Historie

Zusammenschluß als Antworten auf Kassenverweigerung

Die Geschichte des Landesverbandes für Ambulantes Operieren in Berlin (LAO Berlin) begann 1998 mit einer umfassenden Aktion. Damals befand sich die Honorierung ambulanter Operationen und Anästhesieleistungen auf einem existenzgefährdenden Tiefpunkt. Den Patienten, die zu einer ambulanten Operation vorgesehen waren, wurden Kostenvoranschläge ausgehändigt, die sie ihrer jeweiligen Krankenkasse zur Kostenerstattung vorlegen mußten. Wenn die Kassen dies nicht akzeptierten, erfolgte die stationäre Einweisung des Patienten. Dadurch wurde den Krankenkassen der tatsächliche Bedarf an ambulanten Operationen vorgeführt.
Die Kassen mußten sich bewegen, um eine Kostenexplosion im stationären Bereich zu verhindern. Die Aktion hatte Erfolg. Es kam zum Abschluß von Strukturverträgen, in denen für bestimmte, ausgewählte Leistungen eine bessere Vergütung erfolgt. Inzwischen nehmen circa 730 ambulante Operateure daran teil. Widerstand lohnt sich.

Intelligente Förderung ambulanter OP-Leistungen

Heute gibt es Verträge mit der AOK und den Ersatzkassen - sowie ein aktuelles Problem. Im Vertrag mit der AOK sind 40 operative Eingriffe erfaßt, die mit einem relativ konstanten Punktwert vergütet werden. Erfreulicherweise ist es uns gelungen, den Katalog ambulanter Operationen bei den Ersatzkassen auf 70 Eingriffe zu erweitern. Was den Vertrag zusätzlich auszeichnet, ist eine intelligente Förderung des ambulanten Operierens. Überweist der zuweisende Kollege seine Patienten zum niedergelassenen Operateur, anstatt stationär ins Krankenhaus, erhält er für ausgewählte Operationen des Kataloges einen Sonderbonus


Betriebskrankenkassen verweigern sich

Der oben erwähnte Problemfall sind die Betriebskrankenkassen, die ihre Verträge zum Jahresende 2001 beendet haben. Wir Leistungserbringer wurden von keiner Seite darüber unterrichtet. Erst Ende März 2002 (!) erfuhren wir durch Zufall von den längst geschaffenen Tatsachen. Als Grund für die Aufkündigung der Strukturverträge geben die BKKen die Einführung des Wohnortprinzips an. Dies bedeutet, daß ehemalige Strukturvertragsleistungen nun aus dem KV Topf "Ambulantes Operieren" bezahlt werden, was einer finanziellen Einbuße von etwa 40 % gleichkommt. Die im LAO Berlin organisierten Mitglieder erbringen etwa 80 % aller Strukturvertragsleistungen und werden diesen unerträglichen Zustand mit Sicherheit nicht hinnehmen!


LAOB will sich anderen Arztgruppen öffnen

Auch für die Zukunft hat sich der LAO Berlin viel vorgenommen. Dies umfaßt in erster Linie folgende Dinge:

Verbesserung des Qualitätsmanagement, in Bezug auf Struktur und Ergebnisqualität, sowie im Hinblick auf die Patientenzufriedenheit
Sicherung und Erweiterung der Strukturverträge
Öffnung des Landesverbandes gegenüber Arztgruppen, die ebenfalls stationsersetzende Leistungen erbringen
Nur gemeinsam als starker Verband können wir die auf uns zukommenden Veränderungen aktiv mitgestalten

(Dr.med. Ansgar Pett, Vorstandsvorsitzender)

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

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