18.03.08: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 14/08, vom 18. März 2008
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Wie das Honorar nach dem Ausstieg fließen soll
Wirtschaftliche Sicherheit auch nach der Rückgabe der Kassenzulassung ist das Ziel von Medi. Denn in der Post-GKV-Zeit würden die Abschlagszahlungen der KV ausbleiben. "Reden Sie rechtzeitig mit Ihrer Hausbank über diesen Schritt", rät Medi-Vize Ekkehard Ruebsam-Simon.
Helfen bei den Gesprächen mit der Bank soll ein Finanzierungsmodell, das Medi nach eigenen Angaben gegenwärtig mit Banken und Finanzdienstleistern entwickelt. Dabei sollen Forderungen an die Kassen, die nach dem GKV-Ausstieg aus der Behandlung von gesetzlich Versicherten erwachsen, beispielsweise von Privatärztlichen Verrechnungsstellen gebündelt werden. Dadurch wären Kassen schnell mit zweistelligen Millionen-Forderungen konfrontiert.
Sicherheit geben soll Ärzten ein monatliches Abschlagsverfahren, das die früheren KV-Honorarüberweisungen simuliert. Kommt es mit den Kassen zum Streit, soll ein Geldinstitut dann für die Zwischenfinanzierung sorgen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Hessen: Mehrheit der Urologen für Korbmodell
Die Mehrheit der hessischen Urologen hat offenbar mit ihrer Unterschrift ihren Verzicht auf eine kassenärztliche Zulassung unterzeichnet. Das berichtet der Verband "Hessische Urologen eG" am Mittwoch. Der Genossenschaft gehören nach eigenen Angaben rund 80 Prozent der Urologen in dem Bundesland an.
"Durch den EBM 2008 und den für die meisten Fachärzte nachteilig gestalteten Honorarverteilungsvertrag sind viele Urologen in Hessen existentiell bedroht", hieß es aus der Genossenschaft. Diese habe daher erste Gespräche mit den Krankenkassen geführt, um mit diesen Direktverträge ohne die Kassenärztliche Vereinigung abzuschließen.
Quelle: hil/aerzteblatt.de, Mittwoch, 12. März 2008

Ärzte im Saarland wollen die Kostenerstattung forcieren
Vertreter befürworten Abschied vom Sachleistungssystem
Vertragsärzte im Saarland erwägen einen Ausstieg aus dem GKV-System. Der Vorsitzende des Verbandes der Ärzte im Saarland, Dr. Kurt Jörg, hat bei der KV-Vertreterversammlung am Mittwoch in Saarbrücken zu dem Thema ein Strategie-Treffen am 28. April angekündigt.
- Zu dem Treffen Ende April seien die Vorsitzenden aller Fachgruppen sowie die Spitzen von KV und Kammer im Saarland eingeladen. Initiator ist der "Verband der Ärzte im Saarland", in dem etwa 1.700 Mediziner aus allen Bereichen des Gesundheitswesens organisiert sind.
Auch die Hausärzte unterstützen die Initiative. "Wir müssen uns schon heute auf den Fall vorbereiten, dass wir aussteigen müssen", sagte der Vorsitzende des saarländischen Hausärzteverbandes, Dr. Joachim Meiser. Ziel müsse es außerdem sein, eine schlagkräftige Organisation aufzubauen, die die Forderungen der Ärzte nach außen trage.
Quelle: Ärzte Zeitung 14.03.2008

Tipps für den Systemwechsel haben Kollegen aus Frankreich
Einen ersten Schritt zum Systemwechsel hat die KV-Vertreterversammlung bereits getan. Einstimmig wurde der Antrag des Völklinger Nervenarztes Dr. Thomas Kajdi beschlossen, im Saarland das Kostenerstattungs-Verfahren einzuführen. Kajdi schlug vor, das Saarland zu einem bundesweiten "Modell-Land" in Sachen Kostenerstattung zu machen. Die Kostenerstattung habe für die Ärzte den Vorteil, ihre Leistungen "in echten Euro" abzurechnen.
Bei ihren Ausstiegsplänen blicken die Ärzte neidvoll ins benachbarte Frankreich. "Dort bezahlt der Patient direkt beim Arzt", erläuterte Ärzteverbandschef Jörg.
- Anlass für den Unmut der Kassenärzte an der Saar sind die weiter sinkenden Einnahmen. Im dritten Quartal 2007 nahmen die Brutto-Auszahlungen an die Hausärzte im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent ab.
Quelle: Ärzte Zeitung, 14.03.2008

Bayerns Ärzte werden von Bürgern unterstützt
Innerhalb von nur zwei Wochen haben sich in Bayern mehr als 565.000 Bürger mit den Hausärzten im Freistaat solidarisch erklärt. Die Unterschriftenaktion war von der Patienteninitiative "patient-informiert-sich.de" gestartet worden.
Damit ist der "Schulterschluss zwischen Patienten und Hausärzten" geglückt, sagt Renate Hartwig aus Nersingen bei Neu-Ulm, Autorin und Gründerin der Initiative. Die Unterschriften seien von den Patientenvertretern in Supermärkten, auf der Straße, in Fußgängerzonen und anderswo gesammelt worden.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Neuer EBM: KV Hessen gibt Antworten auf häufige Fragen
Antworten auf häufige Fragen (frequently asked questions, FAQ) zum neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Mittwoch, 12. März 2008
http://www.kvhessen.de/Mitglieder/Abrechnung+und+Honorar/EBM/EBM+2008+/FAQs+zum+EBM+2008.html

"Die KV als Januskopf wird immer hässlicher"
Skeptisch beurteilt Dr. Klaus Bittmann, Chef der Ärztegenossenschaft in Schleswig-Holstein, die Zukunft der KVen. Die Körperschaften dürften nicht auf ihrem Alleinvertretungsanspruch beharren.
Die KVen seien in der Pflicht, die wachsende Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung "durch die verrücktesten Kunststücke des Verteilens gerecht zu gestalten", schreibt Bittmann in einem Beitrag für die "Ärzte Zeitung".
Daher werde der Januskopf der KVen - Selbstverwaltung und Körperschaft zugleich - in den Augen vieler Ärzte zunehmend hässlich. KVen würden nicht mehr als "schützende Hand", sondern als Instrument "kollektiver Strangulierung" wahrgenommen, lautet die Diagnose Bittmanns.
Statt auf ihrem Alleinvertretungsanspruch zu beharren, sollten KVen "gemeinsam mit ärztlichen Verbänden" die neue Vertragswelt gestalten. Noch hätten die Körperschaften die Kraft dazu. Doch Bittmann sieht die Gefahr, dass diese Chance "durch fehlenden Realitätssinn und Selbstüberheblichkeit" vertan wird. Weil sich das Gesundheitswesen zugleich in einem "massiven Umbruch" befindet, brauche es "starke unternehmerische ärztliche Organisationen als Auffangbecken".
Quelle: Ärzte Zeitung, 12.03.2008

Rürup fordert "Notoperation" am geplanten Gesundheitsfonds
Der Wirtschaftsweise Bert Rürup fordert eine "Notoperation" am geplanten Gesundheitsfonds. Der Fonds provoziere einen "perversen Wettbewerb um Versicherte mit gutem Einkommen" sagte Rürup der "Stuttgarter Zeitung". Der Fonds, über den ab 2009 die Finanzierung der gesamten gesetzlichen Krankenkassen laufen soll, löse substanziell keines der Finanzierungsprobleme, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats der Bundesregierung. Die "willkürliche Aufteilung" in ein System der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung bleibe ebenso bestehen wie die "beschäftigungsfeindliche Verkoppelung von Gesundheitskosten und Arbeitskosten durch lohnabhängige Beiträge", sagte Rürup. Der Wettbewerb unter den Kassen werde "nur noch" über Zusatzprämien und Rückerstattungen stattfinden.
Quelle: kma@news - Ausgabe 0110, 11.03.2008

Abrechnung per EDV wird 2009 zur Pflicht
Vertragsärzte und -psychotherapeuten müssen vom kommenden Jahr an ihre Abrechnung in elektronischer Form bei ihrer KV abgeben. Von 2010 an ist eine Online-Abrechnung Pflicht.
Weit über 90 Prozent der Vertragsärzte und -psychotherapeuten rechnen bereits heute per EDV ab. Der Gesetzgeber hatte eine elektronische Abrechnung ab 2004 zur Pflicht gemacht, KBV-Gremien hatten für den Übergang beschlossen, diese Pflicht bis zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte auszusetzen. Der Start der Karte steht voraussichtlich in diesem oder im nächsten Jahr an.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Klinikchef: Bewerbermangel ist "desaströs"
Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Rudolf Kösters hat einen "Runden Tisch" gegen den Ärztemangel gefordert.
Die Entwicklung auf dem Bewerbermarkt für Ärzte bezeichnete er als desaströs. "Selbst in Ballungsräumen bleiben die Bewerbungen inzwischen aus", begründete Kösters auf dem Frühlingsempfang der DKG in Berlin seine Forderung nach einem "Arbeitsmarktgipfel".
Unterdessen droht den bundesweit 2.100 Kliniken Kösters zufolge in 2008 ein noch höheres Defizit als im vergangenen Jahr mit rund 1,2 Milliarden. Sollten sich die Gewerkschaften mit ihren Lohnforderungen durchsetzen, sei für 2008 ein Defizit von bis zu 2,4 Milliarden Euro möglich.
Quelle: Ärzte Zeitung, 14.03.2008

Arzneibestellung in Postfilialen
Postkunden können in einem Pilotprojekt in ausgewählten Filialen jetzt auch Medikamente des Versandapotheken-Discounters Easy-Apotheke bestellen.
Ein Post-Sprecher bestätigte gestern einen Bericht der "Financial Times Deutschland". An dem Test, der erst einmal sechs Monate laufen soll, nehmen 18 Postfilialen in Stuttgart, Hannover und Hildesheim teil. In den Filialen können Kunden ihr Rezept in ausliegende Versandumschläge legen und die Umschläge dann in einen Briefkasten werfen oder am Schalter abgeben.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Beckstein betont Freiberuflichkeit der Ärzte
Gegen eine "Amerikanisierung" des Gesundheitswesens haben sich Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein und Vertreter des Präsidiums der Bayerischen Landesärztekammer ausgesprochen.
"Anonyme Call-Center in diesem Bereich lehne ich ab. Das wichtige Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient braucht den direkten, persönlichen Kontakt", sagte Beckstein beim Antrittsbesuch der neugewählten Führungsspitze der Bayerischen Landesärztekammer in der Staatskanzlei. Die Staatsregierung setze auch weiter vor allem auf freiberuflich tätige Ärzte, die bisher ganz wesentlich zur hohen Qualität des Gesundheitswesens beigetragen haben, so Beckstein.
Erst vor kurzem hatte Beckstein nach einem mehrstündigen Gespräch mit dem Vorstand des Bayerischen Hausärzteverbandes betont, dass die Hausärzte für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung im Freistaat unverzichtbar seien.
Quelle: Ärzte Zeitung, 12.03.2008

Rechtliches

Schweigepflicht - auch bei Patienten ohne Papiere
Ärzte sind in keinem Fall verpflichtet, mit Melde- oder Ausländerbehörden zusammenzuarbeiten, wenn Patienten ohne Aufenthaltsstatus ("Illegale") sie aufsuchen.
Das hat die Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken hin klargestellt. Die ärztliche Schweigepflicht schütze "jeden Patienten unabhängig von seinem Aufenthaltsstatus", heißt es in der Antwort der Regierung.
Diese Schweigepflicht als "zentraler Pfeiler des ärztlichen Selbstverständnisses" gelte auch dann, wenn der Patient eine empfohlene Behandlung ablehnt oder ein Behandlungsvertrag nicht zustande kommt. Ärzte unterliegen nicht nur nach Standesrecht, sondern auch nach Strafrecht (Paragraf 203 Strafgesetzbuch) der Schweigepflicht.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Fernsehwerbung in Berufskleidung ist nicht verboten - Berufsgericht kritisiert Kammern
"Werbung" ist für Ärzte längst kein verbotenes Wort mehr. Seit Jahren erobern sich die Mediziner dank der Unterstützung der Gerichte immer größere Freiräume beim Eigenmarketing. Vor allem das Bundesverfassungsgericht hat die Türen für die Arztwerbung weit aufgestoßen. Fast alles, was früher verboten war, ist heute erlaubt - so könnte man die Rechtsprechung zusammenfassen.
Trotzdem hat es nach Ansicht von Beate Bahner, Fachanwältin für Medizinrecht in Heidelberg, den Anschein, als ob einige Landesärztekammern die Urteile der vergangenen Jahre geflissentlich ignorieren. Das bekam in Form einer Rüge und Unterlassungsaufforderung ein Arzt aus Hessen zu spüren, der im Werbefernsehen der ARD einen Spot für seine Praxis hatte senden lassen.
- 15 Sekunden lang flimmerte der Film über die internistisch-kardiologische Praxis über den Bildschirm. Darin erfuhren die Zuschauer etwas über das Leistungsspektrum des Arztes. Außerdem wurde eine Arzthelferin beim Blutdruckmessen und beim Erstellen eines Belastungs-EKG gezeigt. Der Arzt präsentierte sich in Berufskleidung unter anderem beim Abhören eines Patienten.
Die Landesärztekammer Hessen hielt diese Werbung samt Darstellung des Arztes in Berufskleidung für standeswidrig. Sie stieß sich auch daran, dass ein Patient bei einer Behandlung abgebildet und damit faktisch für jedermann sichtbar gemacht wurde. In eine solche Zurschaustellung, so die Argumentation der Kammer, könne ein Patient nicht wirksam einwilligen.
Gegen die schriftliche Rüge der Kammer wehrte sich der Arzt erfolgreich vor dem Berufsgericht für Heilberufe in Gießen. Dieses hob den Rügebescheid auf, da er den Mediziner in seiner verfassungsrechtlich geschützten Berufsfreiheit verletze. Das Berufsgericht verwies auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), das wiederholt geurteilt hat, dass Ärzten Werbung erlaubt ist und ein Verbot nur unter sehr engen Voraussetzungen in Betracht kommt.
Danach sei die Darstellung eines Arztes in Berufskleidung nur verboten, wenn diese Werbung geeignet sei, Patienten unsachlich zu beeinflussen, und dadurch eine mittelbare Gesundheitsgefährdung bewirke. Eine solche Gefahr berge der Werbespot des Arztes aber nicht, so das Berufsgericht. Mit ihm habe der Arzt keine konkrete Behandlung beworben, sondern eine allgemein gehaltene Imagewerbung betrieben.
Für die Argumentation der Ärztekammer zeigten die Richter vor dem Hintergrund verschiedener Gerichtsurteile im Übrigen kein Verständnis. Vor Gericht hatte die Kammer darauf hingewiesen, dass es "einhellige Beratungspraxis" sämtlicher Ärztekammern sei, dass ein Kammermitglied sich nicht in Berufskleidung bei der Werbung abbilden lassen dürfe. Dazu das Berufsgericht: "Diese Beratungspraxis ist, wenn sie tatsächlich existieren sollte, angesichts der Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht und Bundesgerichtshof unhaltbar."
- Auch die Einwilligung des Patienten in die Filmaufnahmen sah das Gericht als gegeben an. Jedem Patienten stehe es frei, Filmaufnahmen von seiner Person zuzustimmen.
"Einige Ärztekammern zeichnen sich durch eine erstaunliche Ignoranz der höchstrichterlichen Rechtsprechung aus", so Werberechtsexpertin Beate Bahner aus Heidelberg. Ihre Erfahrung ist, dass teilweise mit "nahezu abwegigen" Argumentationen versucht werde, ärztliche Werbung zu unterbinden - "als ob die Aufhebung des ärztlichen Werbeverbots nie stattgefunden hätte". Schon 2002 habe das BVerfG geurteilt, dass Mediziner im Radio werben dürften. "Nichts anderes kann dann für eine Werbung im Fernsehen gelten", sagt Bahner.
Das dürfen Ärzte in der Praxiswerbung
Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder zum Werberecht für Freiberufler geäußert. Danach ist Ärzten Werbung erlaubt, wenn sie sachlich, inhaltlich zulässig und nicht irreführend ist. Die Entscheidungen des BVerfG binden alle Gerichte und Behörden, auch die Ärztekammern. Einige wichtige Entscheidungen:
* Werbung, die in einer Berufsordnung nicht zugelassen ist, ist deshalb nicht verboten (1993).
* Freiberufler dürfen Logos verwenden oder durch Sponsoring auf sich aufmerksam machen (1997, 2000).
* Ärzte können auch ohne bestimmten Anlass (etwa Urlaub) Anzeigen schalten (2002).
* Sachangemessene Informationen, die Patienten nicht verunsichern, sind zulässig (2001).
* Ärzte dürfen durch allgemein gehaltenes Info-Material über Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, die von ihnen beherrscht werden, informieren (2000).
* Gebietsbezeichnungen und Tätigkeitsschwerpunkte dürfen angegeben werden (2001, 2002).
* Werbung ist auch im Radio erlaubt (2002).
* Freiberufler können mit sportlichen Erfolgen werben; dies gehört zur Imagewerbung (2003).
* Anzeigen dürfen auch einzelne anpreisende und emotional ansprechende Sätze enthalten. So lange die sachliche Information im Vordergrund stehe, sei die Werbung nicht anpreisend (2005).
(Quelle: "Das neue Werberecht für Ärzte" von Beate Bahner, Springer-Verlag Heidelberg)
Quelle: Julia Frisch. Ärzte Zeitung, 14.03.2008

Praxismanagement

Hausärzte verdienen 83.000 Euro
Deutschlands Hausärzte haben nach Angaben der Bundesregierung 2006 im Schnitt einen Praxisüberschuss von rund 83.000 Euro erzielt.
Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion hervor. So sei der durchschnittliche Überschuss (vor Steuern, nach Abzug von Betriebsausgaben) aus vertragsärztlicher Arbeit pro Hausarzt in den neuen Bundesländern zwischen 1999 und 2006 um 31,4 Prozent oder 18.981 Euro und im Westen um 13,1 Prozent oder 9.724 Euro gestiegen.
Spitzenreiter waren dabei Hausärzte in Bayern mit einem Überschuss von knapp 94.000 Euro, Schlusslicht die Berliner Kollegen mit 63.000 Euro.
Quelle: Ärzte Zeitung, 12.03.2008

Niedersachsen: Qualitätsmanagement ist in den Praxen angekommen
Die niedersächsischen niedergelassenen Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten haben Qualitätsmanagement (QM) akzeptiert und wenden es an. Das berichtet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes nach einer Umfrage. Danach sind rund 78 Prozent der 288 Befragten dabei, QM einzuführen oder entwickeln QM-Instrumente in ihren Praxen bereits fort.
Rund 28 Prozent der Teilnehmer befinden sich noch in der Einstiegsphase, 51 Prozent der Teilnehmer setzten bereits Instrumente zur Qualitätssicherung in ihrer Praxis ein.
Quelle: hil/aerzteblatt.de

Online-Check zum Stand des QM in der Praxis
Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (QM) in der Arztpraxis muss nicht zeitaufwändig sein. Sie gewinnt aber angesichts der Umstrukturierungen im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung.
Darauf weist Berlins Ärztekammerchef Dr. Günther Jonitz hin. "In Zeiten wachsenden Wettbewerbs genügt es nicht mehr, dass ein Arzt gut ist. Er muss es auch nachweisen", sagt Jonitz, der im Vorstand der Bundesärztekammer den Bereich Qualitätssicherung betreut und bei der KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) dem Gesellschafterausschuss vorsitzt. Ein neues Instrument dazu bietet die KTQ nun mit einem Kurzcheck im Internet an. Nach Jonitz' Meinung ist der KTQ-Kurzcheck "einfach, schnell und unkompliziert".
Der Online-Bewertungstest findet sich unter http://www.ktq-check.de/
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Uniklinikum Dresden will in Ostsachsen MVZ gründen
Die Universitätsklinik in Dresden plant ein Medizinisches Versorgungszentrum für Ostsachsen. Das Krankenhaus bewirbt sich mit Unterstützung des Sozialministeriums mit einem entsprechenden Konzept um Bundesmittel in Höhe von zehn Millionen Euro.
- Als essentieller Baustein des Versorgungszentrums soll am Dresdner Klinikum eine Anlage zur Protonenbestrahlung von Krebspatienten entstehen. Das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf ist hier mit im Boot. Pläne sehen zudem vor, Ausbildungsgänge für medizinische Heilberufe nach europäischem Muster zu etablieren. Die Sächsische Landesärztekammer begrüßt die Pläne ausdrücklich.
Quelle: Ärzte Zeitung, 07.03.2008

Neue Broschüre zu Extraleistungen für Mitarbeiter
Über die wichtigsten steuer- und sozialversicherungsfreien Extra-Leistungen für Mitarbeiter informiert eine Broschüre des NAV-Virchowbundes.
Interessierte können die Broschüre für 15 Euro (Mitglieder neun Euro) unter der E-Mail info@nav-virchowbund.de bestellen.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Donnerstag, 13. März 2008

Europa

Bis zu 50 Prozent höhere Prämien für Dicke
Britische Assekuranzen wollen übergewichtigen oder adipösen Patienten in Zukunft höhere Prämien für ihre Lebens- und Krankenversicherungen berechnen. Das stößt auf heftige Kritik. Dicke Patienten müssen sich nach Angaben des britischen Versicherungs-Dachverbandes auf "um bis zu 50 Prozent höhere Prämien" für ihre Privatversicherungen einstellen.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Britische Regierung für mehr Hausärzte in Supermärkten
Das Londoner Gesundheitsministerium drängt darauf, in diesem Jahr zahlreiche staatliche Primärarztpraxen in großen britischen Supermärkten zu eröffnen. Ärztliche Berufsverbände beobachten das mit Skepsis.
Erst kürzlich hatte Großbritanniens zweitgrößte Supermarktkette Sainsbury's eine Hausarztpraxis in einer ihrer Filialen in Manchester eröffnet. Dort können Patienten des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) sich jetzt hausärztliche behandeln lassen. Anders als die etablierten NHS-Hausarztpraxen wird die Praxis im Supermarkt bis spät am Abend und auch an Wochenenden geöffnet sein.
Meinungsumfragen bei britischen Patienten zeigen immer wieder, dass die für Werktätige ungünstigen Sprechzeiten der staatlichen Hausärzte für viel Unmut sorgen. Die Praxis wird mit staatlich praktizierenden Primärärzten und Praxishelferinnen besetzt sein. Die Behandlung ist für den Patienten kostenlos. Allerdings ist das Versorgungsangebot auf einfache diagnostische und therapeutische Leistungen beschränkt, die keine aufwendigen Apparate benötigen.
Gesundheitsminister Alan Johnson: "Es geht darum, Hausarztpraxen leichter zugänglich zu machen." Während die Ärzteschaft diese Entwicklung mit einiger Skepsis beobachtet, freut sich der Handel. Andere Supermarktketten wie das zu Wal-Mart gehörende Unternehmen Asda bereiten ebenfalls die Einrichtung von staatlichen Hausarztpraxen zwischen Kühlregal und Backwaren vor.
Quelle: KT/aerzteblatt.de Dienstag, 11. März 2008

Allgemeines

Studie: Einer von drei Deutschen bezieht staatliche Hilfen
Einer von drei Deutschen deckt heutzutage seinen Lebensunterhalt ganz oder teilweise mit staatlicher Hilfe.
- Der Anteil der Leistungsempfänger kletterte zwischen 1980 und 2006 um 15,7 Prozentpunkte auf 37,4 Prozent, wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln in einer am Dienstag veröffentlichten Studie ausrechnete.
Quelle: http://www.web.de Nachrichten 11.März 2008

15,1 Millionen Bürger mit ausländischen Wurzeln
In Deutschland leben immer mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln. Die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergrund ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag zwischen 2005 und 2006 um 130.000 auf 15,1 Millionen leicht gestiegen.
Damit habe ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung von 18,2 auf 18,4 Prozent zugenommen.
Bei den Kindern unter fünf Jahren hat ein Drittel einen ausländischen Hintergrund.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.03.2008

Jeder vierte weibliche US-Teenager leidet an einer Geschlechtskrankheit
Jeder vierte weibliche Teenager in den USA leidet nach Einschätzung der US-Behörde Centers of Disease Control and Prevention (CDC) an einer Geschlechtskrankheit. Das ergab eine Studie unter 838 jungen Frauen im Alter von 14 bis 19 Jahren, die das CDC am Dienstag veröffentlichte. Demnach sind schätzungsweise mindestens 3,2 Millionen US-Teenager von einer sexuell übertragbaren Krankheit betroffen. Am häufigsten traten unter den Studienteilnehmerinnen den Angaben zufolge Papilloma-Viren auf, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können.
Quelle: afp/aerzteblatt.de Mittwoch, 12. März 2008

Termine

BAO-Kongress am 16. und 17.05.2008 in Bremen
Thema: "Erfolgreich in den neuen Vertragsstrukturen"
Das vollständige Kongressprogramm können Sie auf unserer Homepage herunterladen unter:
http://www.operieren.de/content/e3472/e14699/e14719/e17230/BAO-Kongress-ProgrammII.pdf
Anmeldungen sind erbeten unter: http://www.operieren.de/content/e3221/e6257/index_ger.html

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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