Handverletzungen Nummer eins bei Arbeitsunfällen

Nach den Statistiken der gewerblichen Berufsgenossenschaften betreffen 40% der Arbeitsunfälle die Hand, die damit die am häufigste betroffene Körperregion darstellt. Zunehmend findet man Handverletzungen aber auch im Freizeitbereich, wobei vor allem Heimwerker betroffen sind.
Bei schwereren Handverletzungen ist in der Regel der Plastische Chirurg bzw. Handchirurg gefordert. Dies gilt z.B. für Schnittverletzungen mit Durchtrennung von Sehnen, Gefäßen und Nerven, ausgedehnte Quetschungen und Ablederungen des Haut- und Weichteilmantels sowie der Verlust einer oder mehrerer Finger. Die Eingriffe sind in der Regel technisch sehr anspruchsvoll und erfordern eine langjährige qualifizierte Ausbildung.
Dank der Fortschritte der plastischen Chirurgie und Weiterentwicklung mikrochirurgischer Methoden stehen heute vielfältige Behandlungsmöglichkeiten für diese schweren Verletzungen zur Verfügung. So gelingt es häufig, abgetrennte Finger wieder anzunähen und ausgedehnte Weichteildefekte mit sensibler belastungsfähiger Haut zu decken und auf diese Weise die wichtige Funktion der Hand wiederherzustellen.
Für die Greiffunktion der Hand ist der Daumen unersetzlich, da er als einziger Finger an die anderen Finger herangeführt werden kann. Kann ein abgetrennter Daumen nicht mehr angenäht werden, besteht heute auch die Möglichkeit, ihn durch die zweite Zehe oder Umsetzen des Zeigfingers zu ersetzen.
Moderne Forschungsansätze gehen noch weiter. So versucht man z.B., durch „Züchtung“ von Knochen oder Sehnen aus körpereigenen Stammzellen im Reagenzglas, verloren gegangene Strukturen zu ersetzen.

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