Abschleifen und Schälbehandlungen

Wichtiger Hinweis:
Die Beschreibung der Eingriffe wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Es kann sich jedoch nur um einen Überblick handeln, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zur weitergehenden Information dienen die Webseiten der Leistungserbringer und das persönliche Arzt-Gespräch bzw. die OP – Aufklärung in der jeweiligen operierenden Einrichtung.
Die Verantwortlichen für die Inhalte dieser Website übernehmen keine Gewährleistung für die Vollständigkeit und Korrektheit der Angaben, da ständige Veränderungen, Weiterentwicklungen und Konkretisierungen infolge wissenschaftlicher Forschung oder Anpassung der Leitlinien durch die medizinischen Fachgesellschaften erfolgen.

Aknenarben, unschöne braune Altersflecken oder grobe Poren – viele Menschen fühlen sich durch solchen Veränderungen im Gesicht stark beeinträchtigt.
Vielfach hilft es in solchen Fällen, die oberste Hautschicht abzutragen. Dadurch wird eine oberflächliche Wunde gesetzt, die Hautneubildung angeregt und es resultiert meist ein deutlich verbessertes Hautbild.
Zur Verfügung stehen heute die sogenannte Dermabrasio (mechanisches Abschleifen der Haut), das chemische Peeling mit verschiedenen Substanzen oder auch die Laserbehandlung.
Alle diese Maßnahmen gehören in die Hand des Facharztes, da sie bei unsachgemäßer Anwendung unter Umständen zu bleibenden Schäden an der Haut führen können.

Was geschieht bei diesem Eingriff?

Bei der operativen Schälbehandlung (Dermabrasio) wird die oberste Hautschicht mit einer Art Schleifmaschine mit motorgetriebenen rotierenden Bürsten und Fräsen hochtourig abgeschliffen. Dabei werden Umdrehungen von bis zu 60.000 Umdrehungen in der Minute erreicht. Mit einer Lupenbrille verschafft sich der Arzt dabei bessere Sicht. Während des Schleifvorgangs wird die Haut mit Kochsalzlösung gekühlt. Bei diesem Verfahren lässt sich die Behandlungstiefe besonders gut kontrollieren.

Beim chemischen Peeling kommen verschiedene Substanzen zum Einsatz: Beim Phenol Peeling wird Phenollösung auf die zu behandelnde Haut aufgetragen und mit luftdichten Klebestreifen bedeckt. Jetzt heißt es 24 Stunden abwarten. Dem in dieser Zeit auftretenden intensiven brennenden Schmerzen wird mit Schmerz- und Beruhigungsmitteln entgegengewirkt. Nach 24 Stunden werden die Klebestreifen dann entfernt und es kommt eine offene oberflächliche Wunde zum Vorschein, die mit Puder trockengehalten wird. Nach etwa einer Woche fällt der Wundschorf ab und darunter erscheint die neue rosarote Hautschicht.

Eine etwas „mildere“ Form des chemischen Peelings ist die Verwendung von Trichloressigsäure (TCA). Die Substanz wird eingerieben und das Gebiet dann mit Salbe geschützt. Die Tiefenwirkung ist deutlich geringer als bei Verwendung von Phenol.

Auch mit dem Laser kann die oberste Hautschicht abgetragen werden (Verweis: Laserbehandlungen)

Über die Risiken und Nebenwirkungen der Peeling-Substanzen sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt. Sowohl beim Phenol-Peeling als auch beim TCA-Peeling ist darauf zu achten, dass der Operateur einen hohen Erfahrungswert bezüglich dieser Verfahren aufweisen kann.

Wann rät Ihnen der Arzt zu diesem Eingriff?

Die operative Schälbehandlung (Dermabrasio) wird vor allem zu Behandlung von Aknenarben oder anderen Narben empfohlen. Auch feine bis mitteltiefe Fältchen rund um den Mund können mittels Dermabrasio behandelt werden.
Das chemische Peeling und die Laserbehandlung wird zur Behandlung von Hautunebenheiten, Pigmentstörungen (z.B. braune Altersflecken) und z.T. auch zur Abmilderung von Falten empfohlen.
Welche Methode bei Ihrem speziellen Hautproblem in Frage kommt, muss individuell entschieden werden. Hier sollten Sie sich auf das Urteil eines erfahrenen Facharztes verlassen.

  Welche Betäubungsmethode wird in der Regel angewandt?

Je nachdem wie groß das Behandlungsgebiet ist, wird die operative Schälbehandlung in örtlicher Betäubung (Verweis: örtliche Betäubung), Leitungsanästhesie (Verweis: Leitungsanästhesie) oder selten auch in kurzer Vollnarkose durchgeführt. Bei sehr kleinen Hautstellen kann auch das Auftragen einer betäubenden Creme ausreichen.
Ein chemisches Peeling sehr kleiner Gebiete kann ohne Betäubung erfolgen, große Gebiete erfordern die Gabe von stark beruhigenden Medikamenten oder eine Narkose.

Wie lange dauert der Eingriff durchschnittlich?

Die Dauer des Eingriffs hängt von der Größe des zu behandelnden Gebiets ab.

Wer ist eventuell nicht für diesen Eingriff geeignet?

Nicht jede Hauterkrankung lässt sich durch eine Schälbehandlung bessern, so dass Sie sich hier auf das Urteil Ihres Hautarztes verlassen sollten.
Ein Hinderungsgrund können Infektionen der Haut sein, die erst vollständig abgeklungen sein muss. Auch eine noch „blühende“ Akne kommt für eine Schälbehandlung in der Regel nicht in Frage. Vorsicht ist eventuell auch bei bekannten Wundheilungsstörungen z.B. im Rahmen eines Diabetes geboten.

Wie ist das Risiko einzuschätzen?

Die Schälbehandlung gilt als komplikationsarmer Eingriff.
Über extrem seltene Komplikationen wie Narbenbildungen, Infektionen oder Wundheilungsstörungen wird Ihr Arzt Sie vor dem Eingriff umfassend aufklären.

In seltenen Fällen kann es zu sogenannten Pigmentstörungen kommen, d.h. die Haut bleibt im behandelten Gebiet entweder dunkler oder heller als die Umgebung. Bei der operativen Schälbehandlung ist dieses Risiko erfahrungsgemäß am geringsten.

Was müssen Sie vor dem Eingriff beachten?

Um die Wundheilung zu verbessern, sollten Sie möglichst schon einige Wochen vor dem Eingriff (und auch danach) mit dem Rauchen aufhören.
Eventuell bekommen Sie vorher von Ihrem Arzt eine Betäubungscreme mit, die sie eine Stunde vor dem Eingriff auftragen müssen. Neigen sie zu Lippenbläschen (Herpes-Infektonen) empfiehlt der Arzt möglicherweise eine vorsorgende Behandlung in Tablettenform, die Sie ein Tag vor dem Eingriff einnehmen müssen.

Was geschieht nach dem Eingriff und was ist zu beachten?

Nach der Schälbehandlung wird die oberflächliche Wunde mit einer Fettgaze abgedeckt, die für etwa 2 Tage belassen werden muss. Anschließend muss die Haut mit speziellen Pflegeprodukten behandelt werden, um die sich neu bildende Haut vor Austrocknung zu schützen und geschmeidig zu halten. Hier sollten Sie sich genau nach den Anweisungen Ihres Arztes richten.
Schon nach einigen Tagen können Sie meist Make-up anwenden, um die noch bestehenden Rötungen zu kaschieren. Allerdings sollten Sie auch hier vorher Ihren Arzt fragen.
Gegen starken Juckreiz während des Heilungsprozesses kann Ihnen der Arzt möglicherweise eine Salbe oder Tabletten verschreiben.
Nach der Abheilung muss die „neue“ Haut noch über einen Zeitraum von 6 bis 9 Monaten konsequent vor UV-Strahlung geschützt werden. Hierfür eignen sich z.B. Sonnenblocker mit höchstmöglichem Lichtschutzfaktor.

Wann findet in der Regel der nächste Arzttermin statt?

Noch am Tag des Eingriffs wird Ihr Arzt Ihnen mitteilen, wann Sie zur nächsten Kontrolluntersuchung wiederkommen sollen. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diesen Termin unbedingt einhalten..

Bekommen Sie zu Hause starke Schmerzen oder Fieber, sollten Sie umgehend mit dem Arzt Kontakt aufnehmen. Auch wenn Sie unsicher sind und noch Fragen zum normalen Heilungsverlauf haben, wird Ihnen in der Praxis niemand böse sein, wenn Sie sich telefonisch Rat holen.

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