Ohrenkorrekturen

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

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Wenn die Ohrmuschel mehr als 30° vom Kopf absteht, spricht man von abstehenden Ohren. Oft wird diese Formvariante der Ohren als sehr störend empfunden. Die Folge sind unter Umständen Minderwertigkeitskomplexe und eine Beeinträchtigung des Selbstbewusstseins. Gerade Kinder sind aufgrund ihrer „Segelohren“ oft massiven Hänselein ausgesetzt. Das „Anlegen“ der Ohren gehört daher mit zu den häufigsten kosmetischen Operationen.
Ursache ist meist eine angeborene Verformung der Ohrknorpel bzw. eine asymmetrische Entwicklung der einzelnen Knorpelanteile.
Durch einen relativ kleinen Eingriff lassen sich Fehlstellungen wie abstehende Ohren oder auch zu große und asymmetrische Ohrmuscheln korrigieren. Das Anlegen abstehender Ohren wird als Otopexie bezeichnet, die Verkleinerung zu großer Ohren als Otoplastik. Ziel der Operation ist in beiden Fällen ein harmonischer wohlproportionierter Gesamteindruck.
Bei einem Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgen sind Sie mit diesem kosmetischen Eingriff in besten Händen, da er aufgrund seiner Ausbildung besonderes gut mit den anatomischen Gegebenheiten im Bereich des Gesichtes vertraut ist. Eine Ohrenkorrektur kann in der Regel ambulant vorgenommen werden.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Vor der eigentlichen Operation wird sich der Arzt intensiv mit der Anatomie Ihrer Ohren beschäftigen. In den meisten Fällen ist die Hautfältelung der Ohrmuschel (die sogenannte Anthelix) zu schwach ausgebildet oder sie fehlt ganz.
Der Ohrknorpel muss hier neu geformt und in dieser Form dann fixiert werden. Beiderseits abstehende Ohren können nacheinander während eines Eingriffes korrigiert werden.
Der Eingriff erfolgt in Rückenlage mit leicht erhöhtem Kopf. Gesicht und Haaransatz werden mit desinfizierenden Lösungen gewaschen. Die Haare und der übrige Körper werden mit sterilen Tüchern abgedeckt, das Gesicht bleibt frei.
Zuerst wird meist ein Hautschnitt an der Rückseite der Ohren am Übergang vom Kopf zum Ohr gemacht und soviel Haut und Knorpelgewebe wie nötig entfernt, um die Ohren in den gewünschten Winkel zum Kopf zu bringen. Zum Entfernen des überflüssigen Knorpelgewebes kann auch eine feine Diamantschleifkopf-Fräse eingesetzt werden. Zusätzlich ist es manchmal nötig, das Ohr durch Nähte zwischen Knorpel und Knochenhaut des Schädels in der gewünschten Position zu fixieren.
Die Knorpelentfernnung ist nicht immer erforderlich, so dass es ausreichend sein kann, nur mit einer speziellen Nahttechnik den Knorpel zu biegen. Das Ergebnis wird anschließend durch eine besondere Verbandstechnik (sogenannte Pflasterzügel) gesichert.
Zum Abschluss der Operation werden die Hautschnitte vernäht. Sie bekommen dann einen festen turbanähnlichen Mützen- oder Kopfverband.


Bei der Ohrenverkleinerung wird an der Oberkante der Ohrmuschel ein Hautschnitt gesetzt. Anschließend löst der Operateur vorsichtig die Haut auf der Vorderseite und verkleinert den Ohrknorpel durch spezielle Schnitte. Der entsprechende Hautüberschuss auf der Rückseite wird entfernt und die Knorpelränder wieder miteinander vernäht. Zusätzlich kann eine Verkürzung der Ohrläppchen erfolgen.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Ob Sie mit Ihrer Ohrenform zufrieden sind oder eine Änderung wünschen, ist natürlich allein Ihre Entscheidung. Der Arzt kann hier nur als Berater fungieren und Ihnen die Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen.
Bei Kindern empfiehlt sich der Eingriff im 5. Lebensjahr kurz vor der Einschulung. Auf diese Weise bleiben den Kindern verletzende Hänselein durch Schulkameraden von vornherein erspart. Wünschenswert ist, dass das Kind selbst mit dem Eingriff einverstanden ist, da die Kooperation dann meist wesentlich besser ist. Häufig werden die Kinder auch erst zu Beginn der Pubertät vorgestellt. Mit zunehmender Eitelkeit steigt auch die Kooperationsbereitschaft. Selbstverständlich kann eine Otopexie auch im Erwachsenenalter vorgenommen werden.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Bei Erwachsenen und Schulkindern wird der Eingriff in der Regel in örtlicher Betäubung vorgenommen (Verweis: örtliche Betäubung). Hierzu ist ein kleiner, kaum schmerzhafter Stich hinter dem Ohrläppchen erforderlich. Meist wird Ihnen zusätzlich eine Beruhigungsspritze angeboten, die Sie für die Dauer des Eingriffs in eine Art Dämmerschlaf versetzt.
Bei kleineren Kindern wird in Vollnarkose operiert.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Der Eingriff dauert etwa ein bis zwei Stunden.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Bei Kindern sollte man mit dem Anlegen der Ohren etwa bis zum fünften Lebensjahr abwarten, da vorher die Ohrform noch nicht komplett ausgebildet ist. Der Narkosearzt wird vorher die Narkosefähigkeit prüfen. Wäre eine Vollnarkose mit einem zu großen Risiko verbunden, muss eventuell auf den Eingriff verzichtet oder auf eine örtliche Betäubung ausgewichen werden.
Da es sich nicht um einen lebenswichtigen Eingriff handelt, sollten Sie (bzw. Ihr Kind) zum Zeitpunkt des Eingriffes völlig gesund sein, andernfalls muss die Operation verschoben werden.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

In der Hand des erfahrenen Facharztes ist eine Ohrenkorrektur ein relativ risikoarmer Eingriff.
Trotzdem lassen sich Komplikationen wie bei jedem operativen Eingriff nicht völlig ausschließen. Über sehr seltene Komplikationen wie Blutergussbildungen, Wund- und Knorpelinfektionen wird der Arzt Sie vor der Operation umfassend aufklären.

Manchmal bildet sich ein Bluterguss hinter dem Ohr, der punktiert werden muss. Nur in Ausnahmefällen ist dadurch eine erneute Operation erforderlich.

Eine vorübergehende Störung der Berührungsempfindlichkeit im Bereich des Ohres ist normal, und verschwindet nach einiger Zeit von selbst wieder.
Die endgültige Ohrform lässt sich wegen der noch bestehenden Restschwellung erst nach 2-3 Monaten beurteilen.
Das Operationsergebnis kann aufgrund des individuell sehr unterschiedlichen Heilungsverhaltens nie genau vorausgesehen werden. So kann sich das Ergebnis in seltenen Fällen durch Narbenzug oder Rückstellkräfte des Knorpels so verändern, dass das Ohr weiterhin absteht. Dies kann meist durch einen zweiten Eingriff korrigiert werden.


Eine leichte Trockenheit des Auges nach der Operation ist normal. Bei sehr ausgeprägter Rötung oder Reizung des Auges, sollten Sie aber eine augenärztliche Untersuchung vornehmen lassen.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Nehmen Sie wegen anderer Erkrankungen regelmäßig Medikamente ein, sollten Sie den Arzt bzw. Anästhesisten rechtzeitig vorher darüber informieren, da einige Medikamente wie . blutverdünnende Substanzen (z.B. Aspirin®, ASS) etwa zwei Wochen vor dem Eingriff abgesetzt werden sollten.
Wird der Eingriff in Vollnarkose vorgenommen, sollten Sie (bzw. Ihr Kind) am Tag des Eingriffes 6 Stunden vor der Anästhesie nichts mehr essen und keine trüben Flüssigkeiten mehr trinken! 2 Stunden vor der Anästhesie sollten auch keine klaren Flüssigkeiten mehr getrunken werden. (Ausnahme: Vorbereitungstablette(n) mit etwas Wasser) Wenn Sie (oder Ihr Kind) morgens Medikamente einnehmen, besprechen Sie bitte mit Ihrem Anästhesisten, welche Medikamente vor der Anästhesie noch eingenommen werden können.
Um die Wundheilung zu verbessern, sollten Sie ein bis zwei Wochen vor dem Eingriff mit dem Rauchen aufhören und nicht eher als zwei Wochen nach der Operation wieder damit wieder anfangen. Noch besser ist es natürlich, wenn Sie die Gelegenheit nutzen, das Rauchen gleich ganz aufzugeben.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Auch bei der ambulanten Ohrenkorrektur bleiben Sie nach dem Eingriff noch für einige Zeit unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fit für den Heimweg fühlen. Sie sollten am Tag des Eingriffs nicht selbst Auto fahren und sollten sich auch nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machen. Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden abholen und nehmen Sie ggf. ein Taxi nach Hause. Nach einer Vollnarkose oder auch nach einer Analgosedierung (Tiefschlaf) sollten die Patienten bis zu 24 Stunden danach keine Maschinen bedienen oder am Verkehr teilnehmen. Am Operationstag selbst sollte für eine Betreuung gesorgt sein.

Anstrengende körperliche Tätigkeiten sollten Sie in den ersten Tagen vermeiden. In den ersten Tagen auftretende Wundschmerzen können mit handelsüblichen Schmerzmitteln gelindert werden.
Der turbanähnliche Kompressionsverband muss für etwa eine Woche getragen werden. Etwa nach 7-10 Tagen werden die Fäden entfernt. Auch danach sollten Sie (oder Ihr Kind) für einige Wochen insbesondere beim Schlafen und Liegen noch ein Stirnband tragen, um das Operationsergebnis zu sichern. Die Ohren dürfen in den ersten Monaten auf keinen Fall nach vorne gebogen werden, da das den Erfolg zunichte machen würde.
Um einer Knorpelinfektion vorzubeugen, verschreibt der Arzt eventuell Antibiotika, die Sie nach Vorschrift einnehmen sollten.
Auf das Tragen von Ohrringen sollten Sie im ersten Monat nach der Operation verzichten. Bei Brillenträgern empfiehlt es sich für diesen Zeitraum auf Kontaktlinsen umzusteigen oder die Brille mit Klebeband zusätzlich an der Schläfe zu befestigen.

Erwachsene können in der Regel nach 3-4 Tage wieder ihre gewohnte Tätigkeit aufnehmen, Kinder nach einer Woche wieder zur Schule gehen. Sie sollten die Lehrer aber um besondere Aufmerksamkeit in den Sport- und Spielstunden bitten, da Prellungen und Biegungen am Ohr auf jeden Fall noch vermieden werden müssen.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs, wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten.
Bei Fieber, starken Schmerzen oder Nachblutungen sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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