Viele urologische Eingriffe können problemlos und mit ausreichender Sicherheit ambulant – also ohne stationären Aufenthalt - vorgenommen werden. Dabei macht man sich heute vor allem die „natürlichen“ Zugangswege zu Blase und Prostata über die Harnröhre und den Darm zu nutze.
Die Blasenspiegelung (Zystoskopie) erlaubt nicht nur den direkten Blick in das Innere der Blase und der männlichen Harnröhre – auch kleine Eingriffe können unter Sicht im Inneren der Blase vorgenommen werden. Dazu gehört zum Beispiel die Entnahme von Proben aus der Blasenschleimhaut zur Abklärung chronischer Harnweginfektionen oder unklarer Beschwerden beim Wasserlassen. Auch der Verdacht auf einen bösartigen Blasentumor lässt sich auf diese Weise aus dem Weg räumen oder bestätigen.
Ein weiteres wichtiges „Behandlungsobjekt“ der Urologen ist die Vorsteherdrüse (Prostata), die beim Mann als kastaniengroße Drüse rund um die Harnröhre angelegt ist und die Samenflüssigkeit produziert. Einen wichtigen Fortschritt in der Urologie stellt hier die Ultraschalluntersuchung über den Darm dar (transrektaler Ultraschall), die zusätzlich zur Tastuntersuchung Informationen über Größe und Form der Prostata liefert. Kleinere Eingriffe an der Prostata wie die Entnahme einer Gewebeprobe können mittels Ultraschall unter Bildkontrolle erfolgen, was eine größere Sicherheit für den Patienten bedeutet.
Ein wichtiger Tumor in der Urologie ist das Prostatakarzinom. Wird es frühzeitig entdeckt, wenn die Organgrenzen noch nicht überschritten sind, bestehen heute gute Aussichten auf eine Heilung. Daher wird allen Männer jenseits des 45. Lebensjahr dringend eine jährliche Krebsvorsorgeuntersuchung empfohlen. Hierbei tastet der Arzt mit dem Finger über den Darm die Prostata ab (rektale Tastuntersuchung) und führt möglicherweise eine rektale Ultraschalluntersuchung durch. Auch die Bestimmung des „Prostata-spezifischen Antigens“ (PSA) im Blut kann der Früherkennung eines Prostatakrebses dienen. Weiterer Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung ist die Untersuchung des Stuhls auf Blutspuren, die auf einen Darmkrebs hinweisen können.
Auch Eingriffe an den äußeren Geschlechtsorganen sowie der Blase können oft ambulant vorgenommen werden.