30.08.06: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 36/06, vom 30. August 2006
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten von Professor Brökelmann

Gesetzliche Krankenversicherung

"Ministerium soll Federführung entzogen werden"
Die Kammerversammlung in Hamburg fordert, dass der Arbeitsentwurf zur Gesundheitsreform zurückgezogen und dem Bundesgesundheitsministerium die Federführung für die Reform entzogen wird. Hamburger Politiker sollen dazu Druck auf die Bundesspitzen ihrer Parteien ausüben.
Die Ärzte fordern einstimmig einen Ausschuss, der unter Beteiligung von Fachleuten - auch Ärzten und Patienten - das Eckpunktepapier der Koalition überarbeitet, mit den beiden großen Parteien abstimmt und einen neuen Gesetzentwurf vorlegt. Der vorliegende Arbeitsentwurf zerstört nach Meinung von Antragsinitiator Dr. Frank Ulrich Montgomery "die Grundfesten des deutschen Gesundheitswesens und bahnt den Weg in Einheitskrankenkasse und Staatsmedizin".
Quelle: Ärzte Zeitung 30. August 2006

BAO-Präsident rügt Politik bei ambulantem Operieren
Der Bundesverband für Ambulantes Operieren (BAO) hat die Politiker aufgefordert, die stets betonte Förderung des ambulanten Operierens endlich umzusetzen. Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Präsident des BAO, erklärte dazu in Berlin: "Wer permanent von angeblichen Effizienzreserven im Gesundheitsbereich redet, muss es auch ermöglichen, diese Reserven zu nutzen." Ambulante Operationen seien bei gleicher Qualität nachweislich preisgünstiger als stationäre Behandlungen; zunehmend müssten Operationszentren schließen, weil diese Form der Behandlung für die Betreiber wirtschaftlich nicht mehr tragbar sei. Rüggeberg verwies in diesem Zusammenhang auf die Schließung eines Operationszentrums im Wahlkreis des Gesundheitsökonomen Prof. Karl Lauterbach (Köln-Mülheim/Leverkusen) und auf die Tatsache, dass Lauterbach für eine private Krankenhauskette tätig sei.
"Es ist unlauter, die Schuld an solchen Pleiten einer unzureichenden Honorarverteilung durch die KVen in die Schuhe zu schieben. Tatsache ist, dass die chronische Unterfinanzierung der GKV insgesamt nicht mehr für die Leistungsversprechen der Politik ausreicht." Solange im Schnitt der Operateur etwa 25 % der Kosten eines Eingriffs selbst tragen und "...im Ergebnis für seine Arbeit noch selbst Geld mitbringen muss...", werde es keine Möglichkeit geben, die vorhandenen Effizienzreserven im Gesundheitswesen zu realisieren.
Quelle: Ambulante Chirurgie 4/2006, 9

Neue Chancen für ambulante Operateure
Die Vereinbarung zwischen Klinikern, ihren niedergelassenen Kollegen und Kassenvertretern lässt hoffen. Zwar bedurfte es des sanften Drucks des Erweiterten Bundesschiedsamtes, Kliniker und Niedergelassene beim ambulanten Operieren gleichzustellen, doch dieser Schritt war längst überfällig. Beide Seiten sollen nun mit festen Punktwerten extrabudgetär honoriert werden. Die Regelung gilt ab Oktober, kann aber wegen regionaler Verhandlungen über feste Punktwerte erst ab Januar 2007 in Kraft treten.
Spannend wird nun die Frage sein, wie viel den Kassen das ambulante Operieren tatsächlich wert ist. Klar ist: Nur das Gesamthonorar im Zuge des Vorwegabzugs, um den Kostenblock ambulantes Operieren zu entlasten, wird nicht reichen, die Interessen der Niedergelassenen zu bedienen. Hier müssen die Kassen tiefer ins Portemonnaie greifen. Sie waren es, die in den 90er Jahren stets gefordert hatten, Operationen aus dem stationären in den ambulanten Bereich zu verlagern. Noch und nöcher wurden Strukturverträge geschlossen, von denen man sich in den letzten Monaten gerne verabschiedet hat. In dem Maße, wie die Zahl der ambulanten Operationen gestiegen ist, ging die Zahl der stationär vorgenommen Eingriffe nicht zurück. Jetzt werden die Karten neu gemischt. Ab Oktober gilt Wettbewerb zwischen Klinikern und Praktikern pur - zu extrabudgetären Bedingungen. Die Vertragsärzte brauchen diesen Wettbewerb nicht zu fürchten.
Quelle: Wolfgang van den Bergh. Ärzte Zeitung 23.08.2006

Mehrheit will nicht für bessere Versorgung zahlen
Die Mehrheit der Bevölkerung ist nach einer aktuellen Umfrage nicht bereit, für ein zukunftssicheres Gesundheitswesen persönliche Einschnitte hinzunehmen. Die Bereitschaft - und die Fähigkeit - zu persönlichen Opfern steigt mit dem Haushaltsnettoeinkommen.
Seit Mai 2006 macht das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag der Continentale Krankenversicherung monatlich eine repräsentative Befragung zum Thema Gesundheitsreform. Einbezogen sind fast 1300 Personen ab 25 Jahren.
In der aktuellen Umfrage von Anfang August bejahten 41 Prozent die Aussage "Um das Gesundheitswesen in Deutschland zukunftssicher zu gestalten, wäre ich zu persönlichen Einschnitten bereit." 57 Prozent stimmten der Aussage nicht zu. Besonders groß war die Ablehnung bei Ostdeutschen mit 65 Prozent und bei Frauen mit 62 Prozent.
Nach Angaben der Continentale war nur in der Gruppe der Befragten mit Abitur und mit einem Haushaltseinkommen ab 2500 Euro monatlich mit 57 Prozent und 52 Prozent eine Mehrheit zu persönlichen Einschnitten bereit.
Nur 38 Prozent der Befragten erwarten, dass die Gesundheitsreform in der aktuell diskutierten Form umgesetzt wird, 56 Prozent rechnen mit einer anderen Lösung. 71 Prozent erwarten von der geplanten Gesundheitsreform negative Auswirkungen für das Gesundheitswesen.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.08.2006

Spitzenverbände: Das Kassenkartell„Die mächtigsten Gegner der Kanzlerin sitzen in den Chefetagen der Krankenkassen. Sie wollen die Gesundheitsreform unter allen Umständen verhindern – und ihre Chancen stehen gut.“
Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ widmete sich in seiner Ausgabe (21.8.) dem „Kassenkartell“ der Spitzenverbände der Krankenkassen. Noch nie habe eine Regierung versucht, den Kassen und ihren Verbänden so viel auf einmal zuzumuten. Die 251 gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sollen ihre Hoheit über die Beiträge einbüßen.
Diese sollen künftig von einer neuen Behörde, dem Gesundheitsfonds, eingezogen werden. Und gleichzeitig wolle das Ministerium die sieben Spitzenverbände der Krankenkassen in einen einzelnen Dachverband pressen, der „zwingend einheitlich zu treffende Entscheidung(en)“ fällt. Die Kassen sollen Zuteilungsempfänger werden, stellt der „Spiegel“ fest.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 24. August 2006, Nr. 69/2006, 11

Bewertungsausschuss Ärzte: Rücknahme geplanter Einschränkungen
Der Bewertungsausschuss für die ärztlichen Leistungen hat seinen Beschluss zurückgenommen, die Vergütung von Vollnarkosen bei Zahnbehandlungen und Darmspiegelungen einzuschränken.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 24. August 2006, Nr. 69/2006, 17

Mit oder ohne KV in die Zukunft?
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) schaltet sich offensiv in die Debatte über den Systemausstieg und die mögliche Abschaffung oder Selbstauflösung der Kassenärztlichen Vereinigungen ein.
Sie hat in ihrer Informationsreihe "Pluspunkt" ein umfangreiches Heft zum Thema "Mit oder ohne KV in die Zukunft?" an ihre Mitglieder verschickt.
Quelle: Ärzte Zeitung 24.08.2006

Ausstieg der Urologen - Kassen bereiten Tag X vor
Die Krankenkassen in Nordrhein bereiten sich strategisch auf einen möglichen Ausstieg der Urologen aus der vertragsärztlichen Versorgung vor. "Wir werden den Chefärzten der Urologie an den Krankenhäusern nahelegen, eine Ausweitung ihrer Ermächtigung zu beantragen", berichtet der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Wilfried Jacobs.
Gleichzeitig haben die Kassen die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) aufgefordert, entsprechende Anträge mit Blick auf mögliche künftige Entwicklungen zu prüfen. Die nordrheinischen Urologen bereiten den kollektiven Verzicht auf die Zulassung vor, und sammeln bis zum Frühjahr 2007 die Verzichtserklärung von Kollegen über das so genannte Korbmodell (wir berichteten). So will die Fachgruppe Druck im System erzeugen, damit sich die Rahmenbedingungen ändern.
Quelle: Ilse Schlingensiepen. Ärzte Zeitung 24.08.2006

Hoppe und Köhler sehen Demontage der PKV
Die geplante Gesundheitsreform wird ab 2008 die Arbeit von Ärzten und ihre Finanzierung gravierend verändern. Der Privatpatient wird faktisch abgeschafft; dafür soll ab 2009 ein Euro-EBM starten, der Vertragsärzten sicheres Geld verspricht.
Bestürzt reagierte die PKV auf die Pläne. Kategorische Ablehnung auch bei Bundesärztekammer und KBV: "Das Ministerium arbeitet an der Zerstörung der privaten Vollversicherung", so BÄK-Präsident Hoppe und KBV-Chef Köhler.
Damit sollten die Versicherungssysteme offensichtlich "auf niedrigem Niveau" angeglichen werden. Das Zukunftsmodell einer kapitalgedeckten Krankenversicherung werde demontiert, um den Weg frei zu machen für eine staatlich kontrollierte Einheitszwangsversicherung mit Zuteilungsmedizin, so Hoppe.
Quelle: Ärzte Zeitung 25.08.2006

Gesundheitsökonomen: Es droht ein Fiasko
Namhafte Wissenschaftler haben die Reformpläne der Bundesregierung, wie sie im 1. Arbeitsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) konkretisiert wurden, kritisiert.
„Wenn die Reform so umgesetzt werden soll, wird dies in einem Fiasko enden“, sagte Prof. Bert Rürup, Berater der Bundesregierung und Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ (25.8.).
„Mit dieser Reform soll die private Krankenversicherung in ein Gesundheitssystem einbezogen werden, das die zentral administrierte Einheitsversicherung zum Ziel hat“, kritisiert Prof. Dieter Cassel, Gesundheitsökonom an der Universität Duisburg, die Reformpläne in der Zeitung „Die Welt“ (25.8.). Cassel erklärte, er sei „fassungslos“, wenn er sich diese Reform anschaue. Vor allem deshalb, weil die Politik sie unter einem falschen Etikett verkauft. Das ist kein „Wettbewerbsstärkungsgesetz“, sondern ein „Einheitsversicherungsgesetz“. Eine echte Gesundheitsreform müsste nach Meinung des Wissenschaftlers das Gesundheitswesen in ein sich selbst steuerndes System überführen, das eine wirtschaftliche Versorgung gewährleistet und dabei die Qualität der Leistungen verbessert.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 28. August 2006, Nr. 70/2006, 14

Staatsmedizin - oder eher mehr Freiheit für Ärzte?
Für Jörg Dietrich Hoppe, den Präsidenten der Bundesärztekammer, führt die Gesundheitsreform in die Staats- und damit in die Einheitsmedizin - und zum Verlust von Therapiefreiheit. Das sei falsch, sagt Staatssekretär Klaus Theo Schröder und kritisiert die "Debatte mit falschen Attributen".
"Aus einem ehemals freiheitlichen Gesundheitswesen wird jetzt ein System entwickelt, in dem Patienten und Ärzte entmündigt werden. Statt Therapiefreiheit heißt es demnächst Zuteilungsmedizin", so die Bewertung von Hoppe.
Als Indizien dafür sieht er: die Festlegung der Beitragssätze für Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch eine Rechtsverordnung des Gesundheitsministeriums; oder auch die Herauslösung des Bundesausschusses aus der Selbstverwaltung von Ärzten und Krankenkassen und seine Besetzung mit professionellen Entscheidungsträgern.
Dass das zur Staatsmedizin führt, bestreitet Schröder energisch.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

KBV plant Laborreform mit mehr Möglichkeiten für Vertragsärzte
Die KBV-Spitze hat grünes Licht für eine der größten Reformen im Laborbereich bekommen. Vertragsärzte sollen die Möglichkeit erhalten, mehr Laboruntersuchungen als bisher in der Praxis zu erbringen (Präsenzlabor). Dafür soll es mehr Honorar geben. In drei Jahren soll das Projekt realisiert sein.
Parallel wollen KBV und Kassenärztliche Vereinigungen ein bundesweites Kompetenzzentrum Labor aufbauen. Es soll sich primär mit der Abrechnung und der sachgerechten Erbringung von Leistungen beschäftigen. Zudem erhält der KBV-Vorstand den Auftrag, unverzüglich über die Neuaufnahme von Laboruntersuchungen in den GKV-Katalog mit den Krankenkassen zu verhandeln.
Seit 1999 werde ein Honorarmehrbedarf von 120 Millionen Euro verzeichnet. Als eine Ursache für die Kostensteigerung werden die Laborgemeinschaften gesehen. "25 bis 30 Prozent aller in Laborgemeinschaften erbrachten Leistungen sind überflüssig", lautet das Urteil der KBV-Experten.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Ärzte mit Unternehmergeist in Nordrhein gesucht
In Nordrhein wollen die Kassenärztliche Vereinigung (KVNo) und die Ärztekammer (ÄKNo) gemeinsam ein umfassendes Projekt für die integrierte Versorgung auf den Weg bringen. Sie suchen eine Gruppe von Ärzten, die bereit ist, mit Unterstützung der beiden Körperschaften einen bevölkerungsbezogenen sektorübergreifenden Ansatz der Integrationsversorgung zu erproben.
Erreichen will man die Ärzte über einen Aufruf im "Rheinischen Ärzteblatt." Außerdem sollen die Kreisstellenvorstände von ÄKNo und KVNo über das Vorhaben informieren. Zwar gebe es in Nordrhein schon über 100 verschiedene Integrationsverträge, heißt es im "Rheinischen Ärzteblatt". Die meisten seien aber indikationsbezogen. "Kein einziger Vertrag verfolgt einen umfassenden, populationsbezogenen Ansatz."
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Prästationäre Leistungen - muss das die KV regeln?
Der KV-Vorstand in Baden-Württemberg sowie der Ärztebund Medi streiten über die Absicht der KV, mit Krankenhäusern Verträge über prästationäre Leistungen von Vertragsärzten anzubieten. Medi hält dieses Vorgehen für wettbewerbswidrig und droht mit rechtlichen Schritten.
Der KV-Vorstand hatte im Frühjahr beschlossen, Krankenhäusern einen Rahmenvertrag mit dem Ziel anzubieten, dass ambulant erbrachte ärztliche Leistungen im Vorfeld eines Klinikaufenthalts mit der KV abgerechnet werden können. In diesem Fall würde die KV die Vergütung der prästationären Leistungen von Niedergelassenen übernehmen und auch mit dem Krankenhaus abrechnen, kündigte die Körperschaft an.
Mit diesem Plan kommt die KV den Aktivitäten von Medi ins Gehege.
Als Reaktion hat der Ärztebund die KV in einer Unterlassungserklärung dazu aufgefordert, Abstand von dem Plan zu nehmen, Krankenhäusern derartige Rahmenverträge anzubieten. Medi argumentiert, ein solches Vorgehen der KV stelle einen Behinderungswettbewerb dar, "weil die öffentliche Hand ihre öffentlich-rechtliche Kompetenz und Marktmacht mit dem Angebot von Waren oder Leistungen in einer Weise verknüpft, die den weiteren Wettbewerb (...) ausschließt", heißt es in Unterlassungsaufforderung an die KV.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Privatversicherer

"Man will die PKV zum Auslaufmodell machen"
Die privaten Krankenversicherer (PKV) lehnen die Vorstellungen des Bundesgesundheitsministeriums rundum ab. "Hier geht es darum, die PKV systematisch unattraktiv und zum Auslaufmodell zu machen", kritisiert der Direktor des PKV-Verbands Dr. Volker Leienbach.
Das Eckpunktepapier habe noch an der Parallelität von gesetzlicher und privater Krankenversicherung und an Prinzipien des Wettbewerbs festgehalten, dagegen ziele der Gesetzentwurf klar auf eine Einheitslösung, so Leienbach. "Das ist Gesundheitssozialismus pur." Der Vorstandsvorsitzende des PKV-Marktführers Debeka Uwe Laue spricht vom "Weg in die Staatsmedizin".
Quelle: Ärzte Zeitung 25.08.2006

Rechtliches

Altersgrenze für Ärzte gilt nicht bei Ermächtigungen
Bei einer Ermächtigung zur ambulanten vertragsärztlichen Versorgung gilt die Zugangsaltersgrenze von 55 Jahren nicht. Eine Ermächtigung sei mit der Zulassung niedergelassener Vertragsärzte nicht vergleichbar, erklärte der Vertragsarztsenat des Bundessozialgerichts (BSG) in Kassel. Die Beteiligten schlossen daraufhin einen Vergleich.
Der 63jährige Direktor der Abteilung für Phoniatrie und Pädaudiologie an einer niedersächsischen Universitätsklinik hatte seine Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung zur hochspezialisierten Diagnostik und Therapie von Patienten mit Kommunikationsstörungen beantragt.
Vergleich vor dem Bundessozialgericht, Az.: B 6 KB 15/05 R
Quelle: Ärzte Zeitung 25.08.2006

Praxismanagement

Medizinische Versorgungszentren: Krankenhäuser in den Startlöchern
Die KBV hat unter den bestehenden 491 MVZ eine Erhebung zur Ausgestaltung ihrer
Einrichtung, Gründungsmotivationen, Erfahrungen und Visionen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, so Köhler, die wahrgenommenen Vorteile einer MVZ-Gründung.
61 % der zugelassenen MVZ befinden sich in der Trägerschaft niedergelassener Ärzte. Über die Hälfte der MVZ nutzt nach den Ergebnissen dieser Erhebung das Dienstleistungs-Know-how der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen).
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 28. August 2006, Nr. 70/2006, 13

Patientenüberleitung - neuer Leitfaden für Ärzte
Niedergelassene Ärzte in Essen haben mit Kollegen aus Kliniken und Mitarbeitern von Pflegediensten und Rehabilitationseinrichtungen einen Leitfaden für die Patientenüberleitung erarbeitet.
Eine Arbeitsgruppe der Gesundheits- und Pflegekonferenz hat ein Konzept erarbeitet, das die Aufnahme, Entlassung und Verlegung von Patienten einheitlich regelt. Ziel ist, die Kommunikation zwischen allen an der Versorgung eines Patienten Beteiligten zu verbessern sowie Verzögerungen und Probleme an den Schnittstellen abzubauen.
Die Vertreter der Gesundheits- und Pflegekonferenz in Essen haben die weitflächige Einführung des Leitfadens empfohlen. Wichtige Hilfsmittel für den Einsatz in der Praxis sind eine Checkliste zum Entlassmanagement, ein Patientenüberleitungsbogen mit integriertem ärztlichen Kurzbrief und ein Faxformular, mit denen Kliniken die Niedergelassenen über Patienten informieren, die als Notfall aufgenommen wurden, und gleichzeitig Informationen anfordern können.
Infos: http://www.essen.de/Deutsch/Rathaus/Aemter/Ordner_53/
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Kliniken investieren in Vernetzung mit Praxen
Um Ärzte an sich zu binden, müssen Krankenhäuser attraktive Arbeitsplätze anbieten. Dazu gehört, dass Mediziner mehr Zeit bekommen, um Patienten zu behandeln, statt sich mit Bürokratie zu beschäftigen. Bis 2008 wollen die befragten Kliniken deshalb vor allem in den Ausbau elektronischer Patientenakten (85 Prozent) investieren, damit die Daten von Patienten überall im Krankenhaus abrufbar sind.
Auch die Vernetzung mit externen Partnern wie niedergelassenen Ärzten (78 Prozent) ist ein wichtiges Anliegen der Krankenhäuser. Es kommt noch vor der Einführung eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerks Wireless Local Area Network/WLAN (67 Prozent). Jede dritte Klinik (33 Prozent) plant demzufolge außerdem, Waren über ein E-Procurement-System einzukaufen.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Medizinische Fachangestellte: Modernes Berufsbild mit erweiterten Kenntnissen
Die Arbeit mit der Praxis EDV gewinnt an Bedeutung
Näheres http://www.mao-bao.de/artikel/2006WT_MedizinischeFachangestellte.htm

Europa

Mini-Hausarztpraxen in britischen Supermärkten?
In Großbritannien könnte es schon bald Mini-Hausarztpraxen in Einkaufszentren, Apotheken und Supermärkten geben.
Gesundheitsministerin Patricia Hewitt forderte die rund 32.000 NHS-Hausärzte in jüngster Zeit mehrfach auf, ihre Praxen auch abends und an Wochenenden geöffnet zu halten, "sollten die Patienten dies wünschen".
Die Gesundheitsministerin regte in diesem Zusammenhang an, in Einkaufszentren, Supermärkten und Apotheken neue Mini-Hausarztpraxen einzurichten. So könne der Zugang zu primärztlichen Leistungen vereinfacht werden, argumentierte die Ministerin.
Quelle: Ärzte Zeitung 29.08.2006

Allgemeines

Fundsache: Neun Monate nach Stromausfall
Vor neun Monaten brach ein Schneechaos über das Münsterland herein. Das Ergebnis der stromfreien Tage zeigt sich derzeit auf den Entbindungsstationen der Krankenhäuser.
250 000 Menschen in den Kreisen Steinfurt, Borken und Coesfeld waren im November tagelang ohne Strom. Bei Kerzen und Kaminfeuern rückten viele offenbar enger zusammen. Einige Krankenhäuser und Standesämter im Münsterland melden derzeit deutlich mehr Geburten als sonst.
Quelle: Ärzte Zeitung 28.08.2006

Termine

Vierter Protesttag der niedergelassenen Ärzteschaft
Am 22. September 2006 mit zentraler Protestkundgebung
Berlin am Gendarmenmarkt, Beginn 13 Uhr
http://www.protesttag.de

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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