Internationaler Vergleich: Deutsches Gesundheitssystem auf Platz 1
Patienten beurteilen Gesundheitswesen in sechs Ländern
http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006BAEK_Vergleich.html
Gesundheitspolitik in der Kompromissfalle: Kein Problem gelöst, aber neue geschaffen
Gesundheitsökonomen nehmen Stellung zu den "Eckpunkten zu einer Gesundheitsreform" der Koalitionsparteien vom 4. Juli 2006
Der jetzt vereinbarte Weg führt erkennbar weder zu mehr Wettbewerb um Qualität und Effizienz der Gesundheitsversorgung, noch zu mehr Stabilität, Nachhaltigkeit und Verteilungsgerechtigkeit bei der Finanzierung, sondern geradewegs zu einem staatlich kontrollierten System mit mehr Bürokratie und Bevormundung bei unverändert steigenden Finanzierungslasten für Arbeitgeber und Versicherte.
Näheres http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006VSP_Eckpunkte.html
Vorstellung des neuen KBV-Honorarkonzepts
Zusammenfassung des Honorarkonzepts anlässlich der Pressekonferenz am 10. Juli 2006 in Berlin
Was ist besser am Konzept der KBV?
Das neue System bringt Vorteile für alle Beteiligten im Gesundheitswesen. Patienten profitieren davon, dass die Vertragsärzte und -psychotherapeuten mehr Zeit für sie haben werden. Die Ärzte wiederum würden mit einem deutlich einfacheren Verfahren arbeiten und hätten Kalkulationssicherheit. Einfachheit und Transparenz sind die Stärken des neuen KBV-Konzepts.
Quelle: http://www.kbv.de/presse/8553.html
Köhler kritisiert Reformpolitik der großen Koalition
Bundespräsident Horst Köhler hat die Reformpolitik der großen Koalition heftig kritisiert. Er warf Schwarz-Rot vor, zu viel Kraft durch Parteipolitik zu verschwenden.
Die Bundesregierung solle sich "auf die Sachprobleme konzentrieren", sagte Köhler dem ZDF. Köhler sprach von "Ablenkungsmanövern".
Er lasse sich auch durch Kritik aus den Reihen von SPD und Grünen nicht von deutlichen Worten zu aktuellen Themen abhalten.
Quelle: http://www.web.de vom 16.07.2006
Gegen Streikbrecher
LAO stimmte neuen Verträgen erst ab 1. April zu
Die neuen Strukturverträge zum ambulanten Operieren traten später in Kraft, als die Kassen wollten, weil der BAO-Landesverband Abweichler in den eigenen Reihen nicht belohnen wollte.
Als die Berliner Krankenkassen dann neuen Strukturverträgen zustimmten, wollten sie diese Vereinbarungen rückwirkend zum 1. Januar in Kraft setzen. „Wir haben auf dem 1. April bestanden", sagt Pett, „weil wir verhindern wollten, dass die Streikbrecher für ihre Haltung im ersten Quartal belohnt wurden."
Den Anfang machten die Ersatz- und Betriebskrankenkassen, mit denen unter dem Dach der KV neue Strukturverträge abgeschlossen wurden. Der Ersatzkassen-Vertrag sieht zwischen 4,35 und 4,5 Cent je Punkt und ohne Mengenbegrenzung vor. Die Betriebskrankenkassen schlossen mit Punktwerten zwischen 4,35 und 4,45 Cent ab. „Im Strukturvertrag ist eine besondere Förderung für Qualitätsmanagement-Systeme verankert. Das ist sehr bemerkenswert", freut sich Pett. Dann folgten die Allgemeine Ortskrankenkasse sowie die Innungskrankenkassen, deren Verträge Punktwerte zwischen 4,35 und 4,5 Cent vorsehen.
Mit den Verträgen werde der für die reine Kostendeckung benötigte Betrag von 4,11 Cent so eben überschritten, stellt Pett fest. Trotzdem ändere sich natürlich nichts an dem Ziel, eine befriedigende Honorierung in Höhe von 5,11 Cent zu erreichen.
Quelle: Ansgar Pett, Gynäkologische Nachrichten 06-07/2006
Ärztevergütung: Höhere Honorare nur für morbiditätsbedingte Mehrleistungen
Die niedergelassenen Ärzte erwarten von einer Reform des ärztlichen Vergütungssystems höhere Honorare. Der Abteilungsleiter 2 – Gesundheitsversorgung / Krankenversicherung / Pflegesicherung – im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Franz Knieps, hat die Erwartungen gedämpft.
In offiziellen Verlautbarungen der Bundesregierung wurde den Ärzten mehr Honorar zugesagt, sofern zusätzliche Leistungen erbracht würden, die aus einem Anstieg der Morbidität der Versicherten herrühren.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 17. Juli 2006, Nr. 58/2006, 9-10
Kritik an Honorarforderung
Koalitions- und Kassenvertreter haben Forderungen der KBV nach 20 Prozent mehr Honorar für die Vertragsärzte als unrealistisch zurückgewiesen.
"Die KBV tut so, als habe die große Koalition jeder Krankenkasse einen Goldesel ins Foyer gestellt", sagte AOK-Chef Hans Jürgen Ahrens der "FAZ".
Als "völlig überzogen" bezeichnete Barmer-Chef Dr. Eckart Fiedler die Honorarforderungen im "Handelsblatt". "Wenn man die Honorarreform kaputtmachen will, muss man nur weiter mit solchen unrealistischen Zahlen operieren."
Auch aus Reihen der Koalition gab es Kritik. Tenor: Vertragsärzte bekommen mittelfristig etwas mehr Geld. Fünf Milliarden Euro aber nicht.
Quelle: Ärzte Zeitung 12.07.2006
Hartmannbund fordert Sofortprogramm für Honorarreform Winn: "Unterfinanzierung ist jetzt!"
Eine Umsetzung der Honorarreform erst bis zum Jahr 2009 ist für den Vorsitzenden des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, völlig unakzeptabel. „Unterfinanzierung ist jetzt“, sagte Winn. Dies, so der Hartmannbund-Vorsitzende, sei erstens eine Erkenntnis, die schon längst eine Reaktion erfordert hätte, zweitens zwinge ganz besonders die Situation im Osten Deutschlands zu sofortigem Handeln. Winn forderte deshalb die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf, bei der bevorstehenden Entscheidung der Vertreterversammlung ein Sofortprogramm bereits für 2007 zu diskutieren.
http://www.hartmannbund.de/index.php 12.07.2006
"Das Maß ist voll, das Fass läuft über"
Mit Demos in München und Lüneburg haben am Mittwoch niedergelassene Ärzte gegen miserable Arbeitsbedingungen demonstriert.
Im Zentrum der Kritik stand die Gesundheitsreform. Die Koalition gebe mit ihrer Reform keine Antwort auf die Frage, wie Ärzte und Patienten mit der bestehenden Unterfinanzierung und mit Rationierung umgehen sollen, kritisierte etwa der Vize der Bayerischen Landesärztekammer, Dr. Klaus Ottmann, in seiner Rede.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.07.2006
Mehr Macht für Kassen - auf Kosten der Verbände
Warum die Funktionäre der Krankenkassen Sturm gegen die Gesundheitsreform laufen / Viele Posten auf dem Spiel
Seit Wochen rüsten die Selbstverwalter in den Kassenverbänden zum Sturm gegen die Gesundheitsreform. Sie wettern, wie AOK-Chef Hans Jürgen Ahrens, nicht nur gegen den Gesundheitsfonds - "überflüssig wie ein Kropf", sondern auch gegen die Bildung eines Kassen-Dachverbandes. Der Widerstand gilt der Reform der Institutionen und der Umverteilung von Macht unter den Kassen. Denn die geplante Reform trifft die Verbände der Kassen ins Mark.
Aktuell gibt es noch 253 Krankenkassen - für Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sind das 200 zu viel.
Zwar haben die Gesundheitsreformer davon Abschied genommen, den Kassen künftig eine Mindestgröße vorzugeben. Aber andere Regelungen dürften dazu führen, dass es ab 2007 zu einem Sterben von Kassen und ihren Institutionen kommen wird - und damit viele Posten in Vorständen und Verwaltungsräten überflüssig werden.
Die wohl wichtigste Neuerung ist, dass künftig jede Kasse mit jeder anderen im GKV-System fusionieren darf - also auch Mischehen zwischen Ersatz-, Betriebs- und Innungskrankenkassen möglich werden. Bislang waren solche Fusionen jenseits der Kassenart verboten.
Gefahr für das derzeitige Verbändewesen der Krankenkassen droht aber vor allem auf der Bundesebene. Dort soll nämlich ein einziger Dachverband aller Krankenkassen per Gesetz geschaffen werden.
Damit ist aber klar: Spitzenverbände wie der AOK-Bundesverband würden, um mit AOK-Chef Ahrens zu sprechen, "überflüssig wie ein Kropf".
Quelle: Ärzte Zeitung 14.07.2006
Woher nehmen – und nicht stehlen?
Dem Gesundheitssystem fehlt Geld. Keine neue Erkenntnis, aber eine, die dringender denn je nach einer Lösung ruft.
Doch das Geld muss ja irgendwo her kommen, nur wo her, das ist wohl auch der Ministerin noch nicht klar. Drei "Finanzierungsquellen" stehen dabei zu Auswahl.
1. Die einfachste Finanzierungsquelle ist der über 85 Milliarden schwere Rückstellungsetat der privaten Krankenversicherung.
2. Die zweite Finanzierungsquelle ist die überbordende Bürokratie
3. Die dritte Finanzierungsquelle liegt in der Kostentransparenz. Solange das Sachkostenprinzip beibehalten wird, bleibt dem Versuch Tür und Tor geöffnet, auch Leistungen abzurechnen, die gar nicht erbracht wurden.
Quelle: Dr. rer. pol. Dieter Thomae, MdB a. D., Diplomkaufmann
Jedem seine Arztrechnung
Der tägliche Missbrauch kostet das Gesundheitssystem viele Milliarden Euro. Der beste Kontrolleur wäre der Patient selbst
Amerikanische und britische Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass drei bis zehn Prozent der Ausgaben im Gesundheitssektor durch Betrug, Missbrauch und Korruption verschleudert werden.
Das geschätzte Betrugs- und Missbrauchsvolumen setzen die hiesigen Behörden ähnlich hoch an wie die angelsächsischen Experten: mehrheitlich über sechs Prozent vom Ganzen. Hinzu kommt eine nur schwer abgrenzbare Grauzone der Korruption.
Abhilfe verspricht eine Maßnahme, die fast alle befragten Staatsanwälte befürworten: eine Umstellung des herrschenden Sachleistungs- auf das Rechnungsprinzip.
Nach dem Rechnungs- oder Kostenerstattungsprinzip dagegen erhält der Patient automatisch eine Rechnung nach Hause geschickt. Damit bekommt er – wie bei einem Handwerker – volle Einsicht und kann nachvollziehen, welcher Teil der Behandlung ein vermeidbarer Kostentreiber war und ob die Rechnung der Sache nach korrekt ist.
Quelle: Daniel Dettling, Think Thank berlinpolis, (http://www.berlinpolis.de)
Quelle: Die Zeit Nr. 27, 29. Juni 2006, 26
GKV-Organisationen: Kompetenzverlust droht
KVen müssen sich neu definieren
Auch die Existenz der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) wird in den Eckpunkten nicht infrage gestellt.
Ein Wermutstropfen aber bleibt: So bezeichnen die Koalitionäre den Sicherstellungsauftrag und die Qualitätssicherung als Hauptaufgaben der KVen. „Es ist keine Rede mehr von ärztlicher Selbstverwaltung oder gar Interessenvertretung“, kritisiert der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. med. Kuno Winn.
Neu definieren muss sich auch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die Zahl der Kassen soll deutlich verringert werden, weil die Koalitionäre den Weg für kassenartenübergreifende Fusionen frei machen wollen.
Der Trend zur Zentralisierung ist auch an einem weiteren Vorhaben abzulesen: Eine gemeinsame Dachorganisation soll die Kassen innerhalb der Selbstverwaltung vertreten. Künftig soll das Parlament den Beitragssatz für alle Kassen einheitlich festlegen. Damit kann der Gesetzgeber selbst an der Lohnnebenkostenschraube drehen – je nachdem, wie es die politische Großwetterlage erfordert.
Quelle: Rabbata, Samir, Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 28-29 vom 17.07.2006, Seite A-1936
Ulla und die Kommunisten
Der tiefrote Fleck in der Biographie der Bundesgesundheitsministerin
Näheres http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006CE_UllaSchmidt.html
Beim Behandlungsfall nach GOÄ lassen Kollegen noch einiges Abrechnungspotential ungenutzt
Näheres http://www.mao-bao.de/artikel/2006JL_Behandlungsfall.htm
Bundessozialgericht weist Klage ab: Monopol der Berufsgenossenschaften verstößt nicht gegen Europarecht
BSG will die Frage nicht dem Europäischen Gerichtshof vorlegen
Näheres http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006BSG_BG-Monopol.html
56.000 Dokumentationen im digitalen Koloskopie-Portal
Homepage der KV Bayerns kommt bei Ärzten gut an
Seit Anfang des Jahres hat die KV Bayerns (KVB) auf ihrer Homepage ein digitales Koloskopie-Portal. Dort dokumentieren inzwischen rund 400 niedergelassene Ärzte, die an dem entsprechenden bayerischen Strukturvertrag teilnehmen, präventive und kurative Koloskopien.
Für das vergangene Quartal haben die teilnehmenden Ärzte über das Koloskopie-Portal knapp 14.000 präventive und 42.000 kurative Untersuchungen dokumentiert. Dies diene der Transparenz und der Sicherung der Qualität, erklärte KVB-Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Munte. "Ab sofort werden die Ärzte ihre Untersuchungsergebnisse sogar mit dem entsprechenden Durchschnittswert aller bayerischen Kollegen vergleichen können", sagte Munte in München.
Mit Hilfe des Programms kann die Reichweite der Koloskopie, die Häufigkeit von Komplikationen oder die Stadienverteilung diagnostizierter Karzinome analysiert werden.
Weitere Informationen zum Dokumentationsportal unter http://www.kvb.de mit einem Klick auf "Praxisinformationen" und "Koloskopie".
Quelle: Ärzte Zeitung 14.07.2006
Ambulante Medizin - neues Zentrum in Jena
Niedergelassene Ärzte fürchten Konkurrenz
Das Uniklinikum Jena hat in der Innenstadt von Jena ein Zentrum für ambulante Medizin als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) eröffnet. Die niedergelassenen Ärzte fürchten die Konkurrenz des neuen Zentrums.
Zum Personal des MVZ gehören zwei Hausärztinnen, eine Humangenetikerin und eine Hebamme.
Die Allgemeinmedizinerinnen Dr. Kathrina Arnold-Korbien und Dr. Michaela Daffner haben ihre bestehenden Praxen in das Klinik-MVZ verlegt. Sie bieten ihren Patienten außer dem Leistungsspektrum einer Hausarztpraxis auch die Vor- und Nachbetreuung bei Operationen sowie Homöopathie und Naturheilverfahren an.
Quelle: Ärzte Zeitung 14.07.2006
IV-Vertrag in Duisburg soll für schnelle Op sorgen
Die Betriebskrankenkasse (BKK) Novitas hat mit niedergelassenen Fachärzten und zwei Kliniken in Duisburg einen Vertrag zur integrierten Versorgung von Patienten mit Karpaltunnelsyndrom geschlossen.
"Sollte eine Operation notwendig sein, wird ein schneller Operationstermin innerhalb von einer Frist von maximal vier Wochen garantiert", sagte Ullrich Heisterkamp, Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Duisburg. Sonst seien Wartezeiten von drei bis sechs Monaten keine Seltenheit.
"Unsere Untersuchungs- und Behandlungsverfahren sind streng qualitätsgesichert", betonte der niedergelassene Neurochirurg Dr. Lutz Herrmann. Er kooperiert mit der BKK Novitas auch bei der Integrationsversorgung zu mikroneurochirurgischen Operationen.
Quelle: Ärzte Zeitung 12.07.2006
Ärzte-Statistik: KBV mit dem neuesten Stand
Nach der neuesten Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gab es zu Beginn des Jahres 59.100 Haus- und 72.700 Fachärzte. Sie gehören 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) an. Hinzu kommen 15.200 zugelassene psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Die meisten der niedergelassenen Mediziner arbeiten in insgesamt 94.599 Praxen. 76.895 in Einzelpraxen und 17.704 in Gemeinschaftspraxen. Der Altersdurchschnitt der Vertragsärzte liegt bei knapp über 51 Jahren. Von den insgesamt 307.577 berufstätigen Ärzten in Deutschland sind 120.501 Ärztinnen.
Die aktualisierte Datensammlung der KBV kann unter http://www.kbv.de/presse/7479.html abgerufen werden.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 13. Juli 2006, Nr. 57/2006, 14-15
Was können Praxismanager leisten?
Näheres http://www.mao-bao.de/artikel/2006AS_Praxismanager.htm
Überörtliche Gemeinschaftspraxis
Näheres http://www.mao-bao.de/artikel/2006AZ_Gemeinschaftspraxis.htm
Gesundheitskarte und Gesundheitstelematik – 1984 reloaded?
Zusammenfassung
Die elektronische Gesundheitskarte steht vor den Türen – ein öffentliches Großprojekt, von dem Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sich eine „Revolution im Gesundheitswesen“ verspricht. Ungeheures soll die Karte leisten, glaubt man ihren Protagonisten:
Vor dem Hintergrund eigener Untersuchungen an Vorprojekten, dem Studium öffentlich zugänglicher Dokumente und den praktischen Erfahrungen in Österreich glaube ich – so sehr ich die versprochenen Verbesserungen auch begrüßen würde –, dass die Gesundheitstelematik nach derzeitiger Planung vielleicht doch eher Ungeheuerliches leisten wird:
Ÿ Milliardeninvestitionen und -betriebskosten ohne Amortisationschance
Ÿ Schwächung der medizinischen Versorgung durch Bindung von Kapital sowie der Kapazität von Fachpersonal
Ÿ Verschlechterung der Versorgungsqualität durch Praktikabilitätsprobleme und „erzwungene Hinwendung“ der Mediziner auf den Computer statt zum Menschen
Ÿ Schaffung einer hochkritischen, schwer schützbaren Infrastruktur mit extremer Risikodichte
Ÿ Auslieferung der Patienten an völlig neue technische Risiken und Abhängigkeiten bis hin zum „Gläsernen Bürger“
Quelle: Thomas Maus, thomas.maus@alumni.uni-karlsruhe.de, http://www.busch-telefon.de/artikel/1152595671t85.pdf
EU-Portal zur Gesundheit
Die Europäische Kommission hat ein neues Portal der Europäischen Union (EU) zum Thema Gesundheit gestartet. Das Informationsangebot reicht von Politik über Medizin bis zum Verbraucherschutz. Mehr als 40.000 Links führen zu weiteren Quellen, die die EU-Kommission als vertrauenswürdig erachtet. Auch ist es möglich, sich gezielt über gesundheitspolitische Maßnahmen einzelner Länder zu informieren. Noch sind viele Beiträge nur in englischer Sprache verfügbar. In Kürze soll das Portal aber in alle 20 Amtssprachen der EU übersetzt werden. Die Adresse: http://ec.europa.eu/health-eu/index_en.htm
Quelle: KBV Klartext, Juli 2006, 11
Europas Einfluss auf den ärztlichen Alltag wächst
Trotz fehlender Harmonisierungskompetenz der Europäischen Union für die Gesundheitssysteme werden wichtige Themenfelder von Brüssel aus beeinflusst.
Dazu gehören zum Beispiel die Themen:
- ärztliche Berufsausübung in anderen Mitgliedsstaaten und die gegenseitige Anerkennung der Arzt-Diplome und Facharzttitel,
- Ausbildung und Aus- und Weiterbildung in der Allgemeinmedizin,
- grenzüberschreitende ärztliche Dienstleistungen und grenzüberschreitende Inanspruchnahme der ärztlichen Versorgung durch Patienten,
- Arzneimittelversorgung (zum Beispiel klinische Prüfung),
- Medizinprodukte,
- Gewebe und Zellen,
- Arbeitszeit (zum Beispiel Richtlinie 2004/23/EG),
- EG-Vergaberecht und Beihilferecht
Quelle: Rheinisches Ärzteblatt 7/2006, 12
"Es reicht!" - Österreichs Ärzte gegen Reformen
"Spart uns nicht krank" haben die Delegierten der österreichischen Ärztekammer bei einer Protestaktion in Graz von Politikern gefordert. Die Reformen im Gesundheitssystem führten zu einer Verschlechterung der Versorgung, warnen Ärzte. Vor allem in Hausarztpraxen auf dem Land drohe ein Versorgungsengpass.
Die Ärzte im Nachbarland klagen über zuviel Bürokratie und über Kürzungen bei den Honoraren.
Mehr zur Situation in Österreich unter http://www.buerokratiestopp.at und http://www.aerztewoche.at
Quelle: Ärzte Zeitung 13.07.2006
Nichts bliebe so, wie es heute ist
Blaupause oder Modell ohne Wert - die niederländische Reform
http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006GN_Niederlande.html
Vorsicht bei Internet-Telefonaten!
Kollegen sollten Gespräche mit Patienten nicht übers Web führen
Im Gegensatz zur klassischen Telefonleitung gibt es beim Telefonieren übers Internet noch große Sicherheitslücken. Niedergelassene, die diese Technik ohne Vorsichtsmaßnahmen nutzen, müssen unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
"Ärzte sollten sich sehr genau überlegen, welche Gespräche sie über das Internet tätigen", sagte der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".
Denn die günstigen Telefonate über die als VoIP (Voice over Internet Protocol) bekannte Technik werden mit einem mangelnden Datenschutz erkauft.
Internet-Experte Peter Schaar warnt Ärzte deshalb vor VoIP. Sein Rat: Arzt-Patienten-Gespräche sollten nie übers Internet geführt werden...
Quelle: Ärzte Zeitung 17.07.2006
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de