12.12.07: BAO-MAO-Aktuell

BAO-MAO-Aktuell; Nr. 46/07, vom 12. Dezember 2007
Nachrichten für Ambulante Operateure und Anästhesisten

Gesetzliche Krankenversicherung

Fachärzte: Neuer Spitzenverband mit Verzögerung
Es herrscht dicke Luft bei den Fachärzten. Der geplante neue Spitzenverband Deutscher Fachärzte (SDF) ist zunächst in weite Ferne gerückt. Im Mai 2008 soll er jetzt aus der Taufe gehoben werden.
Manche befürchten allerdings, dass diese Verschiebung gleichzeitig schon das Totenglöckchen ist, ehe die Gründung stattgefunden hat. Es seien die sattsam bekannten Interessengegensätzevor allem zwischen den großen und den kleinen Berufsverbänden, ist zu hören. Wenn man den Schwung der vorgesehenen Neugründung verliere, dann verfalle man wieder in die alten Muster.
Ende September machten Vertreter von 15 großen Fachärzteverbänden den Versuch, die Idee eines einheitlichen Spitzenverbandes ins Gespräch zu bringen. Einstimmig wurde ein Thesen- und Projektpapier und die Auflösung der bestehenden Berufsverbände, Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) und Deutscher Facharztverband (DFV), beschlossen.
Als sich die 15er-Runde am 3. Dezember wieder traf, schien der Gründungsschwung schon weitgehend verloren gegangen zu sein. Die alten Interessengegensätze seien wieder aufgebrochen, so Teilnehmer. Am 3. Dezember haben dann die Vorsitzenden von 6 Berufsverbänden (Radiologen, Nervenärzte, Laborärzte, Nuklearmediziner, Anästhesisten und Pathologen) in einem Offenen Brief ihre abweichende Position dargelegt, obwohl sie am Treffen am 3. Dezember teilgenommen hatten.
Schließlich haben am 7. Dezember 2007 folgende Berufsverbände einstimmig dem Beschluss zur Gründung des neuen Verbandes zugestimmt:
Berufsverband Deutscher Augenärzte (BDA), Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC), Berufsverband Deutscher Internisten (BDI), Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL), Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN), Berufsverband Deutscher Radiologen (BDR), Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO), Berufsverband der Pneumonologen (BdP), Berufsverband Niedergelassener Hämatologen und Onkologen (BNHO), Berufsverband niedergelassener Kardiologen (BNK), Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM), Berufsverband der Anästhesisten (BVA), Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD), Berufsverband Deutscher Fachärzte in Psychiatrie und Psychotherapie (BVDP), Berufsverband der Neurologen und Nervenärzte (BVDN + BVN), Berufsverband der Frauenärzte (BVF), Berufsverband Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Berufsverband Deutscher Pathologen, Berufsverband Deutscher Urologen (BDU), Deutsche Gesellschaft für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (DGMKG), Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände (GFB), Vereinigung Psychotherapeutisch tätiger Kassenärzte (VPK).
Quelle: Schütze-Brief • Gesundheitspolitischer Info-Dienst, 10.12.2007 Nr. 96/2007, 4 -5

KBV-Qualitätsbericht: 80 Prozent aller Leistungen in den Praxen qualitätsgesichert
80 Prozent aller Leistungen, für die das möglich ist, sind in den Praxen der niedergelassenen Ärzte qualitätsgesichert. Das verdeutlicht der neue Qualitätsbericht der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
"Von den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten in den Praxen verlangt der Gesetzgeber viel mehr als von den Krankenhäusern...", so der KBV-Chef.
"Eine angemessene Vergütung ist die unverzichtbare Voraussetzung dafür, das heutige Qualitätsniveau in der ambulanten ärztlichen Versorgung zu halten und zu verbessern. Die KBV begrüßt daher ausdrücklich die mit der letzten Gesundheitsreform eröffnete Möglichkeit, die Vergütung in Teilen an die gebotene Qualität zu knüpfen", so Köhler.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Dienstag, 4. Dezember 2007

Altersgrenze - Ärzte ziehen weiter vor den Kadi
Trotz der bisherigen Rückschläge vor den Gerichten - es gibt nach wie vor Kollegen, die sich mit dem Zwangsruhestand für Vertragsärzte nicht abfinden. Dr. Hans-Jürgen Deiwick aus Hamburg betreibt eine Klage am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Und Dr. Günter Ettrich aus dem kurpfälzischen Sandhausen will vor den Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen ziehen.
Nach Meinung etwa des Wiesbadener Rechtsanwalts Maximilian Broglie sind mit dem Urteil vom Oktober die Aussichten der Vertragsärzte, am EuGH doch noch zu ihrem Recht zu kommen, verschwindend gering geworden. Deiwick teilt diese Einschätzung nicht. "Der Arbeitsvertrag des spanischen Klägers war ja von vornherein begrenzt", wendet er ein. "Ich aber habe meine Kassenarztzulassung unbegrenzt bekommen."
Besonders anstößig findet er die Argumentation der Zweiten Kammer des Bundesverfassungsgerichts, dass die Versicherten vor Gefährdungen durch alte, nicht mehr voll leistungsfähige Ärzte geschützt werden müssten. "Wenn die mit 68 Jahren zu erwartende Leistungsschwäche bei den Ärzten so bedrohlich ist, dass sie den bisher schwersten Eingriff in die Berufsfreiheit, das Berufsverbot, zulässig erscheinen lässt, dann ist es nicht zu verstehen und wäre geradezu leichtsinnig, nur die Kassenpatienten vor diesen Ärzten zu schützen." Zudem sei die entschädigungslose Enteignung, die die Altersgrenze für Vertragsärzte bedeute, ein gravierender Verfassungsbruch.
Quelle: Monika Peichl. Ärzte Zeitung 10.12.2007

6,5 Milliarden Euro für die Praxisgebühr
Seit Einführung der Praxisgebühr von zehn Euro pro Arztbesuch und Quartal im Jahr 2004 haben Ärzte bei ihren gesetzlich versicherten Patienten in Deutschland insgesamt 6,5 Milliarden Euro für die GKV eingetrieben - und das ganz ohne Honorierung. Das berichtete gestern die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Schätzungen der KBV.
Wie berichtet, ist der Effekt der Praxisgebühr inzwischen nahezu verpufft. Die Fallzahlen haben sich vor allem bei Hausärzten wieder auf dem Niveau von 2003, dem Jahr vor der Einführung der Selbstbeteiligung, eingependelt.
Quelle: Ärzte Zeitung 11.12.2007

Sorge um Zukunft der ambulanten Versorgung in Bayern
Die ambulante Versorgung in Bayern steht nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) vor einer "Zerreißprobe".
Grund dafür sei die Honorarreform und die Einführung des Gesundheitsfonds mit einem Abfluss von Krankenkassenbeiträgen bayerischer Versicherter in Höhe von mindestens einer halben Milliarde Euro jährlich.
Allein durch die Einführung eines bundeseinheitlichen Orientierungspunktwertes ab dem Jahr 2009 werden in Bayern etwa 350 Millionen Euro pro Jahr weniger für die ärztliche Vergütung zur Vergütung stehen, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Axel Munte bei der Jahrespressekonferenz der KVB in München.
Weitere 150 Millionen Euro gehen den Berechnungen zufolge jährlich durch die Einführung einer morbiditätsorientierten Gesamtvergütung ab 2010 verloren.
Für viele Praxen würde dies hohe Einkommenseinbußen bedeuten.
Quelle: Ärzte Zeitung 11.12.2007

Fachärzte in Westfalen-Lippe fühlen sich bei Honoraren benachteiligt
Mit seiner Analyse zur Honorarsituation der niedergelassenen Ärzte in Westfalen-Lippe hat der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) Irritationen bei Fachärzten ausgelöst.
Nach der KVWL-Analyse bleibt ein Großteil der Haus- und Fachärzte in Westfalen-Lippe mit dem Honorar deutlich unter dem kalkulatorischen Arztgehalt von 106.000 Euro im Jahr, das dem EBM 2008 zugrunde gelegt wurde. Nach der Auswertung liegen nur Augenärzte und Radiologen im Schnitt über dem Wert. Gleichzeitig haben Hausärzte durchschnittlich ein deutlich geringeres Einkommen aus dem GKV-Bereich als Fachärzte. Der KVWL-Vorstand hatte betont, dass er auf Basis der Analyse für bessere Honorare für alle Niedergelassenen eintreten wolle, an eine Umverteilung innerhalb der Ärzteschaft sei nicht gedacht.
Der Gynäkologe Dr. Hans-Jürgen Bickmann betonte, schon die Wahl der 106.000 Euro als Orientierungspunkt sei falsch gewesen. Dieser Wert basiert auf dem Gehalt eines Oberarztes und ist angepasst an die spezifische Situation von niedergelassenen Ärzten (längere Arbeitszeit, keine Sozialleistungen durch den Arbeitgeber).
"Das Oberarztgehalt ist der Zustand, in dem wir waren, als wir uns niedergelassen haben", sagte Bickmann. Gerade angesichts des unternehmerischen Risikos, das Ärzte tragen, müssten sie sich honorartechnisch "in anderen Regionen" bewegen. "Die 106.000 Euro sind keine Orientierung, sondern ein Mindesteinkommen", stellte KV-Vorstand Dr. Thomas Kriedelklar.
Quelle: Ärzte Zeitung 6.12.2007

KV Westfalen-Lippe: Ärzte auf EU-Wettbewerb gut vorbereitet
Gut vorbereitet auf den Wettbewerb um Patienten in der Europäischen Union (EU) sieht die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe die Ärzte und Psychotherapeuten des Landesteils. "Rund 500 Millionen Europäer sollen schon bald überall in der EU zum Arzt oder mit einem Rezept in die Apotheke gehen können - egal, wo sie leben oder versichert sind. Darauf sind die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Westfalen-Lippe bestens vorbereitet", sagte der KV-Vorsitzende Ulrich Thamer.
Nach Auffassung des KV-Vorsitzenden werden sich besonders Niederländer an die Ärzte in Deutschland wenden. "Die Krux bei den Nachbarn: Niederländische Patienten müssen sich an das so genannte Primärarztsystem halten. Hausärzte dort dürfen nur an Fachkollegen überweisen, die in einem Krankenhaus arbeiten. Für die Patienten bedeutet das: überfüllte Kliniken und Wartelisten für Operationen", so Thamer. In Deutschland könnten die Patienten dagegen ihren Arzt frei wählen und ohne Hindernisse zum Beispiel bei ambulanten Operationeneinen Facharzt ihres Vertrauens aufsuchen.
Quelle: hil/aerzteblatt.de, 5.12.2007

Modellprojekt in Kassel: Krankenkassenverband muss Notdienst übernehmen
Die Ersatzkassenverbände VdAK/AEV müssen im Rahmen ihres Modellprojektes im Stadtgebiet und Landkreis Kassel sowie im Schwalm-Eder-Kreis auch den Notdienst übernehmen. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessenam 10. Dezember hingewiesen.
Hintergrund: Die Ersatzkassenverbände haben in der Region eine Rundumversorgung ihrer Versicherten ohne die KV organisiert. Vertragspartner des Kassenverbandes ist das Medizinische Versorgungszentrum MEDIKUM in Kassel. Die ambulante ärztliche Versorgung soll bei den teilnehmenden Ersatzkassen-Patienten besser werden, so die Krankenkassen-Verbände.
"Sollten der VdAK und seine Vertragspartner wünschen, dass der Notdienst für die betroffenen Versicherten durch die KV Hessen sichergestellt wird, bedarf es dazu einer entsprechenden Vereinbarung. In dieser wären Fragen nach dem Umfang und der Honorierung der Leistungen zu klären. Dem Einkauf des Notdienstes durch den VdAK zu Dumping-Preisen wird die KV Hessen nicht zustimmen", hieß es zum Thema Notdienst aus der KV.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Montag, 10. Dezember 2007

Gmünder Ersatzkasse organisiert Facharzt-Termine für ihre Versicherten
Ein sogenanntes Wartezeitenmanagement bietet die Gmünder Ersatzkasse (GEK) ihren Versicherten an. Es soll die Versicherten kostenfrei dabei unterstützen, möglichst zum Wunschtermin von einem Arzt oder Facharzt untersucht oder behandelt zu werden.
Die entsprechende Telefon-Hotline ist zu den normalen Bürozeiten besetzt und kostet aus dem Festnetz den üblichen Ortstarif. Weitere Kosten entstehen für die Versicherten nicht. Die Krankenkasse garantiert die Bestätigung für den Terminauftrag spätestens 48 Stunden nach dem Erstkontakt.
Die GEK kümmert sich nicht nur um neue Termine, sondern auch um bereits vereinbarte Konsultationen, wenn der Versicherte noch länger als sieben Tage darauf warten muss. Am Tag vor dem Behandlungstermin erhält der Patient auf Wunsch eine Erinnerung per SMS oder E-Mail.
Versicherte können den Service über die Telefonnummer 01801/435837646 oder über die Internetseite der GEK in Anspruch nehmen.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Mittwoch, 5. Dezember 2007

Kommt mit dem Fonds ab 2009 mehr Geld ins System?
Wird mit der Einführung des Gesundheitsfonds ab 2009 die Grundlage für eine solidarische Basisversorgung gelegt? Nein, meint Ulrich Dietz, Leiter des Referats Arzneimittelversorgung im Bundesgesundheitsministerium.
Der Leistungskatalog der GKV sei vor dem Hintergrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes schon bisher nichts anderes als eine Basisversorgung, meinte Dr. Gabriel Schmidt, Vize-Chef der KV Bayerns. "Die Versicherten und Patienten erwarten aber mehr", sagte Schmidt. Keiner habe den Mut den Versicherten zu sagen, dass das nicht geht. Und immer häufiger stelle sich angesichts der chronischen Unterfinanzierung der Versorgung für Ärzte die Frage, "welche Leistungen muss ich als Arzt meinen Patienten anbieten und zwar unabhängig davon, wer bezahlt".
Würden alle krebskranken Patienten in Bayern so wie der Gesetzgeber es postuliert nach dem "allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse" versorgt, seien dafür rein rechnerisch allein fast 600 Millionen Euro pro Jahr erforderlich, erklärte Abenhardt.
Quelle: Ärzte Zeitung 5.12.2007

Rechtliches

Praxisgemeinschaft - oft ist die Zahl der gemeinsamen Patienten zu hoch
Der Zuschlag für Gemeinschaftspraxen fällt ab 2008 weg. Vor allem fachgleiche Kollegen könnte das zu einer Rückkehr zur Praxisgemeinschaft bewegen. Dann sollten Ärzte darauf achten, dass sie nicht weiter im bisherigen Umfang gemeinsame Patienten behandeln - sonst drohen Regresse der KVen. Das unterstreicht ein Beschluss des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen.
Die Richter gaben in einer vorläufigen Entscheidung einer KV Recht, die von einem Arzt Honorar zurückgefordert hatte. Er hatte der KV nicht den hohen Anteil an Doppelbehandlungen plausibel machen können, nachdem aus der Gemeinschaftspraxis eine Praxisgemeinschaft geworden war. Die Quote der gemeinsam behandelten Patienten lag zwischen 43 und 53 Prozent.
Denn behandeln Ärzte einer fachgleichen Praxisgemeinschaft zu 20 Prozent dieselben Patienten, dürfen die KVen nach einer Richtlinie die Abrechnungen überprüfen und gegebenenfalls das Honorar auf das Niveau einer Gemeinschaftspraxis kürzen.
Beschluss des Landessozialgerichts Niedersachsen-Bremen, Az. L 3 KA 9/07
Quelle: Ärzte Zeitung 7.12.2007

Hat MKG-Chirurg fachfremd operiert?
Nach dem Tod einer Patientin in einer Hamburger Schönheitsklinikwird gegen den Operateur ermittelt. Der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurg hat fachfremdoperiert - der Patientin war am Bauch Fett abgesaugt worden.
Quelle: Ärzte Zeitung 6.12.2007

Auch Arzthelferin darf Produkte nicht abgeben
Unter keinen Umständen dürfen Ärzte Nahrungsergänzungsmittelin der Praxis verkaufen, wenn sie nicht notwendiger Bestandteil der ärztlichen Therapie sind. Das gilt auch dann, wenn die Abgabe an Patienten im Namen eines separaten Instituts erfolgt.
Das hat das Landgericht Rottweil in einem Urteil klargestellt und einen Arzt dazu verurteilt, den Verkauf der Mittel zu unterlassen. In dem konkreten Fall betrieb die Ehefrau des Arztes ein Institut für Naturheilkunde und Ernährungsberatung, das - wie es die Rechtsprechung bei der gewerblichen Produktabgabe fordert - von der Praxis räumlich und organisatorisch getrennt war.
Faktisch existierte eine Trennung zwischen gewerblicher und ärztlicher Tätigkeit jedoch nicht. Denn die Präparate wurden in der Praxis abgegeben. Offenbar meinte der Arzt, das Trennungsgebot dadurch zu erfüllen, dass er die Mittel von Arzthelferinnen überreichen ließ. Dem Gericht reichte das nicht: Für Patienten sei nicht klar, wann das Personal für die Praxis und wann es für das Institut der Ehefrau arbeite.
Urteil des Landgerichts Rottweil, Az.: 5 O 40/05 KfH
Quelle: Ärzte Zeitung 6.12.2007

Praxismanagement

Hartmannbund bietet Online-Selbstbewertung für Praxen an
Eine Online-Selbstbewertung für Ärzte und Psychotherapeuten hat der Hartmannbund (HB) zusammen mit der Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ) entwickelt. Eine solche Selbstbewertung müssen die Praxen im Rahmen des Qualitätsmanagements leisten. "Der KTQ-Kurzcheck garantiert eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, noch bis zum Jahresende alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen", hieß es aus dem HB.
Laut "Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragsärztliche Versorgung", ist die Einführung eines Qualitätsmanagements für alle an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Ärzte und Psychotherapeuten verpflichtend. Die Richtlinie gibt hierzu einen Vier-Stufen-Plan vor, dessen erste Phase bis zum Ende des Jahres 2007 mit einer schriftlichen Selbstbewertung abgeschlossen sein muss. Anfang Januar 2008 beginnt die Umsetzungsphase, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckt.
Nachdem der Praxisinhaber oder ein Mitarbeiter alle Fragen des Kurzchecks über das Internet bearbeitet hat, wertet die KTQ(r) die Antworten aus. Der Ergebnisbericht liegt dem Praxisinhaber innerhalb von fünf Tagen in Papierform vor. Zur systematischen Einführung beziehungsweise zur Weiterentwicklung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements werden in dem Bericht Vorschläge genannt. Der Praxischeck kostet 99 Euro.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Montag, 10. Dezember 2007

Aktion saubere Hände" soll Krankenhausinfektionen reduzieren
Die Handhygiene im Krankenhaus verbessern möchte die "Aktion Saubere Hände", deren Schirmherrschaft Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) übernommen hat. "Krankenhausinfektionen führen zu verlängerten Krankenhausaufenthalten, Komplikationen in der Behandlung und vermeidbarem Leiden bei Patientinnen und Patienten. Vertrauen in Krankenhäuser, Ärzte, Ärztinnen und Pflegepersonal geht verloren. Der beste Schutz vor Krankenhausinfektionen ist so einfach wie effizient: Hände desinfizieren", sagte die Ministerin am Dienstag.
Die "Aktion saubere Hände" wird organisiert vom Referenzzentrum für die Überwachung von Krankenhausinfektionen, der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit. Das Projekt gliedert sich in eine Studie und eine Kampagne. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Der Krankenhausärzteverband Marburger Bund (MB) begrüßte die Aktion.
Quelle: hil/aerzteblatt.de Dienstag, 11. Dezember 2007

Bundesärztekammer stellt ein Curriculum zur ärztlichen Führung vor
Die Bundesärztekammer (BÄK) in Berlin hat ein Curriculum "Ärztliche Führung" vorgestellt. "Das professionelle ärztliche Selbstverständnis wird zunehmend mit Führungs- und Managementaufgabenkonfrontiert", sagte der BÄK-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe am 5. Dezember.
Ziel des Curriculums sei die Professionalisierung von Ärzten auf dem Gebiet der Führung von Organisationen im Gesundheitswesen, der Mitarbeiterführung und des Selbstmanagements. Das Curriculum "Ärztliche Führung" wendet sich an Ärzte aus dem ambulanten oder stationären Sektor, die bereits eine leitende Funktion innehaben oder eine Führungsposition anstreben. Diese Ärzte sollen ein Grundverständnis von Organisationsentwicklung und ökonomisch-unternehmerischen Prozessen erhalten. Das Curriculum enthält vier Schwerpunkte: Führen im Gesundheitswesen, Führen in Einrichtungen der medizinischen Versorgung, Führen von Mitarbeitern und im Team sowie Selbstmanagement.
Quelle: hil/aerzteblatt.de, 5.12.2007

Zukunftsdenker in Sachen Gesundheit
Als "Plattform für mutige Zukunftsdenker" verstehen die Organisatoren den ersten Kongress der Gesundheitspiazza Bodensee am 17. und 18. April 2008 in Bregenz.
Zur Teilnahme eingeladen sind Vertreter der Gesundheitswirtschaft aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein.
Infos im Internet unter: http://www.gesundheitspiazza.eu
Quelle: Ärzte Zeitung 7.12.2007

Europa

Keine Einigung zur Arbeitszeit auf EU-Ebene
Die Minister für Arbeit und Soziales der Europäischen Union (EU) haben sich wieder nicht auf eine wöchentliche Höchstgrenze für die Arbeitszeit von Mitarbeitern in Krankenhäusern, Rettungsdiensten und der Feuerwehr einigen können. Es war bereits das sechste Mal, dass die Beratungen über eine entsprechende Neufassung der EU-Arbeitszeitrichtlinie ergebnislos verliefen.
Ein Kompromiss scheiterte vor allem am Widerstand Deutschlands und Großbritanniens. Sie fordern, dass eine tarifvertragliche Einigung beziehungsweise gesetzliche Festlegung von über 60 Wochenstunden möglich sein soll. Der Kompromissvorschlag der portugiesischen Ratspräsidentschaft sah vor, maximal 60 Stundenzuzulassen und dies auch nur in Ausnahmefällen.
Quelle: Ärzte Zeitung 11.12.2007

Arztdichte ist in der Schweiz besonders hoch
In der Schweiz arbeiten mehr Ärzte als in anderen Industrieländern. 2005 kamen in der Schweiz vier niedergelassene Ärzte auf 1.000 Einwohner. In den anderen Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind es drei Ärzte je 1.000 Einwohner.
Bei den Gesundheitsausgaben liegt die Schweiz in Europa mit 11,6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes an der Spitze. Zum Vergleich: In Deutschland sind es 10,7 Prozent. Spitzenreiter bei den Ausgaben sind die USA mit 15,3 Prozent. Allen Ländern gemeinsam ist, dass die Kosten Jahr für Jahr steigen. Eine der Hauptursachen liegt, so die Vermutung der OECD-Experten, im zunehmenden Einsatz von neuen Diagnosetechniken.
Quelle: Ärzte Zeitung 11.12.2007

Häufige Behandlungskomplikationen in britischen Kliniken
In britischen Kliniken erleidet fast jeder zehnte Patient Behandlungskomplikationen, die in jedem dritten Fall vermeidbar wären. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommt eine Studie in Quality and Safety in Health Care (2007; 16: 434-439). Das Team von der Universität York ließ etwa 1.000 Krankenakten einer der größten Kliniken im Norden Englands analysieren.
Ergebnis: In 110 von 1.006 Krankenakten (10,9 Prozent) stießen die Forscher auf mögliche Schäden, die mit dem Klinikaufenthalt in Verbindung standen.
Diese Zwischenfälle, so errechnet das Team, führten zu einer Verlängerung des Klinikaufenthaltes um bis zu 45 Tage (Durchschnitt 8 Tage).
Jeder zehnte Patient trug dauerhafte Schäden davon und bei etwa der gleichen Zahl von Patienten waren die Komplikationen für den Tod des Patienten mitverantwortlich.
Quelle: rme/aerzteblatt.de Dienstag, 4. Dezember 2007

Allgemeines

50 Prozent der Gesetze sind unverständlich
Erster umfassender Qualitäts-Check aller Gesetze der Großen Koalition
Zum ersten Mal wurden alle 698 Gesetze, die die Großen Koalition in der ersten Hälfte der 16. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages (2005 bis 2007) erlassen hat, einem umfassenden Qualitäts-Check unterzogen. Prof. Dr. Ulrich Karpen, Staatsrechtler an der Universität Hamburg und Vorsitzender der Deutsche Gesellschaft für Gesetzgebung, und seine Arbeitsgruppe mit den Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen RA Dr. Iris Breutz und RA Dr. Anja Nünke erstellten im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) diese Analyse.
Das sind die zentralen Ergebnisse, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde:

  • 76 Prozent der Gesetze verursachen noch mehr Bürokratiekosten,
  • 58 Prozent der Gesetze werden nach kurzer Zeit wieder geändert,
  • 58 Prozent der Gesetze verursachen noch mehr Regeln,
  • 50 Prozent der Gesetze sind sprachlich unverständlich,

"Die Gesetzgebung leidet unter schweren handwerklichen Mängeln", sagte Prof. Karpen, Leiter der Studie: "Die Mängel zeigen sich insbesondere im hektischen Gesetzgebungsverfahren, im Übermaß an Änderungs-, Ergänzungs- und Berichtigungsgesetzen sowie in Form von unüberschaubaren Gesetzespaketen. Sie verursachen erhebliche Bürokratiekosten für Wirtschaft, Bürger und Verwaltung."
"Wir können der Großen Koalition bei der Gesetzgebung nur die Note mangelhaft ins Halbjahreszeugnis schreiben", erklärte INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer bei der Präsentation der Studie.
Die Studie gibt zudem Empfehlungen, wo und wie die Gesetzgebung verbessert werden kann.
Die detaillierten Auswertungen aller 698 Gesetze und Normen ist im Netz unter http://www.insm-gesetzescheck.de zu finden.
Quelle: INSM 29.11.2007 http://www.insm.de/Presse/Pressemeldungen/Pressemeldungen/INSM-PM__50_Prozent_der_Gesetze_sind_unverstaendlich.html;jsessionid=4840133FCD47520CD753076499AFAAD4

Sind ökonomische Dynamik und Soziale Marktwirtschaft vereinbar?
Ein funktionierender Kapitalismus ist besser als der osteuropäische Sozialismus oder das westeuropäische Wirtschafts- und Sozialsystem
Auszüge in: http://www.arzt-in-europa.de/

Prof. Dr. Jost Brökelmann, Redakteur BAO-MAO-Aktuell
Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V. – BAO
Präsident Dr. med. Jörg-A. Rüggeberg
Vereinsregister VR 6346
Managementgesellschaft Ambulantes Operieren – MAO
Sterntorbrücke 1, D-53111 Bonn
Tel.: 0228-692423, Fax: 0228-631715
E-Mail: baobonn@t-online.de oder maobonn@t-online.de
Internet: http://www.operieren.de oder http://www.mao-bao.de

Chirurgen Magazin + BAO Depesche

Heft 111 | Ausgabe 1 – Februar 2024
Sektorenverbindende Versorgung: Können Hybrid-DRG wirklich die verschleppte Ambulantisierung retten?
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OP-Netzwerk

2021 OP-Netzwerk | Ein Service des BAO e. V. Auf OP-Netzwerk finden interessierte Ärztinnen und Ärzte umfangreiche Informationen, hilfreiche Tipps und wichtige Anlaufstellen rund um das Thema "Ambulantes Operieren". !
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Berufsverband der Phlebologen e.V.

Der Berufsverband der Phlebologen und Lymphologen e.V.
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Helmsauer Gruppe

Persönlicher Kontakt, Vertrauen und Stabilität stehen bei uns an erster Stelle, wenn es um die Betreuung unserer Kunden geht...
+ Kompetenz aus jahrzehntelanger Erfahrung + Spezialisierung auf Ihre Bedürfnisse + Mehrwerte über exklusive Rahmenverträge
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Partner PKG

Die Deutsche Praxisklinikgesellschaft (PKG) e.V. ist ein Zusammenschluss von Operationszentren, Tages- und Praxiskliniken und medizinischen Versorgungszentren, in denen ambulante und praxisklinische Operationen durchgeführt werden.
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Partner AND

Das AND e.V. als Zusammenschluss regionaler Anästhesie-Netze und –Genossenschaften vertritt auf Bundesebene Interessen der freiberuflich tätigen und niedergelassenen Anästhesisten.
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Partner DGH

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
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BVASK

Der Berufsverband für Arthroskopie e. V.
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