29.11.06: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 49/06, vom 29. November 2006
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten


# ++++ Gesetzliche Krankenversicherung ++++
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+++ Zollner ruft zum Boykott auf +++
Der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes und Sprecher der Allianz Deutscher Ärzteverbände, Dr. Maximilian Zollner, rief auf dem außerordentlichen Ärztetag in Berlin die Ärzteschaft zu einem Boykott der Gesundheitsreform auf.
Die Praxisärzte protestieren gegen den Weg in die Staatsmedizin, gegen die Ausweitung einer Zuteilungsmedizin, gegen Rationierung und drohende Wartelisten – also gegen die Gesundheitspolitik dieser Großen Koalition.
Nicht die Lobbyisten sind das Problem, sondern die Arroganz der Macht, die Arroganz dieser Großen Koalition.
Quelle: der niedergelassene arzt 11/2006, 26
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+++ Wohin geht die Reise in Berlin – noch Demokratie oder schon Parteienstaat?! +++
Das Vertrauen der Bundesbürger in die Kompetenz unserer Politiker schwindet laut der letzten Umfragen immer mehr. So glauben mehr als 70 % der Befragten nicht, dass die große Koalition bei der Gesundheitsreform noch etwas Vernünftiges zustande bringt. Die Abkehr von der Wahlurne bei den letzten Landtagswahlen ist Ausdruck des gleichen Politikverständnisses. Das sollte eigentlich jeden verantwortungsvoll denkenden Mandatsträger in Berlin sehr nachdenklich machen. Aber weit gefehlt! Da wird ein Gesetz mit dem "grausligen" Namen "GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz" aus dem Hause Ulla Schmidt auf den Weg gebracht, zugegeben mit zahlreichen Geburtswehen, aber dann doch Ende Oktober mit großer Zustimmung von Bundeskabinett und auch in der ersten Lesung im Bundestag durchgelassen. Die Kritik von Krankenkassen, Ärzteverbänden, Gesundheitsökonomen, Gewerkschaften und zahlreichen Experten wurden
mit dem "Totschlagsargument Lobbyismus" einfach hinweggewischt. Es zählte allein der Erhalt des Koalitionsfriedens, die Bundeskanzlerin schlug sich dabei ganz auf die Seite ihrer "renitentesten Ministerin" (O-Ton Merkel) und verteidigte das Gesetz vehement. Nichts war mehr zu hören von einer gerechten und leistungsorientierten Vergütung. Den Patienten wurde weisgemacht, mit den neuen Regelungen würde für mehr "Gerechtigkeit" gesorgt und einer Zwei-Klassen-Medizin vorgebeugt. Weder die Einwände von Sozialverbänden und Gewerkschaften noch die aus den Reihen der Ärzteschaft wurden auch nur annähernd ernst genommen. Die vorausgegangen Demonstrationen der Ärzte und auch nicht der außerordentliche Ärztetag in Berlin Ende Oktober zeigten irgendeine Wirkung auf die Akteure. Die Devise lautete wohl: "Aussitzen und durch!"
Quelle: Dr. Hans-Martin Hübner. der niedergelassenen arzt, 11/2006, 3
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+++ "Diese Reform ist für Versicherte und nicht für Leistungserbringer" +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gestern zum Auftakt der Bundestagsdebatte um den Kanzlerhaushalt bekräftigt, dass die Gesundheitsreform verwirklicht wird. Der Kritik an dem Reformgesetz begegnete sie mit den Worten: "Diese Reform ist eine Reform für Versicherte und nicht für diejenigen, die die Leistung erbringen."
Mit wenigen Sätzen in ihrer Haushaltsrede bekräftigte die Kanzlerin, dass die Koalition nicht gewillt ist, auf die vielfältige Kritik der Organisationen im Gesundheitswesen und unabhängiger Sachverständiger einzugehen.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.11.2006
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+++ "Die Lobbyverbände wollen nur ein größeres Stück vom Kuchen" - Schmidt attackiert Gesundheitsverbände +++
Änderungen am Gesetzentwurf werde es allenfalls mit Blick auf eindeutigere Formulierungen geben, sagte sie in Reaktion auf massive Kritik bei den viertägigen Anhörungen im Gesundheitsausschuss. "Wir werden jedoch nicht davon abrücken, dass wir diese Reform brauchen."
Unverändert in der Argumentation zeigte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der Union Annette Widmann-Mauz. Nach ihrer Ansicht sorgt die neue Gebührenordnung für Ärzte für mehr Transparenz: "Feste Punktwerte in Euro und Cent sowie das Ende der Budgetierung schaffen mehr Leistungsgerechtigkeit" - wohlwissend, dass das Budget nur einen neuen Namen erhält, weil nicht mehr Geld für die ambulante Versorgung zur Verfügung steht.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.11.2006
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+++ Wettbewerbsrecht soll bald auch für Kassen gelten +++
Beim Bundesgesundheitsministerium scheint man nun angesichts der Marktmacht von Kassen-Kooperationen bereit zu sein, die Regeln des Wettbewerbsrechts auf Kassen anzuwenden. Zuständig sollen eigene Kartellsenate bei Sozialgerichten werden.
Und vor dem Hintergrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs zur OTC-Ausnahmeliste sollen der Bundesausschuss und die Kassen dem Vernehmen nach gesetzlich verpflichtet werden, bei ihren Beschlüssen die europäische Transparenzrichtlinie zu beachten.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.11.2006
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+++ Expertenumfrage von berlinpolis unter Strafverfolgungsbehörden +++
An der zweiten Umfrage "Mehr Transparenz im Gesundheitswesen" haben 20 Experten von Strafverfolgungsbehörden teilgenommen. Die Umfrage bestand aus zehn Fragen und wurde im Zeitraum 1. Mai und 25. Mai 2006 durchgeführt. 85 % der Befragten sprechen sich für eine Umstellung vom Sachleistungs- auf das Rechnungsprinzip aus.
http://www.gesundheit-transparenz.de/gesundheitspolitik/startseite/umfragen/index.html
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+++ KBV hofft noch auf Reformverbesserungen +++
Nach Gesprächen im Kanzleramt und Signalen aus dem Bundesrat hat KBV-Chef Dr. Andreas Köhler die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich für die Vertragsärzte und die KVen noch Details an der Gesundheitsreform verbessern lassen.
Am Mittwoch hatten die Ärzte - zusammen mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Hilfsmittel-Handwerk - Gelegenheit, bei Kanzleramtschef Thomas de Maizière ihre Kritik anzubringen. Unmissverständlich habe de Maizière deutlich gemacht, so Köhler, dass die Ärzte angesichts der gesamtgesellschaftlichen Lage ernsthaft keine wesentlichen Honorarverbesserungen erwarten dürften.
Quelle: Ärzte Zeitung 24.11.2006
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+++ Gesundheitskarte: Chefsache +++
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat die Regie zur Einführung der Gesundheitskarte selbst in die Hand genommen. Am 22. November 2006 hat sie sich über den Fortschritt der Arbeiten informieren lassen.
In dem Gespräch der Bundeskanzlerin mit Dr. Doris Pfeiffer, der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen (GKV), Ulrich Weigeldt, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Willi Berchtold, Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) und Dr. Wolrad Rube, dem Vorstandsvorsitzenden des Verbandes der Hersteller von IT-Lösungen für das Gesundheitswesen (VHitG) bestand nach einer Verlautbarung des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung "Einigkeit darüber, dass die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und die damit erfolgende Vernetzung des Gesundheitswesen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Qualität des Gesundheitswesens führen wird".
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 27.11.2006, Nr. 96/2006, 4
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+++ Mehr Freiheit für Ärzte +++
Der Bundesrat hat am Freitag dem liberalisierten Vertragsarztrecht zugestimmt. Es kann damit zum 1. Januar 2007 in Kraft treten.
So können Ärzte künftig auch eine Teilzulassung bekommen. Beruf und Familie werden so besser vereinbar. Vertragsärzte können gleichzeitig auch als angestellte Ärzte im Krankenhaus arbeiten. Umgekehrt ist auch Krankenhausärzten eine Arbeit in der ambulanten Medizin erlaubt.
Ferner können Vertragsärzte Kollegen anstellen, was bislang nur begrenzt möglich war. Ferner kann eine vertragsärztliche Tätigkeit an verschiedenen Orten, auch außerhalb der Heimat-KV, ausgeübt werden. Das Ziel dieser Regelungen ist auch, der wachsenden Unterversorgung auf dem Land entgegenzuwirken.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.11.2006
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+++ Reformdebatte ist Merkel keine Silbe wert +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei ihrer Bilanz auf dem CDU-Parteitag gestern in Dresden jede Erwähnung der Gesundheitspolitik vermieden und blendete die Reformdebatte in ihrer Rede aus.
"Leipzig bleibt ein wegweisender Parteitag", sagte Angela Merkel gestern mit Blick auf die Parteiversammlung im Jahre 2003. Ohne die dort getroffenen Beschlüsse wäre es nicht möglich gewesen, "die Bürgerversicherung zu verhindern", so die CDU-Vorsitzende. In ihrer 65minütigen Rede blieb es die einzige Anmerkung zum zentralen innenpolitischen Streitthema, der Gesundheitsreform.
Am 30. September 2003 schlug eine Partei-Kommission unter Leitung des früheren Bundespräsidenten Roman Herzog den Übergang der GKV vom beitragsbezogenen zu einem Prämiensystem vor. Die CDU-Spitzengremien billigten die Vorschläge. Auch wurde das Konzept als Leitantrag für den Bundesparteitag im Dezember 2003 in Leipzig übernommen. Der Parteitag billigt das Konzept bei vier Gegenstimmen und einer Enthaltung.
Quelle: Florian Staeck. Ärzte Zeitung 28.11.2006
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+++ Staatsrechtler Sodan hält Gesundheitsreform für verfassungswidrig +++
Die Pläne der Bundesregierung für die Gesundheitsreform geraten immer stärker unter juristischen Druck. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, hat der Staatsrechtler Helge Sodan in einem Gutachten dem Gesetzentwurf bescheinigt, in mehreren Punkten verfassungswidrig zu sein. Unter anderem rüge der Direktor des Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht und Präsident des Berliner Verfassungsgerichtshofs, dass die beitragsfreie Mitversicherung von Kindern in gesetzlichen Krankenkassen künftig auch über Steuern finanziert werden soll, während Privatversicherte weiterhin Prämien für ihre Kinder zahlen müssen.
"Der Staat ist grundsätzlich zur Förderung aller Kinder verpflichtet, unabhängig von der Art ihres Krankenversicherungsschutzes", kritisierte Sodan. Die Reform verstoße gegen den Schutz der Familie und den Verfassungsgrundsatz "alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich".
Sodan warnte zugleich vor "schwerwiegenden Konsequenzen" für die Grundrechte der Privatversicherer und ihrer Kunden durch die geplanten Neuregelungen für die private Krankenversicherung. Hier sei die Einführung eines Basistarifs ohne Gesundheitsprüfung im Einzelfall vorgesehen sowie die Möglichkeit, Altersrückstellungen bei einem Versicherungswechsel mitzunehmen. Beides zwinge den Versicherungsunternehmen völlig neue Kalkulationsprinzipien auf, die mit ihren bisherigen Geschäftsgrundlagen nichts zu tun hätten, monierte Sodan.
Sein Gutachten ist dem Blatt zufolge Teil des "Weißbuch Zahnmedizin" der Zahnärztekammern Bayern, Hessen und Nordrhein. © ddp/aerzteblatt.de
27. November 2006
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26556
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+++ Goodbye GKV - der drohende Massenausstieg +++
Vor zwei Wochen haben wir stichprobenartig niedergelassene Ärzte unter den DocCheck Newsletter Lesern zu ihrer Meinung zum Ausstieg aus der GKV befragt. Die Antworten sprechen eine deutliche Sprache: Der kollektive GKV-Ausstieg scheint beschlossene Sache.
An unserer Umfrage haben 341 Leser teilgenommen. Die wichtigsten Antworten finden Sie hier.
http://newsletter.doccheck.com/generator/572/2866/xhtml?user=yagt66p
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+++ Verfassungsfragen und Umsetzungsprobleme im GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) +++
Näheres siehe http://www.dkgev.de/pdf/1495.pdf
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+++ Kostenerstattung schafft Transparenz +++
Dies ist die Kernbotschaft einer Podiumsdiskussion, die der NAV-Virchow-Bund in der Berliner Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit der Stiftung berlinpolis veranstaltete. Unter dem Thema "Mehr Transparenz und Effizienz im Gesundheitswesen durch Kostenerstattung" diskutierten international anerkannte Experten darüber, ob die Kostenerstattung dazu beitragen kann, die Probleme in der ambulanten Versorgung zu minimieren.
Eindeutig, so Häussler, sei die Kostenerstattung ein richtiger Schritt in diese Richtung.
Internationale Studien hätten bewiesen, dass Kostenerstattung nur dann zu Einsparungen beiträgt, wenn sie mit einer Selbstbeteiligung verbunden ist.
Für ein Mischmodell votierte auch Dr. Andreas Dettling, Vorsitzender der Stiftung berlinpolis. Immerhin sei die gesamte soziale Marktwirtschaft ein erfolgreiches Mischmodell.
Wer sich für Kostenerstattung entscheidet, bekommt damit das ansonsten in Holland nicht vorhandene Recht auf freie Arzt- und Krankenhauswahl. Das Prinzip des Anreizes zeigte Wirkung. Rund ein Viertel der Niederländer votierten für Kostenerstattung.
Auch insofern habe das Sachleistungsprinzip einen erheblichen Verbraucherschutzaspekt.
Quelle: Elmar Esser. Der niedergelassenen arzt 11/2006, 9

# ++++ Privatversicherer ++++
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+++ Subventionsquelle Privatpatient +++
Durch den Basistarif im GKV-WSG wird das Kalkulationsprinzip der PKV außer Kraft gesetzt
Dadurch, dass die privaten Krankenkassen künftig einen Basistarif anbieten und jedermann ohne Risikoprüfung in diesen festgeschriebenen Tarif aufnehmen müssen, werde das Kalkulationsprinzip der PKV außer Kraft gesetzt. Leienbach: "Vereinfacht gesagt soll die PKV im Basistarif ein vom Gesetzgeber vorgegebenes Leistungspaket zu einem Preis, der nicht mehr risikoadäquat kalkuliert ist und oftmals nicht kostendeckend sein wird, anbieten müssen".
Besonders stark werden den WIP-Zahlen zufolge die niedergelassenen Ärzte durch den PKV-Bereich gestützt: "Der Umsatz mit Privatpatienten der Ärzte", heißt es in der Meldung weiter, "betrug rund 6,5 Milliarden Euro. Hätten die Ärzte nur soviel wie in der GKV an Honorar erhalten, dann hätte der Umsatz lediglich 2,88 Milliarden Euro betragen".
Quelle: Bernd Clement. der niedergelassenen arzt 11/2006, 12

# ++++ Rechtliches ++++
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+++ Neue Regelungen zur umsatzsteuerlichen Behandlungen von MVZs und Managementgesellschaften +++
Das Bundesministerium der Finanzen hat aktuelle Regelungen zur umsatzsteuerlichen Behandlung der Leistungen unter anderem eines Medizinischen Versorgungszentrums (§ 95 SGB V) sowie einer Managementgesellschaft im Rahmen der Integrierten Versorgung (§ 140b Abs. 1 Nr. 4 SGB V) aufgestellt (BMF Schreiben vom 15.06.2006, Az. IV A 6 - S 7170 - 39/06).
Medizinische Versorgungszentren im Sinne des § 95 SGB V sollen – unabhängig von der Rechtsform, in der sie betrieben werden - steuerfreie ärztliche Leistungen im Sinne des § 4 Nr. 14 UStG erbringen. Leistungen der an einem medizinischen Versorgungszentrum selbständig tätigen Ärzte sollen ebenfalls steuerfrei im Sinne des § 4 Nr. 14 UStG sein.
Managementgesellschaften, denen im Rahmen eines mit einer Krankenkasse geschlossenen Vertrages zu Integrierten Versorgung gemäß § 140a. ff. SGB V die vollständige beziehungsweise teilweise ambulante und/oder stationäre Versorgung der Mitglieder der Krankenkasse unter vollständiger Budgetverantwortung übertragen wird, erbringen nach Auslegung des Bundesfinanzministeriums gegenüber der Krankenkasse eigene Behandlungsleistungen. Diese sind also unter den Voraussetzungen des § 4 Nr. 14 und/oder Nr. 16 UStG steuerfrei.
Sofern in einem Vertrag zur Integrierten Versorgung lediglich Steuerungs-, Koordinierung- und/oder Managementaufgaben von der Krankenkasse auf die Managementgesellschaft übertragen werden, handele es sich hierbei um die Auslagerung von Verwaltungsaufgaben. Diese Leistungen der Managementgesellschaft gegenüber der Krankenkasse seien steuerpflichtig.
Bei Rückfragen: m.arndt@eep-law.de
Quelle: EEP-Nachrichten. Aktuelle Informationen aus dem Medizinrecht vom 27.11.2006

# ++++ Praxismanagement ++++
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+++ Managerin und Antreiberin - die QM-Beauftragte +++
Als Qualitätsmanagement-Beauftragte haben Medizinische Fachangestellte eine große Verantwortung innerhalb des Praxisteams: Sie müssen dafür sorgen, dass die QM-Einführung nicht ins Stocken gerät und die Kolleginnen dabei mithelfen. Das erfordert Managerqualitäten.
Das Wichtigste, das die QM-Beauftragte zu Beginn anfertigen sollte: einen Maßnahmenplan, der den Einstieg erleichtert und die wichtigsten Ziele für den Anfang markiert.
Er sollte für das Praxisteam gut einsehbar an prominenter Stelle ausgehängt werden. Der QM-Maßnahmenplan listet kalendarisch auf, wann welches Ziel möglichst erreicht sein soll. Er hilft bei der zeitlichen Orientierung und ist Basis für die regelmäßigen internen Besprechungen. Im Praxisalltag muss die QM-Beauftragte für den Überblick sorgen.
Quelle: Theresia Wölker. Ärzte Zeitung 21.11.2006
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+++ E-Card als Zuschussgeschäft für Ärzte bewertet +++
Die Ärzte werden in den ersten Jahren nach Einführung der elektronischen Gesundheitskarte draufzahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kosten-Nutzen-Analyse der Unternehmensberater Booz Allen Hamilton im Auftrag der Betreibergesellschaft gematik.
Das Gutachten ist bislang unter Verschluss gehalten worden. Der Chaos Computer Club - berühmt dafür, sich in angeblich sichere Datensysteme einzuhacken - ist jetzt aber an das Dokument gekommen und hat es ins Internet gestellt (http://www.ccc.de).
Danach wird auf die Vertragsärzte in den ersten fünf Jahren ein "Nettoverlust" von rund 1,4 Milliarden Euro zukommen, das heißt, die Karte kostet mehr, als sie an Einsparungen bringt.
Umgekehrt ist es allerdings bei den gesetzlichen Krankenkassen und den privaten Krankenversicherungen. Auch zehn Jahre nach Einführung der Karte bleiben sie die Hauptgewinner des Telematik-Projekts. Für die Krankenhäuser beginnt es dann, sich langsam zu rechnen. Für alle anderen Beteiligten im System ist die Karte auch nach zehn Jahren noch eine finanzielle Belastung.
Dieser Analyse zufolge wird der Hauptnutzen der Gesundheitskarte bei den freiwilligen Anwendungen wie der elektronischen Patientenakte oder dem elektronischen Arztbrief liegen.
Quelle: Ärzte Zeitung 28.11.2006
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+++ Eine böse Panne für die E-Card +++
Die Kritiker der elektronischen Gesundheitskarte hätten sich kaum ein schlagkräftigeres Argument wünschen können. Gerade Ärzte haben immer wieder die Befürchtung geäußert, dass die Daten, die auf der Gesundheitskarte gespeichert werden, nicht 100prozentig vor unberechtigten Zugriffen geschützt werden können. Die Verfechter des Projekts werden nicht müde zu betonen, dass alle notwendigen datenschutzrechtlichen Vorkehrungen getroffen werden und die Daten sicher sind.
Da ist es wenig vertrauenerweckend, dass es der gematik - oder dem von ihr beauftragten Unternehmen - nicht gelungen ist, ein einzelnes Dokument so zu schützen, dass es nicht in die Öffentlichkeit gerät. Die gematik wollte die beauftragte Kosten-Nutzen-Analyse zur elektronischen Gesundheitskarte nicht publik machen, wahrscheinlich weil ihr die Ergebnisse nicht gefallen.
Der Chaos Computer Club hat es jetzt geschafft, die Öffentlichkeit herzustellen, die verhindert werden sollte.
Der Vorgang zeigt, dass elektronisch gespeicherte Daten auch an Empfänger geraten können, für die sie nicht bestimmt sind.
Der gematik wird es jetzt noch schwerer fallen, den Beweis dafür anzutreten, dass das ausgerechnet bei den sensiblen medizinischen Daten anders sein soll.
Quelle: Ilse Schlingensiepen. Ärzte Zeitung 28.11.2006
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+++ Sind USB-Sticks Alternative zur E-Card? +++
Um zu einem besseren Datenaustausch im Gesundheitswesen zu gelangen, braucht man kein Megaprojekt wie die elektronische Gesundheitskarte. Bei geringeren Kosten und weniger Risiko ließe sich mit dem großflächigen Einsatz von USB-Sticks bereits viel erreichen, glaubt Fritz Stagge, niedergelassener Gefäßchirurg aus Essen.
Mit der Bezirksgruppe Ruhr des NAV-Virchow-Bunds Nordrhein hat Stagge eine Initiative unter dem Namen Maxidoc gestartet. Das Motto der Initiative: "Machen statt meckern: USB-Stick als Alternative zur E-Card".
"Ich denke, mit IT-Lösungen von der Größe der elektronischen Gesundheitskarte muss man sehr vorsichtig sein", erklärt Stagge. Die Gefahr des Missbrauchs der Daten sei dabei sehr groß.
Nicht so beim USB-Stick, glaubt er. "Der Patient ist Herr seiner Daten, Ausspähen und Ausnutzen sind praktisch unmöglich."
Mehr Informationen über das Projekt auf der Homepage des NAV-Virchow-Bunds: http://www.nav-virchowbund.de, dann Rubrik Landesverbände anklicken
Quelle: Ilse Schlingensiepen. Ärzte Zeitung 27.11.2006

# ++++ Europa ++++
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+++ Grünes Licht für Kooperation mit Frankreich +++
Der Bundesrat hat dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen Deutschland und Frankreich zugestimmt.
Dazu müssen das deutsch-französische Rahmenabkommen und eine Verwaltungsvereinbarung in nationales Recht umgesetzt werden. Dann können etwa die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland regionale Vereinbarungen mit ihren französischen Nachbarn treffen.
Möglich sind beispielsweise ab Frühjahr 2007 ein grenzüberschreitendes Rettungswesen und Kooperationen von Gesundheitseinrichtungen - "einschließlich Personal- und Patiententausch".
Quelle: Ärzte Zeitung 28.11.2006
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+++ Ambulante Medizin: Das Vergütungssystem der Ärzte treibt die Menge und verdirbt die Preise +++
Jeder Mensch in Deutschland war im Jahr 2004 durchschnittlich mehr als 16-mal beim Arzt. Das ist ein Ergebnis des ersten GEK-Reports zur ambulanten ärztlichen Versorgung, der als repräsentativ gelten kann. Die Gmünder Ersatzkasse (GEK) hält eine solche Kontaktdichte im internationalen Vergleich für zu hoch.
Die GEK nimmt an, dass die hohe Frequenz von Arztkontakten unter anderem auf die hohe Arztdichte in Deutschland zurückgeht. Einer der Autoren des GEK-Reports, Professor Friedrich Wilhelm Schwartz vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung Hannover (ISEG), hält jedoch einen anderen Faktor für ausschlaggebender.
"Die Arztdichte allein kann nicht die Ursache sein. Es ist ein systemimmanentes Problem der Vergütungsanreize", sagte Schwartz bei der Vorstellung des Reports. Nach seinen Angaben ist ein Arztkontakt in Deutschland durchschnittlich kürzer als in anderen Staaten. Dazu rege die Einzelleistungssystematik im Abrechnungssystem an. Schwartz forderte deshalb: "Wir brauchen ein Vergütungssystem, bei dem der Arzt die Freiheit hat, auch mal eine halbe Stunde mit einem Patienten zu reden."
Schwartz wies zudem darauf hin, dass die Kosten für die ambulante Versorgung in Deutschland verglichen mit anderen Ländern trotz der hohen Kontaktzahlen gering sind. Laut OECD liegt Deutschland mit Pro-Kopf-Ausgaben von 327 US-Dollar bei den Kosten an vierter Stelle: Nur in Polen, Korea und Kanada arbeiten niedergelassene Ärzte noch billiger.
Quelle: Angela Mißlbeck. Ärzte Zeitung 28.11.2006
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+++ Die Dunkelmänner +++
Hinter jedem EU-Parlamentarier stehen mehr als zwanzig Lobbyisten. Sie überwachen die Gesetzgebung, drohen Abgeordneten und kaufen Entscheidungen
Grobe Schätzungen gehen davon aus, dass 15.000 Interessenvertreter in Europas Hauptstadt aktiv sind. Zum Vergleich: Im EU-Parlament arbeiten 732 Abgeordnete.
Eine Branche wächst besonders rasant: die Public-Affairs-Agenturen.
In den USA müssen Agenturen inzwischen offen legen, was und wen sie finanzieren. In Europa ist das anders. Hier muss keine PR-Agentur bekannt geben, für wen sie gerade welche Kampagne mit welchem Geld betreibt.
Quelle: Petra Pinzler. Die Zeit Nr. 48, 23.1.2006, 30-31

# ++++ Allgemeines ++++
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+++ Fingerfertigkeit - Additionsaufgabe für das Gehirn +++
Die vielfältigen Bewegungen von Händen und Fingern sind im Gehirn in Form vieler einzelner Bewegungsabläufe gespeichert.
Um daraus eine komplizierte Bewegung zu schaffen - etwa das Spielen einer Sonate von Beethoven - addiert das Gehirn etliche solcher Module. Das berichten Wissenschaftler um Privatdozent Joseph Claßen von der Universität Würzburg im Journal "Neuron" (52, 2006, 731).
Die Forscher von der Neurologischen Uniklinik hatten mit Hilfe eines Datenhandschuhs untersucht, wie es das Gehirn schafft, die enorme Fingerfertigkeit des Menschen zuverlässig zu organisieren. Die neuen Erkenntnisse könnten etwa in die Therapie von Schlaganfallpatienten einfließen.
Quelle: Ärzte Zeitung 24.11.2006
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+++ Rauchen geht aufs Hirn +++
Raucher haben im Vergleich zu Nichtrauchern ein vermindertes Hirnvolumen. Das haben Forscher der Psychiatrischen Klinik der Charité Berlin gezeigt, teilt die Uni mit.
Per Magnet-Resonanz-Tomographie haben die Forscher die Gehirne von 22 Rauchern und 24 Nichtrauchern dreidimensional vermessen.
Je mehr Zigaretten im Leben konsumiert wurden, desto geringer ist das Volumen der Substantia grisea. Betroffen seien besonders die Regionen für Aufmerksamkeit und Erinnerungsvermögen. Das könnte erklären, warum Raucher eine verminderte Leistungsfähigkeit in diesen Funktionen aufweisen.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.11.2006
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+++ Wer soll bei Übergewicht für die Folgekosten zahlen? +++
In Deutschland leben schätzungsweise 15 Millionen Menschen mit therapiebedürftigem Übergewicht. Adipositas und Folgekrankheiten führen zu Kosten von 25 Milliarden Euro im Jahr. Bei angenommenen 400 Millionen Kilo Übergewicht in Deutschland kostet jedes einzelne Kilo 62,50 Euro. Sollen Dicke für diese Kosten aufkommen oder soll die Solidargemeinschaft sie tragen?
Quelle: Anja Krüger. Ärzte Zeitung 23.11.2006

# ++++ Termine +++
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+++ 7th International Congress on Ambulatory Surgery +++
April 15th – 18th, 2007 Amsterdam
Abstract deadline December 1st, 2006
http://www.iaascongress2007.org
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+++ BAO-Kongress 2007 +++
19. – 20.05.2007 in Berlin


Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Bundeskongress Chirurgie 2025

Einladung zum Bundeskongress Chirurgie 2025 am 21. und 22. Februar im NürnbergConvention Center. Anmeldung, Programm, Seminare/Kurse
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Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 112 | Ausgabe 2 – Mai 2024
Phlebologie: Alles im Fluss? Aktuelle Standards und neue Konzepte zur Therapie von Venenerkrankungen
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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