10.03.06: BAO-MAO-Aktuell 11/06

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 11/06, vom 10. März 2006
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten


                     ++++ Gesetzliche Krankenversicherung ++++

+++ "GKV ist nicht mehr allein aus Beiträgen zu finanzieren" +++
An einer Nutzung von Steuermitteln für die gesetzliche Krankenversicherung führt nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der AOK Rheinland Wilfried Jacobs kein Weg vorbei.
Niemand könne mehr die Augen davor verschließen, dass die gesetzliche Krankenversicherung nicht mehr allein über Löhne finanziert werden könne. Sonst bliebe nur die Wahl zwischen einer drastischen Beitragssatzerhöhung oder weiteren Leistungskürzungen. Beides sei nicht wünschenswert, so Jacobs.
Wenn Politiker keine Schritte in diese Richtung unternehmen, werden die Beitragssätze der Krankenkassen zum 1. Januar 2007 merklich steigen, erwartet Jacobs. Allein die Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Wegfall der Mittel aus der Tabaksteuer würden sich mit 0,6 Prozentpunkten auswirken. "Dabei sind die Kostensteigerungen und die Entwicklung der Beitragseinnahmen noch nicht berücksichtigt", so Jacobs.
Quelle: Ärzte Zeitung 9.03.2006


+++ SOZIALGERICHTS-URTEIL ZUM BARMER-VERTRAG: FINANZIELLES FIASKO FÜR DIE BEITRAGZAHLER +++
Nachdem das Sozialgericht Gotha festgestellt hat, dass der Barmer-Hausarztvertrag keine Integrierte Versorgung ist, fordert der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands (NAV-Virchow-Bund), Dr. Maximilian Zollner, umgehend Konsequenzen: „Die Barmer Ersatzkasse muss ihr Hausarztmodell sofort einstellen“, fordert Dr. Zollner. „Jeder weitere Tag kostet die Versicherten der Barmer bares Geld“, so Dr. Zollner weiter.
Quelle: http://www.nav-virchowbund.de/


+++ Proteste: Schleswig-Holstein +++
24.03.2006 Sonderzug
Die schleswig-holsteinischen Ärztinnen und Ärzte fahren gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen im Sonderzug direkt nach Berlin.
Quelle: Gemeinsam zum Nationalen Protesttag

+++ DAK-Stärkungsmittel für Hausärzte war destilliertes Wasser +++
DAK-Chef Rebscher verwechselt Gewinn mit Umsatz
Soeben verabreichte der Vorstandschef der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) ein besonders kräftiges Stärkungsmittel mit dem Etikett "Die Einzelpraxis muss weg!" DAK-Chef Rebscher (...) machte die Sache an einem eindrücklichen Hamburger Beispiel klar: Nach DAK-Informationsstand erwirtschaften im ambulant-medizinischen Versorgungszentrum des Universitätsklinikums Eppendorf 14 Ärzte jährlich 2,8 Millionen Euro aus dem KV-Topf - nach Abzug von Kosten und Arztgehältern. Man höre und staune: 200 000 Euro pro Jahr und Arzt sollen als Reingewinn hängen bleiben.
Wie immer (...) lohnt die Recherche. Ergebnis: Die 14 Ärzte erzielen tatsächlich im Jahr 2,8 Millionen Euro - aber nicht Gewinn, sondern Umsatz, demnach 50 000 Euro pro Arzt und Quartal. Davon sind alle Kosten, Gehälter und Abgaben noch zu bedienen.
Quelle: Von Dr. Ludger Beyerle, Ärzte Zeitung 09.03.2006


+++ Gegendarstellung zu Rebscher´s Meinung, die Einzelpraxis sei ein Auslaufmodell +++
Die Facharzterhebungen 2003/2004 widersprechen den Aussagen von Rebscher: Die Anzahl der operativ tätigen Fachärzte, die in Einzelpraxis tätig waren, stieg von 34 % (2003) auf 41 % (2004). Gleichzeitig fiel die Zahl der in Gemeinschaftspraxis operativ tätigen Fachärzte von 53,5 auf 42,5 %, die in Praxisgemeinschaft tätigen Ärzte nahmen von 12,5 auf 16,2 % zu.
Die häufig geäußerte Meinung, die Einzelpraxis sei tot, trifft offenbar auf die Operateure und Anästhesisten nicht zu. Aus diesen Zahlen kann eher der Schluss gezogen werden, dass die Gemeinschaftspraxis sich für das ambulante Operieren weniger eignet und die Tendenz eher zur Einzelpraxis oder zur Praxisgemeinschaft hingeht. (http://www.arzt-in-europa.de/pages/2005JB_Facharzterhebungen.html)
Eine Umfrage bei gynäkologischen Tageskliniken mit einer verschiedenen Anzahl von Operationsräumen ergab: Die Betriebskosten-pro-OP-Blockierungszeit (BK/OBS) scheinen unabhängig von der Anzahl der Operationsräume zu sein. Die BK/OBS einer Tagesklinik mit nur einem OP-Raum können noch unter denjenigen einer Tagesklinik mit vier Operationsräumen liegen. Offenbar kommt auch hier ein "Airbus"-Phänomen zum Tragen: Jeder OP-Raum entspricht einem Airbus. Nur ein voller Airbus ist wirtschaftlich, ein halb gefüllter nicht. Ähnlich scheint es mit den OP-Räumen zu gehen. http://www.mao-bao.de/artikel/2001JB_BWL.htm
Quelle: Jost Brökelmann, persönlich


+++ Aus dem Tollhaus planwirtschaftlicher Gesundheitspolitik +++
Mit ihren Protestaktionen der letzten Wochen hat die Ärzteschaft die gewünschte Aufmerksamkeit erreicht, verspätet allerdings, wenn man auf die völlig verfahrene Gesundheitspolitik blickt. Noch nicht groß genug ist die Druckkulisse, wenn man an die Abwehrreaktionen der Gesundheitsministerin denkt: Sie verweist populistisch auf das immer noch gute Durchschnittseinkommen der Ärzte und propagiert munter weiter sozialistische Angleichungsprogramme. Zu bedenken ist auch, was auf der Protestveranstaltung in Sindelfingen (am 20. Jan. 2006) vom Präsidenten der Freien Ärzteschaft e.V., Dr. M. Grauduszus, als Zitat aus dem Munde von Ulla Schmidt wiedergegeben wurde: »Es muss Schluss sein mit der Ideologie (!) der Freiberuflichkeit!«
Inzwischen müsste wohl auch dem politisch abstinentesten Arzt klar geworden sein, in welche planwirtschaftliche Verwaltungs-›Gefangenschaft‹ er geraten ist und wie notwendig öffentliche Proteste sind. Politischer Autismus ist das Kennzeichen aller Planwirtschaften, die, wie Geschichte und Gegenwart zeigen, ausnahmslos den Konkurs zum Begräbnismeister haben. Weder die Politik noch die Ärzteschaft und leider auch Ärzte-Funktionäre geben nicht zu erkennen, dass sie das unergiebige Kreislaufen im sozialistischen Umverteilungsbetrieb mit einer Freiheits- und Verantwortungsalternative stoppen wollen. Keine der vielen gescheiterten Gesundheitsreformen konnte der Erkenntnis zum Durchbruch verhelfen, dass die Pflichtkassenbeiträge niemals ausreichen werden, um die Schere zwischen geringer werdenden Einzahlern und medizinaufwendig gestiegenen Behandlungskosten zu schließen imstande sind.
Aus dieser bürokratischen, ineffektiven Patienten- und Arzt-Gefangenschaft führt nur ein Weg in Freiheit und Gerechtigkeit: Das Gut Gesundheit muss (1) aus der Alleinverwaltung des Staates genommen und in Teilen (!) der privaten Verantwortung eines jeden Patienten und Arztes überführt werden; (2) das verlangt die Erkenntnis und Akzeptanz in Politik und Bürgerschaft, dass Gesundheit ein so wertvolles Gut ist, dass es einen angemessenen Preis haben muss, der durch Zwangsabgaben allein nicht zu bezahlen ist, sondern nach dem Verursacherprinzip auch privat vertreten, d.h. versichert werden muss.
Quelle: E. Dauenhauer, WALTHARI-Zeitung, Teil 5 http://www.walthari.com/


+++ Aus dem Tollhaus planwirtschaftlicher Gesundheitspolitik +++
Als ob nicht schon genug Unheil angerichtet worden wäre, will die alte und neue Gesundheitsministerin die ärztlichen Honorarsätze planieren: Gesetzliche und private Patienten sollen »gleichgestellt« werden, ein klassischer Fall sozialistischer Vernebelung mit der Wortkeule ›Gleichstellung‹. Abgesehen von dem massiven Eingriff in die Vertragsfreiheit Privater, verkennt die SPD-Dame die Kostenausgleichsrealität insbesondere bei Zahnärzten. Der Verband der privaten Krankenversicherung versteht die Pläne denn auch als Verstaatlichungsmaßnahme – eine reichlich späte Einsicht. Und noch ein Keulenschlag gegen den Wettbewerb ist zu erwarten: Die gesetzlichen Krankenkassen (derzeit etwa 260) sollen auf »30 bis 50« reduziert werden. Staatliche Kontrollen sind dann noch leichter möglich. Ursula Lehr meinte einmal: »Der alte Arzt spricht lateinisch, der junge Arzt englisch. Der gute Arzt spricht die Sprache des Patienten«. Man könnte ergänzen: der planwirtschaftlich geknebelte Arzt hat vor Schreck die Sprache verloren.
Quelle: E. Dauenhauer. WALTHARI-Zeitung, Teil 4 http://www.walthari.com/


+++ KV-Chefin ruft zu Boykott des Arznei-Spargesetzes auf +++
Delegierte in Thüringen begrüßen Vorstoß der KV-Vorsitzenden Regina Feldmann
Die KV-Vertreter in Thüringen haben sich bei ihrer jüngsten Versammlung gegen eine weitere Einengung ärztlicher Tätigkeit und ärztlicher Selbstverwaltung ausgesprochen. Der Unmut richtet sich gegen das Eckpunktepapier zur Gesundheitsreform und vor allem gegen das neue Arzneimittel-Spargesetz. Vorstand und Delegierte waren sich einig, dass dem Protesttag in Berlin weitere Aktionen folgen müssen.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.02.2006


+++ Rückbesinnung auf das durch die Verfassung geschützte Grundrecht der Berufsfreiheit +++
Ulla Schmidt: Endlich Schluss mit der Ideologie der Freiberuflichkeit
Vortrag von Prof. Dr. Helge Sodan im Rahmen des "Gesundheitspolitischen Aschermittwochs" am 1. März 2006 in Bielefeld
Quelle: ausführlich http://www.busch-telefon.de/artikel/1141330837t85.pdf, in Auszügen www.arzt-in-europa.de


+++ Nur radikaler Kurswechsel rettet die GKV +++
Experten: Stärkere Privatisierung und "Abriss der Lobby-Schutzzäune"
Eine Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wird nicht ohne separate Steuer-Finanzierung funktionieren.
TK-Chef Klusen sah konkrete Chancen im Modell der integrierten Versorgung, das bilaterale Verträge zwischen Krankenkassen und Ärzten beziehungsweise Krankenhäusern vorsieht.
Klusen betonte, dass das eingefleischte Dogma der Beitragssatzstabilität nicht mehr zu halten sei.
KBV vor der Selbstauflösung?
Allerdings seien Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und die Gesundheitspolitik auf dem Weg in ein staatsmedizinisches System.
Die Bewegungsspielräume von KBV und KVen würden immer enger. "Wir werden zu reinen Erfüllungsgehilfen staatlicher Kostendämpfung gemacht", klagte Köhler.
Resignation war zu spüren, als Köhler Sinnzweifel an der heutigen Form der öffentlich-rechtlichen Selbstverwaltung artikulierte.
Er deutete an, dass die KBV- und KV-Vorstände keine andere Wahl mehr sehen könnten, als den Weg der Selbstauflösung zu beschreiten.
Prof. Fritz Beske, Direktor des Kieler Institutes für Gesundheits-System-Forschung, forderte die Politik auf, der Bevölkerung endlich reinen Wein einzuschenken. "Der GKV-Leistungskatalog muss neu definiert werden. Verschiebungen in den privaten Sektor sind unumgänglich", konstatierte Beske.
Quelle: Franz-Günter Runkel. GesundheitsNachrichten 03/2006, 3


+++ Raffelhüschen fordert Selbstbehalt +++
Finanzexperte warnt vor zunehmender Beitragslast
Für einen Selbstbehalt von jährlich 800 Euro für Krankenversicherte und die generelle Kostenerstattung für Ärzte hat sich Prof. Bernd Raffelhüschen, Mitglied der ehemaligen Rürup-Kommission der Bundesregierung, in Köln ausgesprochen.
Das Renten- und Gesundheitssystem mit Generationenvertrag und Umlageverfahren bezeichnete Raffelhüschen als "Selbstbereicherungsladen auf Kosten der nachfolgenden Generationen".
Quelle: GesundheitsNachrichten 03/2006, 6


+++ "Weg von den Nachteilen des Kollektivvertrags" +++
DAK-Chef Rebscher: Systemveränderung durch Integrierte Versorgung
Sie sind also überzeugt, dass die Integrierte Versorgung eine systemverändernde Wirkung auf die gesamte Versorgungslandschaft haben wird?
Rebscher: Ja, massiv. Aber es wird eben noch dauern, bis sich wirklich nachhaltig die Prozesse und die Strukturen geändert haben.
Wo sehen Sie denn die größten Probleme oder Entwicklungsnotwendigkeiten in der Integrierten Versorgung?
Rebscher: Ich sehe momentan keinen neuen grundsätzlichen Regelbedarf, sondern höchstens technische Anpassungen. Wir haben das liberalste Vertragsmodell in Europa geschaffen.
Es gibt nur wenige Verträge, die aus der niedergelassenen Struktur heraus so konzeptionell entwickelt wurden, dass man sagen könnte, die Organisationsführung läge beim niedergelassenen Arzt. Das liegt an der Kultur der Einzelpraxen, die nicht die Möglichkeiten von Controlling und Datenverarbeitung haben, wie sie Kliniken meist vorweisen können.
Das heißt: Wer politisch glaubt, ein Wettbewerbsmodell fahren zu können und sechs Prozent Verwaltungskosten der Kassen für zu hoch hält, der sollte sich erst einmal in der Welt umsehen. Es gibt kein liberales Vertragsmodell ohne entsprechende Transaktionskosten. Diese liegen international zwischen 10 und 20 Prozent.
Quelle: Thomas Grünert. GesundheitsNachrichten 03/2006, 18


+++ Niedergelassene Chirurgen gegen Honorarverfall +++
Niedergelassene Chirurgen demonstrieren geschlossen gegen Honorarverfall und Bürokratie. Das ist Inhalt einer Resolution, die ihr Bundeskongress am Wochenende einstimmig verabschiedet hat.
Danach werden niedergelassene Chirurgen nicht mehr an Disease-Management-Programmen teilnehmen. Außerdem wollen sie bundesweit auf Kostenerstattung umsteigen, wenn ambulante Operationen nicht angemessen bezahlt werden.
Und schließlich sollen Kassenanfragen nur noch "zeitgerecht" und "nach reiflicher Überlegung" beantwortet und die Praxen regelmäßig geschlossen werden, um Papierberge abzuarbeiten und sich der Fortbildung zu widmen. Der Berufsverband der niedergelassenen Chirurgen unterstützt den Ärzteprotest am 24. März in Berlin.
Quelle: Ärzte Zeitung 8.03.2006


+++ Niedergelassene Fachärzte müssen immer enger zusammenrücken +++
Park-Klinik in Kiel wird von Kollegen betrieben / 2500 Patienten pro Jahr
Das 60-Betten-Haus ist das stationäre Standbein von 15 Gesellschaftern, die in verschiedenen Fachrichtungen niedergelassen sind und außerhalb der Klinik ebenfalls kooperieren - viele von ihnen haben ihre Praxis unter einem Dach im Gesundheitszentrum Kiel-Mitte. "Dieses Netzwerk hilft uns, den Patienten eine umfassende und zugleich hochgradig spezialisierte Versorgung anbieten zu können", sagt Gynäkologe Völckers.
Innerhalb von 50 Jahren sank die durchschnittliche Liegezeit in dem Haus von 15 auf 2,5 Tage.
Angst vor der Zukunft haben die Ärzte der Park-Klinik dennoch nicht. "Wir sind gut aufgestellt", betont Henkel. Besonders die Nähe zum ambulanten Sektor, die hohe Identifikation der operierenden Ärzte und der etwa 60 Beschäftigten (ohne Belegärzte) mit der Klinik und die persönliche Betreuung nennt er als Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu Konkurrenten.
Quelle: Ärzte Zeitung 8.03.2006


+++ Der Markt wird sich teilen +++
Auch die in Deutschland eingeführten Diagnosis Related Groups (DRG) beruhen nicht mehr auf dem Prinzip der Selbstkostendeckung, sondern dem der Prozessvergütung. Dass hierfür gleichwohl Durchschnittskosten herangezogen werden, hängt von der Zielsetzung ab, letztlich Einheitspreise festzumachen.
Auch die DRG-basierte Vergütung wird sich auf mittlere Sicht weiter hin zu einer ergebnisorientierten Vergütung entwickeln müssen.
Generell werden die Vergütungssysteme in den entwickelten Industriestaaten immer weiter hin zu einer pauschalierten Vergütung entwickelt.
Es lässt sich zeigen, dass Einzelleistungsvergütungssysteme bei der Einführung von Technologien sehr viel flexibler und dynamischer sind als pauschalierte Vergütungen.
Die Industriestaaten gehen dazu über, allen Bürgern eine Basisversorgung zu garantieren, weitergehende Versorgungsansprüche aber der privaten Vorsorge zu überlassen.
Es kommt letztlich zu einer Dreiteilung des Gesundheitsmarktes: Zu einer Basisversorgung, die jedem Bürger offen steht und die für jeden Bürger auch verpflichtend gemacht wird. Außerdem zu einer privaten Zusatzversorgung, die zwar zu empfehlen ist, aber nicht verpflichtend gemacht wird. Und schließlich kommt es zu einem Markt für Selbstzahler. Hierunter fallen solche Produkte, die auch eine Privatversicherung nicht absichern will.
Damit würde die zu erwartende Dynamik der Gesundheitsversorgung über die Gesundheitsprämie laufen, während die Basisabsicherung nach dem Modell der Bürgerversicherung gestaltet wird.
Insgesamt kann eine Finanzierungsreform die Probleme nicht wirklich lösen, sondern lediglich die Finanzierung auf eine gerechtere Basis stellen und die dynamischen Gesundheitsausgaben von den Arbeitskosten abkoppeln.
Um mehr Einkommen und Beschäftigung zu erreichen, ist es erforderlich, die gesamte Wirtschaft entsprechend zu modernisieren und innovativ auszurichten. Gelingt es nicht, dann vermag auch die beste Gesundheitsreform die drängenden Probleme unseres Landes nicht zu lösen.
Quelle: Prof. Günter Neubauer. GesundheitsNachrichten 03/2006, 16

                     ++++ Praxismanagement++++

+++ Arzt-Ehepaar spendet Klinik für tibetisches Kloster +++
Ein Ärzte-Ehepaar aus Mülheim in Nordrhein-Westfalen hat eine komplette Klinik an ein tibetisches Kloster in Nordindien gespendet. Gestern wurden am Klinik-Sitz in Duisburg die ersten zwei Schiffscontainer beladen.
Das Operationszentrum hätten sie aus Altersgründen aufgelöst, erklärten Claus und Hedda Blumenroth. Neben medizinischen Geräten, Betten, OP-Besteck oder Textilien seien auch Türen, Lichtschalter und Schränke Teil der Spende.
Um Geld für den Klinikneubau und die Folgekosten in Nordindien zu sammeln, hat das Ehepaar den Verein "Roter Lotus" gegründet. Die Klinik soll der indischen wie der tibetischen Bevölkerung kostenlos offen stehen.
Weitere Informationen im Internet unter http://www.roterlotus.org
Quelle: Ärzte Zeitung 02.03.2006


+++ Krankenhäuser: Daten und Fakten +++
2004 gab es in Deutschland 2.166 Krankenhäuser mit insgesamt 531.000 Betten. Die Bettenauslastung betrug 76 %. Behandelt wurden fast 16,8 Mio. Patienten, das waren 0,5 Mio. weniger als im Vorjahr.
2004 sind die Behandlungskosten je Patient um 6,7 % gegenüber 2003 angestiegen. Jeder stationäre Krankenhausfall kostete damit durchschnittlich 3.350 Euro. Öffentliche Krankenhäuser verursachen mit durchschnittlich 3.569 Euro, die höchsten Kosten je Behandlungsfall. Am günstigsten sind die freigemeinnützig verwalteten Kliniken mit 3.031 Euro, gefolgt von den privaten Krankenhäusern mit 3.306 Euro.
Von den insgesamt 2.166 Krankenhäusern im Jahr 2004 wurden 780 öffentlich, 831 freigemeinnützig und 555 privat geführt. Seit 1991 ist der Anteil privat geführter Krankenhäuser von 14,8 % auf 25,6 % kontinuierlich angestiegen.
Der Datenspiegel des BKK-Bundesverbandes kann unter http://www.bkk.de/heruntergeladen werden.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 2. März 2006, Nr. 19/2006, 16-17

                     ++++ Europa ++++

+++ Medi sieht Klage bei der EU mit Zuversicht +++
Der Ärztebund Medi sieht seine Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die staatliche Subvention von Kliniken auf einem guten Weg.
Medi wehrt sich mit der Klage dagegen, dass Kliniken in Deutschland aus Steuern bezuschusst werden, niedergelassene Ärzte hingegen das unternehmerische Risiko alleine tragen. Unter die Lupe nehmen soll die Kommission vor allem die Regelung, dass Betriebsverluste der Krankenhäuser von den Kommunen übernommen werden.
Nach Angaben von Medi hat die Kommission die Bundesregierung um Stellungnahme gebeten, eine Antwort werde Ende März erwartet. Außer Medi hat auch der private Klinikkonzern Asklepios gegen die duale Finanzierung der Krankenhäuser geklagt. Die Beschwerde von Medi werde aber von der Kommission bevorzugt behandelt, teilt der Ärztebund mit.
Die Kommission halte "den Schutz der niedergelassenen Haus- und Fachärzte vor verzerrten Wettbewerbsbedingungen für politisch einfacher durchsetzbar als den Schutz von privaten Krankenhäusern".
Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner wertet den Zwischenbescheid als Erfolg. Es müsse verhindert werden, dass "die ambulante Versorgung am Krankenhaus von Kommunen finanziert wird".
Quelle: Ärzte Zeitung 01.03.2006

                     ++++ Allgemeines ++++

+++ Gesundheit wichtiger als Liebe +++
Gesundheit ist für 70 Prozent der Deutschen nach einer repräsentativen Umfrage wichtiger als Liebe, Partnerschaft und Freunde. Direkt nach der Gesundheit komme für fast jede zweite Frau eine stabile Partnerschaft (49 Prozent), hat das Institut F&S Medienservice im Auftrag des Gesundheitsmagazins "My Life" ermittelt.
Bei den Männern stehen gutes Essen und Trinken (45 Prozent) an zweiter Stelle. Zu einem guten Leben gehört nach dem Ergebnis der Studie für 34 Prozent der Männer auch Sex, jedoch nur für 14 Prozent der Frauen. Befragt wurden 1000 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.02.2006

                     ++++ Termine / Kongresse ++++

+++ BAO-Kongress Berlin +++
Gemeinsam Stärke zeigen in Berlin - BAO
Samstag, den 27.05.2006, Kaisersaal am Potsdamer Platz
http://www.operieren.de/content/e3247/e7791/index_ger.html


+++ XVI. Symposium 2006 für Ambulante Gynäkologische Chirurgie +++
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische und Geburtshilfliche Endoskopie und des Velener Arbeitskreises Ambulantes Operieren (VAAO)
19. bis 21. Mai 2006 ELYSEE Hotel Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg
http://www.vaao.de/ger_symposium.html

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren - BAO
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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