Platzhalter bei verengtem Wirbelkanal

Häufig liegt dem Kreuzschmerz eine Verengung des Wirbelkanals zugrunde, was dazu führt, dass Rückenmark und Nervenwurzel zusammengedrückt und eingeklemmt werden. Durch ein neues, in den USA entwickeltes Operationsverfahren gelingt es, durch Einsetzen eines Platzhalters den Nerven wieder Luft zu verschaffen.
Die Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose) macht sich meist durch diffuse, in die Beine ausstrahlende Rückenschmerzen bemerkbar, die sich typischerweise durch Gehen und Stehen verstärken. Zusätzlich können ein Taubheitsgefühl und Kribbeln im Bereich von Gesäß, Oberschenkeln und Waden oder eine Schwäche der Muskulatur hinzukommen. Erleichterung empfindet der Patient meist beim Sitzen und Liegen, vorwärts Beugen oder Abstützen der Füße.
Manche Patienten kommen bereits mit einem zu engen Wirbelkanal zur Welt. Meistens entsteht die Verengung aber durch Alterungsprozesse mit einer vermehrten Anlagerung von Knochen rund um den Wirbelkanal. Während bei den unter 50-jährigen am häufigsten der Bandscheibenvorfall Anlass für eine Wirbelsäulen-Operation ist, steht bei den Älteren die Verengung des Wirbelkanals an erster Stelle.
Bisherige Operationen waren relativ aufwendig, da in einer etwa einstündigen Operation der Wirbelkanal eröffnet und Gewebeanteile entfernt werden mussten, um den Wirbelkanal zu erweitern.. Bei der neuen Operationstechnik wird ein etwa ein Zentimeter großer Platzhalter aus Titan dauerhaft zwischen die Dornfortsätze der betroffenen Lendenwirbel eingesetzt. Der dafür erforderliche Eingriff dauert nur etwa 10 Minuten und kann in örtlicher Betäubung erfolgen. Meist verspüren die Patienten schon kurze Zeit nach dem Eingriff eine Erleichterung und können sich wieder normal bewegen.
Der Eingriff sollte allerdings möglichst frühzeitig erfolgen. Sind die Symptome schon so weit fortgeschritten, dass auch das Vorbeugen des Körpers keine Erleichterung mehr bringt, muss meist doch nach der herkömmlichen Methode operiert werden.

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