Verengung der Harnröhrenöffnung (Meatusstenose)

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

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Eine Verengung der Harnröhrenmündung kann angeboren sein oder infolge einer Entzündung auftreten. Symptome sind ein abgeschwächter Harnstrahl, der auch gedreht oder gespalten erscheinen kann, häufiges Wasserlassen und Schmerzen beim Wasserlassen. Kann die Blase durch die enge Öffnung nicht vollständig geleert werden, können gehäuft Harnwegsinfekte auftreten. Bei Jungen kann die Harnröhrenverengung auch im Rahmen einer Hypospadie (Verweis: Hypospadie) auftreten, bei der die Harnröhrenöffnung auf die Unterseite des Penis verlagert ist.

In manchen Fällen ist die Verengung der Öffnung schon mit bloßem Auge zu sehen. Der Arzt kann die genaue Weite der Harnröhre feststellen, in dem er vorsichtig Plastik- oder Metallstäbe mit verschiedenen Durchmessern einführt (sogenannte Bougies). Ist die Öffnung zu klein, muss sie durch einen kleinen, ambulant durchführbaren Eingriff erweitert werden.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

In vielen Fällen reicht die Harnröhrenschlitzung (Meatomie) zur Erweiterung der Harnröhrenöffnung aus. Dazu wird ein spezielles Instrument in die Harnröhrenöffnung eingeführt. In dem Instrument befindet sich ein kleines Messer, mit dem die verengte Stelle aufgeschlitzt wird, bis die Harnröhrenöffnung weit genug ist und der Harn ungehindert abließen kann. Die kleine Wunde braucht nicht vernäht werden, sondern heilt von alleine wieder zu. Um die Abheilung nicht zu stören wird für eine gewisse Zeit ein Harnröhrchen (Katheter) zur Ableitung des Harns eingelegt.
Bei höhergradigen Verengungen oder komplizierteren Veränderungen kann auch eine sogenannte Meatoplastik notwendig sein, bei der die Harnröhrenöffnung komplett neu aufgebaut werden muss.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Zur Erweiterung einer verengten Harnröhre wird der Arzt immer dann raten, wenn die zu enge Öffnung Beschwerden beim Wasserlassen macht. Unbedingt erforderlich ist die Operation, wenn sich der Urin vor der verengten Öffnung zurück in die Blase staut. Dies kann der Arzt durch eine Messung der Restharnmenge in der Blase erkennen. In solchen Fällen drohen Harnweginfektionen und über kurz oder lang können auch die Nieren in Mitleidenschaft gezogen werden.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Die Schlitzung der Harnröhre wird bei Kindern in Vollnarkose vorgenommen (Verweis: Vollnarkose).

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Die Schlitzung der Harnröhre dauert nur wenige Minuten. Wesentlich länger kann die Meatoplastik mit Wiederaufbau einer Harnröhrenöffnung dauern.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Vor dem Eingriff wird der Narkosearzt die Narkosefähigkeit überprüfen. Würde eine Narkose ein zu großes Risiko für Ihr Kind darstellen, muss der Eingriff eventuell verschoben werden oder eine alternative Betäubungsmethode angewandt werden.
Zum Zeitpunkt der Operation sollte Ihr Kind möglichst vollkommen gesund und ein eventueller Harnwegsinfekt abgeklungen sein.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die Operation einer verengten Harnröhrenöffnung ist ein risikoarmer Eingriff. Wie bei jedem operativen Eingriff können Komplikationen natürlich nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.
Über solche seltene Komplikationen, wie Verletzungen oder Wundheilungsstörungen, wird Ihr Arzt Sie vor der Operation umfassend aufklären.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Am Tag des Eingriffes sollte Ihr Kind 6 Stunden vor der Anästhesie (Narkose) nichts mehr essen und keine trüben Flüssigkeiten mehr trinken! 2 Stunden vor der Anästhesie sollten auch keine klaren Flüssigkeiten mehr getrunken werden (Ausnahme: Vorbereitungstablette(n) mit etwas Wasser).
Wenn Ihr Kind morgens regelmäßig Medikamente einnimmt, besprechen Sie bitte mit dem Anästhesisten, welche Medikamente es vor der Anästhesie noch einnehmen kann.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Operation einer verengten Harnröhre bleibt Ihr Kind nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis es fit genug für den Heimweg ist. Die Narkose wird relativ schnell nachlassen, so dass Ihr Kind bald wieder ansprechbar und munter ist.
24 Stunden nach dem Eingriff muss auch zu Hause immer eine Aufsichtsperson anwesend sein.
Meist wird unmittelbar vor der Operation zusätzlich zur Narkose noch eine örtliche Betäubung verabreicht, so dass Ihr Kind unmittelbar nach der Operation keine Schmerzen verspürt. Erst wenn diese Betäubung nachlässt, können Schmerzen auftreten, die ggf. nach Anweisung des Arztes mit Schmerzmitteln behandelt werden sollten.
Das Harnröhrchen (Katheter) bleibt in der Regel noch einige Tage liegen, bis die Wunde abgeheilt ist. Das Praxispersonal wird Sie in den Umgang mit dem Katheter einführen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie mit Ihrem Kind zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. Im Interesse Ihres Kindes sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten.
Hat Ihr Kind Fieber, klagt über starke Schmerzen oder tritt eine Nachblutung auf sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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