Medizin hat sich die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ausgesprochen. So könne verhindert werden, dass Patienten überflüssige Therapien erhalten.
Die DGCH beruft sich mit ihrer Forderung auf Studien, wonach in den USA und in den Niederlanden etwa 30 bis 40 Prozent der Patienten nicht die medizinische Behandlung bekommen, die eigentlich für sie geeignet ist.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006


+++ Fachliteratur wird für Ärzte gesichtet +++
Das Internet-Portal für Ärzte "univadis" hat jetzt unter dem Namen "First View" einen Literatur-Dienst eingerichtet, über den die wichtigsten Publikationen in 24 Indikationsgebieten zusammengefasst und kommentiert werden.
Auch einen neuen, tagesaktuellen Dienst für medizinische Nachrichten hat das Portal etabliert. Monatlich gibt es etwa 1000 Beiträge aus 24 Fachgebieten. http://www.univadis.de
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006


+++ Orientierung für den sicheren Gang ins Netz +++
Wie weit dürfen Rechner mit Patientendaten zum Internet hin geöffnet werden? Diese Frage wurde früher von Datenschützern mit einem kategorischen "gar nicht" beantwortet. Doch diese Position ist kurz vor der Einführung der neuen E-Card, die einen Online-Anschluss der Praxis-EDV voraussetzt, kaum noch haltbar.
Auch andere Online-Anwendungen werden für Arztpraxen demnächst verpflichtend. Dabei bleiben Ärzte aber für die Sicherheit der Patientendaten verantwortlich. Das Unabhängige Landesdatenschutzzentrum Schleswig-Holstein hat nun einen Maßnahmenkatalog zur Orientierung für den Datenschutz aufgestellt:
Ÿ Ärzte sollten je eine Firewall auf Netzwerkebene, also zentral für alle Rechner, etwa eine DSL-Router-Firewall, und eine so genannte Personal Firewall für jeden einzelnen PC einsetzen. Sie blockieren unzulässige Zugriffe auf den Rechner.
Ÿ Betriebssysteme und verwendete Software sollten stets in aktueller Version verwendet werden: Erkannte Sicherheitslücken müssen so schnell wie möglich geschlossen werden.
Ÿ Ein regelmäßig aktualisierter Virenscanner sollte im Einsatz sein.
Ÿ Von Rechnern, die Patientendaten verarbeiten, darf kein Zugriff auf das Internet oder auf E-Mails erfolgen. Online-Kommunikation auf diesen PC darf nur über die Praxis-EDV (geschlossene Netze!) erfolgen.
Wer diese Vorsichtsmaßregeln beachtet, sollte beim Online-Anschluss auf der sicheren Seite sein. Bei der Umsetzung wird in der Regel der Praxis-EDV-Anbieter helfen können. http://www.datenschutzzentrum.de/medizin
Quelle: Ärzte Zeitung 20.03.2006

                     ++++ Europa ++++

+++ Spielregeln des niederländischen Reform-Modells +++
Welches Leistungspaket umfasst die Basisversicherung?
Das Leistungspaket in den Niederlanden ist im Vergleich zum Katalog der GKV-Leistungen deutlich kleiner. Das Paket ist gesetzlich festgelegt und bei allen Versicherern identisch. Satzungsleistungen oder Modellvorhaben einzelner Krankenkassen sind nicht erlaubt. Beispiele für Leistungen, die im Gegensatz zu Deutschland nicht durch die Basisprämie gedeckt sind: Für die gesamte zahnmedizinische Versorgung müssen Niederländer eine Zusatzversicherung abschließen. Die ambulante psychotherapeutische Versorgung gehört ebenfalls nicht zum Basispaket. Die Kosten für Physiotherapie und Heilgymnastik zahlen die Versicherer nur bei chronisch Kranken. Auch dann muss der Versicherte die ersten neun Behandlungen selbst bezahlen.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.03.2006


+++ Längere Wartezeit auf Ops - britische Kliniken im Defizit +++
Die Kliniken des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) haben nach Angaben des Londoner Gesundheitsministeriums ihre Etats in diesem Haushaltsjahr um insgesamt rund 900 Millionen Pfund überzogen. Das sind mehr als 1,4 Milliarden Euro.
Als Folge werden landesweit immer mehr Operationen abgesagt, Pflegepersonal entlassen und ganze Stationen einfach still gelegt. Spekuliert wurde in diesem Zusammenhang über die Gründe des Rücktritts von NHS-Chef Sir Nigel Crisp vor wenigen Tagen.
Nach aktuellen Zahlen stieg die Zahl der zwischen drei und fünf Monate wartenden Patienten in den ersten zwei Monaten des Jahres 2006 um 25 Prozent auf etwa 150.000 Patienten.
Quelle: Ärzte Zeitung 22.03.2006

                     ++++ Allgemeines ++++

+++ Tagungsteilnehmer durften nie "Ostdeutschland" sagen, nur "DDR" +++
Zwei Ärzte haben die Geschichte der deutschen Phlebologie recherchiert
Spannend und faktenreich haben die Dermatologen und Phlebologen Dr. Oswald Petter und Dr. Klaus Holzegel die Geschichte der deutschen Phlebologie der letzten 50 Jahre erarbeitet. Auf den ersten Seiten geben sie einen Überblick über die internationale Phlebologie.
So listet das Namensregister über 300 Ärzte, Dermatologen und Phlebologen, darunter auch bekannte Vertreter des Gebiets aus dem Ausland, auf. Zudem skizziert es die Lebensläufe von etwa 130 dieser Spezialisten aus West und Ost.
In Teilen ist das Buch also weit mehr als phlebologische Geschichte!
Beide Autoren waren als niedergelassene Ärzte tätig. Petter profilierte die Sektion Phlebologie in der Dermatologischen Gesellschaft der DDR nach ihrer Gründung 1978. Holzegel, Leitender Arzt der Hautabteilung der Betriebspoliklinik Wolfen, verließ 1976 die DDR, eröffnete in Niedersachsen eine eigene Praxis und betätigte sich engagiert im Berufsverband der deutschen Dermatologen. Nach der Wiedervereinigung kehrte er nach Dessau zurück.
Oswald Petter und Klaus Holzegel: Zur Geschichte der deutschen Phlebologie. 372 Seiten. Viele Abbildungen. 24,90 Euro. ISBN 3-00-016562-2.
Quelle: Brigitte Düring. Ärzte Zeitung 21.03.2006

                    ++++ Termine / Kongresse ++++

+++ BAO-Kongress Berlin +++
Gemeinsam Stärke zeigen in Berlin - BAO
Samstag, den 27.05.2006, Kaisersaal am Potsdamer Platz
http://www.operieren.de/content/e3247/e7791/index_ger.html


+++ XVI. Symposium 2006 für Ambulante Gynäkologische Chirurgie +++
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische und Geburtshilfliche Endoskopie und des Velener Arbeitskreises Ambulantes Operieren (VAAO)
19. bis 21. Mai 2006 ELYSEE Hotel Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg
http://www.vaao.de/ger_symposium.html

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren - BAO
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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