25.09.06: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 39/06, vom 25. September 2006
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten von Professor Brökelmann

Gesetzliche Krankenversicherung

Demonstration in Berlin: Ärzte im Ausnahmezustand
Unter dem Motto „Freiheit statt Sozialismus“ haben am Freitag (22. Sept.) auf dem Berliner Gendarmenmarkt schätzungsweise 12.000 Ärztinnen, Ärzte und Praxismitarbeiterinnen aus ganz Deutschland gegen die Gesundheitsreformpläne der großen Koalition protestiert.
Es war bereits die vierte bundesweite Ärztedemonstration dieser Art in Berlin, zu der mehr als 40 Verbände aus dem Gesundheitswesen aufgerufen hatten. Die ersten drei Protesttage fanden im Januar, März und Mai statt.
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=25753

Reden vom 4. Nationalen Protesttag am 22. September 2006
http://www.buschtelefon.de/

Bilder vom 4. Nationalen Protesttag am 22. September 2006
http://www.buschtelefon.de/demo_220906/
http://www.iphpbb.com/board/viewtopic.php?nxu=32906458nx26584&p=1551#1551

Zwangskollektivierung im Gesundheitswesen
Pressemitteilung der Bundesärztekammer
"Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr an den Plänen zur Zerschlagung der privaten Krankenversicherung. Mit der Zwangskollektivierung der Krankenversicherungen und der Entmündigung von Ärzten und Patienten soll definitiv der Weg in die Staatsmedizin beschritten werden", kommentierte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe den jetzt bekannt gewordenen "Rohentwurf", der - wie auf jeder Seite vermerkt - "nicht von der Leitung gebilligt" ist. "Für das Gesundheitswesen wäre es besser, wenn das auch so bliebe."
"Jetzt aber wird das Zukunftsmodell einer auf Kapitaldeckung basierenden Krankenversicherung demontiert, um den Weg frei zu machen für eine staatlich kontrollierte Einheitszwangsversicherung mit Zuteilungsmedizin und Abschaffung der Therapiefreiheit für Patienten und Ärzte", kritisierte Hoppe die Regierungspläne.
http://www.bundesaerztekammer.de/25/10Pressemitteilungen/M200609/200609211.html

Gesundheitsreform: Kommt sie oder kommt sie nicht?
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat auf die „Notbremse“ getreten und sich für die Verschiebung des Starttermins vom 1. Januar 2007 auf den 1. April 2007 ausgesprochen. Die SPD hat dem zugestimmt.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst 07. September 2006 Nr. 73/2006, 4

CDU-Politiker fordert Ärzte zur Mitarbeit auf
Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Ärzte aufgefordert, sich mit konkreten Vorschlägen zur Gesundheitsreform an Politiker zu wenden.
Seine Regierung werde sich auf Bundesebene für den Erhalt einer starken Selbstverwaltung einsetzen, sagte er. "Ich halte die Selbstverwaltung nach wie vor für die beste Organisationsform im Gesundheitswesen, und ich will keine schleichende Verstaatlichung." Zudem müsse die Arbeit des Gemeinsamen Bundesausschusses in der Hand der Selbstverwaltung bleiben.
Quelle: Ärzte Zeitung 15.09.2006

"Kassenausstieg hat sich gelohnt"
Kieferorthopäden berichten über ihre Arbeit ohne Vertragsarztzulassung
44 niedersächsische Kieferorthopäden haben vor zwei Jahren ihre Zulassung zurückgegeben, etwa 40 von ihnen arbeiten seither auf eigene Kappe. So auch Gundi Mindermann aus Bremervörde, die Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Kieferorthopäden. Im Streit um die beste Versorgung sei der Ausstieg "eine Kampfposition", sagt sie, "aber nicht aus finanziellem Interesse, wie die Kassen behaupten, sondern weil ich als Ärztin medizinischem Interesse folge."
Sie würde aber nie zum Ausstieg aus dem Kassensystem aufrufen, "und ich habe es auch nie getan", sagt sie. Am Mittwoch dieser Woche hat das Landgericht Celle in einem Verfahren um Mindermanns Vergütung für die Behandlung von Kassenpatienten geurteilt, dass Kollektivaussteiger sich rechtswidrig verhalten.
"Die Richter haben den Aufruf zum Ausstieg in die Nähe des Aufrufs zur Bildung einer kriminellen Vereinigung gerückt", so die Kieferorthopädin. Für sie habe sich der Ausstieg gelohnt, betont die Kollegin.
Wie gestern kurz vor Redaktionsschluss bekannt wurde, hat das Landessozialgericht Niedersachsen entschieden, dass die Kieferorthopäden keinen Anspruch auf Kassenvergütung haben. Revision beim Bundessozialgericht wurde zugelassen.
Quelle: Ärzte Zeitung 15.09.2006

Neues Reformmodell
Nach einem Bericht von "Bild" (12.9.) plädieren die Gesundheitsexperten Prof. Klaus-Dirk Henke (TU Berlin), Prof. Jürgen Wasem (Universität Essen), Bernd Hof (International School of Management, Duisburg) und J.-Matthias Graf von Schulenburg (Universität Hannover) für ein neues Modell der Gesundheitsreform. Nach ihrer Meinung sollte die gesamte Bevölkerung in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) einzahlen. Der Arbeitgeberanteil wird auf 7 Prozent vom Arbeitsentgelt festgeschrieben. Geringverdiener bekommen 100 Prozent der Gesundheitskosten erstattet. Mit steigendem Einkommen geht die Erstattung schrittweise zurück. Ab 60.000 Euro Brutto-Jahreseinkommen werden nur noch 5 Prozent von der GKV erstattet. Den nicht abgedeckten Teil müssen die Besserverdienenden mit einer privaten Krankenversicherung abdecken.
kma@news, Ausgabe-Nr.: 73. Datum: 14.09.2006

Außerordentlicher Ärztetag
Zu einem außerordentlichen Ärztetag hat der Präsident der Bundesärztekammer (BAK), Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hoppe, für den 24. Oktober nach Berlin eingeladen. Nachdem die Gesundheitsreform vom Januar 2007 auf den April verschoben worden sei, mache es nach seiner Meinung Sinn, im Vorfeld der Anhörungen zur Reform die ärztlichen Positionen noch einmal zu verdeutlichen. "Staatsmedizin, Zuteilungsmedizin, Rationierung und Bürokratisierung - das sind die Themen, die wir beim Ärztetag in den Vordergrund stellen werden", sagte Hoppe gegenüber der Presse.
Quelle: kma@news, Ausgabe-Nr.: 73 Datum: 14.09.2006

Belegärzte in Hessen für Umstellung der Vergütung auf DRGs
Auch die Belegärzte in Hessen wollen direkt mit den Kliniken abrechnen. In einer Resolution haben sie den Gesetzgeber aufgefordert, den Sicherstellungsauftrag für die belegärztliche Versorgung von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) auf die Krankenhäuser zu übertragen.
Bereits Mitte Juli hatte Dr. Jörg Andreas Rüggeberg vom Berufsverband Deutscher Chirurgen angekündigt, aus der vertragsärztlichen Versorgung aussteigen zu wollen (die "Ärzte Zeitung" berichtete).
Hintergrund: Der EBM 2000plus hat bei den Belegärzten zu Honorareinbußen von teilweise über 50 Prozent geführt.
Quelle: Ärzte Zeitung 14.09.2006

Auch 2007 wird das Honorar stagnieren
Vertragsärzte können 2007 nur mit minimalen Honorarzuwächsen rechnen, die Krankenhäuser müssen sich bei ihren Kassenumsätzen auf eine Minusrunde einstellen.
Das geht aus den jetzt vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Wachstumsraten für die beitragspflichtigen Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung hervor. Sie liegen für die alten Bundesländer bei 0,28 Prozent und für die neuen Bundesländer bei 1,05 Prozent.
Da die Gesamtvergütungen der Vertragsärzte und der Krankenhäuser an die Einnahmenentwicklung der Krankenkassen strikt gebunden sind, gibt es somit für Vertragsärzte nächstes Jahr fast keine Wachstumsspielräume.
Quelle: Ärzte Zeitung 18.09.2006

Gesundheitskarte deutlich teurer?
Die elektronische Gesundheitskarte wird einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" zufolge teurer als geplant. Statt der rund 1,4 Milliarden Euro, von denen das Gesundheitsministerium ausgegangen sei, könnten es 3,9 bis sieben Milliarden Euro sein, so die zuständige Gesellschaft für Telematikanwendungen (Gematik).
Quelle: Ärzte Zeitung 18.09.2006

Kosten-Analyse über E-Karte ist fragwürdig
Als "Schauermärchen" hat der Sprecher des Gesundheitsministeriums Klaus Vater eine aktuelle Kosten-Nutzen-Analyse zur elektronischen Gesundheitskarte zurückgewiesen.
Die darin aufgestellte Behauptung, die Karte würde statt der geplanten 1,4 Milliarden Euro 3,9 Milliarden Euro kosten, sei nicht haltbar. In der Studie würden falsche Annahmen gemacht. So gingen die Studienautoren immer noch davon aus, dass eine E-Karte fünf Euro koste. Inzwischen sei dieser Preis aber auf zwei Euro gesunken.
Quelle: Ärzte Zeitung 19.08.2006

KV-Chef sieht Geldmangel nicht als Kernproblem
Im Gesundheitswesen gibt es nach Ansicht von Dr. Axel Munte, dem Vorstandsvorsitzenden der KV Bayerns (KVB), derzeit keine "generelle Unterfinanzierung".
Er stelle sich die Frage, ob "wir nicht oft zuviel Geld für unnötige Leistungen" ausgeben und damit in hohem Maße die gesetzliche Krankenversicherung belasten, schreibt Munte unter der Überschrift "Mut zu Wahrheiten" im Leitartikel der jüngsten Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts.
Im internationalen Vergleich belege die Bundesrepublik einen Spitzenplatz mit Blick auf Ärztedichte, Arzt-Patienten-Kontakte oder die medizintechnische Ausstattung, so die Argumentation des KVB-Vorsitzenden.
Als Gegenkonzept einer ungebremsten Mengenausweitung empfiehlt Munte Qualitätssicherungsprogramme, wie sie von der KV Bayerns in den vergangenen fünf Jahren aufgelegt wurden.
Der Beitrag des KV-Chefs Munte im Internet unter: http://www.kvb.de/servlet/PB/menu/1106607/index.html
Quelle: Ärzte Zeitung 19.09.2006

Privatversicherer

PKV-Reform: Verfassungsrechtliche Bedenken
Der Präsident des Berliner Verfassungsgerichtshofes, Prof. Helge Sodan, hält mehrere Regelungen der geplanten Gesundheitsreform für „verfassungsrechtlich äußerst bedenklich“.
„Die Altersrückstellungen gehören rechtlich der Versichertengemeinschaft. Das sind keine individuell angesparten Summen, die sich mitnehmen lassen“, so lautet die klare verfassungsrechtliche Botschaft.
Den Ausschluss der Kinder Privatversicherter aus einer steuerfinanzierten beitragsfreien Kinderversicherung ist nach Meinung von Sodan „absurd“. Gegen einen solchen Ausschluss könnten Privatversicherte mit Kindern unter Hinweis auf das Gleichheitsgebot des Grundgesetzes klagen.
Verfassungsrechtliche Bedenken gibt es schließlich auch noch zu der Angleichung der Vergütungen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) an die finanziellen Konditionen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 07. September 2006, Nr. 73/2006, 14

Kostenerstattung: Schutz vor Staatsmedizin
Die Kostenerstattung sei der geeignete Schutz gegen eine drohende Staatsmedizin.
Nach Ansicht der Privatärztlichen VerrechnungsStelle Rhein-Ruhr/Berlin-Brandenburg (PVS) wolle die Mehrheit der Ärzte aus dem Sachleistungsprinzip des GKV-Systems heraus.
Denn Sachleistung bedeutet Planwirtschaft, Rationierung, Umsonstleistung und willkürliche Einschränkung der Behandlungsfreiheit. Auch für die Patienten sei das Modell der Kostenerstattung durch die verbesserte Versorgung und den Anspruch auf höherwertige und nicht rationierte ärztliche Leistungen attraktiv.
Im Kostenerstattungssystem müssten keine Leistungseinschränkungen mehr hingenommen werden, während die Versorgung im Sachleistungssystem auf das absolut Notwendige begrenzt sei.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 11.09.2006, Nr. 74/2006, 8-9

Wettbewerb: Mehrheit für Nebeneinander von PKV und GKV
Eine Abschaffung der privaten Krankenversicherung (PKV) findet in der Bevölkerung keine Mehrheit. Das ist ein Ergebnis des aktuellen „Gesundheitsmonitors“ der Bertelsmann Stiftung.
Gleichzeitig gibt es ein klares Votum für ein solidarisches Gesundheitssystem. Die Existenz zweier Systeme hat demnach Rückhalt bei den Versicherten. Über drei Viertel der Befragten (77 %) lehnen die Auflösung der heutigen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) unter der Bedingung, dass sich alle je nach Krankheitsrisiko und Leistungsumfang privat versichern müssen, ab.
Auch wenn das Krankheitsrisiko der Bedürftigsten aus staatlichen Mitteln abgesichert würde, bleibe es bei diesem Urteil. Nur 14 % der Befragten würden einer solchen Regelung zustimmen.
Diese Forderung werde durch die Umfrage gestützt: 64 % der Befragten befürworteten, dass jeder die Möglichkeit haben sollte, sich in der GKV oder der PKV zu versichern.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 11.09.2006, Nr. 74/2006, 12-13

Rechtliches

Bei der Werbung ist erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist
Früher war für Ärzte jede Werbung verboten - es sei denn, sie war ausdrücklich erlaubt. Das galt etwa für Anzeigen zur Praxiseröffnung. Heute ist das anders: Erlaubt ist, was nicht ausdrücklich verboten ist. Trotzdem ist Werbung für Ärzte noch immer ein schwieriges Feld.
Schroeder-Printzen berichtete von dem Fall eines niedergelassenen Augenarztes, der in Broschüren für seine Praxis den Begriff "chirurgisch augenärztliche Abteilung" gebrauchte. Die zuständige Ärztekammer habe ein Verfahren gegen den Arzt eingeleitet, weil sie die Bezeichnung für irreführend hielt, berichtete er. Sie war der Auffassung, dass die Bezeichnung auf Krankenhäuser verweise.
Der Fall kam vor Gericht. Die Richter der ersten Instanz beanstandeten zwar den Begriff chirurgisch nicht. Für nicht zulässig hielten sie aber die Bezeichnung Abteilung, weil die Verwechslungsgefahr mit Kliniken bestehe. Unzulässig ist für Ärzte eine berufswidrige, anpreisende, irreführende oder vergleichende Werbung. Mediziner sollten nur aus medizinischen und nie aus ökonomischen Gründen eine Behandlung erbringen.
Quelle: Ärzte Zeitung 19.09.2006

Kein Kassen-Honorar für GKV-Aussteiger
Das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen hat den Anspruch einer Kieferorthopädin auf Honorierung ihrer Leistungen durch eine gesetzliche Kasse verneint, weil die betreffende Medizinerin aus dem GKV-System ausgestiegen war.
Urteil des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen, Az. L 3 KA 90/05
Quelle: Ärzte Zeitung 18.09.2006

Praxismanagement

Werbeanrufe auf dem Handy sind unzulässig
Mobilfunkkunden brauchen keine ungebetenen Werbeanrufe auf ihrem Handy zu dulden. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Hamm hervor.
Urteil des Oberlandesgerichts Hamm, Az.: 4 U 78/06
Quelle: Ärzte Zeitung 14.09.2006

Gebühr für Internet-PC soll 5,52 Euro betragen
Die Gebühr für internetfähige Computer, die auch für Praxis-PC von 2007 an gezahlt werden muss, soll 5,52 Euro pro Monat betragen. Darauf haben sich die ARD-Intendanten bei ihrer Hauptversammlung in Schwerin verständigt. Ursprünglich sollte die Abgabe bei 17,03 Euro liegen (wir berichteten).
Die endgültige Entscheidung über die Höhe der Gebühr für Internet-Computer müssen aber die Bundesländer in den kommenden Wochen treffen.
Quelle: Ärzte Zeitung 14.09.2006

Kaum Datenschutz bei Internet-Telefonaten
Die Anbieter von Internet-Telefonie sollten ihre Kunden nach Meinung von Datenschützern unbedingt auf die Risiken hinweisen. Denn die Nutzung von Voice over Internet Protocol (VoIP) ist nach Angaben des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix besonders riskant.
Das Internet sei eine unsichere Infrastruktur, die Nutzer seien quasi auf einer freien Wildbahn. Die Kundenaufklärung müsse deshalb viel stärker Teil der Hard- und Software werden, sagte Dix auf der Internationalen Funkausstellung, die gestern zu Ende ging. Er sieht bei dem Telefonangebot allerdings auch Chancen. Positiv sei, dass die Kommunikation ohne Einschaltung eines Diensteanbieters laufe.
Dafür könnten unerwünschte Mitteilungen (Spam) bei der Internet-Telefonie zu einem großen Problem werden. Es drohe ein gewaltiger "elektronischer Hausfriedensbruch", wenn Spam über Internet-Telefonie verbreitet werde. Gefordert seien intelligente Lösungen gegen solche Sprach-Spam.
In der "Ärzte Zeitung" hat der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar bereits auf Sicherheitslücken von VoIP hingewiesen und deshalb Arztpraxen von einer Nutzung der Internet-Telefonie abgeraten.
Quelle: Ärzte Zeitung 7.09.2006

Kassenfusionen: Große Kassen arbeiten nicht wirtschaftlicher
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die AOK zu länderübergreifenden Fusionen aufgefordert. Diese politische Forderung wird auch damit begründet, dass Fusionen zu Großkassen einen Beitrag zur Senkung der Verwaltungskosten leisten können.
„Große Kassen arbeiten nicht wirtschaftlicher“, so titelt Prof. Bert Rürup, Vorsitzender des Sachverständigenausschusses zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die Veröffentlichung einer Untersuchung zu den Verwaltungskosten im System der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV).
Der Gesundheitsökonom kommt zu folgenden Ergebnissen:
„Mit den Daten der GKV-Statistik lässt sich die Annahme, dass große Kassen kostengünstiger arbeiten als kleine, nicht belegen. Die vorliegenden Daten legen sogar eher den umgekehrten Schluss nahe, nämlich den, dass gesetzliche Krankenkassen mit zunehmender Größe eher kostenungünstiger arbeiten.“
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 07. September 2006, Nr. 73/2006, 13

Medizinische Fachangestellte: Modernes Berufsbild mit erweiterten Kenntnissen
Die Arbeit mit der Praxis EDV gewinnt an Bedeutung. Näheres
http://www.mao-bao.de/artikel/2006WT_MedizinischeFachangestellte.htm

Qualitätsmanagement: QEP-Zertifizierungsurkunden für Praxisteams
Die ersten drei Teams von niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten sind im Rahmen des Qualitätsmanagement-Systems, Qualität und Entwicklung in Praxen (QEP), der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) zertifiziert worden.
Bei QEP stehe die Patientenorientierung sowie die reibungslose und qualitätsgesicherte Versorgung in den Praxen im Mittelpunkt, so die KBV. Entwickelt worden sei das Programm von Praktikern für Praktiker. QEP erfülle die gesetzlichen Vorgaben zum Qualitätsmanagement und sei kompatibel mit anderen marktgängigen Qualitätsmanagement-Programmen.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 07. September 2006, Nr. 73/2006, 18

Internet-Plattform "www.kma-online.de" am Netz
In diesen Tagen startete die Internet-Plattform "kma-online" ihren Probelauf. Mit täglich neuen Nachrichten aus der Gesundheitswirtschaft wird dieses neue Kommunikationsmittel in Ergänzung zum Magazin "kma" und dem Newsletter "kma@news" (klinik@news) den Informationsbedarf aus der sich rapide verändernden Gesundheitswirtschaft verstärken. "kma-online" wird nicht nur über die aktuelle Gesundheitspolitik, sondern insbesondere auch über Strukturveränderungen in der Krankenhauslandschaft, über moderne Managementmethoden, neueste Entwicklungen in der Wirtschaft, sondern auch über personelle Veränderungen in allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft berichten.
"kma-online" berichtet über alles, was wichtig ist: aus Krankenhäusern oder Verbänden, Wirtschaft oder Persönlichem.
kma@news, Ausgabe-Nr.: 73 Datum: 14.09.2006

Europa

Europa: Regulierung des Gesundheitsmarktes
Obwohl die Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) für die Organisation und Finanzierung ihrer nationalen Gesundheitssysteme zuständig sind, will die EU mit einem umfassenden Maßnahmenpaket den europäischen Markt für Gesundheitsleistungen regulieren.
Nach Ansicht von EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou würden Gesundheitsdienstleistungen „jedoch eindeutig unter die Regeln des Binnenmarktes“ fallen. Deshalb hätten die Patienten einen Anspruch auf Rechtssicherheit. Entsprechende Vorschläge sollen 2007 vorliegen.
Nach eigenen Angaben will Kyprianou die Urteile des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) auf eine allgemeingültige Rechtsgrundlage stellen und verhindern, dass sich künftig Patienten weiterhin veranlasst sehen, Gerichte anzurufen, um grenzüberschreitende Gesundheitsleistungen in Anspruch zu nehmen.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 11. Sept. 2006, Nr. 74/2006, 17–18

Kinderwunsch im europäischen Vergleich
Die Deutschen wünschen sich weniger Kinder als ihre europäischen Nachbarn
Näheres http://www.arzt-in-europa.de/

Allgemeines

Immer mehr Übergewichtige in Deutschland
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren im Jahr 2005 insgesamt 58 % der erwachsenen Männer und 42 % der erwachsenen Frauen in Deutschland übergewichtig. Der Anteil Übergewichtiger ist im Vergleich zu 1999 (Männer 56 %, Frauen 40 %) gestiegen. Das zeigen die Ergebnisse der Mikrozensus-Zusatzbefragung.
Die Weltgesundheitsorganisation stuft Erwachsene mit einem Body-MassIndex über 25 als übergewichtig, mit einem Wert über30 als stark übergewichtig ein. So gilt beispielsweise ein 1,80 m großer Erwachsener ab 81 Kilogramm als übergewichtig und ab 97 Kilogramm als stark übergewichtig.
Nach dieser Einteilung hatten 14 % der Männer und 13 % der Frauen starkes Übergewicht. In allen Altersgruppen waren Männer häufiger übergewichtig als Frauen.
Quelle: Versicherungsmedizin 58 (2006) Heft 3, 125


Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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