Leistenbruch

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

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Die Leiste – von außen gesehen eher unscheinbar – ist mit eine der kompliziertestes anatomischen Regionen im Körper. Das kräftige Bauchfell, dass die inneren Organe zusammenhält, weist hier eine natürliche Lücke auf, um Nerven, Gefäßen, Lymphbahnen und beim Mann auch dem Samenleiter den Durchtritt zu ermöglichen.

Häufig macht sich ein Leistenbruch schon bei Säuglingen und Kleinkindern im ersten Lebensjahr bemerkbar. Die Ursache liegt hier in einem angeborenen unzureichenden Verschluss des Bauchdecke (Muskel). Durch den Druck der Bauchorgane können Darmschlingen und Bauchorgane in den Leistenkanal treten, der bei den wesentlich häufiger betroffenen Jungen den Samenleiter und Blutgefäße enthält und bis zum Hoden reicht. Bei Mädchen enthält der Leistenkanal ein Gebärmutterband, und der Gewebesack kann sich beim Leistenbruch bis zu den Schamlippen erstrecken.

Normalerweise macht sich der Bruch nur durch eine schmerzlose weiche Schwellung in der Leistengegend, an den Schamlippen oder im Hodensack bemerkbar, die bei Husten, Niesen, Druck auf den Bauch und körperlicher Anstrengung stärker hervortritt.

Gefährlich kann der Leistenbruch werden, wenn sich Darmschlingen in dem Bruch einklemmen, dadurch nicht mehr ausreichend durchblutet werden und absterben. Jeder Bruch sollte schnellstens reponiert (zurückgedrückt) werden. Ist dies nicht möglich, sollte das Kind innerhalb von sechs Stunden notfallmäßig operiert werden. Um das zu verhindern, sollte jeder Leistenbruch operiert werden, was bei den meisten Kindern ambulant möglich ist.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Bei der herkömmlichen („offenen“) Operationstechnik wird über einen Hautschnitt in der Leiste der Leistenkanal eröffnet. Anschließend wird der Bruchsack von Samenleiter und Hodengefäß bzw. beim Mädchen vom Gebärmutterband gelöst, abgetragen und mit einer Naht verschlossen. Dann wird auch der eröffnete Leistenkanal wieder vernäht und die Hautwunde verschlossen. Besteht der Leistenbruch beidseitig, muss auf beiden Seiten geschnitten werden, was meist in einer Sitzung erfolgt.

Die bei erwachsenen Patienten alternativ angewandte laparoskopische Operationsmethode (über das Schlüsselloch) wird beim Kind in der Regel nicht angewandt, weil sie bei den kleinen Patienten keinen Vorteil bietet, der den größeren apparativen und zeitlichen Aufwand sowie die höhere Komplikationsrate rechtfertigen würde.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Bei einem eingeklemmten Leistenbruch, bei dem sich der Bruchinhalt nicht zurück in die Bauchhöhle drücken lässt, muss sofort operiert werden. Andernfalls droht ein Absterben des eingeklemmten Gewebes und nachfolgend ein Darmverschluss und eine Bauchfellentzündung.

Bei einem nicht eingeklemmten Bruch ist der Eingriff nicht so dringlich und ein günstiger Operationszeitpunkt kann abgewartet werden. Allerdings müssen Sie dann die Symptome einer Brucheinklemmung kennen und bei Ihrem Kind darauf achten, um dann schnell zu reagieren. Daher ist es sinnvoll den Operationszeitpunkt möglichst bald zu wählen.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Bei Kindern wird der Eingriff immer in Vollnarkose vorgenommen (Verweis: Vollnarkose).

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Der Eingriff dauert etwa 20 bis 30 Minuten.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Da der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen wird, prüft der Narkosearzt (Anästhesist) vorher die Narkosefähigkeit Ihres Kindes. Würde die Vollnarkose ein zu großes Risiko darstellen, muss der Eingriff möglicherweise verschoben werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die operative Behandlung eines Leistenbruchs ist im Kindesalter ein risikoarmer Eingriff. Wie bei jedem operativen Eingriff können Komplikationen natürlich nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden.
Über solche seltene Komplikationen wie Verletzungen von Nerven, Gefäßen, Samenleiter oder Darm oder Entzündungen wird Ihr Arzt Sie vor der Operationen umfassend aufklären.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

6 Stunden vor dem Eingriff sollte Ihr Kind nüchtern bleiben, d.h. nichts essen oder trinken und auch kein Kaugummi kauen.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Leistenoperation bleibt Ihr Kind nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis es fit genug für den Heimweg ist. Die Narkose wird relativ schnell nachlassen, sodass Ihr Kind bald wieder ansprechbar und munter ist.
24 Stunden nach dem Eingriff muss zu Hause immer eine Aufsichtsperson anwesend sein.

Eine gewisse körperliche Schonung ist - soweit bei den kleinen Patienten möglich - wünschenswert. Spätestens nach 10 Tagen kann Ihr Kind meist wieder den Kindergarten oder die Schule besuchen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie mit Ihrem Kind zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. Im Interesse Ihres Kindes sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten.
Hat Ihr Kind Fieber, klagt über starke Schmerzen oder beobachten Sie eine starke Rötung des Wundbereiches sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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