29.04.2009: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 20/09, vom 29. April 2009
Presse-Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Kommunikation gestört - Köhler räumt Probleme ein
Haus- und Fachärzte scheren sich offenbar immer weniger darum, was ihre
Standesvertreter an Mitteilungen verbreiten. "Wir erreichen die ärztliche
Basis nicht mehr", sagte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler im Interview mit der
"Ärzte Zeitung".
- Dafür macht der KBV-Chef aber nicht nur die Körperschaften allein
verantwortlich - auch die Politik habe dazu beigetragen. So habe der
Vertragswettbewerb zu einem gegenseitigen Misstrauen unter Ärzten geführt.
Die Politik müsse jetzt die Frage beantworten, welche Form der ambulanten
Versorgung sie will. Aus Sicht des KBV-Vorsitzenden ist das Nebeneinander
von Selektiv- und Kollektivverträgen gescheitert.
Quelle: Ärzte Zeitung, 28.04.2009

Winn sieht Bundestagswahlen auch als Ultimatum für das Überleben der Kassenärztlichen Vereinigungen
Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Kuno Winn, sieht die
vorstehende Bundestagswahl nicht nur als entscheidende Weichenstellung für
das Gesundheitssystem, sondern ganz konkret auch als Ultimatum für das
Überleben der Kassenärztlichen Vereinigungen als Säulen eines kollektiven
Vertragssystems.
- "Dem KV-System bleibt also nur noch wenig Zeit, zu belegen, dass es
willens und in der Lage ist, den Grundgedanken der kollektiven ärztlichen
Vergütung überzeugend zu vertreten und vor allem auch technisch umzusetzen",
sagte Winn.
- Winn: "Die Signale aus der Politik, die das KV-System inzwischen ganz
offen in Frage stellen, sind kaum noch zu überhören".
- Der Hartmannbund-Vorsitzende bekannte sich gleichzeitig ausdrücklich auch
zu Selektivverträgen. Diese dürften aber nicht weiter zu einer
Kanibalisierung innerhalb der Ärzteschaft beitragen und könnten das
Kollektivvertragssystem nicht ersetzen, sondern lediglich sinnvoll ergänzen.

Quelle: Pressemitteilung des Hartmannbundes "Vertreter des
Kollektivvertragssystems sind jetzt gefordert" vom 27.04.09

Union und SPD im Clinch über Ärztehonorare
Das Nein der Union zu einer Offenlegung der GKV-Einnahmen der Ärzteschaft stößt bei der SPD auf Kritik: Die Bürger hätten ein Recht darauf, über die Arzteinkommen informiert zu werden, da immer mehr Mediziner ihren Unmut über die Honorarreform im Wartezimmer kundtäten, so die SPD-Politikerin Marlies Volkmer.
Quelle: Ärzte Zeitung, 22.04.2009

Honorar-Streit im Norden verschlechtert Klima zwischen KV und Landespolitik
Die Reaktion der Ärzte im Norden auf die Honorarreform belastet das
Verhältnis der KV Schleswig-Holstein (KVSH) zur Politik in Bund und Land.
Beide Seiten versuchen, die Bevölkerung durch Anzeigen von ihren Argumenten
zu überzeugen.
- "Die Berechnungen des Ministeriums über vermeintliche Honorarzuwächse sind
geeignet, eine Neiddebatte zu schüren und von den tatsächlichen Problemen im
Gesundheitswesen abzulenken", heißt es in einer Anzeige, die die KVSH in
Tageszeitungen im Norden schaltete.
Damit reagierte die Körperschaft auf Anzeigen des
Bundesgesundheitsministeriums, das in mehreren Bundesländern mit Anzeigen
zur Honorarreform Stellung genommen und sich mit den Inhalten den Zorn
vieler niedergelassener Ärzte zugezogen hatte.
Quelle: Ärzte Zeitung, 27.04.2009

Gesundheitsfonds: 2009 fehlen mehr als drei Milliarden Euro
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) rechnet durch die Rezession
in Deutschland mit erheblichen Mindereinnahmen des Gesundheitsfonds. Der von
den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten prognostizierte stärkere
Einbruch bei Beschäftigung und Löhnen beeinflusse natürlich die Beiträge der
Arbeitnehmer, die in den Gesundheitsfonds fließen, sagte die Ministerin der
"Süddeutschen Zeitung" vom Freitag. "Wenn solche Prognosen tatsächlich
eintreten würden, würden über drei Milliarden Euro weniger Beiträge
fließen."
Quelle: aerzteblatt.de Donnerstag, 23. April 2009

Kassen droht Einnahmelücke von sieben Milliarden Euro
Auf die noch knapp 200 gesetzlichen Krankenkassen kommt wegen der
Weltwirtschaftskrise in diesem und im nächsten Jahr voraussichtlich ein
Einnahmedefizit in Höhe von mehr als sieben Milliarden Euro zu.
Nachdem das Bundesgesundheitsministerium für dieses Jahr bereits ziemlich
offen mit einem Fehlbetrag von rund drei Milliarden Euro rechnet, könnten im
kommenden Jahr laut Medienberichten noch einmal vier Milliarden Euro
hinzukommen.
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/default.aspx?sid=545117
Quelle: Ärzte Zeitung, 28.04.2009

Ministerium weist Berichte zu Defizit in der GKV zurück
Das Bundesgesundheitsministerium hat Spekulationen über ein mögliches
Defizit der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von mehr als sieben
Milliarden Euro bis 2011 zurückgewiesen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 27.04.2009

Kassen müssen für Kostensenkung sorgen
Das Bundesgesundheitsministerium hat die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zu
strengerer Ausgabenkontrolle aufgerufen. Angesichts der Warnungen mehrerer
Kassenvorstände vor einer bevorstehenden Finanzierungslücke erklärte ein
Ministeriumssprecher in Berlin, die Kassen hätten zahlreiche Instrumente zur
Verfügung, die Versorgung effizienter zu gestalten, die Qualität zu
verbessern, Überversorgung abzubauen und die Kosten in den Griff zu
bekommen. Dafür würden ihre Vorstände "sehr gut bezahlt". Quelle: Kma
Newsletter - Ausgabe 0138

Aktionsbündnis will Rollout stoppen
Das Aktionsbündnis "Stoppt die eCard" ruft dazu auf, die flächendeckende
Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) zu stoppen. Wegen
unbefriedigender Testergebnisse und der Gefahr des Datenmissbrauchs müsse
das Projekt neu konzipiert werden, fordert das Bündnis.
- Ursprünglich sollte die elektronische Gesundheitskarte bereits 2006
eingeführt werden. Erste Tests in unterschiedlichen Regionen hatten jedoch
zahlreiche Probleme offenbart und das Projekt verzögert. "Die sechsstellige
PIN-Nummer als Zugangsschlüssel für Ärzte und Patienten ist komplett
gescheitert", betont Bündnissprecherin Lüder. 75 Prozent der Patienten und
ein Drittel der Ärzte hätten sich nicht an die Nummern erinnern können und
dadurch ihre Karten gesperrt. Andere wichtige Details, wie die Kommunikation
von Arztbriefen, Röntgen- und Ultraschallbildern seien nicht ansatzweise
getestet worden, moniert die Hamburger Allgemeinmedizinerin.
Quelle: A&W-Newsletter - 27. April 2009

Soziale Grundsicherung
Die Freie Wähler Landtagsfraktion (FW) in Bayern hat auf einer
Pressekonferenz am 21.04.2009 ihre Vorstellungen eines
gesundheitspolitischen Konzepts vorgetragen:
Eckpunkte des FW-Konzepts einer Sozialen Gesundheitsversicherung sind:
* Öffentlich-rechtliche Krankenkassen stehen im fairen Wettbewerb
gleichberechtigt neben privaten Krankenversicherungen, beide bieten die
Soziale Gesundheitsversicherung für alle an sowie Zusatzleistungen;
* Versicherungspflicht für alle bei gleichzeitiger Aufhebung der
Pflichtversicherungsgrenze;
* Kontrahierungszwang für die Krankenversicherungen d.h. Akzeptanz der
Versicherungswilligen ohne Gesundheitsprüfung oder Risikozuschläge;
* gesetzlich geregelter Leistungsumfangskatalog nach modernstem Stand;
* einkommensabhängige Stufung der Beiträge ohne Beitragsbemessungsgrenze;
* alle Versicherten erhalten eine Rechnung, zahlen den Arzt direkt und
erhalten zeitnah eine Erstattung durch die Krankenversicherung (direkte
Bezahlung durch Krankenversicherung aber möglich);
* Abschaffung des Gesundheitsfonds;
* solide Finanzierung im Wesentlichen über Beiträge aufgrund Ausweitung der
Einnahmebasis sowie einfache Handhabung.
Quelle: http://www.fw-landtag.de/startseite/soziale-gesundheitsversicherung

Privatversicherer

"Wir brauchen eine starke private Vollversicherung"
Ergänzend zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bedarf es auch künftig
einer starken Privaten Krankenversicherung (PKV). Dafür sprachen sich
Bundesärztekammer (BÄK) und der Verband der Privatärztlichen
Verrechnungsstellen (PVS) in Berlin aus.
- "Wir brauchen auch weiterhin eine starke private Vollversicherung, die bei
der Integration medizinischer Innovationen vorangeht und den Unterschied
zwischen guter und rationierter Medizin deutlich macht", betonte Franz
Gadomski, Vorsitzender des Ausschusses "Gebührenordnung" der
Bundesärztekammer. Der hohe Standard der medizinischen Versorgung in
Deutschland sei eng verbunden mit dem Erfolgsmodell des gegliederten
Krankenversicherungssystems.
- Durch das deutsche Zwei-Säulen-System habe man bisher die Nachteile
staatlicher Gesundheitssysteme mit langen Wartelisten, Einschränkungen der
Patientensouveränität und mit der Entstehung "grauer" Gesundheitsmärkte
verhindern können. "Wer dennoch die Schaffung einer staatlich verordneten
Einheitsversicherung zu Lasten der PKV propagiert, nimmt eine Absenkung des
Versorgungsniveaus billigend in Kauf - zum Nachteil aller Patienten", warnte
Gadomski.
- PVS-Verbandsvorsitzender Jochen-Michael Schäfer sprach sich dafür aus, das
GKV-Leistungsspektrum zu überarbeiten und auf eine tatsächlich solidarische
Grundversorgung zurückzuführen. "Die Prognosen zur Kostenentwicklung im
Gesundheitswesen lassen keinen anderen Lösungsweg zu, als die über die
Grundversicherung hinaus reichenden Leistungen in privatrechtlichen
Versicherungsverhältnissen abzusichern", so Schäfer. Dazu müsse das
Verhältnis von Solidarität und Subsidiarität neu bestimmt sowie die
Eigenverantwortung der Versicherten gestärkt werden.
Quelle: A&W-Newsletter -24.04.2009

Praxismanagement

Niederlassungs-Offensive des Hartmannbundes gestartet
Winn: Neben Mut zählt vor allem Unterstützung
Die Niederlassungs-Offensive des Hartmannbundes ist erfolgreich gestartet:
Seit 1. April und noch bis 30. Juni bietet der Verband einen umfassenden
Service an, der niederlassungswilligen Ärzten den Weg dorthin ebnen soll.
Weitere Informationen unter:
http://www.hartmannbund.de/01_aktuell/niederlassungs-offensive09.php
Quelle: Pressemeldung des Hartmannbundes vom 15. April 2009

Pressemitteilung: 'Hartmannbund forciert zeitgemäße Online-QM-Lösung' vom 28.04.09
"Qualitätsmanagement ist für die meisten Niedergelassenen ein rotes Tuch -
und das verstehe ich", meint Prof. Dr. Kuno Winn, Vorsitzender des
Hartmannbundes und Allgemeinarzt. "Aus dieser Sackgasse müssen wir jetzt
raus!"
- Mit dem Online-Berater eQMB möchte der Hartmannbund Abhilfe schaffen.
- eQMB bietet ein modular aufgebautes Qualitätsmanagement, das mit wenigen
Mausklicks auf die Bedürfnisse der Praxen anpassbar ist:
* Selbstbewertung/IST-Erhebung
* Ziel- und Maßnahmenplanung
* QM-Handbuch
* Patientenbefragung
* optional: Vorbereitung auf die Zertifizierung
Näheres: http://www.eQMB.de ,
http://www.hartmannbund-qm.de

Patienten aus dem Ausland - oft im Fokus, selten gesehen
Patienten, die aus dem Ausland zur Behandlung in eine deutsche Klinik
kommen, sind eine kleine Minderheit. Im Jahr 2006 waren das 64.000, also
knapp 0,4 Prozent aller behandelten Patienten.
Das geht aus dem Krankenhaus Rating Report 2009 des
Wirtschaftsforschungsinstituts RWI Essen und der Unternehmen HCB und Admed
hervor.
- Den größten Zustrom gab es aus Europa, insbesondere den direkten
Nachbarstaaten der Bundesrepublik. Nur wenige kamen aus dem
außereuropäischen Ausland, darunter rund 1.000 aus Kuwait und 900 aus den
Vereinigten Arabischen Emiraten.
Quelle: Ärzte Zeitung, 24.04.2009

Werbung nur noch nach vorheriger Einwilligung?
Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit,
Peter Schaar, dringt darauf, die Verwendung personenbezogener Daten zu
Werbezwecken nur noch mit ausdrücklicher Einwilligung der Betroffenen
zuzulassen. Derzeit ist die Übermittlung oder Nutzung von Daten zulässig,
wenn es sich um listenmäßig zusammengefasste Daten über Angehörige einer
Personengruppe handelt, die sich auf Beruf, Name, Titel, akademischen Grad,
Anschrift, Geburtsjahr und Angabe über die Zugehörigkeit des Betroffenen zu
dieser bestimmten Personengruppe beschränken.
Quelle: Ärzte Zeitung, 24.04.2009

Ärzte dürfen nur noch werbefreie Praxissoftware einsetzen
Die von einem Arzt benutzte Praxissoftware darf keine manipulierende Werbung
enthalten. Das hat das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg entschieden
(Az.: L 7 B 115/08 KAER). Nach einer neuen gesetzlichen Regelung dürfen
Praxen nur noch zertifizierte, werbefreie Computerprogramme einsetzen.
- Nach den von den Spitzenverbänden festgelegten Zertifizierungs-Kriterien
darf Werbung im Rahmen der Computersoftware nur noch in sogenannten
Pop-Up-Fenstern erscheinen, die mit einem einzigen Klick entfernt werden
können. Software, die dieser Anforderung nicht gerecht wird, wird nicht mehr
zur Zertifizierung zugelassen.
Quelle: A&W-Newsletter -23.04.2009

Rhön will 200 Kassenarztsitze aufkaufen
In den nächsten Jahren will der Klinikkonzern Rhön verstärkt in die
ambulante Patientenversorgung einsteigen. Ziel ist es nach Angaben von
Vorstandsmitglied Dr. Erik Hamann, die Zahl der aufgekauften Kassenarztsitze
von 78 auf 200 zu erhöhen.
2008 hat der Konzern mit seinen 20 MVZ neun Millionen Euro Umsatz
erwirtschaftet.
Quelle: Ärzte Zeitung, 24.04.2009

Europa

Das Gesundheitssystem in den Niederlanden – Krankenversicherung
In den Niederlanden fungiert der Staat nicht als Träger des
Gesundheitswesens - private Anbieter sind für das Management der tagtäglich
benötigten Dienste und Leistungen verantwortlich. Der Staat dagegen sorgt
für die Zugänglichkeit und die Qualität der Gesundheitspflege.
Grundversicherung
Die Regierung hat bestimmte medizinische Leistungen zu einem Mindest-Paket
zusammengefasst. Jede Versicherungsanstalt ist verpflichtet, zumindest diese
Dienste anzubieten und darf auch niemanden, der ein solches
Versicherungs-Paket erwerben möchte, zurückweisen.
Diese Leistungen umfassen:
* Ärztliche Betreuung: Behandlung durch praktischen Arzt und Fachärzte, in
Spitälern und durch Geburtshelfer
* Krankenhaus-Aufenthalte
* Zahnarzt (nur bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, danach sind nur
Zahnprothesen und fachärztliche Behandlungen inkludiert)
* Kosten für verschiedene medizinische Gerätschaften/ Apparate
* Medikamente
* Mutterschaftsvorsorge
* Kranken-Transport (z.B. via Krankenwagen)
* Notfallmedizin
Zusätzlich dazu können weitere Versicherungen über im Grund-Paket nicht
inkludierte Leistungen abgeschlossen werden. Hier haben jedoch die privaten
Versicherungsdienstleister das Sagen über den Preis - auch haben sie das
Recht, Klienten abzulehnen.
Die Kosten für die verpflichtenden Versicherungsleistungen werden jährlich
von den diversen Versicherungsanstalten bestimmt und machen in Durchschnitt
etwa € 95 im Monat aus. Das Gesundheitsministerium (Ministerie van
Volksgezondheid, Welzijn en Sport) setzt die Standard-Prämie fest, die
Versicherungen schlagen eine gewisse Gebühr auf, die sich aus den erbrachten
Leistungen und gegebenenfalls einem Schadenfreiheitsrabatt zusammensetzt.
Basierend auf diesen Zusatzgebühren konkurrieren die einzelnen
Versicherungsanstalten untereinander.
Quelle:
http://www.justlanded.com/deutsch/Niederlande/Landesfuehrer/Gesundheit/Krankenversicherung

Europaparlament billigt Vorschläge zur Stärkung der Patientenrechte
Das Europäische Parlament (EP) hat sich heute mehrheitlich dafür
ausgesprochen, die Rechte der Patienten bei der grenzüberschreitenden
Versorgung zu stärken.
- Die Europäische Kommission stützt ihren Entwurf auf das
EU-Binnenmarktrecht (Artikel 95 EG-Vertrag).
- Die Abgeordneten sprachen sich ferner dafür aus, dass die Mitgliedstaaten
ein System einführen können, wonach die Kosten für eine Auslandsbehandlung
von den Kostenträgern direkt an die Erbringer stationärerer und hoch
spezialisierter Leistungen überwiesen werden.
- Strittig innerhalb des EP war auch, ob sich die Patienten bestimmte
Leistungen, die sie im EU-Ausland in Anspruch nehmen wollen, vorab von den
Kostenträgern für staatliche Gesundheitsleistungen genehmigen lassen müssen.
Das Plenum erklärte sich schließlich grundsätzlich damit einverstanden, dass
die Mitgliedstaaten von den Patienten verlangen können, sich eine
Vorabgenehmigung für die Rückerstattung der Kosten von Krankenhausleistungen
und Spezialbehandlungen einzuholen.
Quelle: aerzteblatt.de Donnerstag, 23. April 2009

Weniger Arbeitszeit, aber mehr Geld
In Großbritannien streiten Ärzteschaft, Gesundheitspolitiker und Medien
derzeit abermals über das Thema der Hausarzt-Einkommen. Anlass ist der
aktuelle Report eines einflussreichen Unterhausausschusses, wonach
staatliche Allgemeinmediziner heute im Schnitt wöchentlich sieben Stunden
weniger arbeiten als vor fünf Jahren, ihr Einkommen liege aber um 58 Prozent
höher.
- In Zahlen: Arbeitete ein NHS-Primärarzt vor fünf Jahren noch
durchschnittlich 51 Wochenstunden, so waren es im vergangenen Jahr nur noch
44 Wochenstunden. Gleichzeitig verdiente ein NHS-Hausarzt im Durchschnitt
rund 114.000 Pfund (rund 129.000 Euro). Diese Summe beziffert das
Brutto-Einkommen. Laut Ausschuss sind die hausärztlichen Einkommen in den
vergangenen fünf Jahren um rund 58 Prozent gestiegen, also auf rund 180.120
Pfund.
Näheres:
http://www.aerztezeitung.de/suchen/default.aspx?query=Weniger+Arbeitszeit%2c+aber+mehr+Geld
Quelle: Ärzte Zeitung, 22.04.2009

Französinnen sind schmal, Britinnen sind breit
Französinnen dürfen sich auf ihre Figur etwas einbilden: Bei einer
15-Länder-Studie landeten sie als die schlanksten Frauen auf Platz eins. Mit
einem durchschnittlichen Body-Mass-Index (BMI) von 23,2 liegen sie knapp vor
den Frauen aus Italien und Österreich, berichtet der französische Forscher
Thibaut de Saint Pol in der neuen Ausgabe des Fachblatts "Population &
Sociétés".
Deutsche Frauen teilen sich mit Däninnen und Luxemburgerinnen Platz vier in
der Rangliste und kommen auf einen durchschnittlichen BMI von knapp 24. Am
rundlichsten sind laut Studie die Britinnen. Ihr BMI liegt bei 26,2 und
damit sogar höher als der britischer Männer (BMI 26).
Quelle: Ärzte Zeitung online, 24.04.2009

Allgemeines

Nichtstun lässt das Gehirn schrumpfen
Vernachlässigt ein Mensch bestimmte Fähigkeiten, schrumpft die
Repräsentation dieser Fähigkeiten im Kortex. Benutzt zum Beispiel ein
Patient seine Hand wegen eines Gipsarms weniger, verkleinert sich die
Repräsentation im Gehirn und der Tastsinn lässt messbar nach. Das berichtet
eine Arbeitsgruppe um Martin Tegenthoff von der Neurologischen Klinik
Bergmannsheil und Hubert Dinse vom Institut für Neuroinformatik, beide
Bochum, in der Zeitschrift Current Biology (doi:10.1016/j.cub.2009.03.065).
Quelle: aerzteblatt.de Montag, 27. April 2009

Sechs Millionen Bundesbürger sind Mitglieder in Fitnessstudios
In Deutschland sind fast sechs Millionen Menschen in Fitnessstudios
sportlich aktiv. Allein im vergangenen Jahr hätten die Studios einen Zuwachs
von 640.000 Mitgliedern verzeichnet, teilten Sprecher der Internationalen
Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit (FIBO) am Dienstag in Essen mit.
Quelle: aerzteblatt.de Dienstag, 21. April 2009

Schnellere Geburt durch aufrechte Position
In entwickelten Ländern und in Gesundheitseinrichtungen ärmerer Länder
liegen Frauen normalerweise im Bett, wenn die Wehen einsetzen. Anderswo auf
der Welt gehen die Schwangeren in dieser Wehenphase umher, knien oder
sitzen. Erst im späteren Verlauf der Geburt entscheiden sie sich
möglicherweise für die Seiten- oder Rückenlage. In einer Übersichtsarbeit
der Cochrane Collaboration untersuchten Wissenschaftler nun, welche Position
die beste ist.
- Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen, die während der
Eröffnungswehen in aufrechter Position sind oder umher gehen, diese Phase um
rund eine Stunde verkürzen.
- "Diese Übersichtsarbeit zeigt, dass eine aufrechte oder mobile Position
während der Eröffnungswehen einen gewissen Nutzen bringt und kein Risiko
birgt", fasst Erstautorin Annemarie Lawrence vom Townsville Hospital in
Queensland, Australien, zusammen. Sie rät dazu, Frauen zu bestärken, während
der Geburt ihre Wunschposition zu finden. Die Rückenlage sollte aber, wenn
möglich, vermieden werden.
Quelle: Newsletter Gynaekologie Ausgabe 21.04.2009

Präventionsmodelle werden kaum hinterfragt
Kölner Wissenschaftler suchen im Ausland nach vorbildlichen Projekten - und
sind von den Ergebnissen erschüttert
- Das ernüchternde und für die Wissenschaftler ziemlich überraschende
Ergebnis: Nur bei sechs Maßnahmen konnte das IGKE die Effektivität
nachweisen. "Wir waren erschüttert, wie schlecht die Evidenz im Bereich der
Prävention ist", sagte Lüngen der "Ärzte Zeitung". Die Recherche habe
gezeigt, dass ein sehr großer Teil der Maßnahmen nie evaluiert wurde.
Quelle: Ärzte Zeitung, 23.04.2009

Forscher lösen Rätsel um Morgen- und Abendtypen
Forschende der Universitäten Basel, Brüssel und Lüttich konnten klären,
weshalb bestimmte Menschen abends länger wach und aktiv sind als andere.
Diese sogenannten Abendtypen profitieren im Gegensatz zu den Morgentypen von
einem im Hirn ausgelösten abendlichen Wecksignal.
Quelle: Ärzte Zeitung online, 24.04.2009
http://www.aerztezeitung.de/panorama/default.aspx?sid=544969

WHO: Armut ist eine politische Entscheidung
Die Weltkarte der Gesundheit deckt sich weitgehend mit der des Wohlstands.
So lautet das Fazit eines Reports zu den sozialen Ursachen von Erkrankungen.
- Was soziale und wirtschaftliche Ungleichheit für die Gesundheit breiter
Bevölkerungsschichten weltweit bedeutet, verdeutlicht der aktuelle Report
einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingesetzten Kommission zu
den sozialen Ursachen von Gesundheit und Krankheit.
- Deutschland bildet da keine Ausnahme. So zeigen neuere Daten, dass die
Lebenserwartung in den höchsten Einkommensgruppen um bis zu zehn Jahre über
der in den niedrigsten Einkommensgruppen liegt. Vergleichbare Befunde liegen
für viele Erkrankungen und Gesundheitsstörungen vom Kindes- bis ins hohe
Lebensalter vor.
- Es ist nicht naturgegeben, dass Menschen in manchen Regionen der Welt
durchschnittlich 30 Jahre früher sterben als in anderen, sondern das Produkt
"einer toxischen Mischung aus ungenügender sozialer Sicherung, unfairen
wirtschaftlichen Verhältnissen und schlechter Politik", so die Kommission in
ihrem Report.
Quelle: Nico Dragano, Deutsches Ärzteblatt 1 Jg. 106 Heft 15, 28. April 2009
A 709-710 http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche
&p=WHO%3A+Armut+ist+eine+politische+Entscheidung&id=64195

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Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
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Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
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Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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