15.02.06: BAO-MAO-Aktuell 07/06

Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten
von Professor Brökelmann


           ++++ Gesetzliche Krankenversicherung ++++

+++ Sparen hat Vorrang - die Koalition geht auf Crashkurs zu den Ärzten +++
Unbeeindruckt von der zornigen Stimmung der Ärzte an der Basis und den kritischen Stimmen bei der Anhörung des Gesundheitsausschusses bleiben das Bundesgesundheitsministerium und die Gesundheitspolitiker der großen Koalition auf hartem Sparkurs. Das höchst umstrittene Bonus-Malus-System kommt, ergänzt um eine neue Version des Kollektivregresses.
Gegen den einmal von den Kassen erwirkten Malus kann sich - und das ist bislang einmalig bei einem Sanktionsinstrument - der Arzt nicht wehren. Damit hebelt der Gesetzgeber jeglichen Rechtsschutz aus.
Quelle: Helmut Laschet, Ärzte Zeitung 13.02.2006


+++ Mehr als 2000 Ärzte aus NRW protestieren in Essen +++
Mehr als 2 000 niedergelassene Mediziner und Krankenhausärzte aus ganz Nordrhein-Westfalen demonstrierten gestern in Essen gegen ihre Arbeitsbedingungen und Einkommenssituation. Zur Protestkundgebung bei teils strömendem Regen hatte der Landesverband Nordrhein des Hartmannbundes aufgerufen. 34 Verbände hatten sich dem Aufruf angeschlossen.
Quelle: Ärzte Zeitung 9.02.2006


+++ Hoppe warnt erneut vor Arznei-Malus +++
Die Gesundheitspolitiker der Koalitionsfraktionen halten prinzipiell daran fest, dass Ärzte mehr individuelle Verantwortung für die Kosten der Arzneimittelversorgung übernehmen sollen. Dagegen hat der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Jörg Dietrich Hoppe erneut davor gewarnt, Ärzte deshalb zu bestrafen, weil sie ihren Patienten notwendige Arzneimittel verordnen.
Eine der umstrittensten Regelungen des Gesetzentwurfs, die Bonus-Malus-Regelung, soll allerdings beibehalten werden. Sie sieht vor, dass Ärzte, wenn sie bei bestimmten Indikationen ihnen vorgegebene Tagestherapiekosten überschreiten, an dem zusätzlichen Aufwand beteiligt werden. Umgekehrt können sie bei Unterschreitung einen Bonus erhalten.
"Das ist definitiv der falsche Weg", warnte gestern BÄK-Präsident Hoppe. Der vorliegende Gesetzentwurf sei kein geeigneter Beitrag für mehr Wirtschaftlichkeit in der Arzneiversorgung. Auch Bonuszahlungen seien ein zweifelhaftes Instrument. Hoppe: "Wer als Arzt rationierende Arzneimitteltherapie betreibt, sollte dafür nicht belohnt werden."
In einem "Brandbrief" an die Mitglieder des Bundestags-Gesundheitsausschusses warnte der NAV-Virchow-Bund davor, das Gesetz in der vorliegenden Form zu beschließen. Die geplante gesetzliche Beschränkung der Tagestherapiekosten treffe vor allem chronisch Kranke und solche Menschen, die an mehreren Krankheiten leiden, so der NAV-Vorsitzende Maximilian Zollner. Mit der beabsichtigten Malus-Regelung werde das Krankheitsrisiko der Bürger noch stärker auf die Ärzte verlagert.
Quelle: Ärzte Zeitung 9.02.2006

+++ Eckpunkte zur Liberalisierung: Erste Kritik +++
Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, kritisierte in der Zeitung „Die Welt" am 8. Februar 2006 verschiedene Vorschläge zur Liberalisierung des Vertragsarztrechtes. Die ,,ohnehin überbordende Bürokratie" werde weiter vergrößert. Der BÄK-Präsident unterstellte der Ministerin die Absicht, die Fachärzte aus der freiberuflichen Tätigkeit hinauszudrängen. Er lehnte auch den Plan ab, den Krankenkassen den Sicherstellungsauftrag zu übertragen.
Quelle: Schütze-Brief 9. Febr. 2006

+++ Beske: Leistungskatalog muss gekürzt werden +++
Prof. Fritz Beske hält es für unumgänglich, den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu reduzieren, um der Bevölkerung auch in Zukunft eine "bedarfsgerechte Versorgung zur Verfügung zu stellen". Die Diskussion darüber, was künftig noch von den Kassen gezahlt werden soll, müsse öffentlich geführt werden, forderte Beske.
Näheres siehe:
Beske: Der Leistungskatalog muss gekürzt werden 10.02.2006


+++ 24. März 2006: Zweiter Nationaler Protesttag in Berlin +++
Am 24. März 2006 um 12 Uhr beginnt der Protestzug durch die Stadt. Von 13.30 Uhr bis 15 Uhr wird eine große Kundgebung an einem zentralen Platz in Berlin stattfinden. Dort werden Vertreter der großen fachübergreifenden Verbände, der Arzthelferinnen und der Patienten und Selbsthilfegruppen sprechen.
Organisator ist wieder die Freie Ärzteschaft e.V. Mit dem ersten Nationalen Protesttag am 9.11.2005 in Köln hatte der Verein die Initialzündung für die jetzige mächtige Protestbewegung bewirkt.
Näheres siehe: http://www.freie-aerzteschaft.de/content/articles/1021/1022/index.html?catid=1022&artid=42542&topid=1021&nosum=1


+++ Gesundheitspolitik der Großen Koalition: die Union im Dilemma +++
Die Bürgerversicherung ist für das Bundesgesundheitsministerium eine Art Flaggschiff in der Strategie über die Weiterentwicklung unseres Gesundheitswesens.
Die Ausprägung der Bürgerversicherung und die nach ihrer Einführung mögliche weitere Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung könnten von Aspekten wie Stärkung des staatlichen Einflusses, Einschränkung der Selbstverwaltung, zumindest vorübergehende Stärkung der Position der Krankenkassen, Einengung der Freiberuflichkeit und Ausbau der ambulanten Versorgung im Krankenhaus als Weg in ein staatliches Gesundheitswesen gesehen werden.
Wenn unter diesen Aspekten politische Konstellationen und Affinitäten analysiert werden, sind folgende Überlegungen möglich:
> Die SPD ist näher an den Gewerkschaften als die Union. Gewerkschaftsfreundlich sind Institutionen mit angestellten, gewerkschaftsfähigen Mitarbeitern, gewerkschaftsfeindlich ist Freiberuflichkeit.
> Institutionen sind leichter zu steuern und zu kontrollieren als Freiberufler.
> Die fachärztliche Versorgung im Krankenhaus, nach Möglichkeit mit angestellten Ärzten, ist leichter zu steuern als eine Versorgung mit freiberuflich tätigen Fachärzten.
> Budgets erlauben eine Finanzplanung ohne Berücksichtigung des Versorgungsbedarfs. Sie sind für den Staat ein elegantes Instrument der Kostendämpfung.
Dies trifft genau so auf die soeben vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Eckpunkte zur "Änderung des Vertragsrechts" zu. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) werden gestärkt, die Situation von Einzelpraxen wird geschwächt, mit der Möglichkeit der Krankenkassen, Einzelverträge mit niedergelassenen Ärzten abzuschließen, wird die Position der Kassen gestärkt, verbunden mit einer Schwächung der Position freiberuflich tätiger Ärzte.
Gestärkt werden insgesamt gesundheitspolitische Zielvorstellungen der SPD. Die Union befindet sich dagegen in einem Dilemma.
Quelle: Fritz Beske, Ärzte Zeitung 10.02.2006


+++ Berliner Ärzte stellen sich gegen KV und Kassen +++
Haus- und Fachärzte in der Hauptstadt sind kampfbereiter denn je. Die Ärztevertreter haben dem Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin die Zustimmung zu Verträgen zum Ambulanten Operieren und zum Disease-Management-Programm (DMP) für Patienten mit Typ-2-Diabetes verweigert.
Einstimmig abgelehnt haben die Vertreter auch einen Vertrag zum ambulanten Operieren mit der AOK für das laufende erste Quartal. Er hätte einen Maximal-Punktwert von 4,35 Cent für geförderte Operationen vorgesehen. Die Operateure und Anästhesisten fordern 5,11 Cent. "Den Praxen geht es miserabel. Einen floatenden Punktwert akzeptieren wir mit Sicherheit nicht mehr", so die Anästhesistin Christa Stoeckel-Heilenz.
Aus wirtschaftlichen Gründen hätten zwar etliche Ärzte einem Vertrag mit den Ersatzkassen zugestimmt, bei dem der Punktwert für ambulante Operationen auf 4,35 Cent festgeschrieben war. Die Ärzte wollten jedoch ein politisches Signal setzen und lehnten auch diesen Vertrag ab. Für ambulante Operationen besteht in Berlin damit derzeit gar kein Vertrag.
Quelle: Ärzte Zeitung 13.02.2006


+++ Gesundheitsministerin gegen Steuerfinanzierung +++
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt rät davon ab, die Mitversicherung von Kindern bei den Kassen über Steuern zu finanzieren. Wenn Gesundheit von Steuern abhängig werde, werde Gesundheitspolitik abhängig von Haushaltsentscheidungen.
Quelle: Ärzte Zeitung 14.02.2006


+++ 277 Karlsruher Ärzte haben einen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben,
der auch in facharzt.de unter folgender Adresse erscheint:
http://www.facharzt.de/arzt/forum/index.html?md=view&gid=7&aid=167933&st
Dr. Axel M. Grunewald, E-Mail: info@DrGrunewald.de


+++ Zur Wiederbelebung des Generationenvertrags in der gesetzlichen Krankenversicherung: Die Freiburger Agenda Stefan Fetzer Bernd Raffelhüschen +++
Schlussbemerkungen und Ausblick
Von einem Generationenvertrag, bei dem vornehmlich die jungen Erwerbstätigen die mit höherer Wahrscheinlichkeit kranken Alten versorgen, kann beim gegenwärtigen Zustand der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland keine Rede sein. Stattdessen handelt es sich viel eher um einen Selbstbedienungsladen heute lebender Generationen auf Kosten der zukünftigen Beitragszahler. Tatsächlich ist nämlich kein einziger Jahrgang im Durchschnitt bereit, den erwarteten Barwert aller Behandlungskosten durch eigene Beiträge zu bezahlen.
Insgesamt beziffern sich die Lasten für zukünftige Beitragszahler auf etwa zwei Bruttoinlandsprodukte. Dies ist schlichte Zechprellerei zu Lasten zukünftiger Generationen. Mit Hilfe der Freiburger Agenda kann es gelingen, den Generationenvertrag partiell wiederherzustellen und für das deutsche Gesundheitssystem einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen. Die dazu notwendigen Reformschritte sind allerdings einschneidend, denn es wäre nötig, alle Zahnarzt- und Zahnersatzleistungen aus dem Leistungskatalog der GKV zu streichen, einen absoluten Selbstbehalt für ambulante Leistungen und Medikamente in Höhe von fast 1000 Euro und eine über wettbewerbs- und ordnungspolitische Regeln stattfindende Reduzierung des Kostendrucks im stationären Sektor zu implementieren.
Alles in allem ist es allerdings keine frohe Botschaft, die von den Trägern der Politik zu verkünden wäre, zumal selbst die drastischen Schritte der Freiburger Agenda nicht einmal wirkliche Nachhaltigkeit und damit langfristig stabile Beitragssätze in der GKV erzeugen können.
Näheres siehe: http://www.vwl.uni-freiburg.de/fakultaet/fiwiI/page/down/forschung/103_02_fetzer_raffelhueschen.pdf


+++ Gesundheitsreform: Fachärzte plädieren für Grund- und Wahlleistung +++
Die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände hofft auf die Einsicht der Politik, dass nur noch eine grundlegende Reform nachhaltige Wirkung zeigen kann.
Die GFB, die Dachorganisation von 27 fachärztlichen Berufsverbänden, hat ein „Grundsatzpapier zur nachhaltigen Sicherung einer patientennahen fachärztlichen Versorgung auf hohem Qualitätsniveau“ vorgelegt. Darin beschreiben die niedergelassenen Fachärzte die Defizite des Systems und plädieren für grundlegende Korrekturen. Rüggeberg: „Es ist nicht mehr damit getan, die Löcher zu stopfen oder neue Regulierungen einzuziehen, denn so ist das Gesundheitswesen nicht mehr zu retten.“
Der Chirurg aus Bremen hofft auf die Einsicht der Politik und auf eine breite Diskussion über die Notwendigkeiten und Grenzen der sozialen Sicherungssysteme. „Das deutsche Gesundheitssystem“, heißt es im Grundsatzpapier der GFB, „bewegt sich als Folge einer chronischen und zunehmenden Unterfinanzierung bedrohlich aus einer bereits bestehenden Mangelversorgung in Richtung einer krassen Unterversorgung.“
Die GFB sieht eine reelle Chance in der Rückführung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf die solidarische Absicherung des Existenzrisikos. Die Aufgabe der Ärzteschaft werde es sein, gemeinsam mit dem Gesetzgeber die Definition eines Grundleistungskataloges zu erarbeiten. Eine solche Grundsicherung müsse jeder Bürger erhalten – entweder über die GKV oder über private Krankenversicherer. Der Staat solle den dafür notwendigen Solidarausgleich über Steuermittel finanzieren. Darüber hinaus sollen freiwillige Zusatzversicherungen möglich sein – aber auch Eigenbeteiligungen der Patienten im konkreten Behandlungsfall.
Nach Ansicht der Fachärzteorganisation kann sich eine marktwirtschaftlich geprägte Wettbewerbsordnung besser in direkten Vertragsbeziehungen zwischen Patienten und Ärzten entfalten. Die Kassenärztlichen Vereinigungen könnten dabei als Dienstleister hilfreich sein. Ferner plädiert die GFB für eine Gebührenordnung mit festen Preisen und diagnosebezogenen Fallpauschalen für Fachärzte, die um prozessbezogene Einzelleistungskomplexe ergänzt werden sollten.
Quelle: Maus, Josef, Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 6 vom 10.02.2006, Seite A-305


+++ Der Streik in Berlin geht weiter! +++
Der Landesverband Ambulantes Operieren LAOB teilt mit (10.2.2006):
Im Auftrag des Vorstandes möchten wir auf die gestrige Entscheidung der Vertreterversammlung der KVBerlin zu Verträgen der AOK und Ersatzkassen zum Ambulanten Operieren hinweisen. Mit überwiegender Mehrheit und ohne Gegenstimme wurden die Verträge abgelehnt! http://www.laoberlin.de/e142/e6271/e6272/index_ger.html
Für die Situation der Anästhesisten wirkt sich die gezeigte Solidarität massiv aus. Daher hat sich der LAOBerlin-Vorstand entschlossen, ein Spenden-Konto einzurichten. Alle Details lesen Sie bitte über den folgenden Link: http://www.laoberlin.de/e142/e6271/e6277/index_ger.html


+++ Ärzte demonstrieren für ein freies Gesundheitssystem – +++
Ulla Schmidt steht für Staatsmedizin
von Jost Brökelmann http://www.mao-bao.de/artikel/2006JB_Aerzte_demonstrieren.htm


+++ Die Vergangenheit der Ministerin +++
Ein Dossier über Ulla Schmidts kommunistische Aktivitäten http://search.freefind.com/find.html?id=3424112&pid=r&mode=ALL&n=0&query=vergangenheit


+++ Wegschauen hilft nicht - nötig ist eine ehrliche Analyse! +++
Ein konstanter Beitragssatz wird bei den Kosten der demographischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts nicht realisierbar sein
Von Fritz Beske http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006FB_Analyse.html


+++ Resolution der Ärztekammer +++
Außerordentliche Mitgliederversammlung der Ärztekammer Nordrhein vom 1.2.2006
von Ärztekamme Nordrhein http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006AEK_Resolution.html

              ++++ Privatversicherer++++
 
+++ Regierung entscheidet auch über Privatversicherungen:
Ambulante Versorgung: Eckpunkte für ein neues Vertragsarztrecht +++

Das Bundesgesundheitsministerium hat seine Vorstellungen für die Weiterentwicklung der kassenärztlichen Versorgung und zur Zukunft der gemeinsamen Selbstverwaltung formuliert. Das Papier enthält positive Ansätze, aber auch einigen Sprengstoff.
Konkret bedeutet dies: Das Ministerium will sich per Gesetz die Kompetenz einräumen lassen, immer dann die Dinge mithilfe so genannter Ersatzvornahmen selbst regeln zu können, wenn Krankenkassen und Ärzteschaft gesetzliche Vorgaben nicht oder nur verspätet umsetzen können. Die Selbstverwaltung wird demnach sehr eng an die Kandare genommen. Dies soll beispielsweise auch dadurch bewirkt werden, dass künftig Vertreter des Bundesgesundheitsministeriums ein Teilnahmerecht im Bewertungsausschuss, in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen sowie in den mitwirkenden Instituten haben sollen. Mit anderen Worten: Das BMG will Aufpasser entsenden.
Die Strategie der Entmachtung der Selbstverwaltung zeigt auch die Absicht, den Bewertungsausschuss zu verpflichten, ein neues Institut nach dem Vorbild des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zu gründen.... „Das Institut kann zu einem späteren Zeitpunkt unter Einbindung der Kostenträger (private Krankenversicherung, Beihilfekostenträger) und der Leistungserbringer (Bundesärztekammer) auch mit der Ausarbeitung der privatärztlichen Gebührenordnung beauftragt werden.“ Hier ist schon nicht mehr von Unterstützung die Rede, sondern von einer gewissen Umkehr der Verhältnisse: Die Leistungserbringer sollen eingebunden werden.
Ein wichtiger Punkt betrifft schließlich die Behandlung von Privatversicherten. Hierzu heißt es in den Eckpunkten: „Sofern das Ergebnis der noch nicht abgeschlossenen verfassungsrechtlichen Prüfung dies zulässt, wird eine Behandlungspflicht für Beihilfeberechtigte sowie für PKV-Standardtarifversicherte bei ärztlichen Leistungen zu hierfür in der GOÄ verbindlich festgelegten abgesenkten Gebührensätzen geschaffen.“ Dies wäre ein weit reichender und für Ärzte einkommensrelevanter Eingriff in das bisher geltende Recht, denn vor allem die Beihilfeberechtigten stellen eine große Gruppe der privat Versicherten dar.
Quelle: Josef Maus, Deutsches Ärzteblatt 103, Ausgabe 5 vom 03.02.2006, Seite A-219 / B-191 / C-187

                    ++++ Praxismanagement++++
 
+++ Kalkulatorischer Unternehmerlohn eines ambulanten Operateurs 2006 +++
Er beträgt 130 EUR pro produktive Arbeitsstunde.
Von Günter Billstein. Näheres http://www.mao-bao.de/artikel/2006GB_Unternehmerlohn.htm

+++ Innovatives Wochenende BAO am 21.-22.01.2006 – Ergebnisse +++
Ergebnisprotokoll des Wochenendseminars 2006, Impulsvortrag berufliches Kompetenzprofil und UND-Präsentation Dr. Rulf finden Sie unter http://www.operieren.de/content/e3247/e6337/e8456/index_ger.html
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+++ Ärzte schaffen sich Entlastung durch einen Profi +++
In der Hamburger Conradia-Gemeinschaft kooperieren niedergelassene Radiologen aus zehn Praxen
Niedergelassene Radiologen aus zehn Praxen in der Hansestadt haben sich zur Gemeinschaft Conradia zusammengeschlossen, um ihre Leistungen professioneller anbieten zu können. Ein kaufmännischer Geschäftsführer nimmt ihnen viel Arbeit ab.
"Damit haben wir unternehmerische und ärztliche Tätigkeit voneinander getrennt", erklärt Broemel das ungewöhnliche Modell. Zu den unternehmerischen Aktivitäten zählt auch ein intensives Marketing mit einem eigenen Logo.
Conradia setzt bewusst auf Privatpatienten und Selbstzahler, die zusammen über 50 Prozent des Umsatzes ausmachen. "Ohne die wären wir längst pleite - von der Kassenmedizin können wir nicht leben", sagt Broemel.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 8.02.2006


+++ Abdeckmaterialien für ambulante Operationen +++
Keine Änderung der Allgemeinen Praxiskosten im EBM 2000plus
Im seit dem 1. April 2005 gültigen EBM 2000 sind die Gebührenordnungspositionen für Zuschläge zum ambulanten Operieren 80 ff. des EBM 96 nicht mehr separat ausgewiesen. Die Leistungsinhalte sind in die berechnungsfähigen Leistungen des Kapitels 31 zum ambulanten Operieren überführt worden.
Darüber hinaus sind im Rahmen der allgemeinen Praxiskosten (vgl. I Allgemeine Bestimmungen, 7.1) die Abdeckmaterialien in den ärztlichen Leistungen des ambulanten Operierens einkalkuliert, wobei zum EBM 96 keine Veränderung erfolgte. Hierbei ist es unerheblich, ob zur Abdeckung Einmalmaterialien oder mehrfach einsetzbare Materialien verwendet werden. Insofern ist die gesonderte Abrechnung von Einmalabdecktüchern im Rahmen des ambulanten Operierens nicht möglich.
Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in einem Schreiben vom 10. Januar 2006 an das BAO-Mitglied Dr. Deckardt.


+++ Über 5 Millionen stationäre Operationen in Deutschland auch ambulant möglich +++
Knapp 2 Milliarden Euro Einsparpotential durch ambulantes Operieren
von Jost Brökelmann http://www.arzt-in-europa.de/pages/2006JB_AmbOperieren.html

                     ++++ Europa ++++

+++ EU erleichtert Eintreibung von Honoraren +++
Ärzte, die Patienten aus dem Ausland behandelt haben, kommen jetzt einfacher an ihr Geld. Grund dafür sind europäische rechtliche Vorgaben, die das grenzüberschreitende Eintreiben von Forderungen erleichtern.
Bislang mussten Ärzte, die ihr Honorar im Ausland eintreiben wollten, sich dort in einem aufwendigen Verfahren erst einen Vollstreckungstitel besorgen. Seit Ende Oktober 2005 fällt zumindest für unbestrittene Forderungen dieser Schritt weg.
Stattdessen können Gläubiger sich gleich von dem Gericht, vor dem sie sich mit dem Schuldner streiten, bestätigen lassen, dass seine Entscheidung sofort die Wirkung eines Europäischen Vollstreckungstitels hat. Damit ist es also nicht mehr nötig, dass ausländische Gerichte das Urteil anerkennen. Als unbestritten gelten Forderungen, die der Schuldner zum Beispiel akzeptiert oder denen er während des Verfahrens nicht widersprochen hat.
Quelle: Ärzte Zeitung 8.02.2006

               ++++ Allgemeines ++++

+++ Hausarzt geht in Rente - mit 96 Jahren +++
Der New Yorker Hausarzt Dr. Charles P. Vialotti hat sich nun entschlossen, seine Praxis zu schließen und in Rente zu gehen - mit 96 Jahren. Seit 1941 hat er in einem Mietshaus in Greenwich Village im Süden Manhattans seine Patienten behandelt. Zuletzt betreute er noch 810 Patienten.
Seine eigene Verfassung war immer die beste Reklame für ihn: Trotz weißer Haare ist ihm sein Alter nicht anzusehen, und es macht ihm keine Mühe, zwei Stunden hintereinander zu stehen.
Quelle: Ärzte Zeitung 3.02.2006

                     ++++ Termine / Kongresse ++++

+++ BAO-Kongress Berlin +++
Gemeinsam Stärke zeigen in Berlin - BAO
Samstag, den 27.05.2006, Kaisersaal am Potsdamer Platz
http://www.operieren.de/content/e3247/e7791/index_ger.html


+++ XVI. Symposium 2006 für Ambulante Gynäkologische Chirurgie +++
Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische und Geburtshilfliche Endoskopie und des Velener Arbeitskreises Ambulantes Operieren (VAAO)
19. bis 21. Mai 2006 ELYSEE Hotel Hamburg, Rothenbaumchaussee 10, 20148 Hamburg
http://www.vaao.de/ger_symposium.html

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren - BAO
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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