Nasennebenhöhlen-Operationen

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
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Die Nase hat die wichtige Aufgabe, die Atemluft zu regulieren, zu befeuchten, zu erwärmen und zu reinigen. Durch gutartige Wucherungen der Schleimhaut, die aus den Nasennebenhöhlen in die Nasenhaupthöhle wachsen, durch chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Verkrümmungen der Nasenscheidewand kann die Nasenatmung dauerhaft behindert sein. Dies hat weitreichende Folgen. Durch die verstärkte Mundatmung werden die Schleimhäute von Rachen, Luftröhre und Bronchien stärker belastet, was zu gehäuften Halsentzündungen und Entzündung der tieferen Atemwegen (Bronchien) führen kann. Weiterhin werden die Nasennebenhöhlen möglicherweise durch Polypen verlegt, was zur Belüftungsstörung führt. Daraus resultieren immer wieder Nasennebenhöhlenentzündungen. Da die Nasenatmung auch wichtig für die Belüftung des Ohres ist, kann es auch zu Ohrenentzündungen und Hörproblemen kommen.

Nasenpolypen können meist ambulant entfernt werden. Operationen der Nasennebenhöhlen erfordern oft einen stationären Aufenthalt.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Die Entfernung der Nasenpolypen erfolgt mit der sogenannten „Polypenschlinge“. Das ist eine Art Metallschlinge, die der Arzt durch die Nase einführt und über den Polypen legt. Die Schlinge wird dann so lange zusammengezogen, bis der Polyp abgetrennt ist. Alternativ können die Polypen auch mit dem Laser entfernt werden. Nach der Abtragung wird die Nase zur Stillung der Blutung für 1 - 2 Tage "tamponiert“.
Besteht gleichzeitig eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen können eventuell auch die Ausführungsgänge der Stirn- und Kieferhöhle erweitert werden, damit mehr Luft in die Nasennebenhöhlen gelangt und eitriges Sekret besser abfließen kann.
Bei einer Beteiligung der Nasennebenhöhle reicht die alleinige Polypenbehandlung manchmal nicht aus und es muss gleichzeitig erkrankte Schleimhaut aus den Nasennebenhöhlen entfernt werden (sogenannte Nasennebenhöhlensanierung). Auch dieser Eingriff erfolgt heute mit einem Endoskop (Spiegelgerät) durch die Nase, es wird aber ggf. zu einem stationären Aufenthalt von etwa einer Woche geraten. Wird die Entzündung der Nasennebenhöhle nicht mitbehandelt besteht die Gefahr, dass die Polypen wieder auftreten.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Solange die Polypen keine Beschwerden machen, brauchen sie nicht operiert werden. Häufig wird der Versuch gemacht, die Polypen durch kortisonhaltige Nasensprays zu behandeln. Sobald sich aber negative Folgen der Polypen bemerkbar machen wie dauerhaft behinderte Nasenatmung, Nasennebenhöhlenentzündungen oder gehäufte Atemwegsinfektionen, wird der Arzt zu einer operativen Entfernung der Polypen raten.
Insbesondere bei einseitigen Polypen muss auch an die Möglichkeit eines bösartigen Tumors gedacht werden. Das entfernte Polypengewebe wird daher immer feingeweblich untersucht.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Einzelne Polypen können in einer örtliche Betäubung abgetragen werden. Bei einer Nasennebenhöhlensanierung ist in der Regel eine Vollnarkose notwendig.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Werden lediglich Polypen entfernt, dauert der Eingriff nur wenige Minuten. Sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Nasenatmung wie Nasenwandbegradigung, Nasennebenhöhlensanierung oder Laserbehandlung von Nasenschwellkörpern erforderlich, kann der Eingriff je nach anatomischen Gegebenheiten auch ein bis zwei Sunden dauern.

Ob die Entfernung der Polypen bei Ihnen ausreicht, oder ein größerer Eingriff mit stationärem Aufenthalt erforderlich ist, kann der Arzt nur anhand des individuellen Befundes entscheiden.
Soll der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen werden, wird der Narkosearzt vorher die Narkosefähigkeit prüfen. Würde die Narkose ein zu großes Risiko darstellen, muss von dem Eingriff abgesehen werden oder eine alternative Betäubungsform gewählt werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die alleinige Entfernung von Polypen gilt als sehr risikoarmer Eingriff. Trotzdem lassen sich wie bei jedem operativen Eingriff Komplikationen nicht hundertprozentig ausschließen.
Über die Art und Häufigkeit der Komplikationen wie Nachblutungen und Entzündungen wird Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff umfassend aufklären.
Auch wenn die Sanierung der Nasennebenhöhle dank der Endoskopie (Spiegelung) heute wesentlich schonender ist, wird der Eingriff aufgrund der räumlichen Nähe zu empfindlichen Strukturen wie Gehirn und Augen als nicht ganz ungefährlich angesehen. Er gehört daher in die Hand des besonders erfahrenen Facharztes und wird ggf. stationär vorgenommen. Auch hier wird der Arzt Sie umfassend über Risiken und mögliche Komplikationen aufklären.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Wird der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen, sollten Sie in Absprache mit dem Narkosearzt vor dem Eingriff nüchtern bleiben, d.h. nichts essen oder trinken, nicht rauchen und auch keinen Kaugummi kauen. Nehmen Sie wegen anderer Erkrankungen regelmäßig Medikamente, sollten Sie den Arzt bzw. Anästhesisten rechtzeitig vorher darüber informieren, da einige Medikamente wie z.B. blutverdünnende Substanzen einige Tage vor dem Eingriff abgesetzt werden sollten.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Polypenentfernung bleiben Sie nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fitt für den Heimweg fühlen. Sie sollten am Tag des Eingriffs nicht selbst Auto fahren und sollten sich auch nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machen. Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden abholen oder nehmen Sie ein Taxi nach Hause. Nach einer Vollnarkose sollte über einen Zeitraum von 24 Stunden immer jemand anwesend sein. Der Operateur sollte für Sie 24 Stunden erreichbar sein.

Die Tamponade wird für etwa 1 - 2 Tage in der Nase belassen und dann vom Arzt herausgezogen. In dieser Zeit können Sie nur durch den Mund atmen, was etwas unangenehm sein kann. Manchmal werden auch kleine Atmungsröhrchen eingsetzt.

Ganz entscheidend für den Behandlungserfolg ist die konsequente Nachbehandlung. Hierfür wird der Arzt Ihnen detaillierte Anweisungen zur Nasenpflege geben, die Sie genau befolgen sollten.

Natürlich will man auch verhindern, dass die Nasenpolypen erneut auftreten. Aus diesem Grund wird der Arzt Ihnen wahrscheinlich für einen längen Zeitraum die Anwendung eines kortisonhaltigen Nasensprays bzw. manchmal auch die Einnahme von Kortisontabletten empfehlen. Alles was die Schleimhaut zusätzlich schädigt wie Rauchen, ätzende Dämpfe oder Alkohol sollten Sie in der ersten Zeit möglichst meiden. Liegt dem ganzen Geschehen eine Allergie zugrunde, muss diese diagnostiziert und konsequent behandelt werden.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen und auch die folgenden Termine unbedingt einhalten.
Bei Fieber, starken Blutungen oder starken Schmerzen sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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