BAO-Newsletter; Nr. 11/12, vom 19. November 2012
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten
Mitteilungen des Präsidiums
Beim der Erarbeitung dieses Newsletters schien die Abschaffung der Kassengebühr (Praxisgebühr ist ein Propagandawort) noch sehr unklar. Nun ist die Abschaffung beschlossen. Die letzten Bedenken bezogen sich offiziell auf die Einnahmenreduktion bei den Kassen und auf die Befürchtung, dass nun doch erst einmal eine Fallzahlsteigerung, insbesondere auf die Hausärzte, zukommen könnte. Unter Budgetbedingungen wäre das natürlich für die Ärzte ein Problem. Insbesondere wurde aber gemutmaßt, dass nach der Abschaffung der Kassengebühr für die nächsten Jahre alle Diskussionen um eine Eigenbeteiligung der Patienten zur Steuerung medizinischer Leistungen tabu sein könnten. Aber es führte kein Weg daran vorbei: Die Praxisgebühr sollte ein Steuerungsinstrument sein und als solches hat sie auf ganzer Linie versagt. So blieb sie ein wirkungsloses Bürokratiemonster und musste vernünftigerweise abgeschafft werden.
Für uns Operateure dürfte das alles ziemlich belanglos sein. Wir haben immer schon auf Überweisung gearbeitet. Wir können nur weiterhin bedauern, dass die Politik es ansonsten weiterhin nicht schafft, vernünftig und rational zu agieren. Rationales Handeln bedeutet, Ziele festzulegen, Maßnahmen zu ergreifen und dann nachzumessen, ob die Maßnahmen ihren Zweck erfüllen.
Tatsächlich gibt es aber immer noch keine Ansätze, um außer den Kosten auch einmal die Ergebnisse unseres Gesundheitssystems zu erfassen. Es gibt keine Zieldefinition der Gesundheitspolitik, also auch keine Messmöglichkeiten für den Output. Damit ist auch jeder Gedanke um Effizienzbestimmung sinnlos. Ja, dem Begriff der Qualität ist für das Gesundheitssystem als Ganzem die Definitionsbasis entzogen. Qualität kann sich derzeit nur aus der Zufriedenheit der Patienten bestimmen, oder im Rahmen von Einzelprojekten.
Wie unten dargestellt ist es sogar noch trauriger: Es wird nicht einmal der Leistungsumfang unseres Gesundheitssystems erfasst. Peinlich wenn nicht zwischen der Anzahl operierter Patienten und der Anzahl von Prozeduren unterschieden wird. Und dort leiden dann doch die ambulanten Operateure: Ansonsten könnten wir mit unserer (nachgewiesenen) Qualität und extremen Effizienz glänzen. So aber sieht es weiter so aus, als wollte die Gesellschaft weiterhin auf die Chancen verzichten, die das Ambulante Operieren bietet.
Dennoch werden wir weiter für die Vernunft kämpfen. Das Wissen, auf der richtigen Seite zu stehen, nämlich auf der des Patientenwohls, gibt uns ja auch im Alltag Motivation.
Jörg Hennefründ
Rekord - Immer mehr Operationen (Ärzte Zeitung 25.10.2012)
In Deutschland ist im vergangenen Jahr so viel operiert worden wie nie zuvor. Dieses geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Zahl der Eingriffe stieg auf 15,4 Millionen, fast die Hälfte davon wurde an Rentnern durchgeführt. Zu den häufigsten Eingriffen in der Altersgruppe der über 65-Jährigen zählten Operationen am Darm, das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks sowie Eingriffe an den Gallengängen.
Bei 45- bis 64-Jährigen waren Gelenk- und Meniskusoperationen am häufigsten. Bei Männern wurden am häufigsten Probleme mit der Nase korrigiert.
Bei jedem der Behandlungsfälle wurden im vergangenen Jahr im Durchschnitt 3,4 verschiedene Maßnahmen vorgenommen.
Kommentar: Die Zahl von 15,4 Millionen Eingriffen bezieht sich nicht auf Operationsfälle, sondern auf Eingriffe, die nach DRGs abgerechnet wurden. Es könnte also durchaus sein, dass die "Rekordzahl von Operationen" nur eine verbesserte Abrechnungsstatistik der Krankenhäuser widerspiegelt, indem mehr Eingriffe pro Patient stattfanden.
Für diese Annahme spricht, dass die gleiche Statistik - https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Gesundheit/Krankenhaeuser/FallpauschalenKrankenhaus2120640117004.pdf?__blob=publicationFile für "Fälle mit Operationen nach Kapitel 5, OPS" die Zahl 6,9 Mio. angibt, das sind nur 0,3 % mehr als im Vorjahr.
Für eine offizielle Operationsstatistik zählen aus ärztlicher Sicht aber nur Operationsfälle. Auf die Diskrepanz zwischen Operationsfällen und abgerechneten Eingriffen wurde wiederholt hingewiesen. J.B.
Honorarstreit: Ärzte und Kassen einigen sich (Ärzteblatt 9.10.2012)
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband Bund der Krankenkassen (SpiBu) einigten sich im Streit um die Honorare. Der jetzt beschlossene Kompromiss sieht folgende Zahlen vor: Orientierungswert (270 – 290 Millionen Euro), Herausnahme der Psychotherapie (130 Millionen), Stärkung der hausärztlichen und fachärztlichen Grundversorgung (250 Millionen), extrabudgetäre Leistungen (150 Millionen) und auf Landesebene Zuschläge zum Orientierungswert für förderungswürdige Leistungen (330 bis 450 Millionen).
Der Sprecher der Allianz der deutschen Ärzteverbände, Dirk Heinrich sagte, dass mit dem jetzt gefundenen Kompromiss das Grundproblem, nämlich dass 30 Prozent der ärztlichen Arbeit nicht entlohnt werden, nicht gelöst würde.
Kabinett beschließt neue Grenzwerte für Sozialversicherung (Ärzteblatt 10.10.2012)
Das Bundeskabinett hat für das Jahr 2013 beschlossen, Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung muss sein, wer Brutto jährlich weniger als 52.200 Euro im Jahr oder 4.350 Euro im Monat verdient.
Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Krankenversicherung erhöht sich 2013 auf 47.250 Euro brutto im Jahr beziehungsweise 3.937,50 Euro im Monat.
Kinderchirurgen kritisieren Pläne zur Regelung von Beschneidungen (Ärzteblatt 2.10.2012)
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) hat sich gegen das Eckpunktepapier des Bundesjustizministeriums für die Regelung der Beschneidung minderjähriger Jungen ausgesprochen. Das Eckpunktepapier sieht vor, dass Beschneidungen unter gewissen Voraussetzungen möglich sein sollen. Zu den Voraussetzungen gehörten nicht nur religiöse Gründe.
Nach Aussage des DGKCH-Präsidenten Jörg Fuchs plane der Gesetzgeber, "einen nachweislich irreversiblen körperlichen Eingriff für harmlos zu erklären". Eine Beschneidung stelle medizinisch nicht notwendige Risiken dar und läge auch nicht im Kindeswohl. Die Kinderchirurgen wenden sich dagegen, dass allein der elterliche Wille maßgeblich sein soll, ob beschnitten wird oder nicht.
Spahn will an Praxisgebühr festhalten (Ärzteblatt 1.10.2012)
"Die Gebühr bleibt", so der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Jens Spahn (CDU); dagegen hält der Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die seit 2004 existierende Praxisgebühr für überflüssig. Das Ziel der Praxisgebühr - die Zahl der Arztbesuche zu verringern – sei verfehlt, so Bahr.
Bundestag: Abschaffung der Praxisgebühr gescheitert (Ärzteblatt 25.10.2012)
Der Deutsche Bundestag hat drei Anträge zur Abschaffung der Praxisgebühr an den Gesundheitsausschuss überwiesen. "Die Praxisgebühr ist ein bürokratisches Ärgernis in der Praxis und ein soziales Ärgernis bei den Alten und Kranken", so Birgitt Bender von den Grünen. Für die Praxisgebühr sprach sich der gesundheitspolitischer Sprecher der Union, Jens Spahn, aus. "Die Praxisgebühr ist auch eine Form von Solidarbeitrag." Die Überschüsse im Gesundheitssystem sollten besser als Rückstellung verwendet werden.
Gesetzliche Krankenkassen künftig unter Wettbewerbsrecht (Ärzteblatt 19.10.2012)
Die Gesetzlichen Krankenkassen werden künftig dem Wettbewerbsrecht unterworfen. Dieses beschloss der Bundestag am 18.10.2012. Dabei sollen die Kartellbehörden den gesetzlichen Versorgungsauftrag der Krankenkassen berücksichtigen.
Neue Kartellvorschriften für Krankenkassen stoßen auf Kritik (Ärzteblatt 19.10.2012)
Die Entscheidung des Bundestages, gesetzliche Krankenkassen dem Kartellrecht zu unterwerfen, geiselte der AOK-Vorstandsvorsitzende Jürgen Graalmann als "unsinnig". Die Deutsche BKK kritisierte, dass diese Gesetzesänderung die gesetzlichen Krankenversicherungen in die Nähe von Privatunternehmen rücken. Das Kartellrecht passe nicht zum öffentlich-rechtlichen Versorgungsauftrag der Kassen.
AOK Nordwest - Kassen-Kritik am Kartellrecht (Ärzte Zeitung 24.10.2012)
Der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, Martin Litsch, befürchtet, dass die Einordnung der Kassen als Unternehmen ihre soziale Funktion bedrohen wird. "Wir werden eine Privatisierung der GKV bekommen, und sie wird schleichend erfolgen", so Litsch.
Zeitzeugen berichten - Ein Plädoyer für mehr Wettbewerb (Ärzte Zeitung 24.10.2012)
Franz Knieps, ehemaliger Politikchef des AOK-Bundesverbandes und ehemaliger Abteilungsleiter im Bundesgesundheitsministerium, plädiert für mehr Wettbewerb. So sollten u.a. Selektiv- und Kollektivverträge wettbewerblich ausgestaltet werden, um Qualität und Effizienz der Versorgung zu steigern. Insbesondere ambulante spezialfachärztliche Versorgung und planbare Operationen sollten vom Kontrahierungszwang und der feinsteuernden Bedarfsplanung befreit werden.
Universitätskliniken fordern Ergänzung des Fallpauschalen-Systems (Ärzteblatt 23.10.2012)
Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD) hat gefordert, dass die Mehrkosten der Universitätsklinika nach Fallpauschalensystem besser berücksichtigt werden. Insbesondere seien dieses die Behandlung besonders schwerer Fälle, die Aus- und Weiterbildung der nachfolgenden Ärztegeneration und die Erprobung innovativer Behandlungsmethoden.
Studie prognostiziert dramatischen Ärzte- und Pflegenotstand (Ärzteblatt 5.10.2012)
Eine Studie von PricewatherhouseCoopers (PwC) prognostiziert, dass im Jahre 2020 in Deutschland rund 33.000 Arzt-Vollzeitstellen unbesetzt bleiben werden; zusätzlich werden etwa 212.000 Pflegekräfte fehlen. Nach Ansicht der Autoren liegt das Problem hauptsächlich darin, dass die ausgebildeten Fachkräfte ihren Beruf im Gesundheits- oder Pflegewesen erst gar nicht ausüben oder nur in Teilzeit arbeiten. Jeder vierte Arzt gäbe die ärztliche Tätigkeit früher oder später auf. Nach Ansicht der Autoren müsse die Tätigkeit insbesondere in der Klinik wieder attraktiver werden.
Frauenquote in Facharztprüfung Gynäkologie bei 80 Prozent (Ärzteblatt 16.10.2012)
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) sind 80 Prozent ihrer jüngeren Mitglieder (weniger als 35 Jahre) weiblich. Der Frauenanteil in leitenden Positionen entspräche aber gar nicht diesem Verhältnis, sondern liege bei 12 Prozent. Dazu meinte Babett Ramsauer, Vorsitzende der Kommission Familie und Karriere, dass Ärztinnen, die Verantwortung für Kinder tragen, Stellen mit einer 50-Stunden-Woche, ungeplanten Überstunden und langen Wochenenddiensten einfach nicht annehmen könnten. Deswegen forderte der Präsident der DGGG, Klaus Friese, neue Arbeitszeitmodelle für Kliniken.
Weltärztinnenbund gegen kosmetische Operationen in der Gynäkologie (Ärzteblatt 29.10.2012)
Der Weltärztinnenbund (Medical Women’s International Association, MWIA) verurteilt intimchirurgische Eingriffe aus rein ästhetisch-kosmetischen Gründen. Die Operationen seien mit erheblichen psychischen und körperlichen Risiken verbunden. Die Behauptung, die Eingriffe wirkten sich positiv auf das Wohlbefinden und das Sexualleben aus, sei nicht belegt, so die MWIA-Vizepräsidentin Dr. med. Waltraud Diekhaus.
Häufige ästhetisch-kosmetische Eingriffe seien die Verkleinerung der Schamlippen, die Straffungen der Scheide, G-Punkt-Amplifikationen und Eingriffe an der Klitoris.
HB-Positionspapier - Junge Ärzte ticken anders (Ärzte Zeitung 28.10.2012)
Junge Ärzte legen Wert auf Freizeit und geregelte Arbeitszeiten und akzeptieren ungern Überstunden. Dies ist das Resultat einer Befragung des Hartmannbundes unter Assistenzärzten. Diese bemängeln die Arbeitsbedingungen an Kliniken, eine unzureichende Vereinbarkeit von Familie und Beruf und wollen bevorzugt als Angestellte arbeiten. Der Ausschuss der Medizinstudierenden des Hartmannbundes fügt in einem Positionspapier hinzu, dass angehende Mediziner eine umfassende praktische Ausbildung mit berufsrelevanten Inhalten und eine verlässliche und planbare Arbeitszeit fordern. Dazu sei eine vollständige und nichtmanipulierbare Zeiterfassung notwendig.
Kinderwunsch über 40 - Keine IvF-Beihilfe von der Beihilfe (Ärzte Zeitung 31.10.2012)
Das Verwaltungsgericht Aachen hat unter Hinweis auf die Beihilfevorschriften bestätigt, dass Beamtinnen ab dem 40. Lebensjahr keinen Anspruch auf Erstattung der Kosten haben (Az.: 7 K 102/11).
Kopftuchverbot in der Praxis - Schadenersatz für Azubi-Bewerberin (Ärzte Zeitung 24.10.2012)
Das Arbeitsgericht Berlin hat einer Bewerberin um eine Ausbildungsstelle als zahnmedizinische Fachangestellte (ZMFA) eine Entschädigung für Diskriminierung zugesprochen (Az.: 55 Ca 2426/12). Im Bewerbungsgespräch habe der Zahnarzt gesagt, dass in der Zahnarztpraxis eine einheitliche Kleidung verlangt werde und die Bewerberin das islamische Kopftuch nicht tragen dürfe. Als die Frau dieses zurückwies, erhielt sie eine Absage. Nach Beschluss des Arbeitsgerichts hat der Zahnarzt gegen das Antidiskriminierungsgesetz (AGG) verstoßen und die Klägerin wegen ihrer Religion benachteiligt. Nach Auffassung des Gerichts sei das Tragen des Kopftuches keine "Marotte", sondern eine "unmittelbare Ausübung der Religionsfreiheit".
Bundesfinanzhof - Erbschaftsteuer ist verfassungswidrig (Ärzte Zeitung 10.10.2012)
Der Bundesfinanzhof (BFH) in München (Az.: II R 9/11) hält die Erbschaftsteuer in der jetzigen Form für verfassungswidrig. Es bestünden zu weit reichende Vergünstigungen für Betriebsvermögen und die Gemeinwohlbindung des begünstigten Erbes werde nicht ausreichend gesichert. Der Bundesfinanzhof legte deshalb das Erbschaftssteuergesetz dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vor.
"Ärzte, die in absehbarer Zeit ein von den derzeitigen Regelungen begünstigtes Erbe hinterlassen werden, sollten daher überlegen, ob sie den zu erwartenden Neuregelungen durch eine Schenkung zuvorkommen können", so der Kommentar des Ärzteblattes.
Schlamperei bei Datensicherung (Ärzte Zeitung 12.10.2012)
Dem Kreiskrankenhaus Rastatt sind Datenträger mit 200.000 bis 300.000 Patientendaten verloren gegangen. Unter den Daten befinden sich Arztbriefe, Befunde sowie Namen, Kontakt- und Geburtsdaten und auch Daten von dem MVZ Rastatt, einer Tochtergesellschaft des Klinikums Mittelbaden gGmbH.
Ein Mitarbeiter der EDV-Abteilung habe die Datensicherungsbänder zu einem Safe bringen sollen, habe sie aber auf dem Wege versehentlich liegen gelassen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt gegen Unbekannt.
Kündigung nach Facebook-Gemecker (Ärzte Zeitung 13.10.2012)
Beleidigungen der Arbeitgeber im sozialen Internet-Netzwerk Facebook rechtfertigten eine fristlose Kündigung, so das Landesarbeitsgericht Hamm (Az.: 3 Sa 644/12). Ein 27-Jähriger hatte auf seiner Facebook-Seite seinen Arbeitgeber als Menschenschinder und Ausbeuter bezeichnet und geschrieben, dass er "dämliche Scheiße für Mindestlohn minus 20 Prozent erledigen müsse". In der ersten Instanz hatte das Arbeitsgericht Bochum die fristlose Kündigung des jungen Mannes noch aufgehoben. Das sahen die Richter in Hamm jetzt anders.
DIMDI veröffentlicht aktualisierte Fassung der ICD-10 (Ärzteblatt 10.10.2012)
Die Aktualisierungsliste zur (ICD-10-GM 2013) ist veröffentlicht: http://www.dimdi.de/static/de/klassi/aktuelles/news_0339.html
Unterstützungsbedarf bei der Einrichtung von Qualitätsmanagementsystemen steigt (Ärzteblatt 10.10.2012)
Bei der Umsetzung von Qualitätsmanagement (QM)-Systemen haben sich 53 Prozent der Großpraxen und medizinischen Einrichtungen für externe Dienstleister entschieden; 47 Prozent der Praxen haben den Einrichtungsprozess selbst durchgeführt.
GBA - Neue Datenbank für Klinikqualitätsberichte (Ärzte Zeitung 16.10.2012)
Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat jetzt die Referenzdatenbank für Qualitätsberichte der Kliniken freigeschaltet. Die Kliniken sind seit 2003 gesetzlich verpflichtet, strukturierte Qualitätsberichte zu veröffentlichen.
Link: http://www.g-ba-qualitaetsberichte.de/
Schwer verständlich - Qualitätsberichte erreichen Ärzte nicht (Ärzte Zeitung 22.10.2012)
Auf dem Europäischen Gesundheitskongress in München wurde deutlich, dass Patienten die Qualitätsberichte der Kliniken kaum kennen. Von den niedergelassenen Ärzten haben 43 Prozent Qualitätsberichte gelesen, aber nur wenige nutzen diese Information.
Links: http://www.g-ba-qualitaetsberichte.de,
Weiße Liste der Bertelsmann-Stiftung http://www.weisse-liste.de,
http://www.qualitaetskliniken.de ein gemeinsames Portal verschiedener Krankenhäuser und Verbände.
Appendizitis - Bildgebung erspart Op (Ärzte Zeitung 4.10.2012)
Eine US-amerikanische-Studie zeigt, dass ohne bildgebende Diagnostik bei Verdacht auf Appendizitis dreimal so häufig unnötig operiert wird wie mit entsprechender Diagnostik (Sonografie und CT) (Ann Surg 2012; 256: 586). Untersucht wurden im US-Bundesstaates Washington 19.000 Patienten im Alter über 15 Jahre, die eine Appendektomie erhalten hatten.
Insgesamt erwies sich die Appendektomie in 5,4 Prozent der Fälle als überflüssig. Von diesen unnötigen Appendektomien war bei einer Großzahl der Patienten (77 Prozent) kein bildgebendes Verfahren vorgeschaltet worden. Die Sensitivität der Computertomografie lag etwa doppelt so hoch wie beim Ultraschall (93,2 Prozent gegen 47,8 Prozent). Wegen der Strahlenbelastung empfehlen die Autoren zunächst die Sonografie einzusetzen und bei Unklarheiten danach die Computertomografie.
Checkliste im OP: Mehr Sicherheit für Patienten (Ärzteblatt 19.10.2012)
Die Anwendung einer "Surgical Safety Checklist" der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat seit ihrer Einführung im Jahre 2007 zu einer Reduktion der perioperativen Letalität um 47 Prozent beziehungsweise 62 Prozent geführt, so Axel Fudickar im Deutschen Ärzteblattes (Dtsch Arztebl Int 2012; 109(42): 695–701).
Pause ohne Länge - Trotz Arbeitsfrei muss der Chef zahlen (Ärzte Zeitung 24.10.2012)
Das Landesarbeitsgericht (LAG) Köln hat entschieden, dass die Praxischefs ihren Angestellten die Pausendauer vorgeben müssen, ansonsten müssen sie alle Zeit bezahlen, die als Pause genommen wurde (Az.: 5 Sa 252/12).
Laut Arbeitszeitgesetz steht den Angestellten spätestens nach sechs Arbeitsstunden eine Pause von wenigstens 30 Minuten zu. Im Manteltarifvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelferinnen sind keine Pausenregelungen enthalten.
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Chirurgen per Mausklick finden (Deutsches Ärzteblatt, Jg. 109, 26.10.2012)
Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) hat unter http://www.chirurgiesuche.de ein Arztportal gestartet. Haus- und Fachärzte können nach Krankheitsbildern und nach chirurgischen Interventionen sowie nach OPS und ICD-10 suchen
Finanzkrise in Portugal: Gesundheit auf Rationierungskurs (Ärzte Zeitung 16.10.2012)
Auf dem Euroforum in Potsdam hat der portugiesische Gesundheitsökonom Professor Fernando Lopes Ribeiro Mendes von der Technischen Universität Lissabon auf den drastischen Sparkurs der portugiesischen Regierung und seine Folgen hingewiesen. Der Sparkurs habe zu einem wachsenden Gesundheitstourismus innerhalb Europas geführt, von dem jedoch nur die reicheren Portugiesen profitieren könnten. Die Arzneimittelpreise hätten besonders durch den erhöhten Einsatz von Generika um 11,8 Prozent gesenkt werden können. In den öffentlichen Gesundheitszentren des staatlich organisierten Gesundheitssystems sei zwar die Belegschaft durch Berentungen innerhalb weniger Jahre halbiert worden, jedoch bleibe der Nachwuchs aus. Ärzte und Pfleger aus Portugal gingen vermehrt ins Ausland.
Pubertät bei Jungen immer früher (Ärzteblatt 22.10.2012)
Laut einer Studie in Pediatrics kommen Jungen heute immer früher in die Pubertät als noch vor einigen Jahrzehnten (2012; doi: 10.1542/peds.2011-3291). Laut dieser Studie beginnt die Hodenvergrößerung jetzt bereits um den 10. Geburtstag. Dieser beschleunigte Eintritt der Pubertät war auch für die Autoren überraschend, war der Beginn der Pubertät doch bis vor kurzem noch auf 11,5 bis 12 Jahre angenommen worden. Ursachen für diese Akzeleration, die auch bei Mädchen schon nachgewiesen wurde, müssen noch studiert werden.
Deutsche leben ungesund und sind bewegungsfaul (Ärzteblatt 5.10.2012)
Nach einer Studie des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln (DKV-Report 2012) ist die Zahl der übergewichtigen Deutschen von 44 auf 46 Prozent gestiegen. "Wir fahren im Auto, arbeiten am Computer, und in der Freizeit steigt unsere Mediennutzung: Während wir uns in sozialen Netzwerken austoben, bleibt der Körper passiv", so das Fazit des Leiters des DKV-Reports, Ingo Froböse. Die jüngsten Teilnehmer der Umfrage, die 18- bis 29-Jährigen, hatten sogar die längste Sitzzeit angegeben, nämlich 6 Stunden pro Tag.
Schönheitschirurgie - Männer immer häufiger unterm Messer (Ärzte Zeitung 21.10.2012)
Der Anteil der Männer, die Schönheitschirurgie wünschen, habe sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt, so die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD). Jeder fünfte Patient sei jetzt ein Mann. Bei ihnen seien Korrekturen der Augenlider und der Nase, Laserbehandlungen sowie das Entfernen von Tätowierungen gefragt. Frauen hingegen würden mehr das Fettabsaugen, das Verändern von Lippen und Ohren sowie Brustoperationen wünschen. Bei beiden Geschlechtern sei jedoch das Entfernen von Falten und das Glätten der Haut wichtig.
Ungesunder Lebensstil - Armut zieht Darmkrebs an (Ärzte Zeitung 30.10.2012)
Die Ergebnisse einer Studie an 500.000 Amerikanern mit einer Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren zeigten, dass Rauchen, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung das Darmkrebsrisiko erhöhen und zwar besonders bei Menschen mit niedrigem sozialen Status (J Natl Canc Inst 2012; online 5. September). Durch gesündere Ernährung, regelmäßige Bewegung, Nichtrauchen und Normalgewicht, also mit einem gesundheitsbewussten Lebensstil seien schätzungsweise 70 Prozent aller kolorektalen Karzinome vermeidbar.
Bundeskongress Chirurgie – Jahrestagung des BAO
1.03. – 3.03.2013, NCC Ost, Nürnberg
näheres s. http://www.operieren.de/content/e3472/e7507/e38145/
10th International Congress on Ambulatory Surgery
5-8 May, 2013
Budapest, Hungary
http://www.iaas2013congress.com/
Dr. Jörg Hennefründ, Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteure BAO-Newsletter
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Axel Neumann
Vereinsregister: Amtsgericht Bonn VR 6346
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de
Helmsauer & Kollegen...
Der Spezialist für das Gesundheitswesen
Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Beratung im Bereich der Versicherung, Betriebswirtschaft sowie der Abrechnung geht.
http://www.helmsauer-gruppe.de/
Die Helmsauer Gruppe führt auch Praxisbewertungen durch. Auf diesem Gebiet hat sie mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung.
Für BAO-Mitglieder wird derzeit ein Rabatt in Höhe von 20 % auf das Bewertungshonorar eingeräumt.
Tel. 0911-929203