Fettabsaugung (Liposuktion)

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

Hartnäckige Fettpolster im Bereich von Bauch, Hüften, Po oder Oberschenkel können manchmal jeder Diät trotzen und lassen sich auch durch sportliche Aktivitäten kaum beeinflussen. Grund ist eine meist genetisch vorbestimmte Überzahl an Fettzellen in diesen Körperregionen, also eine Fettfehlverteilung.
Durch Absaugen lassen sich diese überflüssigen Fettdepots reduzieren, so dass das Gesamtkörperbild insgesamt harmonischer erscheint.
Die Fettabsaugung ist heute die am häufigsten durchgeführte ästhetische Operation. Dank neuer Betäubungsverfahren und schonender Technik kann dieser Eingriff heute in den meisten Fällen auch ambulant vorgenommen werden.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Zuerst werden über dicke Nadeln (Kanülen) mehrere Liter einer speziellen Flüssigkeit in das zu behandelnde Gebiet gepumpt, bis das Unterhautfettgewebe wie eine Wassermelone prall gefüllt ist. Die in der Flüssigkeit enthaltenen Inhaltstoffe sorgen für eine Betäubung sowie für ein Zusammenziehen der Gefäße, wodurch die Blutungsgefahr verringert wird. Gleichzeitig werden die Fettzellen gelöst und verflüssigt, so dass sie dann über stumpfe Hohlnadeln, die im Gewebe hin und her bewegt werden, abgesaugt werden können.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Eine Fettabsaugung kommt bei umschriebenen Fettansammlungen in „Problemzonen“ wie z.B. die sogenannten Reiterhosen bei Frauen oder dem Rettungsring an den Hüften bei Männern in Frage. Ob der Eingriff in Ihrem speziellen Fall erfolgversprechend ist und welches Behandlungsziel realistischerweise erreicht werden kann, wird der Arzt in einem umfassenden Aufklärungsgespräche mit Ihnen im Vorfeld abklären.

Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Die Fettabsaugung wird in einer besonderen Form der örtlichen Betäubung – der sogenannten Tumeszenz-Anästhesie –durchgeführt. Dazu werden eine oder mehrere dickere Nadeln (Kanülen) in dem zu behandelnden Bereich eingestochen, über die dann mehrere Liter einer speziellen Mischung aus Kochsalzlösung, Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) und einem körpereigenen Hormon (Adrenalin) in das Fettgewebe geleitet wird. Nach einer Einwirkzeit von 30 bis 60 Minuten ist das Gebiet ausreichend betäubt. Treten während des Eingriffs doch einmal Schmerzen auf, können zusätzliche Schmerzmittel verabreicht werden.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Der Eingriff dauert einschließlich Einwirkzeit der Betäubungsmittel etwa eine Stunde. Die Dauer hängt aber entscheidend von der Menge des abgesaugten Fetts ab.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Die Fettabsaugung ist nicht zur Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Menschen geeignet und bringt auch keine Besserung bei Stoffwechselstörungen, die durch das Übergewicht bedingt sind.
Voraussetzung für die Operation ist, dass Sie zum Zeitpunkt des Eingriffs völlig gesund sind und sich körperlich fit fühlen.
Bei Neigung zu allergischen Reaktionen und Blutgerinnungsstörungen wird man Ihnen von dem Eingriff eher abraten.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Bei einem gesunden Menschen gilt die Fettabsaugung bei der heutigen Technik als sehr risikoarme Methode
Trotzdem lassen sich Komplikationen nicht hundertprozentig ausschließen. Über mögliche seltene Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Durchblutungsstörungen oder Narbenbildungen wird Sie der Arzt vor dem Eingriff umfassend aufklären.

Nach dem Eingriff können durch kleine Nachblutungen „blaue Flecken“ entstehen, die sich jedoch in der Regel nach 2-4 Wochen von selbst wieder zurückbilden. Auch leichtere Schwellungen im Operationsbereich sind für einen Zeitraum von 3-8 Wochen als normal anzusehen. Für einen Zeitraum von bis zu 9 Monaten können ein Spannungsgefühl und eine gewisse Überempfindlichkeit im operierten Gebiet auftreten. Die ersten Tage nach dem Eingriff haben Sie eventuell auch ein Muskelkater-ähnliches Gefühl.
Manchmal tritt auch ein Kribbel- oder Taubheitsgefühl im Operationsgebiet auf, das in der Regel nach wenigen Monten von selbst wieder verschwindet.

Für einige Tage wird noch Wundflüssigkeit aus den Einstichsstellen austreten. Dies ist keine Komplikation, sondern ein gewünschter Effekt.

Ein Erfolgsgarantie kann Ihnen der Arzt vor der Operation nicht geben. Entspricht das Ergebnis nicht Ihren Vorstellungen, sind eventuell Folgeeingriffe möglich. Das endgültige Ergebnis ist aber frühestens nach 4 - 6 Monaten zu beurteilen.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Um die Wundheilung zu verbessern, sollten Sie möglichst schon einige Wochen vor dem Eingriff (und auch danach) mit dem Rauchen aufhören.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

  Auch bei der ambulanten Operation bleiben Sie nach dem Eingriff noch für einige Stunden unter Beobachtung – so lange bis Sie sich fitt für den Heimweg fühlen. Sie dürfen am Tag des Eingriffs nicht selbst Auto fahren und sollten sich auch nicht alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg machen. Lassen Sie sich von Angehörigen oder Freunden abholen oder nehmen Sie ein Taxi nach Hause.
Direkt nach der Absaugung wird eine Art Mieder angelegt, das einen gleichmäßigen Druck auf das Operationsgebiet ausübt. Über die genaue Tragedauer wird Sie Ihr Arzt informieren. Meist muss das Mieder in den ersten 14 Tagen Tag und Nacht getragen werden, dann noch weitere 14 Tage tagsüber.

  In der Regel wird Ihnen der Arzt zur Vorbeugung von Venenverschlüssen (Thrombosen) und Lungenembolien über etwa 5 Tage ein Mittel verschreiben, dass Sie unter die Haut spitzen müssen. Manchmal wird auch ein vorbeugendes Antibiotikum verordnet.

Für 2 bis 4 Wochen sollten Sie schwere körperliche Arbeit und übermäßige sportliche Aktivitäten vermeiden. Trotzdem sollten Sie sich aber nach dem Eingriff ausreichend bewegen, da dadurch die Wundheilung und Entstauung gefördert wird.

Eine direkte Sonneneinstrahlung sowie Solarium- und Saunabesuch sind für etwa 6 Wochen tabu.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten..

Bekommen Sie zu Hause Schmerzen, Fieber oder Nachblutungen sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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