Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten
von Professor Brökelmann
++++ Gesetzliche Krankenversicherung ++++
+++ Ärzte spenden für Berliner ambulante Operateure +++
Das Spendenkonto des Berliner Landesverbands für Ambulantes Operieren (LAOB), das für Anästhesisten die von dem vertraglosen Zustand in der Hauptstadt betroffen sind, eingerichtet wurde, ist ein großer Erfolg. Mehr als 60.000 Euro sind innerhalb einer Woche eingezahlt worden.
Überwältigt von der breiten Unterstützung zeigt sich der Vorsitzende des Bundesverbands für Ambulantes Operieren (BAO), Dr. Jörg Rüggeberg.
"Wir haben eine absolut ungekannte und starke Solidarität innerhalb der Ärzteschaft, die deutlich unsere Erwartungen übertrifft. Bundesweit zahlen Ärzte Kleinbeträge für die Berliner Anästhesisten ein, damit sie die ungeklärte Verhandlungsphase weiter durchhalten können", so Rüggeberg. Der BAO selbst hat nach eigenen Angaben 20 000 Euro gespendet.
Zum Ambulanten Operieren bestehen in Berlin derzeit keine Verträge. Die Vertreterversammlung hat den Angeboten der AOK Berlin und der Ersatzkassen kürzlich eine Absage erteilt. Für die ambulanten Anästhesisten Berlins hat dies zur Folge, dass sie in diesem Quartal bisher keine Einnahmen haben.
"Sie verdienen derzeit schlicht nichts - eine absolut existenzbedrohende Situation", so Dr. Ansgar Pett, Vorsitzender des LAOB. Aus seiner Sicht könnte es mit den Betriebskrankenkassen bald zu einer Einigung kommen. Sie haben Pett zufolge erste ernsthafte Verhandlungsbereitschaft gezeigt. Völlig unklar sei dagegen der Verhandlungsstand bei der AOK.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 24.02.2006
+++ 24. März 2006: Zweiter Nationaler Protesttag in Berlin +++
Die Freie Ärzteschaft ruft alle Ärztinnen und Ärzte, alle Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, alle Arzthelferinnen und Arzthelfer, alle Patientinnen und Patienten, sowie alle Patienten-Verbände und -Selbsthilfegruppen zum Zweiten Nationalen Protesttag nach Berlin.
Am 24. März 2006 um 12 Uhr beginnt der Protestzug durch die Innenstadt. Von 13.30 Uhr bis 15 Uhr wird eine große Kundgebung an einem zentralen Platz in Berlin stattfinden. Dort werden Vertreter der Verbände, der Arzthelferinnen und der Patienten-Verbände und Selbsthilfegruppen sprechen.
Eine übersichtliche Darstellung und alle Fakten finden Sie auf unserer neuen extra eingerichteten Homepage "Protesttag".
+++ Forderungen der KBV an die anstehenden Reformen im deutschen Gesund-
heitswesen +++
„Ärztliches Handeln in Freiheit und Verantwortung“
... wenn also der Gesetzgeber die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung ausschließlich zum verlängerten Arm zur Durchsetzung seiner planwirtschaftlichen Vorgaben macht, wenn diese Körperschaften zum reinen Erfüllungsgehilfen zur Durchsetzung der Kostendämpfungsmaßnahmen der Krankenkassen degradiert werden, dann erfüllen sie ihren Zweck nicht mehr und müssen durch eine schlagkräftige und von solchen Zwängen befreite Interessenvertretung ersetzt werden.
Die Freiberuflichkeit der Vertragsärzte ist ein unverzichtbares Element für die Leistungsfähigkeit der ambulanten Versorgung. Diese ist durch die zunehmende Fremdbestimmung der letzten Jahre immer mehr ausgehöhlt worden. Die Übernahme der Verantwortung für das Versorgungsgeschehen im Interesse der Patienten, der Versicherten und des Systems durch Vertragsärzte erfordert die Rückkehr zur Freiberuflichkeit. Freiberuflichkeit ist auch Voraussetzung für sinnvollen Wettbewerb im Gesundheitswesen.
Quelle: KBV 18. Februar 2006 http://www.kbv.de/7580.html
+++ Länder gegen Malus-Regel - Gesundheitsausschuss will Arznei-Spargesetz ändern +++
Die Bundesländer wollen im Interesse der niedergelassenen Ärzte das Arzneimittel-Spargesetz (AVWG) überarbeiten.
Der Gesundheitsausschuss der Länderkammer hat empfohlen, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Für verwaltungsaufwendig, schwer umsetzbar und teuer halten die Gesundheitsministerien die geplante Bonus-Malus-Regelung.
Das AVWG ist nicht zustimmungspflichtig. Der Bundestag kann das Gesetz gegen den Widerstand der Länder verabschieden.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 24.02.2006
+++ Positionen zur neuen Gesundheitspolitik +++
"Das könne wir nicht hinnehmen", Interview mit Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer
"Wenn eine solche Herabsetzung der ärztlichen Vergütung auch noch mit einer Behandlungspflicht zu bestimmten Gebührensätzen verbunden wird, kann das nur den massiven Widerstand der Ärzteschaft herausfordern. Eine solche Knebelung des Freien Berufes wird keiner anderen Berufgruppe zugemutet. Die Auferlegung von Behandlungspflichten für bestimmte Bevölkerungsgruppen in einer amtlichen Gebührentaxe ist systemwidrig und widerspricht den Prinzipien der freiberuflichen Berufsausübung.
Man kann aber Ärzte nicht dazu zwingen, beispielsweise Beihilfeberechtigte generell zu reduzierten Sätzen zu behandeln – es gibt immer noch die Freiheit des Arztes genauso wie die Freiheit des Patienten.
Die Vermutung ist nicht ganz unberechtigt, dass man die Einführung des neuen Arbeitszeitgesetzes so lange vor sich her schiebt, bis in der Europäischen Union eine neue Richtlinie zu diesem Thema entwickelt worden ist. ... Das ist nicht gerecht. Sowohl den niedergelassenen Ärzten als auch den Krankenhausärzten muss ihre tatsächlich geleistete Arbeit vergütet werden."
Quelle. Forum für Gesundheitspolitik, 4/05 Positionen zur neuen Gesundheitspolitik, 6-7
+++ Ulla Schmidt sehr unpopulär. Schlechte Ergebnisse auch für Müntefering +++
Etwa 100 Tage nach dem Start von Schwarz-Rot muss Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) gegen schlechte Popularitätswerte kämpfen.
Nach einer Forsa-Umfrage für "Bild am Sonntag" gehört der Arbeits- und Sozialminister nach Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zu den großen Verlierern im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Nur 37 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit Münteferings zufrieden, 51 Prozent sind unzufrieden. Schmidt kommt auf 27 Prozent Zustimmung und 61 Prozent Ablehnung.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.02.2006
+++ Ärzte müssen Kassen auf Augenhöhe begegnen +++
Ärzte fühlen sich bei Vertragsverhandlungen mit Kostenträgern oder Kliniken oft in der schwächeren Position. Der frühere AOK-Chef Peter Buschmann rät deshalb zum Aufbau professioneller Managementstrukturen.
Buschmann rät deshalb dazu, die sektorenübergreifende Partnersuche zu intensivieren und Verhandlungen nicht als Hobby nach der Sprechstunde zu betrachten.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.02.2006
+++ Was bleibt vom Streik +++
Nach der Demo ist vor der Demo. An dieses neue Arztbild muss sich die Öffentlichkeit noch gewöhnen. Dass die Ärzteproteste bereits jetzt als politischer Erfolg zu werten sind, ist unbestreitbar. Doch nun kommt es auf die Umwandlung dieses Erfolgs in konkrete Ergebnisse an. Und dies wird sich als schwerer erweisen als die Organisation von Demonstrationen. Denn man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Protestaktionen werden keinen einzigen Cent mehr an kassenärztlichem Honorar bringen. Die chronische Unterfinanzierung der GKV lässt dies einfach nicht zu.
Denn wenn es einen positiven EBM-Effekt gibt, dann ist das der Nachweis, dass 30 Prozent der ärztlichen Leistungen nicht vergütet werden.
Deswegen müssen die Proteste der Ärzte von klaren Forderungen begleitet sein:
- Erhalt des derzeitigen Vergütungsniveaus der GOÄ und regelmäßige Anpassung an die steigenden Lebenshaltungskosten!
- Sofortige Rücknahme des bürokratischen Wildwuchses, der den Ärzten die Zeit für die Patienten stiehlt und damit die Versorgungsqualität bedroht!
- Anerkennung des Wachstums- und Beschäftigungspotenzials der Gesundheitswirtschaft und weitere Liberalisierung des privaten Gesundheitsmarkts!
Quelle: Dr. med. Lothar Krimmel. Arzt & Wirtschaft 2/2006, 25
+++ NAV-Virchow-Bund fordert längere Probephase für die Gesundheitskarte +++
Bedingungen zur Einführung der E-Card, ... Entschließung Nr. 4:
"Die Bundeshauptversammlung 2005 des NAV-Virchow-Bundes, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, fordert vor der bundesweiten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte eine Probephase von mindestens einem Jahr Dauer. In dieser Zeit muss nachgewiesen werden,
- dass Patientendaten nicht in die Hände von unbefugten Dritten gelangen können
- dass Manipulationen an elektronisch übermittelten Rezepten unmöglich sind
- dass die datenschutzrechtlichen Vorgaben zum Sammeln, Speichern, Verwerten und Löschen eingehalten werden
- dass das gesetzlich vorgeschriebene Prinzip der Freiwilligkeit der Teilnahme für Arzt und Patient erhalten bleibt, dass also kein direkter oder indirekter Druck ausgeübt wird
- dass die Versicherten, wie es das Datenschutzgesetz vorschreibt, wissentlich über die Tragweite ihrer Teilnahme (durch die Krankenkassen und den Staat) informiert sind
- dass Rechtsprobleme (auch künftige) weitgehend vorher erkannt und gelöst wurden, zum Beispiel über die Haftung der Falscheintragungen
- dass das Datensystem nach dem jetzigen Stand der IT ausgereift ist und nicht sofort teuer nachgerüstet werden muss
- dass es geeignet ist, wesentlich Kosten im Gesundheitswesen zu minimieren.
Im Testlauf ist die Hinzuziehung externer Experten unerlässlich."
Quelle: Bernd Klement. der niedergelassene arzt 2/2006
+++ Ärztemangel - KBV fordert zügige Reformen +++
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung fordert die Regierung auf, Haus - und Fachärzten möglichst schnell mehr Flexibilität bei der Berufsausübung zu gewähren. Das Vertragsarztrecht müsse daher zügig novelliert werden.
Darauf haben sich die Delegierten der KBV-Vertreterversammlung am Samstag in nicht öffentlicher Sitzung verständigt. Ziel des Treffens war eine Positionsbestimmung der KBV im Zusammenhang mit den aktuellen Protesten der Ärzte. Dabei seien die Forderungen der Kollegen nach besseren Arbeitsbedingungen, einer angemessenen Vergütung und nach Bürokratieabbau ausdrücklich von den Delegierten unterstützt worden, sagte KBV-Sprecher Dr. Roland Stahl der "Ärzte Zeitung".
Ohne den Dialog mit den politisch Verantwortlichen aufzugeben, habe man sich für eine Unterstützung der Protest-Großveranstaltungen im März ausgesprochen, so Stahl weiter. In diesem Zusammenhang sei auch "der ganze Zorn" über das am vergangenen Freitag verabschiedete Arzneimittel-Spargesetz hochgekommen. Vor allem die Bonus-Malus-Regelung sei heftig kritisiert worden.
In einem Positionspapier, das als Grundlage für weitere Gespräche mit Politikern dienen soll, beklagen KBV und KVen den zunehmenden staatlichen Einfluss des Gesetzgebers auf das konkrete Versorgungsgeschehen. Man werde sich nicht zum reinen Erfüllungsgehilfen zur Durchsetzung von Kostendämpfungsmaßnahmen der Krankenkassen degradieren lassen, heißt es.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.02.2006
+++ Tausende Klinik-Ärzte demonstrieren für bessere Arbeitsbedingungen +++
Mittwoch, 22. Februar 2006
Mehrere tausend Ärzte von Universitätskliniken haben am Mittwoch bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt demonstriert. Sie folgten einem Aufruf des Ärzteverbandes Marburger Bund (MB), sich an einer „aktiven Mittagspause“ zu beteiligen.
Der Protest richtet sich gegen die aus Sicht der Mediziner zu langen und schlecht geregelten Arbeitszeiten sowie ein zu geringes Gehalt. Laut Marburger Bund weisen die Arbeitgeber die Forderung nach einer Erhöhung der Einkommen um 30 Prozent bislang zurück.
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=23211
++++ Rechtliches ++++
+++ Aufklärungszeitpunkt vor einer Operation +++
Sachverhalt
Bei dem 35-jährigen Kläger trat nach Voroperation erneut eine schmerzhafte Leistenhernie auf. Er wurde in dem von der Beklagten betriebenen Krankenhaus operiert. Am Vortag hatte der Patient die Ambulanz aufgesucht. Ob er an diesem Tag untersucht und aufgeklärt wurde, ist streitig. Postoperativ litt der Kläger unter starken Schmerzen. Es wurde eine weitere (vierte) Operation erforderlich, die eine Hodennekrose und Impotenz nach sich zog.
Entscheidung
Die Berufung hat weitgehend Erfolg und führt zu einem Schmerzensgeld in Höhe von 20.000 Euro und zur Anerkennung des Feststellungsantrags.
Wegen der Unumkehrbarkeit eines ischämischen Hodenschadens ist eine Aufklärung wenige Stunden vor dem operativen Eingriff jedenfalls nicht genügend. Da der Zeitpunkt der Aufklärung nicht dokumentiert war und auch nicht durch das Zeugnis des Arztes festgestellt werden konnte, fehlt es an einer rechtzeitigen Aufklärung, so dass keine wirksame Einwilligung in die OP vorliegt. OLG Koblenz vom 15.12.2005 (5 U 676/05)
Quelle: Dr. Volker Großkopf. kma 02/06, 9
+++ Behandlungsfehler: Keine Überwachungspflicht +++
Bei einer ambulanten Operation besteht zwischen Chirurg und Anästhesist keine gegenseitige Überwachungspflicht. Sie stehen auch nicht für Behandlungsfehler des anderen ein (OLG Naumburg, Az. 1 U 57/03).
Quelle. Arzt & Wirtschaft 2/2006, 34
+++ Gerichtsgebühr schreckt Ärzte ab +++
Die Gerichtsgebühr für Ärzte bei Sozialgerichtsverfahren ist aus Sicht der bayerischen Landesregierung ein Erfolg. Dadurch sei die Zahl dieser Verfahren gesunken. Insgesamt sind bei den Sozialgerichten in Bayern 2005 erstmals nach vier Jahren wieder mehr Klagen eingegangen.
Nach Angaben der Ministerin ist die Zahl der Sozialgerichtsverfahren von Vertragsärzten seit Einführung der Gerichtsgebühr für diese Gruppe von Klägern im Jahr 2002 stark gesunken: von 4090 im Jahr 2001 auf 1341 im Jahr 2005. Die Gebühr habe bei den Ärzten "deutliche Zurückhaltung" bei der Anrufung der Sozialgerichte bewirkt.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.02.2006
++++ Praxismanagement++++
+++ Mit einer guten Dokumentation auf der sicheren Seite +++
Es ist unbestreitbar, dass Gesetze und Gerichte Ärzten viele Zwänge, Bindungen und Beschränkungen auferlegen. Die Pflicht zur Dokumentation des Behandlungsgeschehens ist jedoch keine Erfindung von Juristen, sondern besteht in erster Linie aus medizinischen Gründen: Eine Dokumentation, die medizinisch nicht erforderlich ist, ist auch rechtlich nicht erforderlich. Diese Grundlagen geraten leider häufig - bei Juristen und Ärzten - in aktuellen Diskussionen aus dem Blick.
Die Dokumentation soll Krankheitsverlauf und durchgeführte Behandlungsschritte für den Fachmann transparent machen. Dies ist nicht nur bei einem Arztwechsel wichtig, sondern wegen der immer häufigeren Arbeitsteilung innerhalb der Behandlungsabläufe von erheblicher Bedeutung.
Eine optimierte Versorgung durch mehrere Personen kann nur dann stattfinden, wenn jeder behandelnde Arzt (oder auch nichtärztliche Leistungserbringer) Kenntnis über die bisherigen Erkenntnisse und Entwicklungen hat. Es gilt der alte Satz: Richtige Dokumentation ist richtige Behandlung.
Inhalt und Umfang der Dokumentation richten sich nach dem, was medizinisch üblich und erforderlich ist. Die Behandlungsabläufe müssen für einen Fachmann nachvollziehbar dargestellt werden, Routinevorgänge und selbstverständliche Maßnahmen bedürfen keiner Dokumentation. Stichworte reichen grundsätzlich aus, wenn diese hinreichend aussagekräftig und nicht missverständlich sind.
Was dokumentiert ist, gilt als richtig. Was nicht dokumentiert ist, gilt allerdings auch als nicht geschehen.
Quelle: Ingo Pflugmacher, Ärzte Zeitung 15.02.2006
+++ Kein Widerrufsrecht bei Online-Buchung +++
Wer einen Flug, ein Hotel oder ein Pauschalreise im Internet buchen will, sollte sich für den Vertragsschluss lieber etwas Zeit nehmen.
Bei Online-Einkäufen räumt das Fernabsatzgesetz den Kunden zwar 14 Tage lang ein Widerrufsrecht ein - doch Reisebuchungen sind davon ausgenommen.
Ist die Buchung schon abgeschlossen, kann sie nicht mehr kostenfrei rückgängig gemacht werden, und es werden Stornokosten fällig. Daher sollten Ärzte eine Reisebuchung via Internet erst dann perfekt machen, wenn sie sicher sind, das Richtige gefunden zu haben.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.02.2006
+++ Klinikmanagement: Wer viel verdient +++
Jahresgesamtbezüge nach Positionen (Angaben in Tausend Euro / Quelle Kienbaum):
Chefarzt: 278
Geschäftsführer, Vorstand: 128
Oberarzt: 99
Ärztlicher Leiter/Direktor: 96
Verwaltungsdirektor/Kaufmännischer Direktor: 92
Verwaltungsleiter (nicht Direktoriumsmitglied): 71
Pflegedirektor: 65
Pflegedienstleiter (nicht Direktoriumsmitglied): 61
Abteilungsleitung:
Apotheke: 73
Betriebswirtschaft/Finanzen: 62
IT/EDV: 61
Technik: 59
Personal: 59
Controller: 57
Sonstige Funktionen: 57
Wirtschaftsabteilung/zentraler Einkauf: 52
Keine großen Unterschiede: Ein Geschäftsführer verdient nur etwa ein Drittel mehr als die Direktoren. In anderen Branchen ist die Differenz größer.
Quelle: Kirsten Gaede. kma 02/06,52-55
+++ Qualitätsmanagement in Arztpraxen – die Richtlinie! +++
Die geforderten QM-Grundelemente gliedern sich in Patientenversorgung und Praxisführung.
Die QM-Elemente des Bereichs Praxisführung sind konkreter (Regeln von Verantwortlichkeiten, Mitarbeiterschulung, Arbeitsschutz usw.) z. T. aber terminologisch aufgebläht (Gestaltung von Kommunikationsprozessen).
Die beschriebenen QM-Instrumente sind Zieldefinition, Planung, Umsetzung und Controlling, also klassischer PDCA-Zyklus, Prozess- und Ablaufbeschreibungen, Teambesprechungen, Patientenbefragungen (über den NAV-Virchow-Bund- können Sie ein sehr schönes Modul erhalten) usw. usw., insgesamt ein klassisches, etwas abgespecktes Instrumentarium des QM.
Zum Zeitplan: Zwei Jahre stehen uns für die Planung inklusive einer schriftlichen Darstellung des Istzustands bezüglich Zielen und Inhalten eines QM-Systems zur Verfügung.
Quelle: Dr. Regina Biesenecker. der niedergelassene arzt 2/2006, 12
++++ Europa ++++
+++ Medizintourismus: Aussichtslos +++
Deutschland hat eines der leistungsfähigsten Gesundheitssysteme der Welt – das sollte auch ausländische Patienten anlocken. Doch Versorgung Made in Germany ist keine Erfolgsstory geworden. Die Förderer ziehen sich nun enttäuscht zurück und versuchen es mit Export von Gesundheitsdienstleistungen.
Deswegen hat auch das Bonner Kuratorium zur Förderung deutscher Medizin im Ausland am 1. Februar diesen Jahres seine Tätigkeit eingestellt. Das Kuratorium war 1998 angetreten, um für den Gesundheitsstandort Deutschland im Ausland zu werben und mit Hilfe professioneller Agenturen ausländische Patienten an deutsche Kliniken zu vermitteln:
"Länder wie Großbritannien und Dänemark wollen um keinen Preis einen dauerhaften politischen Imageschaden riskieren, weil ihnen die Patienten in Scharen davonlaufen", bringt es Dieter Thomae, ehemals FDP-Bundestagsabgeordneter und Initiator des Kuratoriums, auf den Punkt.
Quelle: Petra Spielberg. kma 02/06, 17
+++ Auch in der Schweiz gehen Hausärzte auf die Straße +++
In der Schweiz fehlen die Hausärzte. Lange Arbeitszeiten und wenig Perspektiven schrecken junge Ärzte ab, sich zum Hausarzt ausbilden zu lassen. "Sterben die Hausärzte aus?" war denn vor kurzem Thema einer Diskussionsrunde im Schweizer Fernsehen.
Viele Hausärzte in der Schweiz sind zwischen 52 und 60 Jahren alt. Viele von ihnen werden in 15 Jahren nicht mehr arbeiten - und der Nachwuchs bleibt aus. Die Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen ist auch im Nachbarland sehr groß. Für den 1. April ist deshalb eine große Kundgebung von Allgemeinärzten in Bern geplant. Ziel ist die Stärkung der Hausarztmedizin und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.02.2006
+++ Jeder vierte britische Patient meint: Mein Hausarzt hat zu wenig Zeit! +++
Umfrage des Gesundheitsministeriums bei über einer Million Patienten auf der Insel Britische Hausärzte finden offenbar immer weniger Zeit für ihre Patienten. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung über die gesundheitliche Versorgung innerhalb des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) hervor. An der Umfrage haben mehr als eine Million Patienten teilgenommen. Waren 1998 noch 87 Prozent der Patienten der Meinung, genug Zeit mit ihrem Hausarzt zu haben, waren es 2004 nur noch 74 Prozent. Laut der Studie stehen NHS-Primärärzte unter starkem Druck, mehr Patienten zu behandeln.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.02.2006
++++ Termine / Kongresse ++++
+++ BAO-Kongress Berlin +++
Gemeinsam Stärke zeigen in Berlin - BAO
Samstag, den 27.05.2006, Kaisersaal am Potsdamer Platz
http://www.operieren.de/content/e3247/e7791/index_ger.html
+++ XVI. Symposium 2006 für Ambulante Gynäkologische Chirurgie +++
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische und Geburtshilfliche Endoskopie und des Velener Arbeitskreises Ambulantes Operieren (VAAO)
19. bis 21. Mai 2006 ELYSEE Hotel Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg
http://www.vaao.de/ger_symposium.html
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren - BAO
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de