28.11.07: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 44/07, vom 28. November 2007
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Erfolg für MEDI: EU-Kommission schiebt unzulässigen Beihilfen an Kliniken und MVZ einen Riegel vor
Die bisherige Praxis von Kliniken in Deutschland, Steuergelder für Defizitausgleiche und Investitionszuschüsse zu nutzen, ist unzulässig. Zu diesem Ergebnis ist die EU-Kommission in Brüssel gekommen, nachdem sie eine Beschwerde von MEDI Deutschland gegen wettbewerbsverzerrende Beihilfen an deutschen Krankenhäusern geprüft hat. Laut Kommission dürfen auch Medizinische Versorgungszentren (MVZ), die von Krankenhäusern betrieben werden, keine quersubventionierten Beihilfen erhalten.
Konkret genommen bedeutet das:
• Das Beihilfeverbot gilt auch im Bereich des Krankenhauswesens.
• Länder und Kommunen sind als Träger von Krankenhäusern daran gebunden.
• Unzulässige Beihilfen sind durch die Kommunen und Länder als öffentliche Träger der Krankenhäuser insbesondere in der Form des Defizitausgleichs und von Investitionszuschüssen unzulässig.
• Die Tätigkeit von Krankenhäusern im Bereich der ambulanten Behandlung, insbesondere im Rahmen von MVZ, darf nicht unzulässig quersubventioniert werden.
"Während Krankenhäuser und MVZ von der dualen Finanzierung und von Quersubventionen profitieren, müssen niedergelassene Ärzte sämtliche Investitionen für ihre Praxen selber leisten", kritisiert Baumgärtner.
Quelle: http://www.medi-verbund.de/nachrichten_kat_5.php?nachrichten_id=1058&nachrichten_start=0

Ministerium warnt Ärzte vor einem Zulassungsverzicht
"Ärztefunktionäre wären schlecht beraten, zum Vertragsbruch aufzurufen." Mit dieser Äußerung reagiert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf die Ausstiegsankündigungen von Medi Deutschland und Teilen des Deutschen Hausärzteverbandes.
Der Gesetzgeber habe klare Regelungen für einen kollektiven Zulassungsverzicht getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". Diese sehen unter anderen vor, dass ein solcher Zulassungsverzicht mit den Pflichten eines Vertragsarztes nicht vereinbar sei.
Darüber hinaus verweist das Ministerium auf ein Urteil des Bundessozialgerichts, das die entsprechende Vorschrift im Sozialgesetzbuch V "voll im Sinne des Gesetzgebers bestätigt" habe. In dem Urteil vom 27. Juni 2007 stellten die Richter eindeutig fest, dass Ärzte, die auf ihre Zulassung verzichten, GKV-Patienten nicht mehr zulasten der Kassen behandeln dürfen.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.11.2007

Medi lässt Streikverbot für Vertragsärzte juristisch prüfen
MEDI Baden-Württemberg wird juristisch prüfen, ob die niedergelassenen Ärzte das Streikrechtwieder zurückfordern können. Das kündigte der Medi-Vorsitzende Werner Baumgärtner in Stuttgart an.
Die niedergelassenen Ärzte hätten wegen des Sicherstellungsauftrags und des kollektivvertraglichen Systems auf ihr Streikrecht verzichtet. Aber die Paragrafen im fünften Sozialgesetzbuch zur integrierten Versorgung und zur Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante Versorgung ermöglichten den gesetzlichen Krankenkassen, einzelnen Ärztegruppen und Krankenhäusern, Verträge außerhalb der Kollektivverträge und an den Kassenärztlichen Vereinigungen vorbei abzuschließen. "Ich bin der Meinung, dass uns Ärzten das Streikrecht nun zusteht", sagte der MEDI-Vorsitzende.
Quelle: hil/aerzteblatt.de 23. November 2007

Niedergelassene organisieren Widerstand gegen Kliniken
In der Auseinandersetzung um die Klinikzulassungen für ambulante Leistungen steuern die Beteiligten in Hamburgauf Konfrontationskurs. In den kommenden Wochen werden Niedergelassene mit Hilfe der KV den Widerstand organisieren.
"Der Paragraf 116 b entwickelt sich zu einer enormen Bedrohung für die ambulante Versorgung. Ich befürchte, dass in Hamburg alle Fachgruppen betroffen sein werden", sagte KV-Vize Walter Plassmann.
Nach Angaben Plassmanns betreibt die Gesundheitsbehörde in Hamburg die Genehmigungsverfahren für die Kliniken mit hoher Intensität und lässt dabei eine "eindeutige Klinik-Präferenz erkennen".
Quelle: Ärzte Zeitung 20.11.2007

Zahl der MVZ nimmt weiter stark zu
Die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) steigt weiter rasant an. Ende September zählte die Kassenärztliche Bundesvereinigung bundesweit 880 MVZ, ein Plus von 56 Prozent im Vergleich zu September 2006 (562). Die Zahl der Ärzte in den MVZ stieg von Ende Juni dieses Jahres bis Ende September um 350 Kollegen auf 3.613. Mehr als zwei Drittel (2.504) sind angestellt. 61 Prozent aller Ärztehäuser werden von Vertragsärzten geführt. Regionale Schwerpunkte sind Bayern und Berlin.
Quelle: Ärzte Zeitung 26.11.2007

Vergütung für Behandlung von GKV-Patienten nicht angemessen
Der Großteil der Niedergelassenen erzielt mit der Versorgung gesetzlich versicherter Patienten keine angemessene Vergütung. Dabei liegt das Honorar der Hausärzte im Schnitt immer noch deutlich unter dem der Fachärzte. Das zeigt eine Analyse der KV Westfalen-Lippe (KVWL).
Für die Untersuchung hat die KVWL 106.000 Euro pro Jahr als angemessen veranschlagt - der Betrag, der Basis ist für das kalkulatorische Arzthonorar im EBM 2008. Die Summe berechnet sich aus dem Gehalt eines Oberarztes im Krankenhaus, plus der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, den längeren Arbeitszeiten der Niedergelassenen und einer Kompensation für Urlaub und Krankheit, die beim Angestellten der Arbeitgeber übernimmt.
In der KVWL haben die Niedergelassenen die 106.000 Euro 2006 deutlich verfehlt. Zieht man vom durchschnittlichen GKV-Umsatz die Kostensätze ab (54,9 Prozent bei den Haus- und 62,3 Prozent bei den Fachärzten) bleiben als Überschuss 78.890 Euro bei den Hausärzten und 92.860 Euro bei den Fachärzten.
Bei den Fachärzten liegen nur zwei Gruppen über 106.000 Euro: Augenärzte - nicht unterschieden zwischen konservativen und operierenden - und Radiologen.
Quelle: Ärzte Zeitung 23.11.2007

Für Gemeinschaftspraxen gibt's ab 2008 keinen Zuschlag mehr
Gemeinschaftspraxen erhalten ab dem kommenden Jahr keinen Zuschlag zum Ordinationskomplex mehr. Fachübergreifende Gemeinschaftspraxen können künftig aber Versicherten- und Grundpauschalen nebeneinander abrechnen, wenn der Patient von mehreren Ärzten behandelt wurde.
Der von vielen Einzelärzten als ungerecht empfundene generelle Zuschlag für Gemeinschaftspraxen zum Ordinationskomplex ist vom Tisch.
Dieser Zuschlag zwischen 60 und 105 Punkten entfällt nach Angaben der KBV damit in Zukunft ersatzlos.
Quelle: Ärzte Zeitung 20.11.2007

Vertragsärzte: Kritisch gegenüber den Funktionären
Die Interpretation der Befragungsergebnisse der Brendan-Schmittmann-Stiftung zur Haltung niedergelassener Ärzte und Psychotherapeuten zur Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und zu ihrer jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) weichen trotz gleicher Datenlage voneinander ab.
Während der NAV-Virchowbund von schlechten Bewertungen für Funktionäre der KV spricht, sieht der Vorsitzende des Vorstands der KBV, Dr. Andreas Köhler, teilweise klar verbesserte Umfrageergebnisse.
Die vollständige Studie der Brendan-Schmittmann-Stiftung kann gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro im Internet unter der Rubrik "Stiftung" oder in der Geschäftsstelle, Chausseestraße 119 b, 10115 Berlin, bestellt werden.
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 15.11.2007, Nr. 89/2007, 11

Delegierte in Nordrhein blasen Palastrevolution ab
Der Vorstand der KV Nordrhein (KVNo) hat sich im Fall des abgesetzten Mettmanner Kreisstellenleiters Hans-Peter Meuser gegen die Vertreterversammlung durchgesetzt. Die Delegierten zogen bei der VV am vergangenen Samstag keine Konsequenzen daraus, dass der Vorstand ihren Beschluss nicht umsetzt, die Absetzung rückgängig zu machen.
Meuser hatte in einem Interview zu "Budget-Ferien" aufgerufen. Daraufhin entband der Vorstand der KVNo den Arzt von seiner Funktion als Kreisstellenleiter - offenbar auf Druck aus dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium und von Krankenkassen.
Bei einer nicht-öffentlichen Vertreterversammlung hatten die Delegierten den Vorstand mit einem Beschluss aufgefordert, Meuser wieder einzusetzen. Die KVNo-Vorstände Dr. Leonhard Hansen und Dr. Klaus Enderer hatten diese Aufforderung nicht befolgt.
Die Stimmen der Ärzte, die den Vorstand trotz Kritik in dieser Sache ausdrücklich für seine Arbeit lobten, überwogen.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.11.2007

Gesundheitskarte verzögert sich erheblich
Die für April 2008 geplante schrittweise Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wird sich offenbar erheblich verzögern. Ein Sprecher der für die Karte zuständigen Betriebsgesellschaft Gematik sagte der Zeitung "Thüringer Allgemeine" vom Montag, erst im dritten Quartal 2008 würden die ersten Leseterminals ausgegeben, die Karte selbst werde ab dem vierten Quartal verteilt.
Führende Vertreter von Ärzte- und Zahnärzteverbänden halten in dem Artikel selbst diesen Termin für unrealistisch. "Die Karte wird es erst Ende des Jahres 2009 geben", erklärte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Günther Buchholz, der Zeitung. Der Zeitplan des Ministeriums sei zu ehrgeizig gewesen.
Auch der Vorsitzende des Ausschusses Telematik der Bundesärztekammer, Franz-Joseph Bartmann, nannte "2009 als Datum für die Ausgabe der Gesundheitskarte einigermaßen realistisch".
Quelle: afp/aerzteblatt.de 26.November 2007

Stewens: E-Card nicht vor 2010 flächendeckend
Die elektronische Gesundheitskarte wird nach Einschätzung von Bayerns Sozialministerin Christa Stewens nicht vor dem Jahr 2010 flächendeckend eingeführt. Derzeit gebe es bei der E-Card noch zu viele ungelöste technische Fragen.
Quelle: Ärzte Zeitung 27.11.2007

Verbände gründen Vertragsgemeinschaft
NAV-Virchow-Bund, Medi Deutschland und der Bundesverband der Ärztegenossenschaften wollen künftig enger zusammenarbeiten. "Dazu werden die Verbände in der Berliner Geschäftsstelle des NAV ein gemeinsames Büro einrichten", teilte der Vorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Klaus Bittmann, am Rande einer Buchvorstellung in Berlin mit. Ziel der Kooperation sei es, die Vertragsaktivitäten der Organisationen zu bündeln und gemeinsame Konzepte für Versorgungsverträge mit Krankenkassen zu erarbeiten.
Die Ärzte sollten über ihre berufliche Situation nicht jammern, sondern ihre Lage durch eigenständiges handeln verbessern, forderte Bittmann. Der Gesetzgeber habe die Möglichkeiten für Ärzte erweitert, Kooperationen einzugehen, alternative Versorgungsformen auf den Weg zu bringen und Medizinische Versorgungszentren zu gründen.
Quelle: SR/aerzteblatt.de 23. November 2007

NAV-Virchowbund ist auf Partnersuche
Nach Auffassung des NAV-Vorsitzenden Dr. Klaus Bittmann gibt es derzeit für Vertragsärzte noch keine hinreichende Sicherheit, um aus dem KV-System auszusteigen. Trotz aller Kooperationsversuche zersplitterten sich freie Verbände zunehmend, wie die Gründung einer neuen Fachärzte-Organisation innerhalb der KBV zeigt.
Mit einiger Bitterkeit zog Bittmann, der inzwischen ein Jahr als NAV-Vorsitzender amtiert, am Rande der Hauptversammlung seines Verbandes Bilanz. Derzeit hat die Organisation noch 12.000 Mitglieder, leidet aber unter Überalterung und Mitgliederschwund. "Wenn es unverändert so weitergeht, haben wir in fünf Jahren noch 8.000 Mitglieder." Eitelkeiten und Partikularinteressen prägten die Verbandspolitik der Ärzte."
Dringend sucht der NAV deshalb nach Kooperationen, vor allem in den Ärzte-Genossenschaften - Bittmann ist für sie in Schleswig-Holstein aktiv -, aber auch mit den Medi-Verbünden. Das Ziel ist, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Vertragsärzte aus dem KV-System aussteigen können, aber eine wirtschaftliche und rechtlich gesicherte Alternative haben. Gespräche führe der NAV-Virchowbund auch mit dem Hartmannbund, der unter einer ähnlichen Auszehrung leidet.
Bestimmend auf der Hauptversammlung des NAV-Virchowbundes am Wochenende war die schleichende Aushöhlung der Freiberuflichkeit von Ärzten. Als jüngstes Beispiel dafür gilt das Telekommunikations-Überwachungsgesetz, das es auch erlaubt, die Kontaktdaten von Ärzten zu speichern. Ausgenommen sind nur Priester, Strafverteidiger und Abgeordnete.
Quelle: Ärzte Zeitung 19.11.2007

KV vermittelt Termine bei Ärzten
Patienten, die in ihrer Region keinen Haus- oder Facharzt finden oder keinen Termin bekommen, können sich künftig an die Vermittlungsstelle der KV Sachsen-Anhalt (KVSA) wenden.
"Wöchentlich vergeben unsere Mitarbeiter im Schnitt etwa 100 Termine bei niedergelassenen Ärzten oder kooperieren mit Krankenhäusern. "Die Mitarbeiter wurden eigens für diese zusätzliche Aufgabe im Beschwerde- und Konfliktmanagement geschult und haben ein Telefontraining absolviert."
Quelle: Ärzte Zeitung 22.11.2007

Es ist Zeit für uns Patienten, endlich aufzuwachen
Weshalb füllen wir eigentlich einen solch gigantischen Geldtopf von jährlich 240 Milliarden Euro – und die Kassen geben davon nur 15 Prozent in die ambulante Versorgung, also an die Ärzte, die wir als Patienten täglich brauchen? Was machen die Kassen eigentlich mit dem Rest?
Lesen Sie http://www.busch-telefon.de/artikel/1196117524t85.pdf

Rechtliches

Hinterbliebenenrente nur bei Eheleuten
Lebenspartnerhaben keinen Rentenanspruch gegen Bezirksärztekammern.
Die Versorgungseinrichtungen der Bezirksärztekammern müssen Lebenspartner ihrer Versicherten keine Hinterbliebenenrente zahlen. So entschied das Bundesverwaltungsgericht Ende Juli in Leipzig (Az.: BVerwG 6 C 27.06).
Das Bundesverwaltungsgericht gab der Bezirksärztekammer recht: Der Ausschluss der Lebenspartner von der Hinterbliebenenrente verstoße weder gegen Bundes- noch gegen Europarecht und insbesondere nicht gegen das verfassungsrechtliche Diskriminierungsverbot. Eine Bevorzugung der Ehe sei zulässig, wenn auch nicht zwingend geboten. Die Bezirksärztekammer sei aber gehalten, zu prüfen, ob ihre Satzung aufgrund der Lebenswirklichkeit einer Anpassung bedürfe.
Quelle: Frauenarzt 48 (2007) Nr. 10, 920

Praxismanagement

Mindestmengen für ambulante Leistungen - Kliniken sind sauer
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat erneut den Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses kritisiert, für ambulante Klinikleistungen Mindestmengen einzuführen.
"Die Mindestmengenanforderung dient nur dazu, den niedergelassenen Bereich zu schützen", sagte DKG-Präsident Dr. Rudolf Kösters vor Journalisten in Düsseldorf.
Bislang gebe es keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen größerer Menge und besserer Qualität. Auch das Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWIG) habe ihn nicht belegen können.
Quelle: Ärzte Zeitung 21.11.2007

Schreckgespenst: Ein Drittel der Kliniken macht Verluste
Ein Drittel der Kliniken in Deutschland macht Verluste, deutlich mehr als die Hälfte wird nach Schätzungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) in diesem Jahr keine Überschüsse erzielen. Darauf hat DKG-Präsident Rudolf Kösters in Düsseldorf zu Beginn des Deutschen Krankenhaustages und der gleichzeitigen Fachmesse Medica hingewiesen. Ursache für das "Dilemma" sei das Zusammenspiel von Tariferhöhungen für Ärzte, steigende Mehrwertsteuer und Energiekosten, Mehrkosten durch das neue Arbeitszeitgesetz sowie "massiver" Kürzungen durch Einspargesetze. Nachdem zusätzlich die Investitionsförderung der Bundesländer 2006 zum elften Mal in Folge gesunken sei, betrage der "immense Investitionsstau" der 2.100 deutschen Kliniken derzeit rund 50 Milliarden Euro, sagte Kösters. Acht von zehn Häusern erwarteten im kommenden Jahr eine noch schlechtere Finanzsituation.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0103, 22.11.2007

Uni-Ambulanzen schaffen Minus
Die Hochschulambulanzen des Universitätsklinikums Charité rechnen für das nächste Jahr mit einem Minus von über 13 Millionen Euro. Wie Welt Online am 11.11. berichtet, hat die Wissenschaftsverwaltung erstmals den genauen Verlust kalkuliert, dem nun durch Reduzierung der Personalkosten entgegen gewirkt werden soll. Notfalls ist sogar die Schließung einer Hochschulambulanz vorgesehen.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0103, 22.11.2007

Im Schnitt acht Tage Liegezeit
Deutsche Patienten liegen durchschnittlich acht Tage im Krankenhaus, US-Amerikaner viereinhalb und Japaner 30 Tage. Das haben Untersuchungen des Centrums für Krankenhausmanagement (CKM) der Uni Münster ergeben. Analysiert wurden auch Kosten für Hüftoperationen: Sie liegen in England bei 7.150 Euro, in Italien bei 8.800 Euro. In Deutschland kostet der Eingriff nach CKM-Angaben 6.800 Euro.
Quelle: Ärzte Zeitung 26.11.2007

Medizinische Fachangestellte: 2,5 Prozent mehr Gehalt – Abschlag Ost entfällt
Die Gehälter der Medizinischen Fachangestellten steigen im Westenum 2,5 Prozent, gleichzeitig entfällt der bisherige Abschlag Ost. Damit erhalten die Mitarbeiterinnen in den neuen Bundesländern 17,25 Prozent mehr Gehalt. Darauf haben sich die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten und der Verband medizinischer Fachberufe e.V. am Donnerstag in Berlin geeinigt.
Die Ausbildungsvergütungen in den östlichen Bundesländern werden auf das Westniveau angehoben, eine allgemeine Steigerung wird es hier aber nicht geben. Weitere Vereinbarungen betreffen die Altersvorsorge. Alle Beschäftigten, die 18 und mehr Wochenstunden arbeiten sowie Auszubildende nach der Probezeit erhalten ab März 2008 einen Arbeitgeberzuschuss von 20 Euro pro Monat zur Altersvorsorge. Für Medizinische Fachangestellte mit einer geringeren Wochenarbeitszeit liegt dieser Betrag bei 10 Euro. Der Tarifvertrag gilt für ein Jahr.
Quelle: hil/aerzteblatt.de 23.11.2007

Für jede Aufgabe sollte es einen strikten Zeitplan geben
Regelmäßige Teambesprechungen sind wichtig, um über Probleme im Praxisablauf zu reden. Gemeinsam lassen sich nicht nur am besten Lösungen finden. Die Erfahrung zeigt auch, dass bei einem Konsens alle Mitarbeiter bei der Problembeseitigung an einem Strang ziehen.
Zeit ist für den Arzt und seine Mitarbeiter gleichermaßen kostbar. Deshalb sollten Teambesprechungen kurz(maximal 45 Minuten), knapp(mit schriftlichen, stichwortartigen Protokollnotizen) und knackig (lösungsorientiert) ablaufen.
Werden Punkte besprochen, bei denen es immer wieder hakt, ist es ratsam, nicht so sehr die Frage in den Vordergrund zu stellen: "Wer hat schuld?" Besser ist es, das Problem mit der Frage anzugehen: "Was war schuld, und wie können wir es ändern?" Die so genannte Fünf-W-Formel hilft, vor allem Qualitätsmanagement-Projekte (Erstellen von Checklisten und Arbeitsanweisungen, Formulieren eines Leitbildes, Zeichnen eines Organigramms oder eines Flussdiagramms, Formulieren einer Stellen- oder Arbeitsplatzbeschreibung) in Gang zu setzen. So werden die besprochenen Arbeiten garantiert bis zur nächsten Teambesprechung erledigt. Nach der Fünf-W-Formel sollte in jeder Besprechung festgehalten werden:

* Wer soll die Aufgabe übernehmen?
* Warum muss die Aufgabe erledigt werden?
* Was ist zu tun, was soll erreicht werden?
* Wie soll die Aufgabe umgesetzt werden?
* Bis wann soll sie beendet sein?
Quelle: Theresia Wölker. Ärzte Zeitung 20.11.2007

Europa

Schweizer Ärzte fordern offene Debatte über Rationierung
Vom finanziellen Engpass im Gesundheitswesen sind auch in der Schweiz zunehmend chronisch Kranke, sozial Schwache, Patienten in der Reha und Patienten mit psychischen Störungen betroffen. Rationiert werden von Ärzten vor allem Leistungen wie Screenings- und diagnostische Labortests sowie Untersuchungen im Magnetresonanztomografen. Das ist das Ergebnis der Umfrage eines Teams von Wissenschaftlern der Uni Genf.
"Priorisierung und Rationierung sind keine Gespenster am Zukunftshimmel, sondern Realität", sagt SAMW-Präsident Peter Suter in Basel. "Ein Spardruck ist auch in der Pflege spürbar, während sich der Trend zur Ausgabensteigerung im medizinisch-technischen Bereich ungebremst fortsetzt", so Suter. Im ambulanten und stationären Sektor gebe es damit ein nebeneinander von verdeckter Rationierung und Überversorgung.
Bei Gesundheitspolitikern sind die Sorgen der Ärzte allerdings noch nicht angekommen. Sie beharren immer noch darauf, dass gesetzlich Versicherte eine umfassende Versorgung bekommen. Doch die Schere zwischen dem medizinisch Möglichen und dem solidarisch Finanzierbaren klafft immer stärker auseinander. Vorschriften, nach welchen Kriterien die begrenzten Ressourcen am besten verteilt werden könnten, gibt es weder in Deutschland noch in der Schweiz.
Quelle: Sabine Schiner. Ärzte Zeitung 21.11.2007

Britische Krankenhäuser nehmen Millionen an Parkgebühren ein
Britische Krankenhäuser des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service) verdienen offenbar immer mehr Geld mit Parkgebühren. Die Patientenverbände werfen den Kliniken vor, "ein Geschäft mit dem Leiden" zu machen. Wie aus aktuellen Zahlen des Londoner Gesundheitsministeriums hervor geht, kassierten NHS-Kliniken im vergangenen Jahr rund 98 Millionen Pfund (rund 150 Millionen Euro) aus Parkgebühren.
Auch immer mehr große Hausarztpraxen im Königreich gehen dazu über, ihren Patienten Parkgebühren abzuverlangen.
Quelle: KT/aerzteblatt.de 26. November 2007

Hygienemängel in irischen Krankenhäusern
Den Klinikleitungen der irischen Krankenhäuser gelingt es offenbar nicht, die schlechten Hygienezustände auf den Stationen merklich zu verbessern. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung hervor, die in der Republik für gesundheitspolitische Schlagzeilen sorgt. Demnach erfüllt keines der untersuchen staatlichen Krankenhäuser die vom Dubliner Gesundheitsministerium geforderten Hygienebestimmungen.
In Irland steigt seit Jahren die Zahl der nosokomialen Infektionen deutlich an.
Quelle: KT/aerzteblatt.de 26. November 2007

Niederlande führen erste Krankenversicherung für Homosexuelle ein
Ein niederländischer Versicherer wird Anfang kommenden Jahres die weltweit erste Krankenversicherung für Homosexuelle einführen. Deren Angebote seien mit dem Schwulen- und Lesbenverband COC entwickelt worden, sagte ein Sprecher des Agis-Konzerns am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "De Telegraaf".
In den Niederlanden gilt ebenso wie in Deutschland Krankenversicherungspflicht. Der Pflichtanteil ebenso wie Zusatzangebote laufen über private Anbieter.
Quelle: afp/aerzteblatt.de 22.November 2007

Allgemeines

OECD: Gesundheitsausgaben durch Alterung erhöht
Die Alterung der Bevölkerung in den Industrieländern lässt die Gesundheitsausgaben stetig ansteigen. Wie die OECD am Dienstag in Paris mitteilte, gaben ihre 30 Mitgliedsländer im Jahr 2005 im Schnitt neun Prozent der Wirtschaftsleistung für die Gesundheitsversorgung aus. Zwei Jahre zuvor waren es noch 8,6 Prozent und in den Jahren 1997 bis 2002 zwischen 7,8 und 8,5 Prozent.
Am höchsten sind die Ausgaben in den USA. Dort werden 15,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für den Gesundheitsbereich ausgegeben. Es folgen die Schweiz (11,6 Prozent), Frankreich (11,1 Prozent) und Deutschland(10,7 Prozent). Schlusslichter in der OECD sind Polen (6,2 Prozent) und Südkorea (sechs Prozent).
Quelle: afp/aerzteblatt.de Dienstag, 13. November 2007

UN starten "Internationales Jahr der sanitären Grundversorgung"
Mit dem "Internationalen Jahr der sanitären Grundversorgung" 2008 wollen die Vereinten Nationen weltweit die Aufmerksamkeit auf Krankheiten und Todesfälle durch fehlende Abwasserentsorgung richten. 2,6 Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu ordentlichen Toiletten oder sanitärer Grundversorgung, hieß es zur offiziellen Eröffnung des Jahres am Mittwoch im UN-Hauptquartier in New York. Durch schmutziges Wasser würden täglich 6.000 Kinder sterben. Zudem sei verunreinigtes Wasser Ursache der meisten Erkrankungen in Entwicklungsländern.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, dass für jeden Dollar, der in sanitäre Grundversorgung investiert werde, neun Dollar bei der Versorgung von Krankheiten gespart werden könnten.
Quelle: kna/aerzteblatt.de 22. November 2007

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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