Blutentnahme ohne Herumgestocher

Gerade bei Kindern mit ihren noch dünnen tiefliegenden Venen ist es für den Arzt oft schwierig, bei einer Blutentnahme das Blutgefäß mit der Nadel richtig zu treffen – zudem die Kleinen oft auch noch herumzappeln. US-amerikanische Wissenschaftler haben jetzt eine Methode entwickelt, mit der man die Blutentnahme vereinfachen kann.
Bei der Blutentnahme muss die Nadel genau von oben auf die Vene treffen. Gelingt dies nicht, rollt das Gefäß zur Seite weg und es muss ein neuer Versuch gestartet werden. Dies ist für den Patienten nicht nur unnötig schmerzhaft, sondern kann in einer Notsituation auch zu lange dauern.
Wesentlich einfacher für den Arzt wäre die Prozedur, wenn er die Gefäße am Arm nicht nur durch Tasten erahnen, sondern auch sehen könnte. Dies ermöglicht jetzt der sogenannte „Venen-Kontrast-Verstärker“, der von Wissenschaftlern von der Universität von Tennessee in Memphis, USA, entwickelt wurde.
Kernstück der Apparatur ist eine Infrarotkamera, die die Haut mit Infrarotlicht bestrahlt. Die Licht wird vom Blut in den Venen stark absorbiert und von dem umgebenden Gewebe zurückgeworfen (reflektiert). Auf diese Weise entsteht ein Bild, auf dem die Adern dunkel und das restliche Gewebe hell erscheint.
Das entstanden Bild wird anschließend an einen Rechner geschickt, der mit einem speziellen Bildbearbeitungsprogramm den Kontrast zwischen Venen und Gewebe noch verstärkt. Ein Videoprojektor überträgt das Bild in Echtzeit so zurück auf die Haut, dass die Lage der Venen genau mit der Projektion übereinstimmt. Jetzt braucht der Arzt quasi unter Sichtkontrolle nur noch zustechen.
Mit dem neuen Verfahren können Gefäße erfasst werden, die bis zu 8 mm unter Haut liegen. Inzwischen ist es bereits gelungen, die notwendige Apparatur auf die Größe eines Schuhkartons zu schrumpfen, so dass es in Zukunft auch in Notarztwagen zum Einsatz kommen kann.

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