Nabelbruch

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

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Im Mutterleib tritt im Bereich des Nabels die Nabelschnur in den Körper ein, die das Kind mit allen notwendigen Nährstoffen aus dem Blut dem Mutter versorgt. Nach der Geburt wird die nicht mehr benötigte Nabelschnur abgetrennt und die Durchtrittstelle in der Bauchwand verwächst sich normalerweise. Bei einigen Kindern bleibt aber eine Lücke in der Bauchwandmuskulatur bestehen, durch die sich dann bei Druckerhöhung im Bauchraum Eingeweideteile hervorwöben können. Bei Säuglingen und Kleinkindern bis etwa zum 3. Lebensjahr kann man in der Regel einfach abwarten, da sich die Lücke durch das Wachstum meist von selbst irgendwann schließt und die Einklemmungsgefahr bei Kindern sehr gering ist. Mit Beginn des 3. Lebensjahres sollte die Entscheidung für oder gegen eine Operation getroffen werden. Ist der Bruch aber bei älteren Kindern immer noch vorhanden, sollte er operiert werden, da die Chance einer spontanen Heilung dann sehr gering ist und der Bruch im Erwachsenenalter eher zu Komplikationen führt. Der kleine Eingriff kann in der Regel problemlos ambulant vorgenommen werden.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Durch einen kleinen Hautschnitt am Nabelrand wird der Bruchsack aufgesucht. Der Inhalt wie Darmschlingen und Fett wird zurück in den Bauchraum geschoben und der Bruchsack entfernt und vernäht. Anschließend werden die Bauchmuskeln und die Muskelhaut (Faszie) über der Lücke zusammengeführt und in mehreren Schichten mit Einzelnähten zusammen genäht. Dazu wird die derbe Muskelhaut entweder übereinander gelegt und dann doppelt vernäht (Fasziendoppelung nach Mayo) oder die Muskelhaut wird gegeneinander Stoß auf Stoß vernäht (Operation nach Spitzly). Anschließend wird die Hautwunde mit selbst auflösenden Fäden vernäht. Der Nabel selbst bleibt unverändert erhalten, er wird also nicht „aufgeknotet“.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Die Operation eines Nabelbruchs wird nach dem 3. bis 4. Lebensjahr empfohlen, da die spontane Rückbildungstendenz dann nur noch sehr gering ist. Mit zunehmendem Alter wächst dann auch die Gefahr, dass der Bruch sich irgendwann einklemmt, die Eingeweide sich also nicht mehr durch die Lücke zurück in den Bauchraum drücken lassen. In diesen Fällen droht ein Absterben des eingeklemmten Gewebes und nachfolgend ein Darmverschluss und eine Bauchfellentzündung.
Die Einklemmung eines Nabelbruchs ist im Kindesalter extrem selten. Kommt es doch einmal dazu, muss sofort behandelt (reponiert oder operiert) werden.

Nur bei sehr großen Nabelbrüchen oder Beschwerden durch den Bruch wird manchmal auch eine Operation vor dem 3. Lebensjahr empfohlen.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Die Operation des Nabelbruchs erfolgt bei Kindern in Vollnarkose.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Der Eingriff dauert etwa 20 - 30 Minuten.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Bei kleinen Kindern unter drei Jahren wird in der Regel noch nicht operiert, da der Nabelbruch sich sehr oft von selbst zurückbildet.

Da der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen wird, prüft der Narkosearzt (Anästhesist) vorher die Narkosefähigkeit Ihres Kindes. Würde die Vollnarkose ein zu großes Risiko darstellen, muss der Eingriff möglicherweise verschoben werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die operative Behandlung eines Nabelbruchs ist im Kindesalter ein sehr risikoarmer Eingriff. Wie bei jedem operativen Eingriff können Komplikationen natürlich nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.
Über solche seltene Komplikationen wie Verletzungen von Nerven, Gefäßen oder Darm oder Entzündungen wird Ihr Arzt Sie vor der Operation umfassend aufklären.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

6 Stunden vor dem Eingriff sollte Ihr Kind nüchtern bleiben, d.h. nichts essen oder trinken und auch kein Kaugummi kauen.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Nabelbruchoperation bleibt Ihr Kind nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis es fit genug für den Heimweg ist. Die Narkose wird relativ schnell nachlassen, sodass Ihr Kind bald wieder ansprechbar und munter ist.
24 Stunden nach dem Eingriff muss auch zu Hause immer eine Aufsichtsperson anwesend sein. Eventuell auftretende Schmerzen können durch normale Schmerz-Fiebermittel behoben werden.
In den ersten Tagen sollte Wasserkontakt der Wunde möglichst vermieden werden. Soweit es bei kleineren Kindern möglich ist, sollten Sie darauf achten, dass sich Ihr Kind in den ersten Wochen nach dem Eingriff körperlich noch etwas schont. Wann Ihr Kind wieder in den Kindergarten bzw. in die Schule kann, wird Ihr Arzt abhängig vom Heilungsverlauf entscheiden und mit Ihnen besprechen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie mit Ihrem Kind zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. Im Interesse Ihres Kindes sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten.
Hat Ihr Kind Fieber, klagt über starke Schmerzen oder beobachten Sie eine starke Rötung des Wundbereiches sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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