Pressemitteilung Deutscher Facharztverband (DFV)
Forderung der Barmer Ersatzkasse: Nullrunde bei Fachärzten
Klares Nein!
München, 24.01.2010 - Als unannehmbar bezeichnet der Deutsche Facharztverband (DFV) die Forderung der Barmer- GEK und der AOK nach einer Honorar-Nullrunde bei den niedergelassenen Fachärzten: "Nullrunden bedeuten, dass Fachärzte wieder das Morbiditätsrisiko schultern.
Erkrankungen werden schon aufgrund der Demographie zunehmen - die Menschen werden älter und auch kränker. Dazu kommt noch der medizinische Fortschritt. Die Leistungserwartung steigt bei Null- Honorarwachstum. Dies können wir nicht bezahlen. Im Gegenteil: Wir müssen für unsere qualitativ hochwertige Gesundheitsleistung angemessen honoriert werden", stellt Dr. Thomas Scharmann, Bundesvorsitzender des DFV, klar.
Der DFV hat Kostentreiber im Gesundheitswesen identifiziert: Zum einen die fusionsbedingten Kosten der gesetzlichen Krankenkassen und zum anderen die steigenden Mehrkosten auf Seiten der hausärztlichen Versorgung.
Verursacher sind u.a. die Hausarztverträge. Die niedergelassenen Fachärzte werden nicht die Feuerwehrleute sein, die zum Löschen auch noch das Wasser mitbringen - sprich bezahlen.
Was bei den niedergelassenen Fachärzten ankommt, geht direkt in die
Patientenversorgung: Prävention, Diagnose, Therapie und Innovation. Weniger Honorar bei gleicher Leistungserwartung, das kann nicht gehen. Facharztpraxen sind betriebswirtschaftliche Einheiten, und entsprechend verantwortungsvoll müssen die Inhaber vorgehen.
"Nach wie vor ist der ambulante Sektor mit rund 20 Prozent unterfinanziert - das ermöglicht keinerlei Spielräume auf Seiten der niedergelassenen Fachärzte.
Beharren die Kassen auf den jüngst geäußerten Forderungen, prophezeit der DFV, dass viele Facharztgruppen ihre Protestmaßnahmen wieder aufnehmen könnten."
Bundesärztekammer Präsident Prof. Dr. Jörg Dietrich Hoppe hat bereits die stille Rationierung angesprochen: Das Thema liegt auf dem Tisch - es gibt sie. Und zu verantworten haben sie nicht die Fachärzte, sondern eine Politik, die nicht gestaltet, jedoch stillschweigend das Sparen begonnen hat. In einem Interview in der FAZ sprach die Vorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, nur von der Ausgabenseite (FAZ, 23.01.10 "Wir brauchen ein Ausgabenmoratorium"). Unerwähnt ließ sie den Leistungsaspekt: "Das ist gegenüber den Versicherten nicht ehrlich. Die Rationierungsgefahr wird unterdrückt", so Scharmann.
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